Beschreibung des Vorschlags
Ich finde die Haltepolitik der Wuppertaler Regionallinien sehr merkwürdig. So halten derzeit nur der RE4, RE13 (zusammen T30) und die RB48 (T30) an allen 4 RE-Halten (Vohwinkel, Hbf, Barmen, Oberbarmen), während der RE7 (T60) aufgrund seiner angespannten Fahrplanlage nur zweimal in Wuppertal halten kann (Hbf, Oberbarmen). Mit dem Zielnetz NRW 2040 sollen einige Regios häufiger durchfahren, sodass Barmen nur noch vom RE4, dem RE13 und einer stündlichen Fahrt der RB48 angefahren wird – die andere RB48-Fahrt, der RE2 neu und der RE7 fahren dort durch. Vohwinkel dagegen profitiert von einer Expressverbindung nach Köln (RE2 neu), wenngleich der RE7 auch weiterhin durchfährt.
Gleichzeitig besteht zwischen Wuppertal und Hagen (und auch dazwischen) ein hohes Pendleraufkommen im (größtenteils) vierstelligen Bereich, was auch mit regelmäßigen Staus auf der A1 belegt werden kann.
Um einerseits alle 4 RE-Halte in Wuppertal anzufahren und andererseits die Pendler zu entlasten, schlage ich vor, das Betriebskonzept der Regionallinien zu verändern. Da dann zwischen Wuppertal und Hagen sämtliche Regios die Hauptstrecke befahren, kann man sie auch als „Regio-Stammstrecke“ bezeichnen.
Zur Regio-Stammstrecke:
Zum Vorhaben:
Die Regio-Stammstrecke ist nicht als neue Bahnstrecke zu verstehen, sondern als gemeinsamer Streckenabschnitt der in Wuppertal verkehrenden Regionallinien. Der RE49 ist nicht vom Vorhaben betroffen, da er in Wuppertal die S-Bahngleise befährt – daher wäre es für ihn sinnvoller, über Gevelsberg nach Hagen verlängert zu werden. Betroffen sind folgende Linien: RE2 neu, RE4, RE7, RE13 und RB48.
Verlängerung der RB48 nach Hagen Hbf (und evtl. darüber hinaus?):
Die RB48 soll nicht mehr in Oberbarmen enden, sondern mindestens bis Hagen Hbf verlängert werden – einen ähnlichen Ansatz hatte bereits Baum geäußert, allerdings möchte ich sie über Ennepetal verlängern. Der T30 sowie die 4 Halte in Wuppertal sollen bestehen bleiben.
Zusätzliche Halte in Barmen und Vohwinkel (RE2 neu und RE7):
Laut der Zielnetzgrafik sollen sowohl der RE2 neu als auch der RE7 in Barmen durchfahren, der RE7 fährt weiterhin in Vohwinkel durch (lediglich der RE2 neu soll dort halten). Dies würde ich jedoch aus dem Grund ändern, dass alle 4 RE-Halte gute Anschlüsse an das Busnetz bieten und somit auch für die jeweiligen Einzugsgebiete von Bedeutung sind. Daher sollen der RE2 neu sowie der RE7 in Vohwinkel und Barmen halten. So entstehen jeweils im T30 schnelle Verbindungen nach Köln.
