Nürnberg: Verlängerung der U2 nach Stein

 

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Beschreibung des Vorschlags

Um den südlich von Nürnberg gelegenen Ort Stein besser zu erschließen würde ich die U2 dorthin verlängern.

Die Größe von knapp 14.000 Einwohnern kann dies durchaus rechtfertigen.

Besonders weil hinter Stein ein großer P+R-Platz möglich ist, welcher einen Teil des Autoverkehrs abfangen und die Ortsdurchfahrt erheblich entlasten kann. Das würde zu einer signifikanten Lärmverringerung im Ort führen. Mit einem guten Regionalbusangebot ließe sich noch erheblich mehr Potenzial erreichen.

Die Buslinien 63 und 64, welche hier ersetzt werden, überlagern sich in der HVZ zum 5-Minuten-Takt, was die hohe Nachfrage eindrucksvoll verdeutlicht.

Insgesamt würden vier neue Stationen entstehen. Die erste liegt auf Höhe der heutigen Bushaltestelle Stein Schloss. Dabei geht es vor allem, um die Anbindung der relativ hohen Wohnhäuser in der näheren Umgebung. Die nächste Station entsteht am Forum Stein, wo neben dem Einkaufszentrum die dichte Wohnbebauung des Ortes angebunden wird. Zudem kann in der Nähe der Station ein neuer Busbahnhof entstehen. Am Palm Beach entsteht dann die dritte Station. Hier wird neben dem sehr beliebten Kur- und Freizeitbad noch das Gymnasium Stein mit knapp 1000 Schülern und Lehrern, sowie die umliegende Wohnbebauung erschlossen. In der Nähe der Station würden auf jeden Fall P+R-Plätze entstehn. Zudem würde hier der Umstieg zum Busverkehr erfolgen. Die Endstation würde in der Großwohnsiedlung am Goethering entstehen.

Die Fahrzeit vom Forum Stein bis Röthenbach würde geschätzt 4 Minuten betragen. Zum Hauptbahnhof wären es also 14 Minuten. Das kann man mit dem Auto nicht knacken. Selbst wenn man gut durchkommt und nix los ist, sind es mindestens 16 Minuten. Bei Stau auch gerne mal 35 bis 40 Minuten.

Der Streckenabschnitt müsste mindestens alle 10 Minuten bedient werden. Da ich von einer enormen Nachfragesteigerung ausgehe, könnte auch ein T6/7/7 oder ein T5 sinnvoll sein.

Insgesamt wäre die Strecke für eine U-Bahn recht günstig zu bauen. Die Strecke ließe sich nahezu vollständig in offener Bauweise errichten. Einige Abschnitte wären sogar oberirdisch bzw. als offener Trog denkbar. Allerdings wären der Abriss einer Tankstelle und die Umgestaltung der Faber-Castell-Allee notwendig. Der einzige echte Kostentreiber wäre die Unterquerung der Rednitz.

Es gab auch schon einzelne Vorschläge für die Errichtung einer Straßenbahnstrecke oder eine Optimierung des Busangebots. Dadurch ließe sich aber niemals auch nur ansatzweise eine ähnliche Angebotsqualität erreichen. Die Fahrzeit ins Stadtzentrum von Nürnberg wäre erheblich länger. Selbst auf kürzeren Strecken würde man spürbar länger brauchen.

Ich habe auch über alternatie Streckenvarianten nachgedacht, wie zum Beispiel ein Endpunkt am Forum Stein bzw. am Palm Beach oder eine Führung unter der Deutenbacher Straße. Die ersten beiden Varianten haben den erheblichen Nachteil, dass die Großwohnsiedlung am Goethering nicht erreicht wird. Daher konnte ich sie relativ schnell aussortieren. Ein Führung unter der Deutenbacher Straße wäre zwar machbar, aber ich sehe keinen großen Vorteil darin. Einerseits wäre der Bereich Palm Beach/Gymnasium schlechter erreichbar und andererseits müsste die Strecke dann definitv in geschlossener Bauweise errichtet werden, um ein Abbiegen von der Deutenbacher Straße in die Schilerstraße unter der Bebauung hindurch zu ermöglichen.

