Beschreibung des Vorschlags
Derzeit gibt es zwischen den Städten Karlsruhe und Saarbrücken keine umsteigefreie Direktverbindung. Hinzu kommt, dass die Städte Zweibrücken und Pirmasens auch keine vernünftige Anbindung an größere Städte (mit Fernverkehr) haben. Für beide Städte gibt es zwar eine Anbindung an Kaiserslautern, wo es auch nur einen überschaubaren Fernverkehr gibt, aber hier nur mit der Regionalbahn. Insbesondere von Zweibrücken dauert die Fahrt schon sehr lange. Immerhin ist hier in absehbarer Zeit wieder eine Anbindung an Homburg bzw. Kaiserslautern mit der S-Bahn angedacht.
Der Regionalexpress soll alle 2 Stunden von Karlsruhe über Graben-Neudorf – Germersheim – Landau – Pirmasens –Zweibrücken nach Saarbrücken fahren.
Der Vorschlag ist nicht ganz neu. Dieser wurde bereits hier schon einmal erwähnt https://extern.linieplus.de/proposal/reaktivierung-landau-germersheim/. Allerdings ist hier der Fokus ganz klar auf der Strecke Landau – Germersheim. Hier möchte ich einen Fokus auf die gesamte Strecke legen. In Teilen hatte ich das bereits in einem Kommentar vermerkt. Der hier angegebene Streckenabschnitt ist zwar sehr wichtig, aber eben auch nur ein kleiner Teil der Gesamtstrecke.
Es gibt bereits Überlegungen einen Regionalexpress auf der Strecke fahren zu lassen. Allerdings würde dieser anstatt über Germersheim über Winden und Wörth nach Karlsruhe geführt. Zwar ist diese Streckenführung ca. 7-8 Minuten schneller, sie hat aber auch erhebliche Nachteile. Bei der Führung über Wörth nach Karlsruhe muss zwar in Landau der Führerstand gewechselt werden, allerdings werden die Umsteigebahnhöfe Winden und Wörth direkt angefahren. Für die Fahrt nach Bad Bergzabern, Wörth oder Lauterburg entfällt somit ein Umsteigevorgang.
Der Bereich Germersheim wird komplett außen vorgelassen. Von Landau gibt es bereits den RE 6 von (Kaiserslautern -) Neustadt – Landau – Wörth – Karlsruhe der gerade auch den südlichen Teil hervorragend abdeckt. Die Führung des RE Karlsruhe – Saarbrücken würde also für die Strecke (Landau – Karlsruhe) keine wesentliche Verbesserung mehr bringen. Lediglich das Koppeln mit dem RE6 würde einen Fahrer einsparen.
Für die Ziele Weißenburg (F) und Wörth ist mit der Führung über Germersheim ein Umsteigen in Landau erforderlich. Für Weißenburg wäre ein Umsteigen so oder so erforderlich. Zwar nicht unbedingt in Landau aber spätestens in Winden.
Die Führung des RE über Germersheim bringt aber erheblich mehr Vorteile. Zunächst ist die Fahrt von Germersheim z. B. nach Pirmasens heute eine halbe Weltreise. Entweder man fährt mit dem Bus nach Landau und steigt dann in die Regionalbahn nach Pirmasens oder man fährt mit dem Zug über Neustadt oder Wörth und dann nach Landau und weiter nach Pirmasens. Die Fahrzeit beträgt meist zwischen 2,5 – 3 Stunden. Attraktiv ist das nicht!
Mit dem RE beträgt die Fahrzeit von Germersheim nach Pirmasens in etwa eine Stunde – um hier nur einmal ein Beispiel aufzuzeigen. Bei der Fahrt über Germersheim entstehen erheblich mehr Reiseziele, die mit einmal Umsteigen erreicht werden. Sinnvoll ist es die Linie in die heutige Lücke des RE 4 zwischen Germersheim und Karlsruhe zu legen.
Wichtigste Umsteigemöglichkeit ist in Germersheim sicherlich der RE4 in Richtung Mainz. Mit einer Umsteigezeit von ca. 15 Minuten ist dies zwar nicht optimal, aber noch im Rahmen des vertretbaren. Somit entsteht aus der Südwestpfalz eine sehr gute Verbindung in die Landeshauptstadt und natürlich zurück. Gerade für die Städte Landau, insbesondere aber auch für Annweiler, Pirmasens und Zweibrücken dauert die Fahrt (heute) an den Rhein mit der Regionalbahn deutlich zu lange. Auch das viele Umsteigen sorgt nicht gerade für die Gewinnung von neuen Fahrgästen. Je nach Uhrzeit dauert die Fahrt von Zweibrücken Hbf nach Mainz Hbf über 3,5 Stunden. Für die Stadt Pirmasens Hbf sieht es mit rund 2,5 Stunden noch recht „gut“ aus. Mindestens 2x Umsteigen ist aber erforderlich.
Richtung Ludwigshafen Hbf oder Worms Hbf sind die Fahrzeiten aber kaum geringer. Lediglich von Zweibrücken Hbf nach Ludwigshafen Hbf ist die Fahrzeit mit ca. 2,5 Stunden etwas geringer als nach Mainz. Aber auch für Germersheim entsteht damit eine stündliche Linie nach Karlsruhe Hbf. Mit der Stadtbahn gibt es keine Direktverbindung zum Hauptbahnhof, außerdem ist diese aufgrund der vielen Haltestellen nicht gerade attraktiv – auch wenn in ein paar Jahren werktags die S3 nach Karlsruhe Hbf (von Germersheim über Wörth) verlängert wird.
Der RE4 ist bereits in den „Umsteigeknoten“ Karlsruhe Hbf eingebunden. D. h. relativ kurze Umsteigezeiten in fast alle Richtungen. Für den Bahnhof Germersheim bringt dies viele Vorteile. Aber auch das Kreuz Graben-Neudorf ist als Umsteigeknoten interessant. So gibt es von dort Umsteigemöglichkeiten nach Bruchsal, Schwetzingen/Hockenheim und Mannheim.
Hierzu gibt es hier auch ein paar Überlegungen: https://extern.linieplus.de/proposal/s-bahn-heidelberg-schwetzingen-hockenheim-graben-neudorf-bruchsal/
In Bruchsal gibt es wiederum Umsteigemöglichkeiten zum RE 17B in Richtung Stuttgart über Bretten. Hierzu muss man wissen, dass es vor Jahrzehnten genau so eine durchgängige Linie auf der Strecke gab. Allerdings sollte die Anzahl der Fahrgäste hier eine Rolle spielen – weniger „Romantik“.
Für die Stadt Philippsburg gäbe es dann ebenfalls stündlich eine umsteigefreie zum Karlsruher Hauptbahnhof.
Der größte Pluspunkt dürfte aber sein, wenn die Strecke Landau – Germersheim mit der S-Bahn verknüpft wird. Hierfür müsste die Strecke elektrifiziert werden. Dies ist aber auch ein wesentlicher Bestandteil des Vorschlags. Dies hätte den Vorteil, dass die gesamte Strecke mit Akkutriebwagen befahren werden können.
Wichtig zu wissen, dass in den kommenden Jahren in der Südpfalz Akkutriebwagen auf den allermeisten Strecken eingeführt werden. Auch die Linie RE 6 wird auf Akkutriebwagen umgestellt.
Es bietet sich daher an, einen gemeinsamen Anbieter und gemeinsame Fahrzeuge zu nutzen. Alles andere würde vermutlich die Kosten erheblich in die Höhe treiben. Zwischen Germersheim und Karlsruhe ist die Strecke bereits durchgehend mit einem Fahrdraht bespannt. Der Bahnhof Landau wird ebenfalls elektrifiziert – aktuell aber noch als Ladeinsel geplant. Wird die Strecke Landau – Germersheim reaktiviert und elektrifiziert, entsteht eine durchgehende Verbindung von Landau – Karlsruhe mit einer Oberleitung.
Übrigens: Für die Reaktivierung der Strecke Landau – Germersheim wird derzeit nur eine elektrifizierte Strecke geplant. Daher bietet sich die Linienführung auch erst an.
Für die Fahrt im Südpfalz-Netz wird im Bereich Pirmasens eine Landeinsel für die Triebwagen installiert. Für die Reaktivierung der Strecke Zweibrücken – Homburg (vermutlich 2024/2025) wird auch hier für S-Bahn eine Oberleitung installiert. Zwischen Zweibrücken und Einöd kann also der Akkutriebwagen die dann vorhanden Oberleitungen der S-Bahn mitnutzen.
Ab Rohrbach bis Saarbrücken Hbf besteht bereits eine Oberleitung. Somit sind die Oberleitungslücken nur etwas mehr als 80km. Durch die Ladeinseln bei Pirmasens bzw. Zweibrücken entsteht aber immer wieder eine kurze Lademöglichkeit, so dass die Strecke mit den Akkutriebwagen befahrbar ist.
Anders sieht es bei der Strecke über Wörth aus. Die Fahrt – ohne Oberleitung – von Wörth nach Rohrbach ist zu lange. Die bestehenden Ladeinseln und die kurze Lademöglichkeit reichen für die (lange) Strecke nicht aus. Außerdem dürfte auch die Strecke Wörth – Karlsruhe und zurück mit ca. 45 Minuten Ladezeit zu kurz sein.
Anders sieht es bei der Strecke über Germersheim aus. Für die Fahrt von Landau über Germersheim nach Karlsruhe (hin und zurück) entsteht eine Ladezeit von gut 90 Minuten. Die Reaktivierung der Strecke Landau – Germersheim hätte also einen doppelten Nutzen.
Diese Streckenführung wird die Machbarkeitsstudie sicherlich positiv beeinflussen. Insbesondere auch deshalb, weil hier nicht nur Fahrgäste der Strecke Landau – Germersheim gesehen werden, sondern auch die Fahrgäste, die die Strecke auch von der Südwestpfalz bzw. aus Richtung Karlsruhe nutzen.
Bei der Reaktivierung der Strecke Homburg – Zweibrücken sind die weiterfahrenden Fahrgäste (auf der Strecke Homburg – Kaiserslautern) die „tragende“ Kraft für das Vorhaben gewesen. U.a. aus diesem Grund konnte die Machbarkeitsstudie ein positives Ergebnis ausweisen. Aktuell wird der Strecke zwar mit 2.500 Fahrgästen ein hohes Fahrgastpotential bescheinigt, die Wirtschaftlichkeit hat aber ein negatives Gesamtergebnis gezeigt.
Nähere Infos sind hier zu finden: https://www.zspnv-sued.de/fileadmin/user_upload/Praesentation_NKU_LD-GER_und_LD_Herxheim.pdf
Die Fahrzeitverlängerung für diese Streckenführung von 7-8 Minuten setzt sich wie folgt zusammen:
Für die Fahrt der Strecke Landau – Germersheim (ca. 21km) werden etwa 12-13 Minuten (ohne Halt) benötigt. Es ist geplant die Strecke für eine Fahrt von 100km/h zu ertüchtigen.
