Beschreibung des Vorschlags
Oldenburg besitzt derzeit eine sehr schlechte ÖPNV-Anbindung. Im gesamten Stadtgebiet befinden sich lediglich 2 Bahnhalte und auch ein rein städtisches (bis auf die RS HB/NI) Schienenverkehrsmittel sucht man in der 175.000 einwohnerstarken Stadt vergeblich. Daher finde ich, braucht die drittgrößte Stadt Niedersachsens ein solches Verkehrsmittel, zumal die Stadt 2022 die fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands war und somit umweltfreundlichen Verkehr fördert.
Warum braucht Oldenburg allgemein besseren ÖPNV? Oldenburg ist, wie bereits erwähnt, die drittgrößte Stadt Niedersachsens und sechsundvierziggrößte Deutschlands. Somit befindet sie sich nach Einwohnern zwischen Städten wie Darmstadt, Saarbrücken oder Ludwigshafen, in denen es Straßenbahnen etc. und/oder mehr als 2 Bahnhöfe gibt.
Ein weiterer Grund für ein schienengebundenes, städtisches Verkehrsmittel Oldenburgs sind die stark überlasteten Busse, da diese den gesamten städtischen Verkehr stemmen. Im Stadtzentrum fahren so pro Stunde über 200 Busse, wovon die meisten überfüllt sind.
Nun gibt es mehrere Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen. Meine Idee ist allerdings nicht eine, wie schon öfters vorgeschlagene, Straßenbahn, sondern ein Tram-Train-Betrieb. Ganz einfacher Grund dafür ist, dass vor allem die Bahnstrecke Oldenburg-Wilhelmshaven sehr zentral durch Oldenburg führt und man somit mit zusätzlichen Halten schon deutlich über 30.000 Einwohner neu anbindet, indem man „nur“ Haltepunkte baut. Bei einer Straßenbahn hingegen baut man komplett neu, was nicht nur teurer ist, sondern auch mehr Proteste hervorruft. Auch im Süden der Stadt, auf der Bahnstrecke nach Osnabrück, kann man entlang der Bahnstrecke 10.000 Einwohner anbinden. Natürlich könnte man jetzt auch einfach nur die Haltepunkte bauen und die RB/RS dort halten lassen, aber erstens bindet man in diesem Fall dann doch nur 40.000 Einwohner an, sodass das Verkehrschaos im Innenstadt- und Vorstadtbereich bestehen bleibt. Zweitens würde man vor allem Richtung Wilhelmshaven die Züge stark ausbremsen, sodass man für die Strecke 5-10 Minuten länger bräuchte. Auch ist der unregelmäßige Takt in diese Richtung auch kein großer Vorteil für die innerstädtische Anbindung Oldenburgs. Also habe ich mich für eine Verknüpfung von Straßenbahn und Eisenbahn entschieden. Diese kann eben auf einer nicht wirklich langen Strecke den Großteil der Oldenburger direkt anbinden und stellt eine umstiegsfreie Verbindung von den einwohnerstärksten Stadtteilen zum Hauptbahnhof und in die Innenstadt dar. Die Strecke dieser RT/SRB.. führt von Oldenburg-Ofenerdiek nach Sandkrug. Durch den Ausbau auf der Strecke nach Wilhelmshaven sind nun auch Kapazitäten für einen solchen Betrieb frei.
