Beschreibung des Vorschlags
Schon seit einigen Jahren hängt der Mindener Bahnhof seinem Möglichkeiten etwas hinterher. Zwar besteht eine gute Anbindung an die S-Bahn Hannover, den Fernverkehr und Regionalbahnen, aber die Anbindung, insbesondere ins eigene Kreisgebiet, ist leider eher schlecht. Wenn man heute von Minden nach Diepholz fahren würde, wäre ein zeitaufwendiger Umstieg (ca. 40min) in Osnabrück notwendig, und man benötigt für die gesamte Strecke nach aktuellem Stand 2h 6min. Eine Regionalbahn könnte hier Abhilfe schaffen.
Die Strecke nach Diepholz und auch die Bahnhöfe um den Dümmer See sind vor allem von touristischer Bedeutung, weshalb hier nachgebessert werden sollte. Zusätzlich ist der gesamte Kreis Minden-Lübbecke von der Kreishauptstadt abgeschnitten, einschließlich größerer Ortschaften wie Lübbecke oder Hille.
Infrastruktur
unterirdische Variante: Ein Großteil der dafür benötigten Infrastruktur existiert bereits – doch leider bis heute ungenutzt. Als einzige Baumaßnahme müsste man erstens eine Trasse ins Auge fassen, die die bestehenden Gleise und Bahnhöfe in Hille und Lübbecke miteinander verbindet. Zusätzlich würde mit dem Projekt dieser Regionalbahn auch Platz für die Zukunft geschaffen werden, denn: zweitens soll eine hochmoderne unterirdische Station unter dem aktuellen Bahnhof von Minden zwei weitere Gleise schaffen und die Effizienz vom Bahnhof in Minden enorm steigern.
Beispielsweise wäre eine Fahrt von Hannover zum Dümmer See dadurch viel leichter. Nach der Ankunft mit der S-Bahn oder Westfalenbahn könnte man direkt zum unterirdischen Gleis wechseln, von wo die RB zur Station Lembruch am Dümmer durchfährt.
Der kostenintensive Bau eines unterirdischen Gleises wäre auch eine Investition in die Zukunft. Hier könnte ein Anschluss an bereits vorgeschlagene Straßenbahnen oder Tram-Train-Bahnen geschaffen werden, der die Anbindung vom Hbf erneut verbessert. Zusätzlich werden innerhalb Minden neue Bahnhöfe geschaffen. Dazu zählt der von der Mindener Kreisbahn genutzte Bahnhof Oberstadt, Minden-West, aber auch Minden-Königstor und Minden-Hahlen. Dies würde dicht besiedelte Stadtteile von Minden verbinden und auch hier wären Verbindungen zu einer Straßenbahn möglich. Im Tunnel könnten Vorleistungen für ein mögliches zukünftiges Stadtbahnnetz geschaffen werden – oder die Realisierung einer Stadtbahn könnte sogar zusammen mit diesem Millionenprojekt umgesetzt werden, um Doppelarbeiten zu verhindern.
oberirdische Variante: Neben der Tunnellösung gibt es auch die oberirdische Variante. Dafür werden die Gleise hinter der Hafenschule weitergeführt, bis sie schließlich auf dem Gelände des alten Güterbahnhofs den neuen Bahnsteig erreichen. Hinter dem Mittelbahnsteig verlaufen die Gleise weiter in Richtung Norden, wo sie an die bestehenden Gütergleise angeschlossen werden. (Siehe Kommentare)
Fahrplan
Die Regionalbahn könnte unter der Bezeichnung „Weser-Dümmer-Express“ fahren und einen 1 bis 2 Stundentakt bieten. Betriebszeiten wären z.B. 06:00-22:00 mit einer Fahrt pro Stunde. Eingesetzt werden könnten Typen wie etwa ET 5.17 von der Eurobahn.
Langfristig würde der Minden Hbf durch die Schaffung der genannten Infrastruktur zu einem wichtigen Verkehrsknoten in der Region werden und Übergang zwischen ICE, IC, RE, RB, S und Tram/U bieten.
Ein ähnlicher Vorschlag wurde hier bereits veröffentlicht. Was meiner Meinung nach an diesem Vorschlag hier besser ist, ist dass die Bahn zum Endpunkt nach Diepholz fährt, da 1. Diepholz eine relativ große Stadt im vergleich zu den anderen ist und 2. Diepholz von wichtiger Bedeutung für die Gegend rund um den Dümmer ist (Arbeit, Tourismus etc.) Außerdem wird bei diesem Vorschlag der Hauptbahnhof untertunnelt, was zwar kostspieliger ist, aber auch zukunftsorientiert, falls Minden einmal eine Tram bzw Stadtbahn mit Tunnel in der City bekommt.
