Beschreibung des Vorschlags
Die S28 wird demnächst von Mettmann bis nach Wuppertal verlängert. Dies ist grundsätzlich eine gute Idee, allerdings ist die Hauptstrecke in Wuppertal bereits stark befahren. Eine weitere S-Bahnlinie könnte zu deutlich höheren Verspätungen führen. Da die Verlängerung nach Wuppertal dennoch eine gute Sache ist, schlage ich eine Reaktivierung der Rheinischen Strecke (auch Nordbahntrasse genannt) vor. Der letzte Personenzug fuhr am 27.9.1991, der letzte Güterzug am 17.12.1999.
Die Strecke wurde mit einem Radweg überbaut, sodass eine Reaktivierung nicht schwer ist. Nur wenige Stücke müssen neu trassiert werden. Netter Nebeneffekt der Reaktivierung: Der Wuppertaler Norden wird hervorragend an den SPNV angeschlossen. Im Falle von Bauarbeiten auf der Hauptstrecke können die Züge einfach über die Nordbahntrasse umgeleitet werden. Die für Umleitungen erforderlichen Verbindungsstrecken habe ich punktiert eingezeichnet. Die Ersatzhalte im Falle von Umleitungen sind Mirke (für Hbf), Barmen Mitte (für Barmen) und Wichlinghausen (für Oberbarmen).
Die S28 soll alle 20 Minuten diese Strecke befahren und in Hagen enden. Das Teilstück in Gevelsberg wird derzeit von den Linien S8 und S9 jeweils im T60 bedient, diese Linien sollen über die Talstrecke geleitet werden. Da die Regiobahn die Strecke Kaarst-Mettmann elektrifizieren will, ist es sinnvoll, diese Verlängerung auch direkt unter Fahrdraht zu errichten.
Falls die Fahrgastzahlen es zulassen, könnte man noch einen RE verkehren lassen: …-D Hbf- Mettmann Zentrum- Varresbeck- Mirke- Barmen Nord- Wichlinghausen- Schwelm Nord- Gevelsberg Hbf- Hagen- … Die S28 würde durch diesen Plan nicht den Wuppertaler Hbf anfahren, was allerdings auch nicht sinnvoll ist: Wer von Wuppertal nach Düsseldorf möchte, nimmt RE4, RE13 oder S8. Wer hingegen aus dem Wuppertaler Norden nach Düsseldorf möchte, der nimmt lieber die S28, anstatt erstmal zur Hauptstrecke zu gehen/fahren.
Die Zahl der Haltepunkte in Wuppertal würde von derzeit 9 auf 21 steigen. Ähnliche Vorschläge: hier. Unterschied: Ich habe keine Anbindung Vohwinkels eingezeichnet und der Linienweg östlich von Wuppertal unterscheidet sich gravierend. Hier im Rahmen einer Strecke Solingen-Essen. Ich habe hier nur die Vorschläge für Eisenbahnen verlinkt, es gibt auch Planungen für Fahrzeuge nach BoStrab. Ich habe hier nur einen Tunnel und zwei Brücke eingezeichnet, da nur dies neu gebaut werden muss. Alle restlichen Brücken und Tunnel sind noch vorhanden. Bestandsbauten habe ich punktiert eingezeichnet.
Edit 29.1.2023:
Die Verlängerung der S28 bis Wuppertal ist bereits erfolgt, daher hab ich die Zeichnung bis Mettmann gelöscht.
Zudem hab ich auf Ulrichs Anregung in Vohwinkel und in Schwelm die Trasse an die bestehenden Bahnhöfe herangeführt. Dadurch entstehen zum einen bessere Umstiege und im Störungsfalle sind Umleitungen flexibler möglich.
Nachteilig ist der eine entfallene Haltepunkt nördlich von Vohwinkel und die Brücke über die Anschlussstelle Langerfeld der A1.
Sowohl in Vohwinkel als auch in Schwelm sollen nördlich der Fernbahngleise jeweils zwei separate Gleise zur Verfügung stehen, sodass die Strecken betrieblich unabhängig sind. Allerdings ist dann in Schwelm und Schwelm West je ein neuer Bahnsteig nötig.
Allein in Wuppertal müsste man mit dieser Planung fast 50(!) Gebäude abreißen, weil sie entweder direkt auf der ehemaligen Trasse gebaut wurden oder zu nahe an der neuen dran sind!
Bei derartiger Radikalität in einem Vorschlag erübrigt sich wohl jeder weitere Kommentar…
Wie ich oben in der Beschreibung erwähnt habe, habe ich nicht alle Brücken und Tunnel eingezeichnet, sondern nur die, die neu gebaut werden müssen.
