Beschreibung des Vorschlags
Dieser Vorschlag ist ein Teil von Dowes RE Aachen-Bonn, allerdings schlage ich hier nur den Teilabschnitt Euskirchen-Bonn vor.
Eine kürzere Linie ist weniger verspätungsanfällig, als eine lange.
Bonn (330.000 EW), Meckenheim (24.000 EW), Rheinbach (27.000 EW) und Euskirchen (55.000 EW) sind derzeit nur durch die im T30 verkehrende S23 miteinander verbunden.
Ich erachte eine schnelle Verbindung pro Stunde angemessen.
Da die Elektrifizierung und der zweigleisige Ausbau sind geplant. Für die Elektrifizierung gibt es seit 2016 sogar schon eine Machbarkeitsstudie.
Wie groß wäre denn der Zeitvorteil?
Der Zeitvorteil besteht im Auslassen von 9 Zwischenhalten.
Das heißt? Helfen kann dir dabei u.a. trassenfinder.de 😉
Helfen kann dir dabei u.a. trassenfinder.de
Damit bekommt man aber lediglich den jetzigen Stand. Man kann ja nicht eine Elektrifizierung mit einberechnen.
Ich würde mal schätzen, dass man ~15-20 Minuten sparen könnte, insbesondere da der NVR noch zwei weitere Haltepunkte in Rheinbach-Oberdrees und Alfter-Volmers- hoven prüft.
Wahrscheinlich wird man trotzdem nicht viel mehr als 15 Minuten rausholen können, da die S23 ja auf einen T20 verdichtet werden soll.
Die Elektrifizierung bringt keinen nennenswerten Fahrzeitgewinn, zumindest nicht bei seltenen Halten. Kannst dir ja ein besonders spurtstarkes Fahrzeug aussuchen (z.B. Lok mit nur 2 Wagen), dann bist du ziemlich genau an der Fahrzeit für Elektro dran. Die Zweigleisigkeit bringt ggü. dem Trassenfinder keinen Fahrzeitgewinn.
Ich komme damit auf 30 Minuten, was ggü. heute eine Ersparnis von 12 Minuten bedeutet.
Inwieweit das aussagekräftig ist (Haltezeit 1 Min; völlig anderes Fahrzeug), sei mal dahingestellt.
Ich denke das kommt als Richtwert ganz gut hin (+/-2 min).
Um das jetzt mal zu bewerten: Kann schon sinnvoll sein, so eine beschleunigte Linie zu haben. Allerdings halte ich sie doch für deutlich zu kurz (gibt es überhaupt in Deutschland irgendwo anders eine annähernd so kurze RE-Linie?). Dabei sollte man bedenken, dass die eingesparten 12 min ja nur für die beiden Endhaltestellen gelten, dazwischen ist es um so weniger. Um mehr Menschen von der verkürzten Fahrzeit profitieren zu lassen, sollte die Linie im Westen mindestens bis Düren oder Kall durchgebunden werden, wenn es sich anbietet besser sogar noch weiter.
gibt es überhaupt in Deutschland irgendwo anders eine annähernd so kurze RE-Linie?
Mir fallen da spontan der RE18 Aachen-Maastricht sowie ab Ende diesen Jahres der RE Remscheid-Düsseldorf ein (beide ~45km).
Ist zwar beides ~10km länger, geht aber schon in die richtige Richtung.
Es gab vor ein paar Jahren übergangsweise auch noch den knapp 9km langen RE18 Herzogenrath-Heerlen.
Eine Verlängerung nach Kall wäre nicht so sinnvoll, da kaum neue Relationen abgedeckt werden. Nach Düren wäre da schon etwas sinnvoller, da Düren nunmal ein recht großer Knoten ist.
Ich weiß allerdings nicht, inwieweit die größtenteils eingleisige Strecke dazu zweigleisig ausgebaut werden muss. Außerdem liegt die Fahrtzeit zwischen Düren und Euskirchen derzeit bei 50 Minuten (inkl. 6 Zwischenhalte), erst im Laufe der Jahre soll die Fahrtzeit durch einen Ausbau der Strecke auf ~35 Minuten sinken. Des Weiteren muss die Strecke noch elektrifiziert werden, damit dieser RE durchgebunden werden kann, was auch nochmal einige Jahre dauern kann.
