6 Kommentare zu “Paris: Verbindung der Fernbahnhöfe mit einer Ring-S-Bahn

  1. „Nur dummerweise gibt es keine Metro- oder RER-Linie, die an allen Fernbahnhöfen hält, sodass man sich erst mal mit dem Pariser Metro und RER-Netz befassen muss, um herauszufinden, mit welcher Linie komme ich zu welchem anderen Bahnhof.“

    Das stimmt, das ist insbesondere für alle, die von außerhalb kommen eine gewisse Hürde. Aber das als Rechtfertigung für ein solches Milliardenprojekt? Es sind ja grundsätzlich bereits alle Fernbahnhöfe durch Metro- oder RER-Linien jeweils direkt miteinander verbunden. Weitere Gründe konnte ich in der Beschreibung zumindest nicht finden…

    1. Was noch vergessen wurde ist, dass das RER deutlich jünger ist als die Metro und somit tiefer gebaut werden musste. Diese Ringlinie müsste also noch weiter in die Tiefe gehen.

      Abgesehen davon gibt es mehrere Fragen und Probleme:

      – Wie viele Umsteiger werden von diesem Projekt profitieren (Nutzen)?

      – Wenn ich vom Nordbahnhof nach Gare de Lyon fahren möchte, soll ich die Ringbahn benutzen oder das RER D? Gleiches gilt auch für alle möglichen Verbindungen zwischen einem Bahnhof A und einem Bahnhof B, welche bereits heute nahezu von Metro/RER abgedeckt werden.

      – Wie bereits richtig erläutert wurde, dürfte das Projekt teuer sein. Verteuert wird es vermutlich nicht nur wegen der Tiefe (s.o.), sondern auch wegen der sehr dichten Bebauung an der Oberfläche.

    2. Nun ja, das Argument mit den hohen Baukosten ist schon kein Pappenstiel. Ich könnte natürlich alternativ auch aus dem bestehenden Metronetz eine U-Bahn-Linie basteln, die diese Aufgabe übernehmen kann. Allerdings muss ich berücksichtigen, dass die Pariser Metro linienrein fahren muss. Anders wären die kurzen Wagenfolgezeiten bei den Linien nicht möglich. Paris hat nun einmal 2,2 Millionen Einwohner auf einer sehr kleinen Fläche. Vor allem ist die Stadt Paris nicht die Stadt, die man direkt auf Openstreetmap als ein Gebiet sieht, sondern Paris + Vororte. Saint-Denis mit Aubervilliers oder Clichy oder Neuielly-Sur-Seine gehen ja von der Bebauung in Paris über, sind aber keine Stadtteile von Paris, sondern Nachbarstädte von Paris. Stadtplanerisch kann also der Name Paris stellvertretend auch für die Île-de-France verwendet werden und die hat mal eben 12,5 Millionen Einwohner und ist somit 3,5-mal so dicht besiedelt wie Berlin. Das führt natürlich auch dazu, dass die Pariser Metro noch häufiger und noch kapazitätsreicher fahren muss als die Berliner U-Bahn. Selbst die 8 und die 9 fahren auf ihrem gemeinsamen Abschnitt insgesamt viergleisig. Wenn ich also eine Metro zur Verbindung aller Fernbahnhöfe bauen will, muss ich an einigen Stellen neue Tunnel bauen und an anderen Stellen bestehende Linien aufbrechen, wenn ich den Neubau von Tunneln vermeiden will.

  2. Die einzige Relation, die nicht umsteigefrei ist, ist von Montparnasse nach Austerlitz/Lyon.
    Sämtliche andere Relationen sind bereits heute umsteigefrei (ggf. mittels kurzem Fußweg zum Nachbarbahnhof).
    Wieso sollte es dann also noch eine Ringlinie geben?

    1. Die einzige Relation, die nicht umsteigefrei ist, ist von Montparnasse nach Austerlitz/Lyon.

      Selbst dieses Problem kann man mithilfe der RER zumindest verringern: Der Gare Montparnasse wird heutzutage ausschließlich von der Transilien N in Richtung Versailles befahren. Doch man könnte die Linie B vor dem Bahnhof Denfert Rouchereau ausfädeln lassen und diese den Streckenverlauf der N übernehmen lassen. Ab Versailles Chantiers fährt die N dann wie gehabt, im übernommen Abschnitt hält sie nicht mehr. So tun es auch die meisten anderen Transilienlinien. Somit ist die Relation zwar nicht umsteigefrei, aber deutlich günstiger und weniger aufwändig als dieses Mammutprojekt. Somit ist das Problem Montparnasse deutlich verbessert. Außerdem möchte ich noch anmerken, dass ich nicht glaube, dass genug Menschen den Übergang Austerlitz/Lyon- Montparnasse für diese Strecke nutzen. Es gibt Gründe für Vorort-TGV-Bahnhöfe wie Massy Palaiseau, Juvisy oder den Flughafen. Diese sollen helfen, die Menschen um die Stadt herumzuführen. Dazu kommen auch viele Strecken, die gänzlich von Paris fernbleiben, zum Beispiel Lyon- Bordeaux. Das wäre ein Umstieg wäre hier Gare de Lyon- Montparnasse, doch dieser ist hier unnötig, da es die Direktverbindung gibt. Marseille-Köln wäre hier vielleicht ein Übergang nötig, aber hier gibt es bereits entsprechende Linien. Ich hätte deine Idee gut gefunden, wenn die Umstände nicht dagegen sprächen. Die Stadt Paris platzt aus allen Nähten, doch so kann man das Problem wahrscheinlich nicht lösen. Ich sehe hier keinen Bedarf und die hohen Kosten machen das Projekt quasi unmöglich.

       

       

       

      1. Doch man könnte die Linie B vor dem Bahnhof Denfert Rouchereau ausfädeln lassen und diese den Streckenverlauf der N übernehmen lassen. […] Somit ist die Relation zwar nicht umsteigefrei, aber deutlich günstiger und weniger aufwändig als dieses Mammutprojekt.

        Noch viel günstiger und noch dazu umsteigefrei wäre es, ab Montparnasse die Metro 6 bis Bercy Bourgogne zu nehmen und dann zum Gare de Lyon laufen. Nach Austerlitz kann man die im dichten Takt (alle 5-10 min) verkehrende Buslinie 91 wählen.

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