Beschreibung des Vorschlags
Um eine schnellere Verbindung für Plattling und Passau an München zu ermöglichen, habe ich bereits einen IC2 München – Passau vorgeschlagen, um den Regionalexpress München-Passau (Donau-Isar-Express) zu ersetzen. Für den Regionalverkehr sollte dann die Regionalbahn München-Landshut wieder bis Plattling fahren, so wie es auch schon vor der Einführung des RE München-Passau bis 2009/10 gewesen ist. Hier könnten zwischen Landshut und Plattling viele ehemalige Bahnhöfe und Haltepunkte reaktiviert werden.
Eine Regionalbahn sollte von Nürnberg bis Passau fahren. Die könnte dann von der Agilis betrieben werden. Zur Zeit fährt eine Agilis von Neumarkt i. d. Opf. bis Plattling. Damit wären auch alle Bahnhöfe und Haltepunkte zwischen Neumarkt und Regensburg an Nürnberg angebunden. Dies trifft im jetzigen Netz nur auf Parsberg und Beratzhausen zu (hier hält der RE Nürnberg-München). Der derzeitige RE München-Nürnberg über Regensburg kann abgeschafft werden, wenn ein ICE von München nach Dresden über Regensburg fahren kann, womit Regensburg seine schnelle Anbindung an München behalten würde. Zwischen Regensburg und Passau könnten ebenfalls viele stillgelegte Bahnhöfe und Haltepunkte reaktiviert werden.
Du erkennst richtig, dass der Bahnverkehr München – Ostbayern optimiert werden muss, ziehst aber katastrophal falsche Schlüsse daraus.
Der IC München-Deggendorf macht isoliert überhaupt keinen Sinn. Für einen Fernverkehr ist die Entfernung viel zu kurz. Sinnvoll wäre allenfalls eine IC Linie, die aus Richtung Stuttgart/Zürich (jedenfalls westlich von München) über München hinaus in den bayerischen Wald verlängert wird, mit einzelnen Zügen unter Anerkennung von Nahverkehrstickets ab München. Der IC sollte dann aber bitte auch nicht in Deggendorf enden, sondern bis Bayer. Eisenstein fahren. So würde diese ohnehin gebeutelte Region touristisch wieder etwas aufgewertet. Ein Verkehr mit Dieselvorspann ab Plattling wäre ja denkbar, so steigen Investitionskosten nicht ins unermessliche.
Den Donau-Isar-Express durch deine sinnfreie IC-Linie zu ersetzen, wäre für Osterhofen/Vilshofen/Passau katastrophal. Für diese Orte ist München einfach der Orientierungspunkt, der Entfall einer direkten Verbindung würde enormen Schaden anrichten. Für Fahrten zum Flughafen wäre die Bahn dann endgültig uninteressant (lange Fahrtzeit + zwei Umstiege!). Es ist richtig, dass es früher die RBs München-Plattling und Plattling-Passau gab. Diese fuhren jedoch alle zwei Stunden, alternierend mit einem durchgebundenen RE Passau-München. Und es hat seinen guten Grund, dass dieses Konzept nicht beibehalten wurde!
Zudem würde deine RB Passau-Plattling an jeder Milchkanne halten und ungleich länger brauchen als der RE heute!
Die agilis-Linie Neumarkt-Plattling erfüllt für Regensburg eher die Funktion einer Regio-S-Bahn, wird richtigerweise aber nicht als solche bezeichnet. Angesichts dessen, dass im Regensburger Umland durchaus große Arbeitgeber sitzen, ist es durchaus attraktivitätssteigernd, dass die Züge als Durchmesserlinie das Gebiet des Regensburger Verkehrsverbundes durchqueren. Eine Brechung in Regensburg Hbf ist daher sinnfrei und abzulehnen.
Der ICE ist kein Ersatz für einen RE, schon allein aus tariflichen Gründen nicht. Zudem würde ein Halt in Straubing und Neumarkt sehr wohl die Fahrtzeit verlängern. Die morgendlichen IC, die an beiden Bahnhöfen halten, brauchen von Passau bis Nürnberg spürbar länger und können dort nur deshalb die Taktknoten erreichen, weil sie in Passau früher losfahren. Die ICEs können das aber nicht, da sie aus Wien kommen und nur kurzen Aufenthalt in Passau haben. Die würden ab Regensburg bis Frankfurt dank dieser Halte alle Anschlüsse verpassen.
Besser wäre:
Den Donau-Isar-Express und den ICE Wien-Frankfurt unangetastet lassen! Die Strecke Landshut-Plattling auf zwei Gleise und für höhere Geschwindigkeiten ausbauen, dadurch eine kürzere Fahrtzeit nach München erzielen.