Wenn aber alles soweit ausgebaut wäre, könnte man eine Reisezeit Düren-Bonn von ~einer Stunde erreichen. (Trassenfinder kennt übrigens die Strecke Dn-Eu nicht.)
Eben, so eine kurze RE-Linie gibt es sonst nirgends, viele sind sogar deutlich länger. Größter Unterschied zu den beiden von dir genannten Linien ist ja auch, dass sie jeweils zwei recht starke Endpunkte haben (min. 110.000 Ew), die von so einer beschleunigten Verbindung profitieren. Bei deinem Vorschlag sind es mit Euskirchen nur etwa halb so viele, somit ist das Nachfragepotential deutlich geringer. Um es zu erhöhen, ist eine Verlängerung der einfachste Weg.
Warum ist Kall keine neue Relation? Es wäre doch von dort die schnellste Verbindung bis nach Bonn. Düren wäre natürlich sinnvoller, aber wenn die Elektrifizierung und Ausbau da noch so lange auf sich warten lässt, wäre das bis zu dem Zeitpunkt erstmal nicht sinnvoll machbar. Kann man nur hoffen, dass die Braunkohlezahlungen das ein wenig beschleunigen. Dass der Trassenfinder die Strecke nicht kennt, liegt übrigens daran, dass es keine Infrastruktur von DB Netz ist.
Bei deinem Vorschlag sind es mit Euskirchen nur etwa halb so viele, somit ist das Nachfragepotential deutlich geringer.
Euskirchen hat zwar weniger Einwohner, dafür ist es das einzige Mittelzentrum in einem -für NRW- sehr großen Umkreis. Des weiteren liegt Euskirchen an fünf Bahnstrecken. Da aus allen Richtungen die Züge gleichzeitig ankommen und abfahren, wird die geringere Einwohnerzahl Euskirchens durch das große Umland kompensiert.
Warum ist Kall keine neue Relation? Es wäre doch von dort die schnellste Verbindung bis nach Bonn.
Da Kall schon seit Ewigkeiten ausschließlich Direktverbindungen nach Köln (und Trier) hat, dürfte das Pendleraufkommen nach Bonn recht überschaubar sein. Laut Pendlerrechnung NRW 2017 (Seite 38) pendeln von Kall (und umliegende Gemeinden) mehr als drei mal so viele Leute nach Köln als nach Bonn. Für die paar Leute nach Bonn lohnt sich diese Linie nicht. Darüberhinaus ist der Umweg über Hürth-Kalscheuren nicht viel länger.
„Euskirchen hat zwar weniger Einwohner, dafür ist es das einzige Mittelzentrum in einem -für NRW- sehr großen Umkreis. Des weiteren liegt Euskirchen an fünf Bahnstrecken“
Im Vergleich zu Remscheid oder Maastricht, dürfte das Aufkommen von Euskirchen dennoch deutlich geringer sein. Immerhin willst du ja zusätzlich zu einer halbstündlichen S-Bahn noch eine weitere Linie einführen.
„Da Kall schon seit Ewigkeiten ausschließlich Direktverbindungen nach Köln (und Trier) hat, dürfte das Pendleraufkommen nach Bonn recht überschaubar sein“
Ja, für Kall, Mechernich usw. ist Köln sicher deutlich wichtiger. Aber ein gewisser Anteil der Pendler will eben auch nach Bonn und da wäre es doch durchaus vorteilhaft, wenn man sie nicht in Euskirchen oder Hürth-Kalscheuren umsteigen lässt, sondern ihnen eine Direktverbindung anbietet, in etwa im Verhältnis 1:3 ggü. den Zügen nach Köln. Aber gut, muss auch nicht sein, war nur eine Idee deinen Vorschlag etwas realistischer zu machen. So wie er momentan ist, reicht es vielleicht für maximal einen Zweistundentakt, wenn man nicht die S-Bahn einkürzen will. Oder man wartet halt bis die Bördebahn irgendwann mal fertig ist.