Beschreibung des Vorschlags
1 Bestandsaufnahme
1.1 Einwohner
Gesamteinwohnerzahlen:
- Braunschweig (251.804 Einwohner)
- Wolfenbüttel (52.681 Einwohner)
Einwohnerzahlen an der Linie:
- Querum (6.220 Einwohner)
- Nordstadt (ca. 6.500 Einwohner)
- Mitte (23.378 Einwohner)
- Rüningen (2.932 Einwohner)
- Leiferde (1.869 Einwohner)
- Groß Stöckheim (1.395 Einwohner)
- Wolfenbüttel Kernstadt (38.902 Einwohner)
Insgesamt profitieren also ca. 81.000 Einwohner direkt und ca. 304.000 Einwohner indirekt von einer solchen Linienführung.
1.2 ÖPNV
Braunschweig und Wolfenbüttel sind aktuell über je zwei Bahn- und Buslinien miteinander verknüpft. Die Bahnlinien verkehren jeweils im Stundentakt und ergänzen sich ab Wolfenbüttel zu einem Halbstundentakt. Die Fahrzeit beträgt acht Minuten. Die Regionalbuslinie 420 fährt im 15-Minutentakt und verbindet den Wolfenbütteler Bahnhof über die Innenstadt, Schwedenschanze, Hauptbahnhof BS mit der Braunschweiger Innenstadt. Dazu kommt eine Buslinie, die die südöstlichen Stadtteile Braunschweigs alle 30 Minuten mit der Wolfenbütteler Fachhochschule bis nach Wolfenbüttel Linden verbindet.
Bei der Linie 420 kommt es in egal welcher Richtung immer wieder zu vielen Verspätungsminuten, da sie durch die stark befahrenen Innenstädte sowie über die BAB A36 und B79 fährt, welche gerade in den HVZ häufig Staus aufweisen. Des Weiteren sind die Busse trotz Einsatz großer Gelenkbusse auch zwischen den HVZ oft vollständig ausgelastet.
Die Bahnlinien haben aufgrund der Lage des Hbf Braunschweig den Nachteil, dass sie nicht ohne Umstieg in die Braunschweiger Innenstadt fahren können.
1.3 Bemühungen
Aus dieser Tatsache heraus gab es zwischen 1996 und 2010 Planungen für den Bau eines RegioStadtbahn-Netzes für die Braunschweiger Region. Dieses sollte den Wolfenbütteler Bahnhof direkt mit Braunschweig verknüpfen. Allerdings wurden die Arbeiten dazu aufgrund gestiegener Kosten und auch nicht zu vernachlässigbarer politscher Handlungsunfähigkeit eingestellt.
1.4 Aktuelle Planungen
Seit 2017 wird in Braunschweig an einem neuen Stadtbahn-Netz gearbeitet. Dieses beinhaltet zwar keine Strecke nach Wolfenbüttel, aber über die neue Nordstadt nach Querum. Ursprünglich geplant war, dass das letzte Teilstück des Ringgleis zum HKW Mitte ab April 2024 nicht mehr von BS|Energy genutzt wird und somit frei für eine Nutzung als Trasse zur Verfügung steht. Wie BS|Energy aber letztes Jahr mitteilte, soll der Kraftwerksanschluss über die Bahn aber nun doch nicht dauerhaft entfallen, weshalb andere Lösungen zur Anbindung der Nordstadt, des Campus der technischen Universität und Querums gefunden werden müssen.
2 Streckenbeschreibung
Die Strecke soll eine Spurweite von 1435 mm haben und Fahrzeuge mit einem Lichtraum von 2,65 m möglich machen. Zweirrichtungsfahrzeuge sind vorteilhaft, da EBO-Strecken genutzt werden und so außerdem kein Platz für eine großzügige Wendeanlage nötig wird.
2.1 Braunschweig Querum
In Querum wird aktuell der Bebauungsplan für das Neubaugebiet „Holzmoor Nord“ erarbeitet. Die für die Stadtbahn in Frage kommende Trassenführung ist bekannt. Spannend wird es allerdings im Hinblick auf die Querung des Landschaftsschutzgebiets Wabe/Mittelriede und der Bahnstrecke Braunschweig – Wieren (-Uelzen). Diese ist aktuell politisch nicht gewünscht, soll aber für den Fall, dass die Strecke zwischen der Hamburger Straße bis zum Campus Ost allein nicht förderfähig ist, erneut geprüft werden. Mein Vorschlag sieht eine Trasse über einen alten Bahndamm, entlang an Kleingartenhäuschen vor. Daher sehe ich keine große Gefahr, dass hier ein ökologisch wertvolles Gebiet zerschnitten wird.