Wird die Fahrt über Winden und Wörth abgewickelt ist ein Wendevorgang in Landau erforderlich. Hierfür sollten 5 Minuten eingeplant werden. Dieser Wendevorgang ist für die Fahrt über Germersheim nicht nötig.
Der RE 4 benötigt für die Fahrt von Germersheim – Karlsruhe genau 30 Minuten. Der RE6 für die Fahrt von Landau nach Karlsruhe 32 Minuten. Es geht also um den Umweg über Germersheim.
Dieser Beträgt also ca. 13 Minuten, abzüglich der 5 Minuten Wendezeit in Landau, die ja entfallen würden. Somit beträgt die längere Fahrzeit also rund 8 Minuten. Die 2 Minuten, die der RE für die Fahrt von Landau nach Karlsruhe länger benötigt, habe ich nicht mit eingerechnet. Diese stehen noch als „Puffer“ zur Verfügung.
Bei der Länge der Strecke sollten 8 Minuten Fahrzeitverlängerung nicht besonders ins Gewicht fallen.
Hier die möglichen Haltestellen:
– Saarbrücken Hbf
– St. Ingbert / U: Homburg
– Lautzkirchen (Stadt Blieskastel)
– Zweibrücken Hbf / U: Homburg
– Pirmasens / U: Kaiserslautern
– Optional Hinterweidenthal Ost / U: Dahn
– Landau Hbf /
U: Neustadt, Edenkoben, Wörth, Weißenburg, Bad Bergzabern, Straßburg (F), Lauterburg (F)
– Optional Lustadt
– Germersheim / U: Wörth, Bellheim, Speyer, Ludwigshafen, Worms, Mainz
– Philippsburg
– Graben-Neudorf / U: Schwetzingen/Hockenheim, Mannheim, Bruchsal
– Optional Stutensee-Blankenloch
– Karlsruhe Hbf
Hinter den Haltstellen sind mit „U“ die Umsteigemöglichkeiten angegeben.
Alle Umsteigeziele sind mit einmal Umsteigen erreichbar. Eine kleine Ausnahme gibt es für Bad Bergzabern und Lauterburg. Hier muss in Winden bzw. in Wörth noch einmal umgestiegen werden. Die Umsteigezeit in Landau zum RE6 beträgt (in beide Richtungen) rund 8 Minuten. Gerade bei dem Fahrziel Bad Bergzabern ist in Winden die Umsteigezeit auf den RE6 abgestimmt.
Aktuell gibt es nur am Wochenende in Landau eine Direktverbindung nach Straßburg. Hier sind ab 2024 erhebliche Veränderungen vorgesehen. So soll ab dann täglich und stündlich ein Zug über Weißenburg nach Straßburg fahren. Ähnlich sieht es auch auf der Strecke Richtung Lauterburg aus. Auch hier ist eine Verlängerung nach Straßburg vorgesehen. Die Verlängerung von Lauterburg ist aber für die Fahrgastentwicklung des REs nicht von großer Bedeutung.
Für das Kreuz „Landau“ bedeutet diese Verbindung nach Straßburg eine weitere Aufwertung durch diese Umsteigemöglichkeit.
Hier möchte ich auf einige Haltestellen eingehen, die zunächst nicht selbstverständlich für einen Halt eines RE sind.
Blieskastel-Lautzkirchen: Die Stadt Blieskastel hat rund 20.000 Einwohner. Der Bahnhof Lautzkirchen liegt noch verhältnismäßig zentral. Der Ortsteil Würzbach ist zwar größer, liegt aber schon recht westlich vom Stadtkern. Allein die Größe der Stadt würde aus meiner Sicht einen Halt rechtfertigen. Gerade auch, weil Blieskastel an sich auch nicht gerade optimal an den ÖPNV angebunden ist. Wichtig ist hier, dass die Stadtteile auch eine Busanbindung zum RE haben. Ansonsten ist der Halt vermutlich nicht gerechtfertigt.
Hinterweidenthal Ost: Der Bahnhof liegt recht außerhalb und würde einen Halt des RE zunächst nicht rechtfertigen. Sinnvoll ist dies nur, wenn hier ein abgestimmtes ÖPNV-Konzept in Richtung der Stadt Dahn erstellt wird. Dies kann mit Bussen sein, denkbar ist aber auch einen Schienenverkehr auf der Wieslauterbahn einzurichten. Ein „normaler“ Schienenverkehr würde sich vermutlich auf der Strecke nicht rechnen.
Allerdings gibt es heute bereits autonom fahrende Busse. Denkbar ist hier ein Pilotprojekt ins Leben zu rufen und die Strecke mit autonom fahrenden Zügen zu bedienen. Die Strecke ist bereits für den Ausflugsverkehr reaktiviert. In den nächsten Jahren sind auch verschiedene Sanierungsmaßnahmen geplant. Die vorhandene Infrastruktur würde es also grundsätzlich erlauben. Lediglich der Bahnhof „Hinterweidenthal Ost“ müsste ausgebaut werden. Hier bietet sich an, das Gleis 1 an den Mittelbahnsteig zu versetzen oder diesen zu verbreitern. So ist ein einfaches Umsteigen möglich. Ein weiteres Gleis ist nicht erforderlich, weil der selbstfahrende Zug im Falle eine Kreuzung von anderen Zügen, zwischenzeitlich auf der Wieslauterbahn „geparkt“ werden kann. Denkbar wäre natürlich auch Hauenstein. Hier müsste allerdings die Haltestelle in einen Bahnhof ausgebaut werden. Dies würde das Vorhaben nur verteuern. Alternativ ist auch ein Halt in Wilgartswiesen denkbar. In allen Fällen gilt, nur wenn die Stadt Dahn sehr gut mit dem ÖPNV angebunden werden kann! Ein Halt macht ansonsten dort keinen Sinn.
Lustadt: Lustadt ist der größte Ort auf der Strecke zwischen Landau und Germersheim. Wird die Strecke zukünftig von der S-Bahn (S3 aus Richtung Speyer) bedient, gäbe es eine einfache Möglichkeit mit dem RE zumindest einen Ort an der Strecke auch mit einer attraktiven und wettbewerbsfähigen Direktverbindung an Karlsruhe anzuschließen. Im Bereich von Lustadt gibt es auch Verkehrsströme Richtung Karlsruhe. Der Halt ist nicht zwingend nötig und macht nur Sinn, wenn dies die Kapazität und die Fahrzeit zulässt. Der große Vorteil für diesen Halt wäre, dass meist in Bahnhofsnähe (Landau / Germersheim) nicht genügend kostenlose Parkplätze vorhanden sind. Somit ist auch für das direkte Umfeld von Lustadt eine schnelle Anbindung an den ÖPNV möglich.
Stutensee-Blankenloch: Die Stadt Stutensee ist auch mit rund 25.000 Einwohner recht groß. Der Ortsteil Blankenloch ist der größte Ort der Stadt Stutensee mit etwas mehr als 12.000 Einwohner. Der Bahnhof liegt ziemlich genau zwischen Graben-Neudorf und Karlsruhe Hbf. Der Ortsteil wird zudem mit einer Straßenbahn befahren. Leider hat man es versäumt, den Bahnhof mit der Straßenbahn anzubinden. Die nächste Haltestelle liegt einige 100m vom Bahnhof entfernt. An sich hat der Bahnhof das Potential. Allerdings ist es wichtig, diesen zumindest an den Busverkehr anzuschließen. Dies wird aber vermutlich aus Karlsruhe (Landkreis / Verkehrsverbund) nicht gewünscht, weil sich dies negativ auf den Stadtbahnverkehr auswirken könnte. Nur mit einem „zentralen“ Busbahnhof wird aber ein Halt wirtschaftlich sein. Ein RE-Halt würde die heutige Lücke der S9 (weitgehender Stundentakt) füllen. Wird ein Halt auch des RE4 eingeführt, gäbe es in beide Richtungen (Graben-Neudorf – Karlsruhe) einen Halbstundentakt. Aber auch für das Umfeld wäre ein Halt sehr interessant. Der Bahnhof ist aus Weingarten und Leopoldshafen sehr gut mit dem Auto/Fahrrad erreichbar.
Für diese 4 möglichen Haltestellen gilt: Ein Halt nur, wenn er sinnvoll ist und fahrzeittechnisch vertretbar ist! Die Gesamtfahrt hat immer Vorrang. Gerade auch hinsichtlich der Einbindung in die jeweiligen Umsteigeknoten. Auch ist es wichtig, dass bei allen 4 Haltestellen für genügend Fahrgästen zu sorgen ist. Das Umfeld (ÖPNV / Parkplätze) ist wichtig hierfür. Ein Halt ist also nur diskutabel, wenn alles passt. Im Zweifel würde ich auf alle 4 Halte verzichten wollen! Die Haltestellen sind optional und daher nicht eingezeichnet. Alle anderen Haltestellen sind entweder Knotenbahnhöfe oder Bahnhöfe mit Ausweichstellen. In den meisten Fällen rechtfertigt auch die Größe der jeweiligen Stadt schon die Haltemöglichkeit.
Übersicht der Einwohner:
St. Ingbert – ca. 35.000
Blieskastel – ca. 20.000
Zweibrücken – ca. 34.000
Pirmasens – ca. 40.000
Dahn – ca. 4.500 / VG Dahner Felsenland ca. 14.000
Annweiler – ca. 7.000
Landau – ca. 47.000
Lustadt – ca. 3.400 incl. der direkten Ortschaften in der Nachbarschaft: Westheim, Hochstadt, Zeiskam, Freisbach, Freimersheim, Weingarten (Pfalz) = 13.900
Germersheim – 20.000
Philippsburg – 13.000
Graben-Neudorf – 12.000
Stutensee – ca. 25.000 / Blankenloch selbst ca. 12.500
Werden alle Halte umgesetzt, so wohnen 260.000 Einwohner im direkten Einzugsgebiet. Selbst wenn man die optionale Halte außen vorlässt, wohnen immer noch 208.000 Einwohner direkt an der Strecke. Auch dies sollte genügend Potential für Fahrgäste bieten.
Die Städte Saarbrücken (180.000 EW) und Karlsruhe (312.000 EW) sind hier nicht mit aufgeführt.
Infrastruktur:
Wichtigstes Projekt ist die Reaktivierung der Bahnstrecke Landau – Germersheim. Hier stehen erhebliche Kosten an. Zwar ist die Strecke noch vorhanden, große Teile der Gleise müssen aber ausgetauscht werden. Auch die Bahnübergänge müssen größtenteils saniert werden. Die Strecke ist zwar noch an das Bahnnetz angeschlossen, allerdings ist in Landau das Stellwerk zwischenzeitlich erneuert worden. In Germersheim steht dies in Kürze an. Ein neuer Anschluss ist somit unausweichlich – an beiden Endpunkten.