Betriebskonzepte:
Variante A:
Diese Variante greift zu großen Teilen die offiziellen Planungen auf. Alle RE sollen jeweils im T60 verkehren, die RB48 hingegen im T30. Die Taktungen sollen so versetzt werden, dass zwischen Vohwinkel und Hagen Hbf ein gemeinsamer T10 angeboten wird. Insgesamt sieht das Angebot wie folgt aus:
- RE4/RE13: Mönchengladbach Hbf – … – Düsseldorf Hbf – Wuppertal-Vohwinkel – Wuppertal Hbf – Wuppertal-Barmen – Wuppertal-Oberbarmen – Schwelm – Ennepetal – Hagen Hbf – Dortmund Hbf/Zwolle (zwischen Mönchengladbach und Hagen: T30)
- RE2 neu/RE7: Köln Hbf – … – Opladen – Solingen Hbf – Wuppertal-Vohwinkel – Wuppertal Hbf – Wuppertal-Barmen – Wuppertal-Oberbarmen – Schwelm – Ennepetal – Hagen Hbf – Haltern am See/Rheine (zwischen Köln und Hagen: T30)
- RB48: Köln Hbf – … – Opladen – Solingen Hbf – Wuppertal-Vohwinkel – Wuppertal Hbf – Wuppertal-Barmen – Wuppertal-Oberbarmen – Schwelm – Ennepetal – Hagen Hbf (T30)
Variante B:
Diese Variante beinhaltet weniger offizielle Planungen, dafür aber einige L+-Vorschläge. Hier sollen RE4 und RE13 den T30 zwischen Mönchengladbach und Dortmund sicherstellen, während der RE7 zum T30 verdichtet wird. Die RB48 kann unangetastet bleiben oder aber auch bis Hagen verlängert werden, sodass auch hier der T10 gilt. Das Angebot würde dann so aussehen:
- RE4/RE13: Mönchengladbach Hbf – … – Düsseldorf Hbf – Wuppertal-Vohwinkel – Wuppertal Hbf – Wuppertal-Barmen – Wuppertal-Oberbarmen – Schwelm – Ennepetal – Hagen Hbf – Dortmund Hbf (zwischen Mönchengladbach und Dortmund: T30)
- RE7: Köln Hbf – … – Opladen – Solingen Hbf – Wuppertal-Vohwinkel – Wuppertal Hbf – Wuppertal-Barmen – Wuppertal-Oberbarmen – Schwelm – Ennepetal – Hagen Hbf – … – Münster (Westf.) Hbf – … – Rheine (zwischen Köln und Münster: T30)
- optimal: RB48: Köln Hbf – … – Opladen – Solingen Hbf – Wuppertal-Vohwinkel – Wuppertal Hbf – Wuppertal-Barmen – Wuppertal-Oberbarmen – Schwelm – Ennepetal – Hagen Hbf (T30)
In allen Varianten sind grundlegende Änderungen im kommunalen ÖPNV unabdingbar, um die Anschlussbeziehungen zu verbessern.
Vorteile:
- Deutlich mehr Verbindungen Hagen – Wuppertal – Köln
- Dichtere Taktung: 3 RE/h -> Regio-T10 (Wuppertal – Hagen)
- Entlastung der Pendler durch mehr Bahnen
- Mehr durchgehende Verbindungen entlang der Wupperschiene
- Alle 4 Wuppertaler RE-Halte werden besser angebunden
- Alle RE-Halte haben eine (sehr) gute ÖPNV-Anbindung
- Mindestens ein Umstieg entfällt (vor allem für RE7-Pendler)
Nachteile:
- der RE7 wird um 2-3 Stationen langsamer
- Hauptstrecke ist nur zweigleisig
- hohes Verspätungspotenzial durch dichte Zugfolge
- mögliche Trassenkonflikte -> ggf. Ausbau vonnöten
Du weißt schon, dass auch der Fernverkehr diese Strecke im T30 befährt?
Dies ist völlig unmöglich, wenn die Regios im T10 fahren sollen, schließlich halten sie 5 Mal öfter.
Dein Vorschlag mag durchaus sinnvoll sein, ohne eigene Gleise für den Fernverkehr ist dies aber völlig unrealistisch, die separaten Gleise für den Fernverkehr sind aber aufgrund der dichten Bebauung und der mit einem T30 doch recht geringen Nutzung ebenfalls unrealistisch.
Man bräuchte da schon eine NBS, die allerdings Solingen und Wuppertal (und evtl. auch Hagen) komplett vom Fernverkehr abschneidet.
Du weißt schon, dass auch der Fernverkehr diese Strecke im T30 befährt?
Dies ist völlig unmöglich, wenn die Regios im T10 fahren sollen, schließlich halten sie 5 Mal öfter.