Die bestehenden Brücken und Viadukte mit insgesamt 1,5km Länge habe ich nicht eingezeichnet, ebenso die insgesamt 2km langen Tunnel.
Einer der bestehenden Tunnel liegt zwischen den Bushaltestellen Dorp und Ottenbrucher Bahnhof, ein weiterer um die Bushaltestelle Am Dorrenberg, der nächste ab der Bushaltestelle Thomaskirche, anschließend östlich der Bushaltestelle Rosenstraße, direkt danach wird die Straße Steinweg mittels einer Brücke überquert (Barmen Nord). An der Bushaltestelle Eduardstraße ist mal wieder ein Tunnel, direkt darauf folgt ein Viadukt bis zum Walther Posth Platz. Der Bahnhof Wichlinghausen befindet sich ebenfalls auf einer Brücke. Weiter östlich ist die Trasse tatsächlich überbaut, dort habe ich einen Tunnel eingezeichnet.
Der Fahrradweg ist auf Wuppertaler Stadtgebiet mindestens 6m breit, wie auf Satellitenbildern gut zu erkennen, ist aber neben dem Radweg immer noch entweder ein paar Bäume oder eine Brachfläche. Bei den Neubaugebieten Dr. Kurt Herberts Straße und Luhnsstraße müsste wohl definitiv eine Lärmschutzwand hin. Eine Lärmschutzwand kann natürlich auf weiteren Abschnitten ebenfalls sinnvoll sein, um auf weniger Bürgerwiderstand zu stoßen.
Ich hoffe mal, dass sich die Zahl der abzureißenden Häuser mit dieser Erläuterung drastisch reduziert hat.
Dann zeichne das bitte korrekt ein, damit man den Vorschlag korrekt beurteilen kann. Woher soll der Leser bitte angesichts der Aussage „Es sind nicht alle Brücken und Tunnel eingezeichnet“ erraten können, wo nun Brücken und Tunnel genau sind? Und selbst mit den nachträglichen Angaben von dir, die man erst auf Nachfrage(!) erhalten hat, kann man sich noch immer noch hinreichend vorstellen, wo genau da welche Brücke und welcher Tunnel ist. Einfach einzeichnen und schon herrscht für alle Klarheit.
Und wieso willst du überhaupt Häuser abreißen, wenn auch in deutlich geringerer Zahl? Jedes abzureißende Gebäude bedeutet Schicksale, verlorener Wohnraum, verlorenes Gewerbe und/oder verlorene sonstige Einrichtungen. Das hatte ich dir schonmal gesagt. Wenn man hier eine Trasse einzeichnet, dann muss einem immer klar sein, dass dies auch entsprechende Konsequenzen für Menschen und ihr Alltagsleben haben würde, wenn es genau so umgesetzt würde. Hier ist also immer Sorgfalt, soziales Denken und Realismus gefragt. Menschen und ihre Häuser sind kein Spielzeug, dass man so einfach wegtun und woanders hintun kann.
Ich erachte es eigentlich nicht als sinnvoll, in der Kategorie „Infrastruktur“ Bestandsbauten einzuzeichnen, da so suggeriert wird, dass man dies alles noch bauen muss. Ich werde aber alle Bestandsbauten punktiert einzeichnen, sodass man zwischen Bestand und Neubau unterscheiden muss.
Nein, eigentlich möchte ich gar keine Häuser abreißen, nur weiß ich seit unserer letzten Diskussion, dass du den Begriff „nah an die Trasse rangebaut“ als sehr dehnbar empfindest. Falls du nach meinen weiteren Einzeichnungen der Meinung bist, dass nichts abgerissen werden muss, wäre ich auch zufrieden.
Ich vermute, dass du es nicht gut findest, dass bei diesem Vorschlag der Bahntrassenradweg dran glauben muss.
Du vergisst, dass die Nordbahntrasse Tunnel hat, die Häuser daher niemals im Weg standen sondern immer schon unterfahren wurden.
Schau dir die Trasse bei Google Maps an, es müsste ein Edeka neu gebaut werden ansonsten wäre die Trasse grundsätzlich noch vorhanden.
Schade wäre es aber um den Fahrradweg, der wohl tatsächlich gut angenommen wird.
Genau deshalb habe ich diese Tunnel und Brücken zuerst nicht eingezeichnet.
Leider ist es tatsächlich so, dass auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs Wichlinghausen nicht nur eine Neubausiedlung mit etlichen modernen Häusern, sondern auch mehrere Supermärkte, sowie ein kleines Freizeitareal gebaut wurden. Realistisch ist damit zumindest in diesem Bereich keine Bahn auf der alten Trasse mehr möglich.