Für die Strecke ist auch eine Oberleitung erforderlich. Daher ist die abweichende Linienführung nur sinnvoll, wenn die Strecke – auch – für die S-Bahn / Stadtbahn reaktiviert wird. (Die Reaktivierungsbemühungen werden – trotz negativem Ergebnis – aktuell weitergeführt.) Die genauen Kosten sind in der Machbarkeitsstudie des SPNV-Süd (siehe Link oben) abzulesen.
Zwischen Germersheim und Karlsruhe stehen keine Investitionen an. Die vorhandene Infrastruktur kann zumindest einen 2 Stunden-Takt noch aufnehmen.
Zwischen Landau und Rohrbach werden vermutlich noch ein oder zwei Ausweichstellen erforderlich sein. Durch die Erneuerung der Stellwerke in den letzten Jahren auf der Strecke, dürfte es etwas Kostengünstiger sein.
Da in Zukunft Akkutriebwagen in der gesamten Südwestpfalz fahren, können die dann vorhandenen Ladeinseln für den RE mit genutzt werden. Weitere Ladeinseln, als die bereits geplanten Ladeinseln, sind nicht erforderlich. Zwischen Rohrbach und Saarbrücken sollten keine Investitionen anstehen. Hier ist die Strecke bereits gut ausgebaut.
Mittelfristig wird sinnvollerweise auch noch geprüft, ob eine Kurve von Landau kommend kurz vor dem Bahnhof Pirmasens Nord zum Pirmasenser Hauptbahnhof gebaut werden kann. Die Umfahrung würde dem RE vermutlich 7-8 Minuten Fahrzeit ersparen. Ob dies in dem schwierigen Gebiet wirtschaftlich darstellbar ist, kann ich nicht bewerten.
An dieser Kurve sollte aber das Gesamtprojekt nicht scheitern. Ein Wendevorgang in Pirmasens Nord wäre genauso möglich. Die Kurve ist also optional zu sehen und ist vor allem dann sinnvoll, wenn sich Umsteigemöglichkeiten im westlichen Teil der Strecke verbessern.
Optionaler Ausbau:
Bei einem 2-Stunden-Takt entstehen natürlich auch Lücken. Daher ist denkbar, zumindest in den Hauptverkehrszeiten an Werktagen, einen kleinen Teil der Lücken zu schließen. So kann beispielsweise morgens ein Triebwagen nur ein Teil der Strecke fahren. Beispielsweise von Pirmasens nach Germersheim. Neben dem Badischen Teil der Strecke wird dies vermutlich der am stärksten befahrene Streckenabschnitt sein.
Auch ist denkbar, dass in die Lücke ein RE von Dahn/Hinterweidenthal, ggf. mit einzelnen weiteren Halten, über Landau nach Germersheim geführt wird. Hier ist wichtig zu wissen, dass es auch Überlegungen gibt, die Stadt Dahn zu den Hauptverkehrszeiten (werktags morgens und abends), wieder an den Zugverkehr anzubinden. Die Linienführung wäre daher nicht ganz abwegig. Wird die Lücke des RE Karlsruhe – Saarbrücken (wie vorgeschlagen) genutzt, entsteht in Germersheim Anschluss an den RE 4 nach Karlsruhe bzw. auch umgekehrt.
Eine Weiterführung nach Karlsruhe, über Graben-Neudorf, ist aktuell nicht möglich, weil die Strecke zwischen Germersheim und Graben-Neudorf nur eingleisig ist. Ein Koppeln der Fahrzeuge wird aufgrund unterschiedlicher Typen nicht möglich sein. Die Umsteigemöglichkeit zum RE4 ist daher naheliegend. Zwischen Landau und Germersheim entstehen – zumindest in den Hauptverkehrszeiten (zusammen mit einer S-Bahn) – zwei stündliche Verbindungen.
Größere Anpassungen an der Infrastruktur dürften für diese optionalen Varianten nicht erforderlich sein. Aus meiner Sicht sollten beide Varianten auch mit einem Akkutriebwagen befahrbar sein. Allerdings sollte es auch kein Problem sein, für die wenigen Fahrten, etwas ältere Dieselfahrzeuge zu nutzen. Dies könnte erhebliche Kosten sparen, weil die Fahrzeuge, die beispielsweise heute noch auf den Strecken in der Südpfalz genutzt werden, bereits „abgeschrieben“ sind.
Im Bereich Germersheim ist auch denkbar, die Lücke des RE 4 zu schließen.
Der RE4 fährt alle 2 Stunden von Frankfurt bzw. Mainz nach Karlsruhe. Dazwischen fährt der RE 14 von Frankfurt bzw. Mainz über Ludwigshafen nach Mannheim Hbf.
Denkbar wäre – zumindest werktags – an den RE Karlsruhe – Saarbrücken in Karlsruhe Hbf einen 2. Wagen anzuhängen und diesen in Germersheim wieder abzukuppeln. Dieser 2. Wagen kann in Germersheim weiter über Ludwigshafen Hbf entweder in die BASF oder nach Mannheim Hbf fahren. In Ludwigshafen Hbf besteht dann Anschluss an den RE14 nach Mainz. So bestünde, wenn auch mit Umsteigen, ein stündlicher Anschluss von Karlsruhe nach Mainz. Ggf. müssten die Fahrzeiten noch leicht angepasst werden, so dass in Ludwigshafen Hbf noch genügend Umsteigezeit besteht.
Da die Lücke nur alle 2 Stunden (je Richtung) zu schließen ist, dürfte der Aufwand recht überschaubar sein. Für die Fahrt, sollten die vorhandenen Gleiskapazitäten auf der Strecke ausreichend sein.
Es gibt aber noch einen weiteren erheblichen Vorteil.
Der Vorschlag (https://linieplus.de/proposal/s-bahn-karlsruhe-mannheim-speyer-germersheim-landau/), beinhaltet die Weiterführung des S3 nach Landau anstatt nach Bruchsal. Dies bedeutet, dass in den meisten Fällen die heutige S33 in Germersheim enden wird und von Philippsburg bzw. Graben-Neudorf in Richtung Speyer / Ludwigshafen umgestiegen werden muss.
Dies ist auch damit zu rechtfertigen, dass ein Großteil der Fahrgäste von Bruchsal / Graben-Neudorf kommend sowieso in Germersheim aussteigen. Dieser Vorschlag wurde dort nochmals ausführlicher beschrieben.
Um die Teilung der Linie der badischen Seite „schmackhaft“ zu machen, also dass die S33 nun in Germersheim endet, kommt hier der RE Karlsruhe – Saarbrücken ins Spiel. Mit dem „Splitt“ in Germersheim kann die Lücke gefüllt werden, so dass für den badischen Bereich stündlich ein umsteigefreier Anschluss nach Karlsruhe, aber eben auch für alle Fahrgäste eine Direktverbindung nach Speyer und Ludwigshafen besteht. Für Fahrgäste aus Germersheim und Speyer aber stündlich eine (zusätzliche) Verbindung nach Mainz / Frankfurt – wenn auch mit Umsteigen.
Für Philippsburg entsteht mit dem neuen RE abwechselt (auch ohne den Splitt des RE in Germersheim) ein stündlicher Anschluss nach Bruchsal und Karlsruhe. Wird in Graben-Neudorf umgestiegen, auch ein Halbstundentakt nach Karlsruhe. Der Splitt des RE Richtung Ludwigshafen ist also vor allem für die weiterfahrenden Fahrgäste Richtung Speyer / Ludwigshafen ggf. noch Schifferstadt/Neustadt interessant. Vermutlich ist für den Badischen Bereich der Strecke diese Verbindung mit dem RE noch besser, als die heutige durchgebundene S-Bahn, weil die Fahrzeiten im Vergleich zur S-Bahn erheblich kürzer sind. Einziger Nachteil wäre, dass kleinere Ortschaften (wie z. B. Lingenfeld oder Römerberg) vom RE nicht angefahren werden.
Diese Variante hat noch einen weiteren Vorteil. Aktuell profitieren nur die „Ludwigshafener“, „Frankenthaler“ und „Wormser“ von der Weiterführung nach Frankfurt. Derzeit fährt die Linie RE4 von Mainz weiter nach Frankfurt. Auf dem Rückweg beginnt die Linie erst in Mainz. Der RE14 endet in Mainz und fährt auf dem Rückweg von Frankfurt aus.
Dies hängt mit dem Umlauf der Fahrzeuge und den Kapazitätsproblemen auf der Strecke Mainz – Frankfurt zusammen.
Mit dem Füllen der Lücke, wäre dieses „Problem“ halbwegs gut gelöst.
Zugegeben, es wäre für diese „Lücke“ kein Akkutriebwagen erforderlich, aber diese Fahrzeug ist „Aufwärtskompatibel“ und kann auch ganz normal unter der Oberleitung fahren. Ein zusätzlicher Fahrer müsste also nur von Germersheim nach Ludwigshafen (BASF) bzw. Mannheim Hbf pendeln.
Warum der Vorschlag in die BASF?
Letztlich muss nur die Lücke zwischen Ludwigshafen Hbf und Germersheim geschlossen werden. Heute pendeln aber stündlich S-Bahnen zwischen LU-Hauptbahnhof und LU-BASF Nord. Nur zu den Hauptverkehrszeiten fahren diese Richtung Kaiserslautern und Germersheim weiter.
Besteht, wie hier vorgeschlagen, sowieso ein Pendelverkehr kann dieser auch genutzt werden, um schnell in die BASF zu fahren. Zeitlich gesehen, könnte das noch passen.
Die bessere Anbindung an die BASF ist hier etwas ausführlicher beschrieben:
https://linieplus.de/proposal/anbindung-des-basf-werk-ludwigshafen/
Allerdings ist bei diesem Vorschlag der Schwerpunkt auf die Einfahrt aus dem Badischen. Denkbar ist aber, alle 2 Stunden, die Lücke mit der RE-Linie aus Germersheim hier zu schließen.
Diese Vorschläge sind rein als mögliche Ergänzungen gedacht. Das Ziel ist zunächst nur der RE Karlsruhe – Saarbrücken.
Tarife:
Das Rheinland-Pfalz-Ticket ist heute schon auf dem Streckenabschnitt Germersheim – Graben-Neudorf – Karlsruhe gültig. Den Nutzern entstehen durch diese Streckenführung keine Nachteile. Die Südpfalz wird derzeit von zwei Verkehrsverbünde VRN / KVV abgedeckt.