2.2 Braunschweig Nordstadt, Innenstadt, Süden
Nach der Haltestelle Beethovenstraße am TU Campus Ost befindet sich eine Systemwechselstelle,da hier auf die auszubauuende Anschlussstrecke des HKW gewechselt werden muss. Eine parallele Führung von BOStrab und EBO sind aufgrund der engen Platzverhältnisse am BS|Energy Hauptsitz nicht möglich. Die nächste Systemwechselstelle befindet sich an der Hamburger Straße. Von hier aus geht es durch die Braunschweiger Innenstadt zum Hauptbahnhof. Im Rahmen des oben angesprochenen RegioStadtbahn-Projekts wurden bereits diverse Bauvorleistungen im Stadtgebiet umgesetzt, die Dreischienengleise sowie die Anpassung für die notwendige Breite der Fahrzeuge erlauben. Allerdings liegen die bereits verlegten Gleise inzwischen schon fast 25 Jahre ungenutzt im Boden und müssten deshalb in naher Zukunft erneuert werden. Dabei handelt es sich um einen Streckenabschnitt von ca. 3,9 km. Allerdings sind innerhalb dieses Projekts keine Anpassungen der Bahnsteiganlagen notwendig, da keine Zweifachtraktion angestrebt wird, wie es bei dem genannten Projekt der Fall war. Jedoch ergeben sich durch die erforderlichen Maßnahmen trotzdem Chancen städtebaulich Plätze und Quartiere aufzuwerten, wie z.B. den John-F.-Kennedy-Platz oder das Gebiet um den Hauptbahnhof (Stichwort Bahnhofsquartier). Südlich des Nahverkehrsbahnhofs am Hauptbahnhof wird eine Rampe auf den Bahndamm und eine weitere Systemwechselstelle notwendig. Nachfolgend sollen zwei neue Haltepunkte folgen. Zum Einen in Rüningen und zum Anderen in Leiferde. Diese sollen den Braunschweiger Süden besser an den Hauptbahnhof und die Innenstadt anschließen und sorgen gleichzeitig für eine neue Direktverbindung nach Wolfenbüttel. Der Haltepunkt in Leiferde befindet sich aktuell bereits in Planung. Diese könnten so angepasst werden, dass die Bahnsteige die passende Höhe für Straßenbahnniederflurfahrzeuge hat. Dadurch könnten zwar die Regiobahnen nicht mehr barrierefrei halten, jedoch steigt die Anzahl der Züge aufgrund der höheren Tatktung der Regiotram.
2.3 Wolfenbüttel
Auf Wolfenbütteler Stadtgebiet sind zwei neue Haltepunkte denkbar. Einer in Groß Stöckheim und einer im Bereich der Auguststadt. Danach folgt die Systemwechselstelle am Wolfenbütteler Bahnhof. Dort sollen die RegioTrams nicht an den Bahnsteigen, sondern am Nahverkehrsbahnhof halten, da sie nicht barrierefrei an den 55 cm hohen Bahnsteigen halten können. Der für Busse übliche Fahrweg über den Kohlmarkt ist aufgrund der engen Platzverhältnisse im Bereich der Kommißstraße nicht möglich. Allerdings würden die längeren Bahnen sowieso die Fähigkeit des Kohlmarkts als Rendezvous-Station einschränken, da weniger Busse halten könnten. Außerdem bestehen Umstiege zu wichtigen Buslinien an den Haltestellen „Bahnhof“ und „Breite Herzogstraße“. Die RegioTram wird deshalb östlich des Bahnhofs mittels zweier Brücken über die Bahngleise und die Oker geführt. Ab der Haltestelle „Okeraue“ wird die Strecke straßenbündig geführt. Für die Breite Herzogstraße könnte es daher von Vorteil sein, sie für den MIV zu sperren, um einen besseren Betriebsablauf zu gewährleisten. An dem Nahversorgungszentrum (Haltestelle Mittelweg) wird die Strecke kurzzeitig auf eigenem Gleiskörper geführt. So kann der Abbiegevorgang in die Salzdahlumer Straße verbessert werden und der MIV wird an der Haltestelle nicht ausgebremst. Danach geht es auf einem kurzen Stück weiter bis zur Fachhochschule. Eine Fortführung bis zum Exer halte ich nicht für sinnvoll, da nur ein geringes Fahrgastpotential vorhanden ist.