Also wenn du mit dem kleinen Freizeitareal die Parcouranlage meinst: Die liegt neben der Trasse.
Ich gehe mal davon aus, dass du mit den Supermärkten die an der Bushaltestelle „Königsberger Straße“ meinst (1 Bahnhof weiter östlich). Da gebe ich dir recht, dass eine Reaktivierung dort unmöglich ist, daher habe ich dort auch einen Tunnel eingezeichnet.
Wenn du mit der Neubausiedlung die Dr.-Kurt-Herberts-Straße meinst: Dort ist direkt in der Mitte genügend Platz, da der Radweg dort nicht überbaut wurde.
Aus Lärmschutzgründen könnte man auch überlegen, den Tunnel etwas länger zu machen, sodass die Siedlung untertunnelt wird.
Wie wäre es mit einer Umnutzung als Bustrasse? Immerhin ist die Wuppertaler Nordbahn meines Wissens nach vollständig asphaltiert.
Außerdem war sie früher eine zweigleisige Bahnstrecke, wodurch der Bahndamm auch nicht zu schmal für zwei Busspuren wäre.
Ein möglicher Lösungsansatz wäre mMn eine Buslinie zwischen Vohwinkel und Silberkuhle, welche über die Nordbahn fährt und an etlichen Ex-Bahnhöfen Anschluss zu anderen Buslinien (z.B. zum Hauptbahnhof oder nach Barmen-Mitte) bietet.
Natürlich muss man auch da die Bürger vom Nutzen als ÖPNV-Achse überzeugen, sodass eine Reaktivierung kaum möglich sein wird…
Prinzipiell gefällt mir die Idee einer Reaktivierung der Nordbahntrasse. Auch Supermärkze aif der Trasse können keine Hindernisse sein, da man sie andernorts neu errichten kann. Einzig die Trasse in Schwelm-Loh sehe ich so nicht. Dort ist eibfach zu viel auf der Trasse neu errichtet worden und kein Platz mehr für die Bahn. Man kann nicht einfach die Zufahrt zu den Gebäuden als Bahntrasse nehmen. Die Häuser müssen ja erreichbar bleiben. Warum führst du die Trasse nicht einfach im Bereich der BAB-AS W-Langerfeld an den Bahnhof Schwelm West heran? Heutzutage können Bahnstrecken schließlich steiler trassiert werden, als zu zeiten des Dampfbetriebes. Außerdem steigt die Nordbahntrasse ja in Richtung Sprockhövel an. Du könntest auf diese Steigung verzichten, die Strecke tiefer legen und so zur vorhandenen Strecke hinüberschwenken.
Dann würde sich auch erledigen, dass du die Einmündung nördlich von Schwelm zu früh dargestellt hast. Die Nordbahntrasse führte hier schließlich durch einen höher gelegenen Tunnel und mündete erst dahinter in die Strecke nach Hagen.
Abgesehen davon verstehe ich auch nicht, warum du nördlich von Vohwinkel, im Bereich der Bahnstraße, so weit von der ursprünglichen Trasse abweichst. Warum nutzt du dort nicht den alten Tunnel? Sollte er zu desolat sein, könnte man ihn sicher sanieren oder neu bauen. Alternativ könntest du dort aber auch von Mettmann kommend am Schlehenweg in die Strecke aus Essen einschwenken und über den Bahnhof Vohwinkel und die alte Trasse zur Nordbahn fahren. Da ist alls noch frei und es ergäbe sich ein zusätzlicher Anschluss zur S8. Das fände ich günstiger.
Warum nutzt du dort nicht den alten Tunnel?
Wahrscheinlich weil wir noch nicht das OpenRailwayMap-Layer hatten, als ich den Vorschlag erstellt habe. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Ich hab den Vorschlag jetzt überarbeitet und die Strecke sowohl in Vohwinkel als auch in Schwelm an die Bestandsstrecke herangeführt.
In Schwelm müsste das mit der Topographie ungefähr hinkommen, aufgrund der benötigten Höhe über die Autobahnbrücke wäre eventuell auch eine längere Brücke nötig. Einen Tunnel halte ich aufgrund der Schwelme für eher unangemessen.
Der Halt Barmen Nord läge mitten auf dem Viadukt, wie auch immer das möglich sein soll. Die Bahnsteige und Zuwegungen wären abenteuerlicher als jede Schwebebahnhaltestelle.