Durch die Streckenführung über Germersheim entstehen tariflich keine nennenswerten Nachteile für die Fahrt nach Karlsruhe. Schon von Annweiler nach Karlsruhe ist bereits eine Netzkarte des KVV erforderlich. Für die Fahrt von Annweiler nach Ludwigshafen wird eine Netzkarte des VRN benötigt. Von Landau aus, kann eine Fahrkarte für 6 Waben erworben werden. Dies kann, je nach Fahrkartenart etwas günstiger sein als die Netzkarten, allerdings besteht von Landau weiterhin die Linie des RE6. Somit entsteht hier auch kein nennenswerter Nachteil. Bei Jahreskarten ist für die Fahrt in 6 Waben meist eine Netzkarte mit 7 Waben günstiger.
Das Rheinland-Pfalz-Ticket gilt auch im Saarland. Lediglich die Verkehrsverbünde werden im Bereich von Zweibrücken geteilt. Westlich gilt der SaarVV, östlich davon der VRN. Anders als in der Südpfalz gibt es hier keine großzügige Übergangsregelung. Allerdings wäre das auch schwierig. Irgendwo muss ein Verbund nun einmal anfangen bzw. aufhören. Für Pirmasens wäre evtl. noch eine Übergangsregelung zum SaarVV sinnvoll. Dies ist aber unabhängig des RE.
Fazit:
Insgesamt werden sehr viele Ziele in Regionen erreicht, die heute teilweise auch keine besonders gute Anbindung an den Bahnverkehr haben. Die Fahrzeit wird sich in der Südwestpfalz in Richtung Osten und Westen erheblich verbessern. Auch der Anschluss an die „Drehkreuze“ Saarbrücken und Karlsruhe werden erheblich besser. In der Südpfalz werden zahlreiche Lücken geschlossen. Dies betrifft sowohl Germersheim und Landau als auch Graben-Neudorf.
Selbst im Badischen profitieren Philippsburg, von der dann mit einer stündlichen, umsteigefreien Verbindung nach Karlsruhe. Graben-Neudorf und ggf. der nördliche Teil der Linie S9 erhält, abseits der Hauptverkehrszeit eine zweite stündliche Verbindung nach Karlsruhe. Der Umweg über Germersheim führt zwar zu einem Fahrzeitverlust von ca. 8 Minuten, die erheblichen Verbesserungen allein im Bereich Germersheim, Philippsburg und Graben-Neudorf rechtfertigen diesen Umweg. Dies gilt auch für den guten Anschluss von Landau und der Südwestpfalz an den RE4 in Germersheim in Richtung Mainz. Mit einmal Umsteigen werden sehr viele Ziele erreicht – im Bereich des südlichen Rhein-Neckar-Raums sind das nahezu alle „größeren“ Städte mit einem Bahnanschluss!
Die zahlreichen Anwohner um die Haltestellen rechtfertigen diese Linie. Mit der Führung der RE-Linie über diese Strecke sollte die Machbarkeitsstudie für die Strecke Germersheim – Landau den Kosten-Nutzen-Faktor den Wert von >1 übersteigen lassen. Somit wird eine weitere Region wieder an den Bahnverkehr angeschlossen. Auch das bringt zusätzliche Fahrgäste, vor allen auch für benachbarte Strecken.
Die Elektrifizierung der Strecke Wörth – Neustadt wird vermutlich noch lange auf sich warten lassen. Die Vorteile hierfür sind derzeit zu gering, weil die Akkutriebwagen den Fahrdraht nicht unbedingt benötigen. Für einen RE auf der Strecke ist aber nur ein Akkutriebwagen sinnvoll, weil sich die Strecke für einen anderen Betreiber nicht als „Insel“ sinnvoll bedienen lässt. Nur mit dem Umweg über Germersheim kann die Lücke des Fahrdrahts und die nötige Ladezeit für einen Akkutriebwagen geschlossen bzw. erreicht werden.
Ergänzung zum Bereich Pirmasens:
Ich habe mir in den letzten Wochen den Bereich um Pirmasens etwas näher angesehen. Nach der Kritik des Users „Kiki“ ist natürlich fraglich, ob die Verlängerung der Fahrzeit im Bereich Pirmasens tatsächlich für alle Fahrgäste gerechtfertigt ist – auch wenn Pirmasens mit 40.000 Einwohner einer der großen Städte an der Strecke ist.
In diesem Zusammenhang habe ich mir die Gesamtfahrzeiten sowie die Ausweichstellen etwas näher betrachtet. Das Augenmerk liegt hier vor allem auf der Strecke Landau – Rohrbach, weil die Fahrzeiten Karlsruhe – Germersheim – Landau durch den Lückenschluss des RE 4 weitgehend vorgegeben sind.
Fakt ist, die Gesamtfahrzeit wird (ohne den Umweg über den Hauptbahnhof Pirmasens) ca. 2:20h betragen. Auf den Umlauf der Fahrzeuge hat dies keine nennenswerten Auswirkungen, weil die Fahrzeit auch ohne den Umweg über Germersheim bzw. Pirmasens rund 2 Stunden beträgt.
An den Endpunkten wird aber ein Puffer benötigt. Um ein Fahrzeug einzusparen, dürfte die Gesamtfahrzeit von ca. 1:30h nicht oder nicht wesentlich überschritten werden. Dies ist nicht der Fall.
Unabhängig davon, ist die weitere Betrachtung der Fahrzeiten nun immer ohne den Anschluss über den Pirmasenser Hauptbahnhof. Es wird lediglich ein Halt in Pirmasens Nord geplant.
Hier die möglichen Fahrzeiten der Gesamtstrecke:
Da die Linie nur alle 2 Stunden fahren soll, wurde zur besseren Übersicht eine Stundenzahl davor geschrieben. Zudem wurden alle Ausweichstellen der Strecke Landau – Rohrbach (auch diese ohne Halt) mit aufgeführt.
Hinfahrt:
- Karlsruhe Hbf 8:06
- Graben-Neudorf 8:21
- Philippsburg 8:29
- Germersheim 8:37
- Landau Hbf 8:53 (Ankunft zur Minute 49/50)
- Godramstein 8:59 (Zwangshalt wg. Kreuzung beider REs)
- Annweiler 9:06
- Wilgartswiesen 9:12 (kein Halt – Überholung der RB LD-PS)
- Hinterweidenthal Ost 9:19 (kein Halt)
- Hinterweidenthal
Hier wird eine neue Ausweichstellen für die RB benötigt - Münchweiler 9:26 (kein Halt – Kreuzung RB PS-LD)
- Pirmasens Nord 9:36 (Ankunft 9:34)
- Dellfeld 9:47 (kein Halt)
Zwischen Dellfeld und Zweibrücken ist ein Kreuzungsbahnhof erforderlich. - Zweibrücken Hbf 9:58 (Kreuzung beider REs – Lademöglichkeit bis Einöd)
- Würzbach 10:10 (kein Halt)
- Rohrbach 10:15 (kein Halt – ab hier besteht eine Lademöglichkeit)
- St. Ingbert 10:18
- Saarbrücken Hbf 10:30 (Endpunkt)
Rückfahrt:
- Saarbrücken Hbf 11:26
- St. Ingbert 11:38
- Rohrbach 11:41 (kein Halt – bis hier besteht die Lademöglichkeit)
- Würzbach 11:46 (kein Halt)
- Zweibrücken Hbf 11:58 (von Einöd bis Zweibrücken besteht eine Lademöglichkeit / Kreuzung beider REs)
Zwischen Zweibrücken und Dellfeld ist ein Kreuzungsbahnhof erforderlich - Dellfeld 12:09 (kein Halt)
- Pirmasens Nord 12:20
- Münchweiler 12:29 (kein Halt)
- Hinterweidenthal – Hier wird ein Kreuzungsbahnhof benötigt.
- Hinterweidenthal Ost 12:36 (kein Halt)
- Wilgartswiesen 12:45 (kein Halt – Überholung der RB PS-LD)
- Annweiler 12:53
- Godramstein 12:59 (Zwangshalt – Kreuzung der REs)
- Landau Hbf 13:05 (Abfahrt zur Minute 10)
- Germersheim 13:23
- Philippsburg 13:30 (Kreuzung der REs)
- Graben-Neudorf 13:37
- Karlsruhe Hbf 13:52 (Endpunkt – Weiterfahrt 14:06)
Zu den Fahrzeiten gibt es folgende Anmerkungen. Es gibt auf der Strecke Landau – Rohrbach aktuell keine vergleichbare RE-Linie. Die Regionalbahnen halten in weiten Teilen überall. Auch Unterlagen zur Streckengeschwindigkeit konnte ich nicht finden. Zwar wird die Streckenhöchstgeschwindigkeit mit 110km/h angegeben – die Strecke ist aber teils sehr Kurvenreich zudem können die Weichen an den Ausweichstellen nicht mir voller Geschwindigkeit befahren werden. Grundlage sind daher die Fahrzeiten der Regionalbahn. Pro Halt habe ich etwas mehr als 1 Minute abgezogen.
Infos zur Regionalbahn Pirmasens – Landau. Durch die Überholung in Wilgartswiesen verliert die Regionalbahn ca. 4-5 Minuten. Die Abfahrt sollte in Pirmasens Nord um ca. 5 Minuten vorverlegt werden. In der Gegenrichtung ist es genauso.
Die Ankunft der Regionalbahn in Pirmasens-Nord wird ca. 5 Minuten später sein. Somit ist sichergestellt, dass der Anschluss der Regionalbahn an den RE Neustadt – Karlsruhe bzw. zur RB Karlsruhe – Neustadt zur Minute 23 sichergestellt ist.
Es kann aber dadurch passieren, dass der Anschluss in Richtung Zweibrücken in Pirmasens verloren geht. Eine mögliche Lösung wäre evtl. 2 Blocksignale im Raum Wilgartswiesen. Dies muss nicht zwingend doppelte Kosten bedeuten, weil anstatt einem Vorsignal auch ein kombiniertes Vor-/ Hauptsignal ähnliche Möglichkeiten bieten könnte. Evtl. kann die verlorene Zeit dadurch etwas minimiert werden.
Ergebnis:
Die heutigen Ausweichstellen reichen nicht aus, um den RE bzw. die RB sinnvoll über die Strecke Landau – Rohrbach zu führen. Das wurde aber bereits angemerkt.
Nach meinen Berechnungen, können einige vorhandene Ausweichstellen genutzt werden. Dies betrifft z. B. Godramstein (hier findet eine Kreuzung des RE statt, ein zusätzlicher Halt ist daher nötig) und z. B. Wilgartswiesen. In Wilgartswiesen wird die Regionalbahn Landau – Pirmasens überholt. Hier sind aber zusätzliche Blocksignale in beide Richtungen erforderlich, um eine schnellere Ausfahrt der RB zu ermöglichen.
Finanziell werden die Blocksignale vermutlich noch den geringsten Aufwand bedeuten, weil die Stellwerke in diesem Bereich relativ neu sind und lediglich neue Blocksignale (ohne Weichen, Bahnsteig, etc.) installiert werden müssen. Auch die Kabelschächte dürften vorhanden sein.
