Beschreibung des Vorschlags
Nach längeren Planungen möchte ich nun hier einmal mal meine Idee zu einem Regio-S-Bahn-Netz für Mittelhessen vorstellen. An dieser Stelle möchte ich gerne auch auf die Vorschläge von Eschersheimer12, Tramfreund94 und Siggis Malz verweisen, die meinen teilweise sehr ähneln, die ich allerdings hier noch konkretisieren und erweitern möchte. Ich beginne also mit der Linie 1 von Cölbe nach Friedberg:
Die Ausgangslage: Die Region Mittelhessen rund um die Oberzentren Gießen, Marburg und Wetzlar hat ein Einzugsgebiet von mehr als 700.000 Menschen. Außerdem kann sie zum erweiterten Bereich des Rhein-Main-Gebiets gezählt werden. Dementsprechend besitzt sie bereits heute ein relatives breites Netz an Bahnstrecken, vor allem mit der Main-Weser-Bahn als überregionale Nord-Süd-Verbindung, von der zahlreiche Strecken abzweigen. Allerdings sind auch hier die ÖPNV-Verbindungen von den ländlichen Regionen in die großen Städte teilweise noch sehr dürftig und bieten keine echte Alternative zum Auto. Darüber hinaus gerät das Thema Verkehrswende vor allem in Gießen und Marburg immer stärker in den öffentlichen Fokus, um den innerstädtischen Autoverkehr zu reduzieren. Mit einem Regio-S-Bahn-Netz ließen sich nun bei beiden Punkten deutliche Verbesserungen erreichen, ohne komplett neue Trassen etwa für eine Straßenbahn oder RegioTram errichten zu müssen.
Linienverlauf: Die Linie 1 soll als Stammstrecke des Netzes auf der Main-Weser-Bahn verlaufen und so vor allem Marburg, Gießen und Friedberg verbinden, wo Umsteigemöglichkeiten zum RE nach Kassel und Frankfurt bestehen. Dabei sehe ich die Linie 1 als Ergänzung zum Mittelhessen-Express (RB41), der auch weiterhin stündlich Richtung Frankfurt verkehren soll, allerdings nur die bisherigen Haltepunkte und nicht die neu hinzugekommenen anfahren soll und ab Gießen beschleunigt verkehrt. Der bisherige RB49 sollte allerdings dann zwischen Gießen und Friedberg von meiner Linie 1 (sowie der Linie 11) ersetzt werden, um die Strecke dort nicht zu überlasten.
Im Norden wäre auch noch eine Verlängerung der Linie über Cölbe hinaus Richtung Kirchhain und Stadtallendorf oder in Richtung Frankenberg bzw. Biedenkopf denkbar, jedoch wollte ich die Linie 1 erstmal soweit belassen. Auch im Süden könnte man sie noch bis Friedrichsdorf verlängern.
Neue Haltepunkte: Mit in die Linie einbezogen habe ich auch eine Reihe von neuen Haltepunkten, die in der Karte gekennzeichnet sind. Teilweise wurden diese auch schon von der Politik gefordert (z.B. MR-Erlenring/Mitte, Klein-Linden) oder auf diesem Portal vorgeschlagen (z.B. Gießen-Nord, Schwalheim). In jedem Fall sollen sie zu einer besseren Erschließung von Stadtvierteln und Orten an der Strecke dienen und auch mehr Umsteigemöglichkeiten zu Buslinien bieten. Welche dieser Haltepunkte dann am Ende tatsächlich realisiert werden können, muss dann natürlich je nach Einzelfall entschieden werden und steht sicher noch zur Diskussion.
Taktung und Fahrzeit: Auf der gesamten Strecke sehe ich einen 60-Minuten-Takt vor, der jedoch zwischen Cölbe und Niederwalgern durch die Linie 10 (folgt demnächst) sowie zwischen Lollar und Friedberg durch die Linie 11 zu einem 30-Minuten-Takt verdichtet werden soll. Natürlich sind darüber hinaus einzelne Verstärkerfahrten in der HVZ möglich. Mehr ist dann allerdings auf der viel befahrenen MWB auch durch einen streckenweisen Ausbau (wie von Intertrain vorgeschlagen) wohl nur schwer möglich…
Bei der Fahrzeit gehe ich auf dem Abschnitt Cölbe – Friedberg von etwa 1:15 h aus, Haltezeiten für Überholungen (die sicher unvermeidlich sind) jedoch noch nicht eingerechnet.
Über euer Feedback würde ich mich sehr freuen!