Die Halte lägen weit von den sie querenden Buslinien entfernt. Statt die Strecke zu laufen und schlimmstenfalls bis zu 20 Minuten zu warten ist es einfacher, im Bus sitzen zu bleiben und die eng getaktete Schwebebahn zu nutzen.
Die Strecke ist nicht nur stillgelegt, sondern auch entwidmet. Fachlich wäre dies keine Reaktivierung, sondern ein Neubau – heißt, Lärmschutz, heißt, größerer Gleismittenabstand, heißt, Tunnelaufweitungen. Der zu erwartende Protest der Anwohnenden ist mir jetzt schon zu viel.
Was die technische/rechtliche Machbarkeit angeht, wäre wahrscheinlich höchstens etwas nach BoStrab denkbar.
Überdies hat sich die Nordbahntrasse als Radschnellweg, Spaziermeile und tw. Parkanlage etabliert.
Ich finde die Idee grundsätzlich charmant und bin niemand, der grundsätzlich einen Radweg ggü. einem Wiederaufbau einer Bahnstrecke verteidigt, aber in diesem Fall sehe ich umso schwärzer, je länger ich darüber nachdenke. Das ist furchtbar schade, aber der Drops ist einfach seit zwanzig Jahren gelutscht.
Hallo zusammen,
ich bin seit mehr als einem Jahrzehnt Freund der Idee einer Reaktivierung der Rheinische Strecke in Wuppertal. Zum einen gibt es einen großen Verkehrsbedarf nach Düsseldorf ( wäre praktischer, als immer erst zur Stammstrecke Elberfeld fahren zu müssen für Umstieg in schnelle Bahn als Alternative zum Stau auf BAB ). Zum anderen wäre es echt eine Möglichkeit, die Stammstrecke zu entlasten bzw. bei Sperrung der Stammstrecke diese als Umleitung zu nutzen. Aber da liegt auch wieder der Knackpunkt. Wenn die Nordbahntrasse intensiver als früher genutzt werden würde, gäbe es extreme Kumulationspunkte mit vielen neuen Bebauungen ( Wohnungen ) in großer Nähe zur Bahn. Und eine Lärmschutzwand würden sich garantiert viele dieser Bewohner nicht vor die Nase stellen lassen ( zumal viele der neuen Bebauungen ihren Preis hatten für die Bewohner/Mieter ). Somit wäre bereits bei Planung der Reaktivierung mit erheblichen Widerstand zu rechnen. Alternativ wäre eventuell die Möglichkeit, die Bahnstrecke abgesengt in Trog ( notfalls überbaut ) zu führen. Also mein Ja gäbe ich für die Reaktivierung. Aber ich könnte die dann folgenden Widerstände gut verstehen bzw. nachvollziehen. Vielleicht wäre eine Möglichkeit, dieses Dilemma aufzubrechen, die S 28 mit Reaktivierung der Nordtrasse als Tram-Train ab Düsseldorf ( Karlsruher Modell ) umzusetzen. Eine Straßenbahn vor der Nase ist vielleicht für viele der Neuanwohner akzeptabler als echte Eisenbahn. Auch eine höher Haltestelledichte im Stadtgebiet wäre möglich. Und man kann die Befürchtung nehmen, dass durch Umleitungsverkehr von der Stammstrecke auf die Nordtrasse zu große Lärmbelastung entstünde.
Dann gab es noch einen Vorschlag, die Reaktivierung als Buslinie innerhalb Wuppertals umzusetzen. Auch diese Möglichkeit hat gewissen Charme. Allerdings würde ich dann vorschlagen, diesen Verkehr per Trolley-Busse zu erbringen. Geringe Lärm- und Emissionsbelastung, hohe Beschleunigung mit hoher Transportkapazität wären nur zwei Vorteile gegenüber Bussen mit Verbrenner. Dann könnte die Nordtrasse auch Ausgangslinie für Busse durch Wuppertal mit Oberleitung sein. Bei den großen Steigungen aus Richtung der Stammstrecke ( und den dort befindlichen Bahnhöfen als Umsteigepunkte ) und der Tallage ( Kessel ) von Wuppertal wären dies ein weitere Pluspunkte. Ähnliches gilt so auch für Aachen ( durch Einsatz O-Busse Transportkapazität erhöhen bei deutlich gesengter Schadstoffbelastung ). Und eventuell wäre so eine Verknüpfung Kommunen übergreifend des O-Bus-Netzes von Solingen mit dem dann entstehenden in Wuppertal möglich.
Aber wie schon anfangs ausgeführt, mein Herz schlägt für Reaktivierung als echte Eisenbahn.