Es sind aber auch 2 neue Ausweichstellen erforderlich. 1x im Bereich Hinterweidenthal und 1x zwischen Dellfeld und Zweibrücken. Um Kosten zu sparen, ist denkbar, diese ohne zusätzlichen 2. Bahnsteig zu versehen. Für den Betrieb sind diese nicht nötig.
Die Fahrzeit des RE beträgt, wie erwähnt, rund 2:20 h. In Saarbrücken hat das Fahrzeug rund 1 Stunde Aufenthalt. Das hört sich zwar zunächst viel an, ist aber auch nötig. Die Fahrt ist von Rohrbach – Landau nahezu komplett ohne Oberleitung. Für die lange Strecke werden also volle Akkus benötigt.
Ähnlich wie im Bereich Landau – Karlsruhe, besteht durch die lange Wartezeit in Saarbrücken Hbf und der Strecke Rohrbach – Saarbrücken – Rohrbach nun eine Ladezeit auch hier von ca. 1.5 Stunden.
Eine Anmerkung noch zum Anschluss im Zweibrücker Hbf.
Vermutlich wird für den Anschluss nach Homburg die Wartezeit recht hoch. Aktuell ist eine eine Reaktivierung der Strecke mit der Linie S1 im Gespräch, diese wird auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kommen. Derzeit finden die konkreten Planungen statt. Die S1 wird aber vermutlich zur Minute 20 in Zweibrücken ankommen und ca. zur Minute 40 Richtung Homburg abfahren.
Der RE wird in beiden Richtungen in etwa zur vollen Stunde ankommen bzw. abfahren.
Es gibt aber eine denkbare und vor allen einfache Lösung:
Anstatt der S1 wird die S2 verlängert. Somit sind die Ankunfts- und Abfahrtszeiten um 30 Minuten verschoben. Die RB Kaiserslautern – Saarbrücken wird mit der S-Bahn ebenfalls um eine halbe Stunde getauscht. Die Nachteile sind gering und betreffen auch nur den Abzweig Homburg – Zweibrücken.
Einer davon ist, dass man aus Zweibrücken in Kaiserslautern keinen Anschluss mehr an den RE Richtung Mannheim hat. Somit verlängert sich die Fahrt mit der S-Bahn um rund 20 Minuten. Bis Neustadt sind keine Nachteile vorhanden. Für die Fahrgäste der Strecke Homburg – Kaiserslautern dürfte der Wechsel sogar noch ein Vorteil in Richtung Mannheim bringen.
Die S2 ist eine „alternativlose“ Verbindung nach Mannheim – zu dieser Uhrzeit, weil kein Anschluss an den RE 1 entsteht. Mit der Linie S1 müsste, um schneller in Ludwigshafen / Mannheim zu sein, sowieso in Kaiserslautern der Zug gewechselt werden. Für die Ortschaften an der Strecke Homburg – Kaiserslautern ist ein Tausch der Linien also kein Nachteil – vermutlich sogar ein kleiner Vorteil.
Ein Nachteil ist, dass zur Regionalbahn RB 68 (Richtung Pirmasens) die Anschlüsse noch schlechter sind. Die Wartezeit beträgt dann beide Richtungen rund 55 Minuten – ansonsten aber auch jeweils 25 Minuten. Attraktiv ist anders. In Richtung Rohrbach sieht es umgekehrt aus.
Hier würde bei einer Verschiebung eine Wartezeit von ca. 25 Minuten entstehen – ansonsten wäre diese bei ca. 55 Minuten. Mit einem Halt des RE in Blieskastel würde sich die Fahrtzeit von dort nach Homburg deutlich verbessern.
Ein Hinweis zum geplanten Ausbau in Zweibrücken:
Derzeit ist geplant, die Gleise 1 und 2 für die S-Bahn mit einer Oberleitung zu versehen. Wird, wie vorgeschlagen, die S2 verlängert, sind zur vollen Stunde teils 3 Züge im Bahnhof Zweibrücken. Der Bahnhof hat zwar 3 Gleise incl. Bahnsteige, eine Oberleitung über Gleis 3 ist aber dann auch zu empfehlen – wenn auch nicht zwingend erforderlich.
Mögliche Lösung für den Direktanschluss des Pirmasenser Hauptbahnhofs:
Um sich den Umweg über Pirmasens zu sparen, gibt es nun 2 Varianten um den Pirmasenser Hauptbahnhof trotzdem gut anzuschließen:
Option A:
Der RE wird immer mit 2 Fahrzeugen bestückt, ein Fahrzeug wir in Pirmasens-Nord immer abgehängt und zum Hauptbahnhof geleitet. Auf dem Rückweg würde dies genauso funktionieren. Das ist die optimale Variante – allerdings nur, wenn die Anzahl der Fahrgäste diesen hohen Aufwand auch rechtfertigt. Zu Randzeiten ist das sicher kaum der Fall.
Option B:
Es wird ein Pendelverkehr zwischen Pirmasens Nord – Pirmasens Hbf eingerichtet. Hier können die bestehenden Verbindungen mitbenutzt werden. Allerdings liegen die heutigen Verbindungen mit ca. 10 bzw. 15 Minuten Wartezeit nicht optimal. Eine Anpassung sollte geprüft werden.
Anschluss an den RE1 in Saarbrücken
In Saarbrücken Hbf besteht leider kein Anschluss mehr an den RE nach Trier/Koblenz. Das wäre aber auch ohne den Umweg Landau – Germersheim vermutlich nicht mehr möglich. Die Pufferzeiten auf der Strecke sind überschaubar. Inclusive Umsteigezeit müssten mindestens rund 15 Minuten herausgeholt werden. Und selbst dann ist die Umsteigezeit überschaubar.
Ein großes Problem dürfte es aber auch nicht sein, weil es von Landau und Pirmasens gute Alternativen zum RE1 gibt. Und mindestens 1x Umsteigen ist sowieso erforderlich.
Mittelfristig ist geplant einen RE Trier Hbf – Köln Hbf einzuführen. Auch gibt es Stimmen, diesen von Saarbrücken Hbf starten zu lassen. Dies ist nicht ganz ausgeschlossen. Evtl. gibt es hierdurch Möglichkeiten einen schnellen Anschluss Richtung Trier herzustellen.
Allerdings ist dies aktuell nur ein Wunsch – zudem steht die Eifelbahn in den nächsten Jahren sowieso nicht zur Verfügung. Hier gilt es die weitere Entwicklung abzuwarten.
Fahrzeuge:
Bei einem 2-Stundentakt werden mindestens 4 Fahrzeuge benötigt. Ob noch ein zusätzlichen Fahrzeug als Reserve benötigt wird, kann ich nicht bewerten. Denkbar ist aber auch, ein oder 2 der derzeit noch im Betrieb befindlichen Dieselfahrzeuge als Reserve vorzuhalten.
Es ist in jedem Fall sinnvoll, die Linie an den gleichen Betreiber zu geben, wie das Süd- bzw. Westpfalznetz.
Möglicher Lückenschluss für eine stündliche Linie zur Hauptverkehrszeit:
Nachdem die DB Regio die Ausschreibung für das Süd- bzw. Westpfalznetz gewonnen hat, steht nun auch fest, das der Fahrzeugtyp „Flirt“ in der Akkuversion zum Einsatz kommen wird. Das ist insofern interessant, dass der Süwex, also die Linie RE4 den gleichen Fahrzeugtyp im Einsatz hat.
Sollte also irgendwann beispielsweise ein Lückenschluss (z. B. stündliche Bedienung in den Hauptverkehrszeiten) auf einer Teilstrecke (z. B. Landau – Germersheim) angestrebt werden, so besteht vermutlich die Möglichkeit das Fahrzeug in Germersheim an den RE4 anzukoppeln und durchzubinden.
Für eine Verbindung Richtung Bruchsal kann das für Landau von großem Vorteil sein.
Zusammengefasst:
Die Verbindung ist (ohne den Umweg über Pirmasens) mit ca. 2:20 h Fahrzeit durchaus Konkurrenzfähig. Es gibt nur wenige Alternativen, die überhaupt schneller sind – und dann auch nur um wenige Minuten. Ein Umsteigen ist dann aber auch immer erforderlich.
Den Pirmasenser Hauptbahnhof nicht komplett zu bedienen, ist durchaus sinnvoll und erstrebenswert. Allerdings würde der Umweg über den Hauptbahnhof nicht bedeuten, dass ein weiteres Fahrzeug benötigt wird.
Während der Umweg über Germersheim (ca. 10 Minuten Fahrzeitverlängerung) aufgrund der zahlreichen Umsteigemöglichkeiten in Germersheim und Graben-Neudorf und somit der großen Netzwirkung auch zu rechtfertigen ist, würde der Umweg über Pirmasens Hbf nahezu „nur“ für Pirmasenser interessant sein.
Zu Hauptverkehrszeiten besteht immer noch die Möglichkeit einer Direktverbindungen mittels einem 2. Fahrzeug. Dies ist unabhängig und kann nach Bedarf entschieden werden. Die zahlreichen Anschlüsse und Lückenschlüsse machen die Verbindung durchaus interessant.
Übrigens nicht nur für die Südwestpfalz – auch Landau profitiert von einer alternativen Verbindung nach Karlsruhe. Aktuell fällt aufgrund eines Unfalls bei Wörth die Linie RE6 schon das 2.x in 2021 länger zwischen Wörth und Karlsruhe aus. Mit diesem RE besteht nun eine zusätzliche Verbindung nach Karlsruhe – auch im Fall einer Störung.
Die Verlängerung der Fahrzeit ist für die Südpfälzer überschaubar.
Wird der RE über Germersheim geführt, sind zwar zwischen Landau und Zweibrücken 2 neue Ausweichstellen nötig, da aber Bahnsteige nicht zwingend erforderlich sind, kann hier ggf. noch gespart werden. Zusätzlich werden 2 Blocksignale im Bereich Wilgartswiesen benötigt. Das wäre vermutlich aber auch bei einer anderen Linienführung (über Wörth) der Fall – allerdings an einem anderen Bahnhof.
Anmerkung: Leider gibt es einige Ungenauigkeiten beim Einzeichnen der Strecke in der Karte. Dies gilt insbesondere für den Abschnitt Landau – Germersheim. Hier ist die „alte“ Strecke aktuell nicht eingezeichnet. Grundsätzlich gilt, es werden überall vorhandene Gleise verwendet.
Also erstmal muss ich die sehr detaillierte Ausarbeitung loben, sowas sieht man hier wirklich nicht sehr oft.
Nun aber zum Inhalt: die Grundidee, eine schnelle Direktverbindung Karlsruhe – Saarbrücken einzuführen gefällt mir sehr gut. Einen beschleunigten Verkehr kann man auf der Strecke über Pirmasens denke ich auch generell gut gebrauchen, zumal mit den RBs im Nordbahnhof ein Umsteigezwang herrscht.
