Beschreibung des Vorschlags
Der Eiserne Rhein verband einst Mönchengladbach mit Roermond (60000 EW und wichtiger Eisenbahnknotenpunkt im Süden der niederländischen Provinz Limburg mit Anschluss Richtung Antwerpen) und heute ist die Strecke nur noch zwischen Dalheim und Mönchengladbach (Rheydt) befahrbar, aber zwischen Dalheim und Roermond demontiert. Der Eiserne Rhein ist außerdem zwischen Dalheim und Mönchengladbach (Rheydt) nicht elektrifiziert. Eine Reaktivierung des Eisernen Rheins zwischen Dalheim und Roermond würde nicht nur wieder Regionalverkehr zwischen Roermond und Mönchengladbach ermöglichen, sondern auch wieder eine geradlinige Eisenbahnverbindung von Düsseldorf nach Antwerpen schaffen, bei der die Züge sogar weder in Mönchengladbach noch Roermond Kopf machen müssten. Für den Güterverkehr ist eine Eisenbahnverbindung NRW – Antwerpen auch sehr interessant. Eine Reaktivierung des Eisernen Rheins Roermond – Mönchengladbach ist also ein für den Kontinent wichtiger Eisenbahnlückenschluss zwischen Belgien, der niederländischen Provinz Limburg und Nordrhein-Westfalen. Deswegen ist eine Elektrifizierung des Eisernen Rheins zwischen Mönchengladbach und Roermond im Zuge der Reaktivierung Dalheim – Roermond mehr als naheliegend. Aufgrund der unterschiedlichen Bahnsysteme von Deutschland und der Niederlande ist dabei auch naheliegend, dass der Bahnhof Dalheim an der deutsch-niederländischen Grenze Systemwechselbahnhof würde, sodass die Züge bis nach Roermond mehrstromsystemfähige Fahrzeuge benötigen würden.
Deswegen habe ich mal überprüft, ob es möglich ist, die Linie RE19 von Düsseldorf über Mönchengladbach nach Roermond zu verlängern. Die Linie RE19 endet derzeit in Düsseldorf (Ankunft von Arnhem/Bocholt: Minute 33, Abfahrt Richtung Arnhem/Bocholt: Minute 26) und bringt die notwendigen mehrstromsystemfähigen Fahrzeuge bereits mit. Zwar ist ihr Zugteil Richtung Bocholt nicht mehrstromsystemfähig, aber ich habe schon vorgeschlagen, den RE19 von Bocholt nach Winterswijk und gar dann weiter nach Zutphen oder Apeldoorn zu verlängern, und wenn man das umsetzen möchte, würden auch mehrstromsystemfähige Fahrzeuge Richtung Bocholt möglich, sodass der RE19 komplett mit mehrstromsystemfähigen Fahrzeugen verkehren würde, die auch am anderen Ende gut die Niederlande erreichen können. Wichtig ist jetzt, da die Strecke Düsseldorf – Mönchengladbach zwischen Neuss und Mönchengladbach nur zweigleisig ist, zu prüfen, ob die Linie RE19 zwischen die Linien RE4 und RE13 und vor allem die S8 passt. Die Abfahrt der Linie RE19 in Düsseldorf Hbf nach Mönchengladbach ist gleich der heutigen Ankunftszeit der Linie RE19 von Arnhem/Bocholt in Düsseldorf Hbf, also Minute 33. Die Linie RE4 Richtung Mönchengladbach fährt in Düsseldorf zur Minute 21 (Ankunft von Wuppertal zur Minute 18) und die Linie RE13 Richtung Mönchengladbach fährt in Düsseldorf zur Minute 48 ab (Ankunft von Wuppertal zur Minute 46). Da passt also gut eine Linie RE19 zur Minute 33 (36) gut zwischen. Ankunft Düsseldorf Hbf in der Gegenrichtung RE4 von Mönchengladbach ist zur Minute 39 (Abfahrt Richtung Wuppertal zur Minute 42) und beim RE13 zur Minute 9 (Abfahrt Richtung Wuppertal zur Minute 