Man könnte auch einen T15 bzw. T10/20 anbieten und in beiden Fällen die RB48 in Oberbarmen enden lassen – der RE2/RE7 bzw. RE7 allein (T30) und RE4/RE13 (T30) würden dann annähernd eine der Taktungen ergeben, wenn man die Fahrplanlage verändern kann.
Dein Vorschlag mag durchaus sinnvoll sein, ohne eigene Gleise für den Fernverkehr ist dies aber völlig unrealistisch, die separaten Gleise für den Fernverkehr sind aber aufgrund der dichten Bebauung und der mit einem T30 doch recht geringen Nutzung ebenfalls unrealistisch.
Als Kompromisslösung (leider nicht ganz für alle Städte sinnvoll) könnte man auch den FV für den NV freigeben und zusätzlich in Solingen, Vohwinkel und/oder Oberbarmen halten lassen – zumindest bei den ICs (und den im IC-Takt integrierten ICEs) wäre dies besser umzusetzen als den um 30 Minuten versetzten ICEs. Zusammen mit meiner angepeilten RE-Taktung (bevorzugt: gemeinsamer T10/20) könnte der T10 zumindest annähernd umgesetzt werden, sodass die Bahn dort eine ernstzunehmende Konkurrenz wäre. Blöderweise werden die Verkehrsverbünde (VRR/VRS) ganz klar nein sagen (beim RE/IC34 gab es ja auch Probleme), außerdem dürfte die Strecke über Wuppertal (viel) zu rentabel für eine NV-Freigabe sein.
Fun Fact: Im VRR-Beteiligungsportal „Einsteigen und Mitreden“ hatte ich tatsächlich mal eine NV-Freigabe auf nachfragestarken Achsen vorgeschlagen.
Um ehrlich zu sein, wäre das sogar deutlich günstiger als immer wieder die Prestigeprojekte (RRX, Stuttgart 21 usw.) voranzutreiben, weil man ja nur die Rechnung für die Verluste begleichen muss und keine neuen Trassen beansprucht. Die ICs/ICEs würden dann in Köln Hbf, Solingen, Vohwinkel(?), Wuppertal Hbf, Oberbarmen(?) und Hagen Hbf halten, und könnten vor allem den RE7 und die RB48 stark entlasten – bei meinen letzten Köln-Ausflügen hatte ich immer Probleme damit, eine freie 4er-Gruppe zu finden.
Man könnte auch einen T15 bzw. T10/20 anbieten und in beiden Fällen die RB48 in Oberbarmen enden lassen
Ist das im Zielnetz 2040 nicht genau so geplant? Es sollen ja RE2, 4, 7 und 13 fahren, bis Oberbarmen zusätzlich noch 2x RB48.
Als Kompromisslösung (leider nicht ganz für alle Städte sinnvoll) könnte man auch den FV für den NV freigeben und zusätzlich in Solingen, Vohwinkel und/oder Oberbarmen halten lassen
Warum sollte sich die DB Fernverkehr darauf einlassen? Das Hauptproblem schilderst du ja selbst: außerdem dürfte die Strecke über Wuppertal (viel) zu rentabel für eine NV-Freigabe sein.
Da die ICE sehr gut ausgelastet sind, gibt es überhaupt keine Kapazitäten für die zusätzlichen Fahrgäste.
und könnten vor allem den RE7 und die RB48 stark entlasten – bei meinen letzten Köln-Ausflügen hatte ich immer Probleme damit, eine freie 4er-Gruppe zu finden.
Ich frage mich, ob genügend freie 4er-Gruppen überhaupt erstrebenswert sind, schließlich ist eine mangelnde Auslastung unwirtschaftlich. Die dafür benötigten Gelder könnten auch besser investiert werden.
Übrigens verkehrt die RB48 lediglich mit einer Doppeltraktion dreiteiliger Hamster (112m), die Bahnsteige sind allerdings überall mindestens 215m lang. Wären diese Züge tatsächlich überfüllt, könnten in der nächsten Ausschreibung längere Züge verlangt werden.