Ob dieser über Graben Neudorf – Germersheim geführt werden muss, bezweifle ich aber ein wenig. Gut, Germersheim hat aktuell strenggenommen keine Direktverbindung zum Karlsruher Hbf, aber der Albtalbahnhof tut es denke ich auch. Auch als Umstiegsknoten sehe ich da nicht unbedingt mehr Nutzen als Winden/Wörth. Wenn man die S33 nach Landau verlängert – was sich bei einer Reaktivierung denke ich auch anbietet – fällt ja auch Bruchsal weg.
RLP hat aber übrigens die Elektrifizierung und einen zweigleisigen Ausbau Rohrbach – Pirmasens Nord – Landau – Germersheim zum BVWP angemeldet. Deine Verbindung könnte dann evtl. auch ohne Akku verkehren.
Was ich so garnicht verstehe, ist wieso du über Pirmasens Hbf fahren willst. Klar, ganz klein ist die Stadt nicht, aber das kostet wahrscheinlich 20-25 Minuten(!) also ist das für durchfahrende nichts mehr.
Zunächst vielen Dank für den Kommentar.
Hier meine Anmerkungen zu den einzelnen Punkten:
Beginnen wir mit der Führung über Germersheim.
Werktags gibt es aktuell – zeitweise – eine Direktverbindung von Germersheim zum Albtalbahnhof. Vormittags und am Wochenende gibt es diese derzeit nicht. Auch wenn in ein paar Jahren die S-Bahn (S3) Richtung Karlsruhe Hbf ganztags verlängert wird, wird dies nur werktags sein.
Die Führung über Germersheim bietet aber auch weitere sinnvolle Verbindungen bzw. Umsteigemöglichkeiten. Der RE4 Richtung Mainz ist sicherlich eine. Es werden aber auch zahlreiche Lücken im Netz geschlossen. Dies betrifft gerade auch den badischen Teil, aber auch eine zusätzliche Verbindung zwischen Germersheim und Landau zu einer „anderen“ Zeit. Dies ist für andere Zugverbindungen in Landau nicht uninteressant. Hier dürfte sich die Wartezeit in Landau (z.B. aus Weißenburg kommend) in Richtung Germersheim erheblich verringern.
In einem anderen Vorschlag (https://extern.linieplus.de/proposal/s-bahn-heidelberg-schwetzingen-hockenheim-graben-neudorf-bruchsal/) habe ich die Netzwirkung etwas weiter ausgeführt.
Daher halte ich diese Führung über Germersheim – aber auch über das Kreuz „Graben-Neudorf“ durchaus für sinnvoll, weil die Netzwirkung (wenn auch mit ein paar leichten Anpassungen auf anderen Strecken) erheblich sein kann. Und auch die Fahrzeitverlängerung ist angesichts der ca. 8 Minuten überschaubar.
Für viele Fahrgäste ist häufiges Umsteigen ein Problem und daher auch wenig förderlich für die Reise mit der Bahn.
Mit der Fahrt über Germersheim sind folgende Städte – insbesondere für die Südwestpfalz – aber auch für Landau mit einmal Umsteigen erreichbar:
Speyer, Schifferstadt, Ludwigshafen, Frankenthal, Worms, Mainz, Schwetzingen, Hockenheim, Philippsburg, Bruchsal, Waghäusel, Mannheim ggf. noch Heidelberg. Wenn man sich die Einwohner dieser Städte betrachtet (mehrere 100.000 Einwohner), so sind das wirklich sehr viele (teilweise auch größere) Städte die erreicht werden.
Im Vergleich zur Streckenführung über Wörth sind das: Wörth, Kandel, Bad Bergzabern, Hagenbach und Lauterburg (F).
Die kleineren Orte / Verbandsgemeinden habe ich einmal absichtlich außen vor gelassen.
Der Ordnung halber sei erwähnt, dass einzelne Städte von der Stadt Landau aus auch über Neustadt mit einmal Umsteigen erreichbar sind.
Der Umstieg zum RE6 in Landau beträgt von/nach Wörth aus immer um die 8 Minuten. Für Fahrgäste in diese Richtung ist das noch halbwegs erträglich. Ich gebe allerdings zu, dass Umsteigen nie besonders gut ist.
Die S33 wird definitiv nicht von Bruchsal über Germersheim nach Landau verlängert. Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie habe ich in diesem Vorschlag angehängt. Hier sind sich für mein Empfinden auch Landrat und Zweckverband (Besteller) einig. Derzeit hat die Stadtbahn (leider) das beste Ergebnis. Vermutlich, weil die Verlängerung der S3 zur Minute 50 aus Ludwigshafen kommend gar nicht erst untersucht wurde. Diese hätte optimale Direktverbindungen, auch für die Landauer, ergeben.
Ich persönlich finde die Stadtbahn eine schlechte Variante für die Strecke, weil diese sehr langsam ist. Auch eine Fahrradmitnahme ist in Stadtbahnen nur eingeschränkt möglich. Von Landau wird auch niemand mit der Stadtbahn nach Karlsruhe fahren, weil die Fahrzeiten viel zu lange sind. Weitere Details hier aufzuführen, würde zu aber weit führen, weil es hier um eine andere Strecke geht.
Die Stadtbahn ist für Kurzstrecken gut geeignet, für Langstrecken – so wie hier – ist es aus meiner Sicht – das falsche Verkehrsmittel.
Fakt ist, das allein die Fahrzeit von Germersheim zum Albtalbahnhof in Karlsruhe (mit der Express-Stadtbahn) 36 Minuten beträgt. Hinzu kommt noch eine Wegzeit vom Albtalbahnhof zum Hauptbahnhof von ca. 10 Minuten. Zusammen bedeutet dies eine ¾ Stunde zu 30 Minuten mit dem RE. Gerade für Ortsfremde oder ältere Personen ist der Weg vom Albtalbahnhof zum Hauptbahnhof ein zusätzliches Hindernis.
Außerdem ist der RE 4 optimal in den Knoten Karlsruher Hbf eingebunden. Dies wäre mit dem RE nach Saarbrücken hier natürlich genauso, weil dieser in die Lücke des RE 4 eingebunden werden muss.
2. Gleis zwischen Rohrbach und Landau / Germersheim
Der Streckenausbau Germersheim bzw. Landau in Richtung Rohrbach wird auf absehbarere Zeit nicht kommen. Mir ist durchaus bewusst, dass diese Strecke im BVWP angemeldet ist. Es fehlt aber schlicht an Geld. Zudem gab es von der Lokalpolitik auch schon erheblichen Widerstand gegen den geplanten Güterverkehr.
Nach dem jetzigen Stand, kann ich mir nicht vorstellen, dass dies in den nächsten 20 Jahren umgesetzt sein wird. Bisher habe ich auch noch nichts von konkreten Planungen gehört.
Die Kosten werden zudem extrem hoch sein. Mit ein „paar“ Millionen ist das nicht umzusetzen. Ein zweites Gleis, Oberleitungen, nahezu überall einen 2. Bahnsteig mit Unterführung bzw. Fußgängerbrücke und Fahrstühlen, Tunnelausbau wg. der Elektrifizierung, …
…und auf badischer Seite (Germersheim – Graben-Neudorf) müsste der Ausbau ebenfalls weiter gehen. (Dort ist dieser Ausbau aber noch „verhältnismäßig“ einfach zu realisieren…)
Derzeit gibt es sogar Überlegungen den Güterverkehr zwischen Saarbrücken und Straßburg über Frankreich abzuwickeln.
So wünschenswert das Ganze ist, eine positive Machbarkeitsstudie kann ich mir nur schwer vorstellen und ich habe den Eindruck, dass selbst das Land Rheinland-Pfalz nicht (mehr) damit rechnet.
Übrigens: Selbst die Elektrifizierung der Strecke Neustadt – Wörth wurde aktuell abgelehnt. Die Kosten-Nutzen-Analyse hat nur einen Wert von 0,96 ergeben. Hier bestehen allerdings noch Chancen, die „1“ zu erreichen.
Die am schnellsten zu realisierende Lösung die Strecke mit einem Akkutriebwagen zu befahren und somit einen RE auf der Strecke umzusetzen, ist von Germersheim über Landau, weil diese Strecke bei Reaktivierung so oder so elektrifiziert wird. Zudem dürfte die 2. Verbindung auf der Strecke auch der Machbarkeitsstudie erheblich helfen, die geforderte „1“ zu erreichen.
Zum letzten Punkt: Führung über Pirmasens.
Die Stadt Pirmasens ist mit 40.000 Einwohnern eine der größten Städte auf der ganzen Strecke. Der Hauptbahnhof ist hier noch relativ zentral gelegen, das ist der Nordbahnhof nicht. Da gibt es nichts „Drumherum“ und dies bedeutet für die Fahrgäste – immer – in die Regionalbahn umsteigen! Richtig ist, dass hierdurch eine Fahrzeitverlängerung von 20 Minuten entstehen wird. Die Größe der Stadt und das fehlende Verkehrsangebot im Pirmasenser Hauptbahnhof rechtfertigt dies aus meiner Sicht auch. Hier würde immerhin eine Direktverbindung nach Karlsruhe bzw. Saarbrücken entstehen. Das Angebot eines RE ist, im Vergleich zu einer Regionalbahn, schon fast mit einem Fernverkehr vergleichbar. Allein das Fahrgefühl, nicht immer an jeder „Gießkanne“ halten zu müssen, darf nicht unterschätzt werde – auch wenn es nur ein Gefühl des Fahrgastes und nicht immer mit Argumenten begründbar ist.
Würde der RE durch die Fahrzeitverlängerung den „Umsteigeknoten“ in Saarbrücken nicht mehr erreichen, dann sollte natürlich noch einmal über die Streckenführung (Pirmasens Hbf) nachgedacht werden. Das wäre dann aber schon ein großer Verlust für die Linie. Ansonsten würde ich die Streckenführung so belassen wollen.
Langfristig ist auch zu überlegen, ob vor dem Bahnhof Pirmasens-Nord eine Kurve zum Pirmasenser Hauptbahnhof gebaut werden kann. Dies würde die Fahrzeit vermutlich um ca. 10 Minuten reduzieren. Diesen Vorschlag habe ich absichtlich bisher nicht genannt, weil dies zunächst Kosten und ein Genehmigungsverfahren verursachen würde. Außerdem ist in diesem Bereich ein Wald, ein Industrieunternehmen sowie eine Bundesstraße.
Ohne diese Kurve ist der RE vermutlich schneller umsetzbar.
Ich hoffe, ich konnte hiermit überzeugen! J
Gut, bei der Führung über Germersheim hast du mich überzeugt, da scheint die aktuelle Stadtbahnvebindung in der Tat nicht dasselbe zu erreichen.