12). Die Ankunft der Linie RE19 sollte auch hier aufgrund der 3 Minuten Aufenthalt zur Minute 23 statt 26 ankommen. Ein kleiner Nachteil hierbei ist, dass die Linie RE19 Ri: Arnhem/Bocholt dann genau die Fahrplantrasse der Linie RE10 von Kleve Ri: Düsseldorf benötigen würde, in der Gegenrichtung würde die Linie RE19 der Linie RE10 um zwei Minuten vorausfahren. Daher muss die Linie RE19 Richtung Arnhem/Bocholt in Düsseldorf einen längeren Aufenthalt haben, um die Linie RE10 auch einfahren lassen zu können. Sie fährt der Linie RE19 dann einfach um ein paar Minuten zeitversetzt hinterher. Wichtig ist jetzt natürlich, passt die Linie RE19 so noch im Abschnitt Mönchengladbach – Neuss noch zwischen die Linie S8? Ankunft der Linie RE19 FR: Mönchengladbach in Neuss ist zur Minute 46 (49). Die Fahrzeit nach Mönchengladbach beträgt für die RE-Züge 10 Minuten, die Linie S8 benötigt aufgrund der vielen Zwischenhalte 17 Minuten. Ankunft in Mönchengladbach also zur Minute 56 (59). Die S8 fährt in Neuss Richtung Mönchengladbach zur Minute 49 und sie erreicht Mönchengladbach zur Minute 06. Die Linien RE19 und S8 müssen also zeitgleich in Neuss Hbf nach Mönchengladbach Hbf ausfahren. Das passt, wobei die S8 natürlich der Linie RE19 den Vortritt lassen muss. Entsprechend muss sie 1 Minute länger bis zur Ausfahrt warten. In der Gegenrichtung fährt die Linie S8 in Neuss Richtung Wuppertal stets zur Minute 12 raus. Die Linie RE19 muss in Neuss zur Minute 11 herausfahren, wenn sie Düsseldorf Hbf zur Minute 23 erreichen will bzw. zur Minute 09, wenn sie Düsseldorf Hbf zur Minute 21 erreichen will (Wir erinnern uns: die Linie RE10 von Kleve erreicht Düsseldorf Hbf planmäßig zur Minute 23, sodass die Linie RE19 etwas früher fahren sollte, da sie das Gleis zwischen Neuss und Düsseldorf Hbf – nicht aber in Düsseldorf Hbf – dasselbe Gleis wie die Linie RE10 nutzt). Die Linie S8 würde hier also auch der Linie RE19 hinterher fahren. Abfahrt in Mönchengladbach Hbf der Linie RE19 in Richtung Düsseldorf wäre zur Minute 01 bzw. 59 und die Abfahrt der Linie S8 dort zur Minute 54. Die Linie RE19 lässt sich also gut noch zwischen die S8 quetschen, sodass es fahrplanmäßig keine Probleme zwischen Neuss und Mönchengladbach gibt. Die Verlängerung der Linie RE19 von Düsseldorf Hbf nach Mönchengladbach Hbf und weiter bis Roermond ist also möglich.
Die Linie RE19 ist eine Regionalexpress-Linie und soll auch zwischen Mönchengladbach und Roermond eine Expressverbindung sein. Deswegen schlage ich hier auch nur vor, dass die Linie RE19 nur in Rheydt Hbf und Wegberg Bf (ca. 28000 EW) zwischenhält. Die Stationen MG-Rheindahlen, Dalheim, Herkenbosch-Reewuude, Roerstreek und Roermond Zuid sind nur optionale Halte der Linie RE19 und werden in Abhängigkeit vom Betriebskonzept, d. h. der zur Linie RE19 parallelen langsameren Zuglinie bedient.
Wenn die Linie RE19 die einzige Nahverkehrslinie zwischen Mönchengladbach und Roermond ist, dann hält sie in MG-Rheindahlen, Dalheim, Herkenbosch-Reewuude, Roerstreek und Roermond Zuid. Die beiden derzeitigen Bedarfshalte MG-Genhausen und Arsbeck werden aufgrund ihrer geringeren Nachfrage und zu kurzer Distanz zu anderen RE-Halten stillgelegt.