Die weiteren Linien meines Netzes folgen demnächst…
Auf der Strecke verkehren 5,5 Personenzüge + 3 Güterzüge pro Stunde. Da noch eine S-Bahn reinquetschen ist nicht leicht. Auf der langen Strecke wird es zwangsläufig zu Überholungen kommen müssen.
Zudem ist eine Linie im Stundentakt beim besten Willen keine S-Bahn, das ist eine klassische RB.
Ja, da muss ich dir Recht geben! Ohne einen Ausbau der MWB , zum Beispiel durch dreigleisige Streckenabschnitte (was in meinen Augen mittelfristig sowieso nötig ist), wird sich meine Idee nicht umsetzen lassen. Mit einem Ausbau ist dann aber eventuell auch ein dichterer Takt möglich…
Ich versuche mich mal an den neuen Haltestellen:
Wehrda hat etwa 6000 Einwohner, das könnte sich lohnen. Der Halt liegt zwar etwas abgelegen, aber dafür ist in der Nähe ein Kaufhaus
Erlenring ist in Nähe der Marburger Innenstadt, also auch sinnvoll
Gisselberg mit ca. 900 Einwohnern ist wiederum viel zu klein um einen Bahnhalt zu rechtfertigen
Rodtbergstraße bindet ein großes Wohngebiet und zwei Achulen an, warum nicht?
Gießen-Süd sehe ich nicht so das Potential (nicht so viel Bebauung, westlich geht nichts…)
Kleinlinden hat zwar 4500 Einwohner, der Halt liegt aber nicht ganz so zentral. Ich bin da zwiegespalten.
Taubenbaum ist auch nichts außer Einfamilienhäuser und Gewerbe
Schwalheim auch eher nicht. Nur 2000 Einwohner und sehr abgelegen
Bei Gisselberg und Klein-Linden könntest du Recht haben, vor allem weil bei letzterem ein Bahnsteig aufgrund der vielen Gütergleise nicht so einfach zu. Potential ist in Klein-Linden aber definitiv vorhanden.
Taubenbaum ist auch nichts außer Einfamilienhäuser und Gewerbe
Gerade das würde doch einen Haltepunkt rechtfertigen, oder? Außerdem sehe ich da noch Perspektiven durch die Nähe zu Nieder-Mörlen mit über 5000 Einwohnern.
Schwalheim auch eher nicht. Nur 2000 Einwohner und sehr abgelegen
Der Ort Schwalheim selbst bietet wohl kaum genug Potential für einen Haltepunkt, da stimme ich dir zu. Allerdings erschließt der Halt auch vielmehr den gesamten Süden Bad Nauheims, inklusive großem Gewerbegebiet, zwei Schulen und der Reha-Klinik. Außerdem ist eine gute Anbindung an das Busnetz möglich.
Taubenheim: Ja eigentlich schon, mir schien das Gewerbegebiet nur etwas klein. Wichtig ist, dass ein Haltepunkt den ganzen Tag eine passable Auslastung hat, nicht nur zweimal am Tag (anders sieht es aus bei Orten, bei denen punktuell eine extrem hohe Nachfrage da ist, etwa bei einem Fußballstadion). Aber stimmt, durch Nieder-Mörlen ist doch genug Potential.
Schwalheim: Das Gewerbegebiet scheint mir gar nicht soo groß. Ich würde den Haltepunkt etwas nach Norden verschieben, auf Höhe der Beethovenstraße, um die Schulen und die Klinik näher dran zu haben.
Gisselberg mit ca. 900 Einwohnern ist wiederum viel zu klein um einen Bahnhalt zu rechtfertigen
Gießen-Süd sehe ich nicht so das Potential (nicht so viel Bebauung, westlich geht nichts…)
Taubenbaum ist auch nichts außer Einfamilienhäuser und Gewerbe
Schwalheim auch eher nicht. Nur 2000 Einwohner und sehr abgelegen
@eurozug
Du bist doch aus Baden-Württemberg, oder? Deine bisherigen Vorschläge legen das nahe. Dann wundert mich diese Einstellung doch etwas. Ich verweise diesbezüglich auf diesen Foreneintrag meinerseits.
Naja, hier wurden 8 neue Halte vorgeschlagen, von denen ich 6 unterstütze. Nur weil ich aus Baden-Württemberg bin, muss ich doch nicht jeden neuen Haltepunkt gut finden. 😉 Irgendwo muss man die Grenze zwischen Wirtschaftlichkeit und Unwirtschaftlichkeit ziegen