3 Taktung
Die Linie soll genau wie alle anderen Linien im Braunschweiger Stadtbahnnetz und auch die 420 im 15-Minutentakt verkehren. In den späten Abendstunden und frühen Morgenstunden wird die Linie auf eine 30- und 60-Minutentakt ausgedünnt. Die Regiobuslinie wird dadurch obsolet.
4 Fahrzeuge
Die Strecke zwischen Braunschweig Hbf und Wolfenbüttel ist aktuell nicht elektrifiziert. Die Elektrifizierung ist als dritte Stufe im Rahmen der Elektrifizierung der Strecken im Gebiet des Regionalverbands Großraum Braunschweig. Sollte dieses Konzept in der hier vorgeschlagenen Form umgesetzt werden, sind also entweder Gleichstrom-Diesel oder Gleichstrom-Wechselstrom Zweisystem-Bahnen notwendig. Diese sollen niederflurig sein, damit an den 24 cm hohen Bahnsteigen der BSVG barrierefrei gehalten werden kann.
5 Vorteile
5.1 Verbesserungen im Vergleich zum Ist-Zustand
Durch die Maßnahme wird die Anbindung Querums und der neuen Baugebiete deutlich verbessert. Der Anschluss an das HKW ist weiterhin möglich. Die Fahrzeit von den südlichsten Stadtteilen Braunschweigs an den Haupftbahnhof sinkt auf unter 8 Minuten. Die Wolfenbütteler und Braunschweiger Innenstädte sind direkt mit einem leistungsfähigen und beliebten Verkehrsmittel verbunden. Mit der neuen Linie auf der Relation Hbf – Hamburger Straße wird die aktuelle Stadtbahnlinie 10 obsolet (wie die 420). Dadurch können die Fahrzeuge für die neuen Strecken im Projekt „Stadt.Bahn.Plus“ genutzt werden. Der Betriebsablauf wird stabiler, da der ÖPNV größtenteils unabhängig vom MIV geführt wird. Die Fachhochschule erhält direkten Ansschluss an neue Stadtgebiete und an Braunschweig.
5.2 Verbesserungen zu anderen Vorschlägen
Die Anbindung Stöckheims und Heidbergs ist nicht notwendig und hat mehr Nachteile als Vorteile. Die Fahrzeit verlängert sich durch die vielen Haltestellen drastisch im Vergleich zur aktuellen Situation und sorgen so dafür, dass das Angebot nicht attraktiv genug zum Umsteigen auf den ÖPNV ist. Die Buslinie 421 beweist außerdem, dass in den genannten Stadtteilen Interesse besteht, welches mit einer Buslinie vollständig ausreichend bedient ist.
Wie bereits angesprochen halte ich die Route über den Kornmarkt nicht für umsetzbar und die Anbindung an das Straßenbahnnetz in Stöckheim für weniger sinnvoll. Die Fahrzeitverlängerung liese sich höchsten verbessern, indem man eine Expresslinie einführt, wodurch Halte ausgelassen werden müssten und die Erschließungsfunktion sinken würde. Eine parallele Weiterführung der Buslinie 420 zu einer Stadtbahn ist mMn. volkswirtschaftlich nicht sinnvoll. Die Führung über die Straße „Alter Weg“ im nördlichen Stadtgebiet Wolfenbüttels kann eine Alternativführung sein, da die B79 „Neuer Weg“ stark belastet ist.
Ich bin ja bereits daraufeingegangen, dass es im Bereich des Landschaftsschutzegebiet schwierig ist die Anbindung Quuerums aus politischen und gesellschaftlichen Widerstrebungen umzusetzen. Der hier gemachte Vorschlag sorgt zwar für einen guten Umsteigepunkt zwischen RegioBahn und RegioTram, geht dafür aber auch mitten durch die grüne Wiese. Außerdem ist im Bereich des oben genannten neuen Baugebiets eine Führung auf eigenem Gleiskörper möglich.
Der Linienweg über die Querumer Straße wurde bereits durch das „Stadt.Bahn.Plus“-Team geprüft und aufgrund eines NKV < 1 verworfen.
6 Ausblick
Die Strecke könnte ab Querum weiter bis Lehre und darüber hinaus bis Wolfsburg verlängert werden. Auch auf der Regiobuslinie 230, die diesen Bereich bedient, ist die Auslastung hoch. Ein Bahnanschluss wird sich seitens der Gemeinden seit Stillegung der Schuntertalbahn immer wieder gewünscht. Außerdem bietet sich die Chance neben dieser Linie weitere Verbindungen, wie nach Salzgitter Lebenstedt durch eine RegioTram direkt an das Braunschweiger Zentrum anzuschließen.