Dass es mit den ganzen Ausbauten auf pfälzer Seite auf absehbarer Zeit nichts wird, stimmt wohl leider (gerade die pfälzische Landesregierung hat ja auch sonst in letzter Zeit nicht gerade geglänzt). Wobei es bei der Reaktivierung Landau – Germersheim in der verlinkten Machbarkeitsstudie ja nicht unbedingt besser aussieht; ob man es mit deinem RE von die 0,55 auf >1 schafft könnte man ebenfalls ein wenig bezweifeln. Zusammen mit der Elektrifizierung Neustadt – Wörth sowei einer Gegenkurve könnte sich das aber vielleicht ändern, wer weiß.
Bei Pirmasens bin ich immernoch nicht einverstanden, aber da können wir denke ich ruhig andere Meinungen haben.
Vielen Dank noch mal.
Die Bedenken zum Wert des Reaktivierungsgutachtens kann ich nachvollziehen. Der Wert von 0,55 ist auch wirklich nicht besonders gut.
Allerdings bin ich davon überzeugt, dass die Reaktivierung in diesem Fall nicht unerreichbar ist. U. a. stehen im Bereich der Lokalpolitik alle großen Parteien weiter hinter der Bahnlinie und niemand hat die Reaktivierung – trotz des schlechten Wertes – aufgegeben.
Aber auch die neue Landesregierung hat die Bahnlinie Germersheim – Landau als Reaktivierungsprojekt mit in den Koalitionsvertrag aufgenommen. Auch hier war der Wert der Untersuchung bereits bekannt.
Mittlerweile hat sich vor Ort auch ein Bündnis „Verkehrswende Südpfalz“ gegründet. Die Strecke ist dort u. a. auch ein Thema.
So viel Zuspruch für diese Strecke hat es lange nicht mehr gegeben.
Zu guter Letzt, finden aktuell weitere Planungen / Untersuchungen von Seiten der Bestellorganisation (Zweckverband SPNV-Süd) statt. Die Zahlen sollen nochmals überprüft und die Kosten genauer nach Einsparpotential untersucht werden.
Übrigens: Der Landrat des Kreises Germersheim ist Verbandsvorsteher des Zweckverband SPNV-Süd. Er steht auch uneingeschränkt hinter dem Projekt und es ist anzunehmen, dass dies ein weiterer Vorteil sein wird.
Auch sollen die Wertermittlungen der Machbarkeitsstudien auf Seiten des Bundes angepasst werden. Die Strecke Landau – Germersheim dient hier wohl als Paradebeispiel, weil für die (relativ kleine) Strecke rund 2.500 Fahrgäste vorausgesagt werden und am Ende doch ein negativer Wert unter dem Strich steht. Hinzu kommt, dass die Strecke keine nennenswerten Kunstbauten wie große Brücken oder Tunnels besitzt und lediglich komplett saniert werden muss.
Hier sieht wohl mittlerweile auch der Bund Handlungsbedarf, verschiedene Kriterien wie z. B. den Umweltaspekt oder auch die Netzwirkung, stärker zu berücksichtigen. Diese Anpassung ist für Anfang kommenden Jahres geplant.
Es spricht also vieles dafür, dass der Wert danach ein besserer sein wird. Gerade auch das Thema „Netzwirkung“ wird hier vermutlich dann eine größere Rolle spielen. Die Bahnhöfe Landau und Germersheim wurden (bzw. werden noch) in den letzten Jahren mit zusätzlichen Verbindungen teils erheblich aufgewertet.
Mit einem zusätzlichen Angebot wie dem RE kann der Wert dann noch einmal gesteigert werden. Hierfür sind keine weiteren größeren Streckenausbauten mehr erforderlich. Im schlimmsten Fall, wäre es noch eine weitere Ausweichstelle. Dies sehe ich aber aktuell nicht.
Die Strecke wird also „nur“ für eine weitere Verbindung genutzt.
Der RE Karlsruhe – Saarbrücken wurde aktuell nicht weiter verfolgt – vermutlich weil die Strecke (Neustadt -) Landau – Wörth nicht elektrifiziert ist und die Gesamtstrecke für Akkutriebwagen – ohne zusätzliche Stromversorgung – zu lange ist. Ganz abgeschrieben ist dieser aber nach meinen Informationen nicht.
In der Machbarkeitsstudie vom letzten Jahr wurde der RE über Germersheim mit dann einer elektrifizierten Strecke (Landau – Germersheim) gar nicht erst untersucht.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dies noch erfolgen wird, weil es eine (relativ schnelle) Perspektive für den RE aber auch für den Nahverkehr auf der Strecke Landau – Germersheim ist. Außerdem durch den Umweg über Germersheim wirklich viele Lücken im Netz geschlossen werden, also die Netzwirkung sehr groß ist.
Eine so große parteiübergreifende Unterstützung aber auch Einigkeit, hat man selten gesehen. Ich bin daher fest davon überzeugt, dass die Strecke in naher Zukunft wieder einen Zug sehen wird.
Auch wenn es zunächst nicht so aussah, möchte ich mich der Kritik des Users „Kiki“ nochmals stellen.
In den letzten Wochen habe ich die Fahrzeiten und möglichen Kreuzungspunkte der Strecke Landau-Rohrbach ausgearbeitet. Dieser Teil der langen Strecke ist komplett eingleisig, was für eine solche lange Verbindung nicht unerheblich ist.
Letztlich muss ich zugeben, dass der Einwand den Pirmasenser Hauptbahnhof nicht anzufahren, mehr als berechtigt war und bei genauer Betrachtung kaum zu rechtfertigen ist. Auch muss ich gestehen, dass ich die komplette Fahrzeit, gerade im westlichen Bereich der Strecke, zu wenig im Blick hatte.
Die Gesamtfahrzeit von Karlsruhe Hbf bis Saarbrücken Hbf (ohne Anbindung des Pirmasenser Hbf) beträgt nun ca. 2:20h. Die einzige regelmäßige Verbindung zwischen den beiden Städten schafft es in 2:10h – allerdings mit Umsteigen in Neustadt Hbf. Somit ist die umsteigefreie Linie durchaus noch attraktiv und verbindet zudem zahlreiche kleinere Städte sinnvoll mit Saarbrücken und Karlsruhe.
Würde man die Linie über den Pirmasenser Hbf führen, liegt die Gesamtfahrzeit bei rund 2:40h und somit deutlich über den 2:10h. Für die Städteverbindung Karlsruhe – Saarbrücken wäre diese Fahrzeit wenig attraktiv.
Alle Infos habe ich im unteren Teil der Ausarbeitung als „Ergänzung“ hinzugefügt.
Allerdings gebe ich auch zu, dass die Umsteigeverbindungen im Bereich Pirmasens noch immer nicht optimal sind.
Die Linienführung über Germersheim halte ich weiterhin für sehr sinnvoll, weil es am Rhein ein paar Knotenpunkte / Umsteigemöglichkeiten in die Metropolregion Rhein-Neckar bzw. zum Landkreis Karlsruhe gibt. Der Umstieg, gerade zum RE4 Richtung Mainz, ist hier von großer Bedeutung.
Zudem werden einfach sehr viele Lücken nördlich von Karlsruhe geschlossen, was für viele Fahrgäste interessant sein dürfte. Die längere Fahrzeit von ca. 8-10 Minuten ist, aus meiner Sicht, damit auch zu rechtfertigen.
Was spricht gegen eine Führung Karlsruhe-Wörth-Germersheim-Landau? Man nimmt trotzdem den Umstieg zur Stadtbahntrasse Wörth und nach Lauterbourg mit, erspart sich genauso eine Fahrtrichtungsänderung in Landau und verzichtet auf den Umweg über Graben-Neudorf.
Zunächst vielen Dank für die Frage.
Grundsätzlich ist der vorgeschlagene Weg über Wörth auch denkbar. So kann beispielsweise der RE mit dem heutigen RE6 gekoppelt werden und gemeinsamen von Landau nach Karlsruhe fahren. Es gibt oder gab auch schon solche Überlegungen vor Ort.
Bei der hier vorgeschlagenen Linienführung über Germersheim ist kein „Wenden“ in Landau erforderlich. Der Zug fährt von Pirmasens aus Richtung Süden nach Landau in den Hauptbahnhof ein und fährt nach Norden in Richtung Germersheim (über Lustadt) aus. Ein Wenden wäre nur der Fall, wenn über Wörth gefahren wird. 🙂
Lückenschluss
Von Landau über Germersheim nach Karlsruhe werden zahlreiche Lücken im heutigen Netz geschlossen. Aktuell gibt es – als schnelle Verbindung – von Germersheim nach Karlsruhe Hbf nur einen 2-Stundentakt. Mit diesem RE kann diese Lücke gefüllt werden und eine stündliche – schnelle – Verbindung geschaffen werden. Davon profitiert aber nicht nur Germersheim. Die Stadt Philippsburg erhält ebenfalls eine stündliche – schnelle – Direktverbindung nach Karlsruhe. Heute gibt es von Germersheim und Philippsburg „nur“ eine stündliche Verbindung nach Bruchsal mit Umsteigemöglichkeit in Graben-Neudorf nach Karlsruhe Hbf.
In Graben-Neudorf kann mit dem neuen RE ein durchgehender Halbstundentakt nach Karlsruhe eingeführt werden. Heute gibt es in weiten Teilen nur einen Stundentakt der S9 und alle 2 Stunden den RE 4, der hier teilweise eine Lücke zum Halbstundentakt schließt – allerdings eben nur alle 2 Stunden.
Mit überschaubarem Aufwand kann die in Graben-Neudorf zu diesem Zeitpunkt die sowieso „stehende“ S9 nach Bruchsal verlängert werden. Die Standzeit der S9 und die Fahrzeit nach Bruchsal (und zurück) passen zeitlich optimal!
Somit ergibt sich auch auf der Linie Germersheim – Bruchsal ein Halbstundentakt – auch wenn kleinere Bahnhöfe nicht bedient werden und in Graben-Neudorf umgestiegen werden muss.
Alleine die Lückenschlüsse rechtfertigen aus meiner Sicht einen Umweg von rund 10 Minuten.
Aus Wörth kommend kann in Landau Richtung Pirmasens umgestiegen werden. Die Anzahl der Fahrgäste aus Lauterburg (in ein paar Jahren aus Straßburg) in Richtung Pirmasens, dürften sehr überschaubar sein. In Richtung Landau und Karlsruhe gibt es heute schon den RE6 für die Strecke.
Bei der Fahrt über Germersheim werden Strecken gekreuzt, die weit mehr Fahrgäste haben!
Die Fahrt von Germersheim nach Pirmasens ist heute mit der Bahn eine „halbe Weltreise“. Im Vergleich zum Auto ist die Bahn hier nicht ansatzweise wettbewerbsfähig. Mit dieser Linienführung würde sich das schlagartig ändern.
Linie Germersheim – Landau
Mit dem RE dürften die Chancen, die Strecke Landau – Germersheim, welche heute noch stillgelegt ist, deutlich steigen um diese wirtschaftlich zu betreiben und somit reaktivieren zu können. Anders als bisher geplant, würden dann 3 Fahrten (2x S-Bahn + 1x RE) pro Stunde über die Strecke erfolgen.
