Beschreibung des Vorschlags
Die momentane Anbindung von Castrop-Rauxel an die Bochumer Innenstadt lässt einiges zu wünschen übrig. Während es z.B. von der Bahnhaltestelle Castrop-Rauxel Süd an den Dortmunder Hauptbahnhof umsteigefrei nur 24 Minuten sind, braucht man zum Bochumer Hbf, der über Luftlinie nur 2km weiter entfernt ist, 45 Minuten mit dem Bus, oder mit Umstieg auf die Straßenbahn 35 Minuten.
Ähnlich schlecht sieht es für Verbindungen zwischen Bochum und dem Dortmunder Nordwesten aus. Generell kann man für diese Region sagen, dass man, um nach Bochum zu kommen, fast immer in einer der benachbarten Städte (Dortmund oder Herne) umsteigen muss. Dazu kommt, dass einige der eher außen liegenden Castrop-Rauxeler und Bochumer Stadtteile zwar relativ bevölkerungsreich, aber schlecht an die Hauptstrecken der Bahn angeschlossen sind. So kommt man z.B. von Castrop-Rauxel Schwerin mit den dort verlaufenden Bussen nur zur Strecke der RB43, und nicht direkt zu einem der größeren Bahnhöfe an den Hauptstrecken südlich oder nördlich der Stadt – was im Endeffekt zwei Mal Umsteigen für viele Verbindungen bedeutet.
Diese beiden Probleme, die Unterversorgung von Castrop-Rauxel als wachsender Vorort von Dortmund und Bochum, sowie der fehlenden Direktanbindung vieler Ortschaften in der Region an die West-Ost Schienenachse, soll dieser Vorschlag zumindest teilweise beheben.
Streckenverlauf
Die Strecke zweigt im Westen von der Station Dortmund-Westerfilde ab, um auf die ehemalige Trasse nach Dortmund-Bodelschwingh zu kommen. Dieser Stadtteil mit seinen knapp 7000 Einwohnern ist seit mehreren Jahrzehnten vom Schienenverkehr komplett abgeschnitten, obwohl die Trasse noch ungenutzt existiert. Da der ehemalige Bahnhof hier sehr weitläufig war, kann man auf dem Gelände leicht einen modernen Bahnsteig mit Ausweiche bauen und hat sogar noch Platz für einen P&R-Parkplatz.
Nach Bodelschwingh geht es auf die ehemalige Trasse zum Knepper-Kraftwerk, auf der die Schienen noch vorhanden sind, also nur instandgesetzt werden müssten. Auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks bietet sich ein weiterer Haltepunkt für die Anlieger der Straßen „Am Kreuzloh“, „Westheide“ und „Oestricher Straße“ an. Zudem kann hier zur Buslinie 361 nach Castrop-Rauxel Süd umgestiegen werden.
Nachdem wir das Anschlussgleis über eine niveaugleiche Kreuzung an der Oestricher Straße verlassen haben, geht es über eine NBS bis nach Castrop-Rauxel Schwerin. Hier könnte man evtl. einen zusätzlichen Halt an der Ortschaft Dingen einrichten, wo zirka 900 Leute leben (tatsächlich ist Dingen momentan besser nach Dortmund-Merklinde als an die Castrop-Rauxeler Innenstadt angebunden). Hinter der Halde Schwerin kommen wir über eine Brücke über die Bodelschwingher Straße zum Haltepunkt Castrop-Rauxel Schwerin, der unmittelbar am Zentrum Schwerins, dem Neuroder Platz liegt. Das Gelände hier ist Teil einer ehemaligen Zeche, weshalb auch hier genug Platz für einen Haltepunkt und P&R-Parkplatz wäre.
Auf dem Zechengelände selber liegen momentan noch Gleise, und nach der Kreuzung mit der Mengeder Straße kommen wir wieder auf eine Bestandsstrecke – der Zechenbahn von Merklinde nach Schwerin. Hier stehen noch alle Brücken und Unterführungen, sodass relativ wenig saniert werden müsste. Bei Merklinde würde dann in einem 90°-Winkel zum vorhandenen Bahnsteig ein neuer Bahnsteig direkt auf einer neu zu bauenden Brücke angelegt, sodass ein leichter Umstieg zur RB43 ermöglicht wird. Alternativ ist auch eine billigere Lösung vorstellbar, die einen Bahnsteig westlich der RB43-Strecke beinhalten würde.
Im weiteren Verlauf kreuzen wir die Wittener und Bövinghauser Straße, um nach Bochum-Gerthe zu kommen. Hier bietet sich ein Halt südlich des Einkaufszentrums an, der nicht nur den unterversorgten Gerther Süden anbindet, sondern auch die Fahrzeit aus der Gerther Innenstadt zum Hauptbahnhof von derzeit 17 Minuten auf zirka 8 halbieren würde. Von hier bis zur Kreuzung mit der A43 würden wir dann den Bahnanschluss der Zeche Lothringen reaktivieren, wofür vermutlich der Radweg weichen müsste. Dafür bekommt Bochum-Hiltrop ebenfalls einen Haltepunkt im Süden des Stadtteils.
Der letzte Teil der Strecke verläuft nach einer Brücke über die A43 an der Autobahn entlang, um bei Bochum-Riemke in die Trasse der RB46 einzuschwenken. Auch hier könnte ein neuer Bahnsteig zur Anbindung von Riemke in Richtung Osten und zum Umstieg auf die RB46 gebaut werden.
Bedienung
Befahren werden könnte die Strecke bspw. von einer verlängerten S5 oder RB59. Auch denkbar wäre eine Führung der RB43 über diese Strecke, falls die Stadt Dortmund ihre Pläne verwirklichen sollte, die RB43 für die Fortführung der S4 von Lütgendortmund aufzugeben.
Weitere Beschreibung folgt
Kosten übersteigen den Nutzen m.E. bei dieser Strecke doch massiv.
Entgegen deiner Aussage zum „wachsenden Vorort“ fällt die eigentliche Einwohnerentwicklung doch seit Jahren negativ aus und selbst der Zuzug von Geflüchteten hat diese Statistik nicht verändert. Außerdem ist diese Verbindung wahrscheinlich etwas überdimensional für die Anzahl der Einwohner, die damit erreicht werden können.
Es gibt kaum neue, gute Knotenpunkte. Der „zweite Bahnhof“ in Riemke ist ~250m Luftlinie vom bestehenden entfernt und eine Anbindung an die U35 in Riemke Markt gibt es ebenfalls nicht. Dann gibt es weder in Hiltrop noch in Gerthe Umstiegmöglichkeiten zu den Straßenbahnlinien 306/308/318.
Auch gibt es keine direkte Anbindung an CAS Süd Bf und CAS Hbf.
In Merklinde ist dann zwar ein Anschluss an die stündlich fahrende RB43 vorhanden, aber das ist für mich kein guter ÖPNV. Da könnte man doch besser die Taktung der Busse/ Linien erweitern.
Effizienter wäre es für mich auch, die Strecke nördlich noch vor DO-Mengede an die Bestandsstrecke anazubinden.
Verträgt sich eine weitere Linie auf der eingleisigen Strecke in Bochum und an welchem Gleis hält die Linie?
Und als letzter Kritikpunkt: Die Strecke führt z.B. in Merklinde durch ziemlich besiedeltes Gebiet und nah an bewohnten Grundstücken vorbei, da wird man bestimmt mit viel Kritik rechnen können.