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Vielen Dank fürs Durchlesen meines Vorschlags. Über Feedback oder Verbesserungsvorschläge würde ich mich sehr freuen.
Hallo heiyo, danke für deinen detailliert beschriebenen Vorschlag!
Ich habe vor einiger Zeit ebenfalls einen Vorschlag erstellt, der ein Netz mit 2 Linien umfasst und zunächst günstiger zu realisieren ist. Schau gern mal rein und kommentiere: https://linieplus.de/proposal/braunschweig-neues-tramtrain-konzept-wendeburg-gifhorn-salzgitter-wolfenbuettel-schoeppenstedt/#comment-100835
Als eine mögliche spätere Ausbaustufe habe ich unbewusst quasi deinen Vorschlag aufgegriffen. Daher habe ich ihn bei mir nun noch verlinkt und gewürdigt.
Ich stimme dir zu, dass mit das größte Potenzial in einer schnellen(!) Stadtbahnverbindung von WF nach BS liegt. Mit einem möglichen Verlauf innerhalb von WF habe ich mich noch nicht befasst. Intuitiv halte ich die Anbindung der FH Ostfalia für schwierig, weil die Straßenbahn durch den großen Bogen viel Zeit verliert. Die Linie 420 ist ja eh schon schnell und würde im Süden von WF eine große (wirtschaftlichere?) Konkurrenz darstellen.
Ich habe daher zunächst als erste Erweiterungsstufe Haltepunkte an der bestehenden Trasse ergänzt und könnte mir später z.B. eine Trasse vom Bahnhof durch die Innenstadt Richtung L627 nach Osten (in die Wohngebiete) vorstellen.
LG Sebastian
Hallo Sebastian,
danke erstmal für dein Feedback. Ich würde trotzdem gerne auf ein paar Punkte eingehen.
Dein Vorschlag bzgl. der RegioTram nach Gifhorn, Wendeburg und Salzgitter hatte ich ja teilweise in meinem Vorschlag als Optionen genannt und erachte ich daher auch für sinnvoll.
Zu deiner ersten Nachricht:
Es gibt natürlich auch andere Stadtteile in Wolfenbüttel, die für eine Stadtbahnanbindung in Frage kämen. Die Hochschule sticht da aber mMn. heraus. An der FH studieren aktuell ca. 5.100 Studierende. Davon wohnen ca. 1.400 in Braunschweig. [1] Hinzukommen noch die Beschäftigten. Außerdem liegt die Geschäftsstelle von Jägermeister im Einzugsgebiet (ca. 500 Mitarbeiter) [2]
Was den zeitlichen Faktor angeht. Aktuell fährt die 420 nicht die FH direkt an. Der Campus Salzdahlumer Str. ist zu Fuß noch akzeptabel zu erreichen. Der Campus am Exer allerdings nur alle 30 Minuten mit Umstieg in die 793. Von der Salzdahlumer Str. braucht man aktuell 33 Minuten zur Haltestelle Schloss in BS. Kurzes Rechenbeispiel für meinen Vorschlag:
– 12 Minuten zwischen BS-Hbf und WF-Bahnhof (siehe Netzgrafik zum Deutschlandtakt + 2 Minuten für Halt in -Rüningen)
– 3 km von FH bis WF-Bahnhof
– 1,6km zwischen BS-Hbf und BS-Schloss
– durchschnittliche Geschwindigkeit Linie 4 in BS: 15,4 km/h [3] (vergleichbar mit der Strecke in WF)
-durchschnittliche Geschwindigkeit Linie 1 in BS: 19.4 km/h (verlgleichbar mit der Strecke in BS)
Fahrzeit auf Stadtbahngleisen in WF: 12 Minuten
Fahrzeit auf Stadtbahngleisen in BS: 5 Minuten
Gesamte Fahrzeit: 29 Minuten
Ergibt also für Studierende eine Direktanbindung, Fahrzeitverkürzung und höhere Gesamtkapazität. Für die Anwohner im Bereich zwischen Mittelweg und Grüner Platz kann es sein, dass die Fahrzeit sich durchaus um bis zu 5 Minuten verlängert. Dies kann aber aus meiner Sicht vernachlässigt werden, da die 420 so verspätungsanfällig ist, dass ich persönlich sowieso immer mit mindestens 5-10 Minuten Verspätung rechne (Meistens aufgrund von Stau auf der A36 im Bereich Kreuz Süd oder in der Braunschweiger Innenstadt). Im Bereich der Innenstadt ist dies aber hinfällig, da hier die RegioTram wieder einen Zeitvorteil hat.