Zwischen München und Deggendorf durch eine RB einen annähernden Halbstundentakt herstellen (dazu müsste bis Deggendorf elektrifiziert werden, der Waldbahnpendel Plattling-Deggendorf kann dann entfallen).
Zwischen Passau und Plattling wird der ungefähre Halbstundentakt durch den verlängerten agilis bzw. dessen Nachfolgeprodukt hergestellt. Durch den Anschluss in Plattling besteht dann von Passau aus alle 60 Minuten eine schnelle direkte Verbindung mit dem RE nach München, alle 60 Minuten alternierend dazu zudem eine langsamere mit Umstieg in Plattling.
Der agilis müsste in seiner Fahrplanlage etwas verschoben werden, um den Halbstundentakt anzubieten. Dies würde jedoch wenig ändern, da zwischen Straubing und Regensburg bereits heute alle 30 Minuten gefahren wird, und Anschlüsse somit allenfalls aus Straßkirchen und Plattling verloren gingen. Der agilis könnte dann über Neumarkt hinaus in die Nürnberger S-Bahn eingebunden werden und als S3 weiterverkehren. Dies sollte jedoch nur zu Zeiten des Pendlerverkehrs erfolgen, dann könnte der agilis etwa stündlich die S3 auf 20-Minuten-Tatkt verdichten, zu Zeiten des 20/40er Takts bietet er ja noch immer bahnsteiggleichen Übergang.
Mein Senf…
Hallo Tommy,
ich habe keinen IC München-Deggendorf vorgeschlagen, sondern einen IC2 München-Passau. Anfangs dachte ich an einen IC München-Deggendorf, aber dann habe das ja nochmal überarbeitet. Für den Anschluss an den Bayerischen Wald bzw. Tschechien wurde mit dem EC München-Prag hier kürzlich etwas interessantes Vorgeschlagen, das wahrscheinlich mehr Sinn macht als von westlich von München her einen IC weiterzuführen.
Die Strecke Plattling-Passau ist alleine natürlich zu kurz, um dort einen Zug fahren zu lassen. Warum tust du so, als hätte ich eine RB Plattling-Passau vorgeschlagen?
Und Vilshofen habe ich ja einen Halt im IC2 München-Passau gegeben, also von dort aus ist Freising bzw. der Flughafen nicht schwerer zu erreichen. Also Vilshofen und Passau behalten doch ihren direkten Anschluss an Freising und München. Für Osterhofen wäre es in der Tat Schade, dass es seine direkte Verbindung nach München verlieren würde. Ich finde das ist für den IC2 aber auch zu klein, die 11.600 Einwohner von Osterhofen kommen vor allem durch die ganzen umliegenden Dörfer zusammen, die noch zur Stadt gehören. Plattling ist von da aus aber auch nicht wesentlich weiter weg. Außerdem könnte man von Osterhofen auch mit der RB nach Plattling fahren (nur ein Zwischenhalt) und dann in den IC2 umsteigen. Das wäre doch auch kein Drama. Statt dem IC2 München-Passau könnte man auch den Donau-Isar-Express beibehalten, dann würde ich aber trotzdem die Halte in Moosburg, Wörth a. d. Isar, Wallersdorf und Osterhofen streichen und die hier vorgeschlagenen RBs einführen.
Die RB München-Plattling bis Deggendorf weiterzuführen, ist glaube ich wenig sinnvoll. Denn mit der Waldbahn von Deggendorf nach Plattling und dann in den deutlich schnelleren IC2 oder Donau-Isar-Express umsteigen dürfte schneller nach München gehen (aufgrund der vielen Halte der RB München-Plattling), außer man würde die Zahl der Halte der RB München-Plattling deutlich reduzieren, dann könnte man sie sich aber auch gleich sparen. Zudem hätte man dann von hinter Deggendorf mit der Waldbahn kommend zwei Umstiege (Deggendorf und Plattling), wenn man in Richtung Regensburg oder in Richtung Passau reisen möchte. Also dass die Waldbahn bis Plattling fährt, ist aufgrund der Funktion als Knotenpunkt von Plattling nicht wegzudenken.
Wenn die durch Regensburg durchfahrende RB wirklich so wichtig ist, dann kann ich das ja ändern und die Agilis fährt dann wieder durch. Dann könnte man entweder gleich eine Agilis von Nürnberg bis Passau fahren lassen (die Anzahl der Halte würde ich dann aber nicht reduzieren), oder eine RB von Nürnberg bis Straubing und eine RB von Straubing bis Passau.