Auf dem 5km langen Abschnitt des Tram-Train auf der Bahnstrecke OL-WHV befinden sich 6 Haltepunkte. Diese befinden sich im Abstand von ~1000 Metern, um möglichst viele Einwohner (~30.000) direkt anzubinden, ohne allerdings zu viel Zeit für die Strecke zu benötigen. Dabei befinden sich an allen Haltepunkten, außer in Ofenerdiek, 2 Bahnsteige, um einen möglichst dichten Takt und auch das Halten an einem der Halte des RB zu ermöglichen. In Ofenerdiek befindet sich der eine Bahnsteig an einem neuen Gleis, neben den bestehenden. Neben den offentsichtlichen Gründen wird so auch ein guter Umstieg zum Bus möglich. In Oldenburg-Ziegelhof zweigt die TT-Strecke ab. Von dort aus führt die Strecke durch die dicht besiedelten Oldenburger Vorstadtsviertel. Darauf folgt die Innenstadt und das Bahnhofsviertel mit den beiden größten Umsteigepunkten. Durch diese Umsteigeknoten sind auch andere Stadtviertel sehr gut an die, in diesem Fall Straßenbahn, angebunden. Auf dem östlichen Abschnitt der Straßenbahnstrecke werden sehr viele Einwohner angebunden. Alleine in Kreyenbrück leben 15% der Oldenburger. Insgesamt werden auf der Straßenbahnstrecke 30% der Einwohner Oldenburgs direkt angebunden. In Kreyenbrück folgt die Strecke der zentralen Verkehrsachsen, allerdings auch hier straßenbündig. Im Osten Kreyenbrücks, wo die hohe Bevölkerungsdichte endet, befindet sich der zweite Übergang von Straßenbahn und Eisenbahn. In Krusenbusch befinden sich 3 Haltepunkte, sodass auch dieses optimal angebunden ist. Auf der Bahnstrecke Oldenburg-Osnabrück ist eine Elektrifizierung nötig. Möglich wäre auch ein zweigleisiger Ausbau auf einem kurzen Abschnitt an einem der Halte in Krusenbusch. Für Sandkrug als Endpunkt habe ich mich entschieden, da dort der Speckgürtel Oldenburgs endet und man dahinter kaum Einwohner anbinden könnte, in Sandkrug aber eben noch, vor allem durch Wardenburg.
Von Ofenerdiek bis Sandkrug sind alle Bahnsteige hochflurig, bei einem Ausbau des Bahnhofs Sandkrug wäre auch ein Niederflurbetrieb möglich.
Streckentechnische Probleme gibt es nicht wirklich. Auch der Aufbau dieses Netzes wäre verhältnismäßig günstig, für einen hohen Nutzen.
Betrieb:
Auf dem Abschnitt Ofenerdiek-Kreyenbrück sollte ein T15 oder T20 bestehen, bis Sandkrug ein T30 oder T20/40. Zwischen Bürgerfelde und Kreyenbrück wäre allerdings auch ein T10 durchaus denkbar, Bedarf bestünde in jedem Fall.
Ähnliche Vorschläge:
Bremen: Anbindung an Westerstede ü. Oldenburg (Zweisystembahn)
Der erste Vorschlag hat quasi gar nichts mit meinem zu tun, außer dass es auch ein Tram-Train-Betrieb für Oldenburg ist.
Der zweite geht schon mehr in die von mir verfolgte Richtung, nur dass die Innenstadt, so wie die einwohnerstarken Vorstädte nicht gut angebunden wären.
Bei dem dritten Vorschlag ähnelt sich nur ein kurzer Abschnitt mit meinem, außerdem verfolgt er ein anderes Problem.
Zusammenfassung:
Probleme:
– Überlastung des Busverkehrs in Oldenburg
– Keine gute Schienenanbindung Oldenburgs
Lösung:
– Einführung eines Tram-Train-Systems aufgrund der zentralen Eisenbahnstrecken und damit geringen Kosten
– Betrieb eines Tram-Train-Systems mit dichtem Takt und Anbindung von ~50% der Oldenburger
– Elektrifizierung eines kurzen Eisenbahnabschnitts
– Bau von 10 Eisenbahnhaltepunkten
– Bau von 28 „Straßenbahn-„Stationen
Der Nordast gefällt mir, beim Südast bekomme ich bei der Fahrtzeit ein wenig Bauchschmerzen: Allein für den Abschnitt vom Hbf bis zum Wiedereinschwenken auf die Eisenbahntrasse bräuchte man schon 20 Minuten (siehe parallele Buslinien), bis Sandkrug wäre man dann bei ungefähr einer halben Stunde Fahrtzeit.
Der RE18 braucht für diese Strecke jedoch nur 8 Minuten.
Da hast du natürlich recht. Größtenteils geht es mir um Krusenbusch und Nord-Sandkug, die Feinanbindung des Gebietes. Und da macht es für mich wenig Sinn, den T-T im nördlichen Sandkrug enden zu lassen. Zumal könnte er das Bahnangebot Sandkrugs verdichten, wenn mal kein RE fährt, aber prinzipiell hast du Recht. Was ich auch noch überlegt hatte, um den Abschnitt nach Sandkrug sinnvoller zu machen, ist eine Verlängerung nach Wardenburg.