Heute würden zwar täglich rund 2.500 Fahrgäste (ohne den RE) mit der Bahn auf dieser Strecke fahren, so die letzte Untersuchung, die Kosten für den Schienenaustausch sowie die Erneuerung der restlichen Infrastruktur (Bahnsteige, Stellwerk, Bahnübergänge, etc.) ist so teuer, dass derzeit die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben ist.
Somit werden nicht nur Lücken von anderen Linien im Netz geschlossen, sondern auch noch eine zusätzliche Linie und einige Dörfer wieder an das Streckennetz neu angeschlossen.
Umsteigemöglichkeiten:
Auch die Umsteigemöglichkeiten sind über Germersheim deutlich besser. In Germersheim selbst gibt es einen guten Anschluss zum RE 4 in Richtung Speyer, Ludwigshafen, Frankenthal, Worms und Mainz, zur S3 nach Mannheim und Heidelberg, aber auch zur Stadtbahn / S-Bahn nach Wörth
In Graben-Neudorf, besteht ein Anschluss zur S9 nach Hockenheim, Schwetzingen und Mannheim. Aber auch nach Bruchsal und von dort weiter mit dem Fernverkehr nach Stuttgart. Mittelfristig ist zu erwarten, dass die Stadtbahn, die heute noch in Hochstetten endet, nach Graben-Neudorf verlängert wird.
Alle aufgeführten Städte, sind hier mit 1x Umsteigen zu erreichen! Hier wurden natürlich nur die etwas größeren Städte erwähnt.
Die Netzwirkung ist daher sehr groß!
Vergleicht man dies mit der Linienführung über Landau – Wörth – Karlsruhe, so sind die Umsteigemöglichkeiten bzw. die Orte an der Strecke deutlich kleiner. So gibt es in Winden Anschluss an Bad Bergzabern und in Wörth einen Anschluss über Hagenbach nach Lauterburg. Die kleine Stadtbahnstrecke ins Zentrum von Wörth möchte ich natürlich nicht unterschlagen.
Natürlich kann man auch in Wörth auch Richtung Germersheim (z. B. nach Bellheim oder Rülzheim) umsteigen. Bei der von mir vorgeschlagenen Linienführung über Germersheim ergibt sich aber für diese Strecke kein nennenswerter Vor- oder Nachteil.
Gerade die Kleinstädte Germersheim, Philippsburg und Graben-Neudorf profitieren sehr stark von dieser Linienführung. Für die Stadt Wörth ist die Linienführung zwar ein Nachteil, allerdings sind die Umsteigezeiten vom RE 6 in Landau mit rund 10-12 Minuten zum RE nach Pirmasens / Saarbrücken (in beide Richtungen) noch akzeptabel.
Akkutriebwagen im Südpfalznetz
In der Südpfalz werden in wenigen Jahren nur noch Akkutriebwagen eingesetzt. Der komplette Laufweg von Wörth über Landau, weiter nach Rohrbach ist aktuell ohne Stromleitung. Wird die Strecke Germersheim – Landau reaktiviert, dann nur mit Stromleitung. Somit ist für die Akkutriebwagen nur die Strecke Landau – Rohrbach ohne Oberleitung zu überwinden. Das Thema „Strom“ dürfte u. a. heute noch ein Punkt sein, warum die Linie noch nicht eingeführt ist.
Ganz nebenbei ist diese Linienführung auch eine Alternative bei größeren Störungen / Wartungen der Hauptstrecke Mannheim/Ludwigshafen – Saarbrücken. Zusammen mit dem RE 4 kann dies eine halbwegs akzeptable Umleitungsverbindung sein. Heute sind Störungen ein großes Problem, weil es teilweise keine vernünftigen Umleitungsstrecken mehr gibt. Zwar fahren heute teilweise auch Regionalbahnen auf Teilen der Strecke, deren Fahrzeiten sind aber schon lang, hinzu kommt, dass mindestens in Neustadt, Landau und ggf. Pirmasens Nord umgestiegen werden muss. Somit sind die heutigen Verbindungen nicht wirklich ein Ersatz. Ein Busersatzverkehr ist aber auch problematisch, weil so viel Busse, wie benötigt werden, gar nicht zur Verfügung stehen.
Zusammengefasst kann man sagen, die Umsteigemöglichkeiten sind über Germersheim deutlich besser als über Wörth und der Umweg ist mit rund 10 Minuten längerer Fahrzeit noch erträglich. Auch der Lückenschluss ist auf dem östlichen Teil der Strecke sehr hoch. Germersheim und auch Graben-Neudorf werden wichtige Umsteigeknoten. Und der „neue“ RE erreicht den Karlsruher Hauptbahnhof, ähnlich wie der RE6 (Landau – Karlsruhe) heute, zur optimalen Umsteigezeit.
Die Fahrt vom Rhein Richtung Pirmasens oder Zweibrücken ist heute auch nicht annähernd wettbewerbsfähig. Mit dieser Linienführung ändert sich das sehr.
Durch diese Linienführung, bekommt die Strecke Landau – Germersheim vermutlich eine neue Chance, weil die Wirtschaftlichkeit durch den RE (zusammen mit der S-Bahn) erreicht werden dürfte.
Ich hoffe, dass ich mit meinen Argumenten überzeugen konnte.
Ich meinte nicht Karlsruhe-Wörth-Winden-Landau, sondern Karlsruhe-Wörth-Germersheim-Landau. Wird es damit klarer?
Sorry! Das „kleine“ Wörtchen „Germersheim“ habe ich tatsächlich überlesen.
Aber natürlich möchte ich auch hierauf eingehen.
Der RE6 müsste dann in Wörth mit dem RE Karlsruhe – Saarbrücken gekoppelt werden, weil dieser in etwa zur gleichen Zeit nach Karlsruhe fährt. Diesen Koppelvorgang halte ich, für diesen kurzen Abschnitt (Karlsruhe – Wörth), nicht für sinnvoll. Dies könnte auch dazu führen, dass der RE6 unzuverlässiger wird und somit nicht mehr zur richtigen Umsteigezeit in Karlsruhe Hbf ist. Immerhin fährt der RE Karlsruhe – Saarbrücken auf vielen eingleisigen Streckenabschnitten. Dies hätte für die Strecke Neustadt – Karlsruhe deutlich mehr Nachteile!
Für die Fahrt von Germersheim nach Karlsruhe würde sich zeitlich zwar nichts ändern, aber wer hat hier einen richtigen Nutzen davon?
Für Fahrgäste aus Wörth und aus Richtung Lauterburg entfällt ein Umsteigevorgang, zusätzlich gibt es eine schnelle Verbindung von Germersheim nach Wörth. Das war es auch schon fast.
Dann sollte man sich auch Fragen, ob es nicht auch sinnvoller ist, den RE 4 dauerhaft über Wörth zu leiten? Hier hätte Wörth deutlich mehr davon als bei diesem RE!
Ich möchte auf die einzelnen Kleinstädte und deren Auswirkungen näher eingehen:
Mit der Linienführung über Baden sind deutlich mehr und auch größere Ziele (wenn auch mit Umsteigen) erreichbar.
Wie bereits erwähnt, sehe ich aus dem Raum Wörth nicht die große Menge an Fahrgästen.
Für Wörth selbst bedeutet die Linienführung über Graben-Neudorf, in Landau umsteigen und ein Fahrzeitverlust von ca. 10 Minuten, für Fahrgäste aus Hagenbach und Lauterburg ebenfalls 1x zusätzlich Umsteigen.
Hagenbach (größter Ort der Strecke) und Lauterburg, sind mit etwas mehr als 5.500 Einwohner bzw. ca. 2.500 Einwohnern, jetzt keine „Metropolen“ und Pirmasens, Zweibrücken und Saarbrücken sind nicht gerade um die Ecke.
Insgesamt dürften an der Strecke Wörth – Lauterburg gerademal ca. 10.000 Menschen leben. Das ist nicht nichts, rechtfertigt aber aus meiner Sicht nicht die Linienführung über Wörth.
In ein paar Jahren ist dort übrigens eine Direktverbindung nach Karlsruhe geplant. Somit ist sowieso nur der nördliche Abschnitt nach Saarbrücken entscheidend.
Die Stadtbahnlinie selbst dürfte nun auch nicht zur großen Masse an Fahrgästen Richtung Pirmasens beitragen.
Für Landau selbst ist die Linienführung über Graben-Neudorf deutlich interessanter, weil es in Graben-Neudorf Umsteigemöglichkeiten Richtung Schwetzingen / Hockenheim oder Bruchsal gibt.
Somit ist für die Landauer bei der Linienführung über Wörth, die Fahrt mit dem RE nur bis Germersheim interessant. Eine Umsteigeverbindung nach Graben-Neudorf gibt es zu der Uhrzeit nicht. Somit entsteht in Germersheim für Landauer aber auch für den westlichen Abschnitt der Linie, in Richtung Baden eine Wartezeit von rund 30 Minuten. Für die Fahrt z. B. nach Schwetzingen muss dann auch 2x umgestiegen werden. Fahrgäste, die in diese Richtung wollten, sind dann kaum noch zu erwarten.
Nach Wörth gibt es von Landau die Linie RE6, die dort auch später losfährt und zur gleichen Zeit in Karlsruhe ist. Somit ist dann für die Landauer „nur“ noch das Ziel Germersheim und dort die Verbindung zur S3 und den RE4 intersannt. Allerdings sind das auch 2 wichtige Umsteigeverbindungen.
Gerade für Baden (hier vor allem Graben-Neudorf, Philippsburg), aber auch für Landau wäre die Linienführung über Wörth ein großer Verlust, weil gerade dort die großen Lücken im Netz geschlossen werden können und ganz nebenbei die Trasse auch frei ist.
Selbst Germersheim hätte zwar eine stündliche, schnelle Verbindung nach Karlsruhe, die sonst durchgehende halbstündliche Verbindung nach Graben-Neudorf und dann weiter Richtung Schwetzingen und vermutlich auch weiter nach Bruchsal (beides Umsteigeverbindungen), würden wegfallen.
Ab 2023/2024 ist die Verlängerung der S3 nach Karlsruhe über Wörth geplant. Somit besteht werktags ein durchgehender Halbstundentakt von Germersheim nach Wörth. Ob der RE dann noch eine freie Trasse hätte, kann ich nicht sagen.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass der Nutzen über Wörth aus meiner Sicht deutlich kleiner ist. Die Südpfalz (mit Ausnahme von Wörth und dem direkten Umfeld) aber auch Baden hätte hier deutlich mehr Nachteile, weil die Lücken im Netz bestehen bleiben.
Für den westlichen Teil der Strecke hat es aber auch keine besonders großen Auswirkungen.