Also gut, dann ziehe ich das mit den ICE-Halten in Neumarkt und Straubing lieber wieder zurück. Von Straubing nach Plattling wäre es eh nur ein zusätzlicher Halt im Vergleich zur aktuellen Situation und von Straubing nach Regensburg wären es zwei zusätzliche.
Der Vorschlag mit der RB Nürnberg-Passau wird in der Ausschreibung Regensburger Stern realisiert. Die Linie Plattling-Neumarkt wird nach Nürnberg verlängert. Der heutige RE München-Regensburg-Nürnberg wird auf Regensburg eingekürzt und ins Donau-Isar-Netz München-Passau/Regensburg integriert.
Eine RB München-Passau dagegen sehe ich nicht. Es gibt 3 schnelle Trassen München-Freising pro Stunde. Diese sind bereits mit den Zügen München-Hof, München-Passau und München-Regensburg belegt. Der Rest wird durch die S-Bahn abgedeckt. Somit bliebe Freising-Passau. Zwischen Freising und Landshut gibt es bereits eine RB. Diese wird zusammen mit dem Nahverkehrszug Regensburg-Lanshut zum Flughafen“express“ zusammengefasst werden. Im Bereich Landshut-Plattling wird zum einen die Fahrgastzahl geringer, zum anderen hat man zwischen den Anschlüssen in Landshut und Plattling mit den schnellen Triebwagen in 45 Minuten ausreichend Zeit die Unterwegshalte zu bedienen. Dann kommen wir zum Abschnitt Plattling-Passau. Hier haben wir auf der einen Seite eine Güterzugrennstrecke die kaum Kapazitäten für zusätzlichen Nahverkehr vorhält, auf der anderen Seite haben wir insbesondere durch die Löwenwand eine schwierige Streckenführung die kaum Fahrzeitgewinne zulässt. Der Regionalverkehr ist trotz Zwischenhalten und ohne Neigetechnik kaum langsamer als der Fernverkehr. Dazu kommt, dass die Östereichischen und Rottaler Anschlüsse, sowie zukünftig evtl. der Freyunger auf die volle Stunde ausgerichtet sind. Kürzere Fahrzeiten bringen hier somit kaum Gewinne für Anschlussreisende. Eine um eine Halbe Stunde versetzt fahrende RB würde wiederum zwar Passauer Anschlüsse aufnehmen können, würde aber andererseits den Plattlinger Knoten verpassen.
Grüße,
Peter Wolf
Zunächst: Herzlich Willkommen auf Linie Plus Extern! Sie sind eingeladen, auf dieser Plattform am Austausch über Nahverkehr durch Vorschläge und Kommentare – wie Sie es bereits getan haben – teilzunehmen. Sie scheinen über viel Fachwissen über den Nahverkehr in der Region zu verfügen.
Ich persönlich kenne mich dort nicht so aus, habe aber erstmal eine Frage, da ich vor kurzem zwischen Nürnberg und Regensburg unterwegs war: Was passiert mit dem RE-Teil Nürnberg-Regensburg? Ich finde aktuell die zweistündliche schnelle Verbindung nicht so attraktiv. Aktuell verpassen die ICE Hamburg-Kassel-München (aufgrund der Umleitung über Bamberg oder Ansbach) nämlich leider knapp den Anschluss an die ICE Frankfurt-Wien, sodass man ca. 45min auf den RE nach Regensburg warten muss. Die Verlängerung der agilis/RB von Neumarkt nach Nürnberg bringt immerhin stündliche direkte Verbindungen zwischen den Großstäden, aber ziemlich langsam durch die vielen Halte zwischen Neumarkt und Regensburg.
Außerdem: Eine RB Landshut-Deggendorf fände ich nicht schlecht, zusätzlich zum Donau-Isar-Express.
Gruß
Jonas (jonas.borg) vom Redaktionsteam
Folgende Taktung würde ich für optimal halten: Die Regionalbahn Nürnberg-Passau bzw. Passau-Nürnberg sollte stündlich verkehren. Mit allen oben eingezeichneten 32 Halten. Zusätzlich sollte im Zweistundentakt ein Regional-Express in beide Richtungen verkehren, der dann nur noch z. B. in Feucht, Neumarkt, Parsberg, Beratzhausen, Regensburg, Straubing, Plattling, Osterhofen und Vilshofen zwischenhält. Am besten fährt der Regional-Express so, dass er sich mit dem ebenfalls zweistündlichen ICE immer etwa stündlich abwechselt. Das würde auch für eine stündliche schnelle Verbindung von Nürnberg und Regensburg sorgen. Morgens, wo der ICE noch nicht verkehrt, kann der Regional-Express auch stündlich fahren.