Zu deiner zweiten Nachricht:
Ja, eine RegioTram über Lehre würde natürlich vor allem für die Vorteile bringen. Einzige Ausnahme wäre vllt, wenn Wolfsburger zum TU Campus Ost oder Querum fahren. Aber das kann ich nicht zu 100 % sagen.
Zu deiner dritten Nachricht:
Ich war bei einer Bürgerveranstaltung zum Bahnhofsquartier. Da hat man in den Grafiken sehr gut sehen können, dass die Anbindung der alten RegioStadtBahn vom Hbf auf den Bahndamm weiterhin freigehalten wird.
MfG Hajo
Hallo Hajo,
ich habe das Gefühl, dass unsere Vorschläge und Gedanken grundsätzlich recht kompatibel sind.
zu 1) mit einer Führung innerhalb WF hast du dich ohne Zweifel mehr beschäftigt als ich. Die Idee finde ich grundsätzlich gut. Man müsste es eh noch mal genauer untersuchen und wahrscheinlich wäre es so oder so eine Ausbaustufe des Konzepts.
zu 3) Spannend, dass du da warst. Ich habe es selber leider nicht geschafft. Genau, die Grafiken habe ich im Internet auch gesehen. Mein Gefühl war, dass die recht kurzfristig ergänzt wurden. In den Unterlagen davor waren die nicht eingezeichnet. Es wirkt für mich, als ob man einfach eine Linie gezogen hat, aber das mit der geplanten Bebauung und den Straßen überhaupt nicht kompatibel ist. Wurde da auf der Veranstaltung mehr zu gesagt?
Liebe Grüße Sebastian
Mir wurde gesagt, dass die Planungen für die Regiostadtbahn immer noch so berücksichtigt werden sollen, dass es theoretisch umsetzbar bleibt, da sich die Politik nicht traut das Fass wieder aufzumachen und die entsprechenden Flächen anders auszuweisen.
Weitere Anmerkungen zu deinem Vorschlag:
Fahrzeuge und Bahnsteighöhe: Es gibt Fahrzeuge mit Türen auf sowohl 38 als auch 55cm Höhe; s. „Projekt TramTrain“/Stadler CityLink. Die neuen Haltepunkte werden wohl auch auf 55cm gebaut werden für die Kompatibilität mit den aktuellen (s. auch Zielkarte DB Netz; eine der wenigen Orte, wo als Ziel noch 55cm ist);
Diesel wird es wohl nicht mehr werden. Aber die Kombi DC/AC ist ja inzwischen auch bewährt und wird bestellt bzw. ist im Einsatz.
Die große Schwierigkeit aktuell bei den RegioTram-Projekten ist die Wirtschaftlichkeit aufgrund der sehr teuren Fahrzeuge; auch im Vergleich zu Vollbahn-BEMUs z.B. Um überhaupt eine Chance auf Verwirklichung zu haben, müssen die Kosten der Fahrzeuge durch „Standardware“ gedrückt werden und die Vorteile durch die direkte Innenstadtanbindung die Mehrkosten wieder wirtschaftlich erscheinen lassen.
Erweiterung nach Wolfsburg: Hatte ich auch überlegt, aber verworfen. Es wäre natürlich für die Anwohner der alten Schunterbahn schön, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das Potenzial dafür ausreicht. Die Wolfsburger selber würden trotzdem den konkurrenzlos schnellen RE über die Weddeler Schleife nehmen (trotz umsteigen am Hbf). Hätte eine Stadtbahn auf der Weddeler Schleife mit deutlich mehr Halten und Kurve von BS Hbf auf die Innenstadtstrecke mehr Potenzial? Evtl. ja, aber die baulichen Herausforderungen am Hbf wären groß und die Geschwindigkeiten auf der Weddeler Schleife sehr inhomogon, was viel Kapazität fressen würde.
Letzte Anmerkung: Damit dies alles nicht für immer Träumerei bleibt, müsste man sich nun konkret dafür engagieren, dass das mit dem Bahnhofsquartier nicht die Möglichkeit Verknüpfungsstelle endgültig überbaut wird…