Beschreibung des Vorschlags
Ich hab mir jetzt doch noch mal Robs Seilbahn unter https://linieplus.de/proposal/potsdam-seilbahn-charlottenhof-hermannswerder/ und die Kommentare dazu angesehen und nun doch meine Trassierung „zu Papier“ gebracht.
Die Nachteile (Fahrradmitnahme und Rollstuhlgerechtigkeit) habe ich schon benannt und plädiere daher ja auch für eine zusätzliche Schwebefähre ODER eine technische Ausführung mit genügend großen Gondeln und Barrierefreiheit. Aber ich glaube, dass diese Verbindung hier wirklich einen Mehrwert darstellt.
Die Skepsis, „dass das ja das schöne Potsdam irgendwie verschandelt“ teile ich ganz und gar nicht. Zunächst ist das ja eine Frage der Deutungshoheit – manche finden Militärkirchen schön, ich mag zum Beispiel schlaue Verkehrs-Architektur. Im Gegenteil, wie zum Beispiel in Singapur oder Bogota kann das echt eine Aufwertung sein, verkehrlich wie ästhetisch. Und Potsdam wäre um eine Attraktion reicher.
Neben den Verkehrserschließungen (vor allem auch zum Telegrafenberg nach Potsdam WEST) wäre dies auch eine Erweiterung des Freizeitwertes und Ausflugsangebotes. Der Einsteinturm würde sich über einige neue Besucher*innen freuen können. Im Verbund mit dem Klettergarten oben ist vielleicht wie bei ähnlichen Anbieter*innen im Harz eine Luge oder ein Coaster hier oben denkbar. Und von den Einrichtungen auf Hermannswerder ist man schnell an TRAM und RB / RE in Charlottenhof.
Technisch kann man ja mit einem recht niedrigem Höhenprofil im Havelbereich arbeiten. Deshalb auch mein Startpunkt am Schafgraben (wie schön wenn da noch ne Kanu-Einlaßstelle dazukäme) im Gegensatz zum Schillerplatz, der ja architektonische Entfaltung in dem Wohngebiet haben und erhalten soll. So kann ich aber hier die Pylonen bis zum Halt im Zentrum Hermansswerders recht niedrig ausführen – Lichte Höhe für die Schifffahrt eben. Technisch braucht es wohl für jede Richtungsänderung ein neues Seil bzw. einen neuen Rundlauf. Koppelt man dann eh die Gondeln aus, kann hier daher gleich ein Zwischenhalt gesetzt werden. Ich plädiere daher hier auch nur für einen Zwischenstopp auf Hermannswerder, bevor die zweite Strecke dann langsam – und verträglich ab Leipziger Straße – Höhe Richtung Telegrafenberg gewinnt.
Also über die Havel sicher sinnvoll, wenn auch teuer (bin eher für die ViP Idee Solarfähre). Aber zum Telegrafenberg teile ich den Sinn nicht unbedingt. Die Zielrichtung vom Telegrafenberg ist ganz klar der Hauptbahnhof. Eine Seilbahn auf der langen Strecke entgegen der Reelation der Fahrgäste ist für mich an dieser Stelle nicht zu begründen.
Diese Seilbahn wäre zwar eine Verbesserung gegenüber der Fähre, könnte aber 694 nicht vollständig ersetzen, da sie Tornowstr. und Templiner Str. nicht erschließt. Ich sehe keinen touristischen Mehrwert, von oben gucken kann man auch vom Brauhausberg oder aus dem Zug.
Touristisch und verkehrlich reizvoller und günstiger, dabei ohne optische Verschlechterung, wäre eine Amphibienbuslinie.