Hallo, es ist schön zu sehen, das jemand aus Minden hier sich mit dem Thema der Bahn über Hille beschäftigt. Ich finde die Halte in Minden absolut gut und rechtfertigbar und gut ausgearbeitet.
Ich hatte schonmal einen Vorschlag zu dieser Strecke gemacht, verlink sie auch hier bei dir und schreib was deinen Vorschlag besser macht : https://linieplus.de/proposal/rb-55-damme-minden/
Was mich beim Vorschlag stört ist die Weiterbindung nach Diepholz. Gäbe es nicht einfach die Möglichkeit in Bohmte in die RE 9 nach Bremen / Osnabrück umzusteigen und den Fahrplan des „Weser-Dümmer-Express“ an die des RE 9 anzupassen? Denn ich könnte mir vorstellen dass die zweigleisige Strecke wo auch Schnellzüge verkehren schnell auf diesem Abschnitt überlastet werden könnte oder wichtige Taktverdichtungen der RE 9 nicht möglich sein könnten. Daher setze ich eher auf einen attraktiven Umstieg in Bohmte von 5-10 Minuten in beide Richtungen.
Doch anstatt den „Weser-Dümmer-Express“ in Bohmte enden zu lassen, gibt es eine intakte aber ungenutzte Strecke über Hunteburg bis kurz vor Damme. Damme hat 17.000 Einwohner und Hunteburg 4.000 und könnte von einer relativ kostengünstigen Anschluss gut profitieren. Dazu kommt dass der „Weser-Dümmer-Express“ nur auf eigenen Gleiskörper (bis auf Lübbecke – Preußisch Oldendorf) verkehrt und Verspätungen deutlich unwahrscheinlicher werden. Nach Damme müsste die Strecke neugebaut werden, da dort die alte Strecke schon überbaut ist.
Zudem appeliere ich dass der „Weser-Dümmer-Express“ eindeutig mehr Halte wie bei meinem Vorschlag bekommt. Solch kleine Regionalbahnen leben genau von diesen kleinen Halten. Es würden ja die wenigsten von Minden nach Damme/Bohmte direkt fahren, sondern viel eher Hille/Hartum nach Minden, Damme/Hunteburg nach Bohmte Ost oder Wittlage/Wehrendorf nach Bad Essen. Natürlich kommt dazu dass der „Weser-Dümmer-Express“ langsamer wird, aber diese Halte wären gerechtfertigt.
Moin Konstar! Ersteinmal vielen Dank für Deine Anregungen.
Deinen Vorschlag werde ich selbstverständlich mit reinnehmen.
Die Option, in Bohmte umzusteigen wäre auch eine gute Alternative, jedoch fände ich Bohmte als Endpunkt eher ungeeignet. Da wäre Diepholz glaube ich eine deutlich bessere Variante. Zumal diese Regionalbahn ja auch dazu dienen soll, eventuelle Touris zum Dümmer zu bringen. Klar ist die Option mit Umstieg zum RE9 auch eine mögliche Lösung, aber ich würde tatsächlich bis nach Diepholz durchfahren – zumal Diepholz auch um einiges größer und bekannter ist…
Zum Thema Haltestellen: Weitere Stationen machen durchaus Sinn auf der Strecke nach Diepholz. Ich werde noch den einen oder anderen einfügen. Danke für deinen Hinweis.
Ich finde gut, dass du auch bei deinem Vorschlag eine Tunneloption gewählt hast. Der Mindener Bahnhof ist ja leider nicht so gut dafür gebaut, eine Strecke nach Ost abzuzweigen. Schade eigentlich…hätte man damals eine Bahn Richtung Lübbecke mit eingeplant beim Bau der Gleise bzw. die entsprechenden Trassen freigehalten, könnte man sich heute einiges an Baukosten sparen.
Eine Reaktivierung der Verbindung Minden – Lübbecke wäre sicherlich wünschenswert. Bei deiner Lösung sehe ich aber einige Probleme:
Danke für deine konkreten Hinweise, dass der Tunnel im Überflutungsgebiet liegt, hatte ich jetzt gar nicht bedacht. Danke für den Vorschlag. Ich werde mal was draus basteln…
Die oberirdischen Variante sieht schon ganz gut aus. Aber die Kurve an der Dieseltankstelle ist viel zu eng. Die müsste an anderer Stelle neu errichtet werden, dafür könnte man gerade durch trassieren.
Außerdem solltest du auch noch auf die Punkte 2 und 3 eingehen.
Jawoll. Danke für deine Tips! 🙂