Ich schlage zwei mögliche Betriebskonzepte für einen parallelen Langsameren Zug vor. Beide Konzepte benötigen einen zweigleisigen Ausbau des Eisernen Rheins zwischen Mönchengladbach und Roermond, aber ich denke mir der zweigleisige Ausbau wird sowieso mit der Reaktivierung bis Roermond kommen, da der Lückenschluss von internationaler und kontinentaler Bedeutung ist. Zumindest in MG-Rheindahlen ist ein zweigleisiger Ausbau definitiv günstig durch zuführen.:
- Verlängerung der bestehenden Linie RB34 von Dalheim nach Roermond. Sie soll dann mit mehrstromsystemfähigen elektrischen Triebwagen verkehren statt wie bisher mit Dieseltriebwagen. Östlicher Endpunkt der Linie RB34 bleibt weiterhin Mönchengladbach Hbf.
- Verlängerung der Linie S8 von Rheydt Hbf nach Dalheim mit Verlängerungsmöglichkeit nach Wassenberg.
Im Falle des zweiten Betriebskonzept, also der Verlängerung der S8 nach Dalheim, muss die Linie RE19 auch in Dalheim, Herkenbosch-Reewuude, Roerstreek und Roermond Zuid halten. Im Falle der parallelen Linie RB34 Mönchengladbach – Rheydt – Dalheim – Roermond, hält die Linie RE19 zwischen Mönchengladbach und Roermond nur in Rheydt Hbf und Wegberg Bf. Eine Verlängerung der Linie S8 bis Roermond als Ersatz für die Linie RB34 sehe ich nicht vor, da die Linie S8 bereits von Hagen Hbf nach Mönchengladbach fährt und dann komplett auf Mehrstromsystemfähige Fahrzeuge umgerüstet werden muss, was bei mindestens 2 h 14 Fahrzeit von Hagen nach Dalheim und damit einem Umlauf von über 4 h 30 (Hagen – Dalheim) zu einem sehr hohen Einsatz von mehrstromsystemfähigen Fahrzeugen im Falle einer Verlängerung nach Roermond führt. Angenommen die Fahrzeit zwischen Roermond und Dalheim beträgt mit der S8 max. 12 Minuten, sodass bei einem Umlauf von 5 h noch ca. 6 Minuten für einen Fahrtrichtungswechsel in Roermond übrig bleiben. Bei einem Umlauf von 5 h braucht eine S-Bahn im 20-Minuten-Takt 15 Doppeltraktionen (30 Fahrzeuge) bzw. 10 Doppeltraktionen (20 Fahrzeuge) im 30-Minuten-Takt, also mindestens 30 mehrstromsystemfähige S-Bahn-Fahrzeuge. Okay, die S8 fährt zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Hagen Hbf im Stundentakt und benötigt etwa 30 Minuten, sodass die S8 Roermond – Dalheim nur einen Umlauf von 4 h fährt, sodass diese kürzere Verbindung nur 24 Fahrzeuge (20-Minuten-Takt) bzw. 16 Fahrzeuge (30-Minuten-Takt) benötigt, zzgl. 2 Fahrzeuge für den zusätzlichen stündlichen Kurs bis Hagen, aber dennoch sind mindestens 26 bzw. mindestens 18 mehrstromsystemfähige Fahrzeuge doch recht kostspielig. Eine mehrstromsystemfähige RB34 von Roermond nach Mönchengladbach bräuchte dagegen im Stundentakt nur 2 Traktionen bzw. im Halbstundentakt 3 Traktionen und damit deutlich weniger mehrstromsystemfähige Fahrzeuge als eine bis Roermond verlängerte S8. Auch ist die S8 jetzt schon eine recht lange Linie. Deswegen soll die RB34 als zweite (bzw. als zwei weitere) stündliche Leistungen parallel zur Linie RE19 zwischen Mönchengladbach und Roermond pendeln und dabei alle Halte bedienen, während die Linie RE19 nur in Mönchengladbach Hbf, Rheydt Hbf, Wegberg und Roermond hält.
Falls der elektrische Streckenabschnitt Roermond – Dalheim umschaltbar ist (so wie derzeit auch die Streckenabschnitte Venlo – Kaldenkirchen oder Aachen Hbf – Grenze Belgien) kann die S8 ohne Einsatz von mehrstromsystemfähigen Fahrzeugen von Mönchengladbach nach Roermond verlängert werden. In diesem Fall kann auch die RE-Linie Düsseldorf – Mönchengladbach – Roermond auch als separate RE-Linie oder als Verlängerung einer anderen Linie als der Linie RE19 eingerichtet werden.
Sehr gute idee. Ich bedenke aber, dass die Linie aus Nijmegen über Düsseldorf nach Niederlande fährt.