Der Busverkehr aus Richtung Westen/Süden soll zukünftig über Mühlloheweg, Albertus-Magnus-Straße und Deutenbacher Straße zum einem Endpunkt am Forum Stein führen. Dieser könnte entweder nördlich oder südlich des Frauenwerks entstehen, Platz ist genug vorhanden.

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13 Kommentare zu “Nürnberg: Verlängerung der U2 nach Stein

  1. Also, Stein hat etwa 14.000 Einwohner, Unterasbach hatte 1987(!) 3000 Einwohner. Dort mögen es inzwischen deutlich mehr geworden sein, aber man wird im Einzugsbereich dieser Strecke, soweit sie in Stein und Oberasbach liegt, kaum deutlich mehr als 20.000 Einwohner finden. Für diese willst du rund 500 Mio Euro ausgeben, für 3 km U-Bahn mit vier Stationen. Das bedeutet Kosten in Höhe von 25.000 Euro pro Einwohner. Wie sollen diese Gemeinden das finanzieren?

    1. Schon die Stadt Stein kann die angedachte Verlängerung der U2 nicht stemmen, was der Grund ist, daß die eigentlich dringend nötige Entlastung der Ortsdurchfahrt nicht in Sicht ist.

      Falls sich ein Kniff zur Finanzierung findet, böte sich eher ein Endpunkt am Palm Beach an, der dann die Pendler von Westen her abfangen kann. Die Feinerschließung Richtung Deutenbach und Goethering wird wohl ohne Bus nicht funktionieren.

      1. Tja, hätte man die einst vorhandene Straßenbahn nach Schweinau nicht durch die U-Bahn ersetzt, hätte die Stadt Stein eine Verlängerung der Straßenbahn bestimmt finanzieren können. Da rächt sich eben der autogerechte Größenwahn der sechziger Jahre, in einer Stadt wie Nürnberg unbedingt U-Bahn einführen zu müssen.

        1.  
          Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, also die Straßenbahn durch die U2 ersetzt wurde und war über 10 Jahre als Berufstätiger vom Rathenauplatz nach Röthenbach unterwegs. Die Zeitersparnis war wirklich ganz enorm. Eine Straßenbahn bis Stein? Wohl billiger, aber keinerlei Vorteile ansonsten.
           

          1. Dem kann ich mich ausdrücklich anschließen. Eine Straßenbahn (keine Stadtbahn wie in Stuttgart) kann in Städten dieser Größe eigentlich nur als Zubringer zu Schnellbahnen (U, S) fungieren. Für Fahrten von den Randbereichen ins Zentrum ist sie einfach viel zu langsam. Sieht man ja zum Beispiel in Bremen, wo man von vielen Randbezirken (konkretes Beispiel: der Stadtteil Osterholz) mit der Straßenbahn mal eben 30-40 Minuten ins Zentrum benötigt. Die Folge: Autoverkehr bis zum Umfallen.

            1. In wie fern könnten Niederflurbahnsteige eine Straßenbahn gegenüber eines Systems mit Hochbahnsteigen ausbremsen? Ansonsten unterscheidet sich die Stuttgarter Stadtbahn in ihren oberirdischen Abschnitten ja nicht von einer Straßenbahn.

              1. Korrekt Bemerkt: In den oberirdischen Abschnitten. Aber es gibt dort eben auch viele unterirdische Abschnitte, und das nicht nur in der Innenstadt. Auch oberirdisch ist die Stuttgarter Stadtbahn, im Vergleich zu Straßenbahnen wie Nürnberg oder Berlin, durch wesentlich großzügigere Trassierung, meist auf eigenem Gleiskörper und z.T. gar kreuzungsfrei, geprägt. Noch stärker sieht man die Unterschiede zwischen Stadt- und Straßenbahn in Frankfurt.

                Wie man auf die Idee kommt, ich hätte mit der Abgrenzung zu solchen Stadtbahnen ausgerechnet die Bahnsteighöhe gemeint, erschließt sich mir so überhaupt nicht …

                  1. Verschrieben oder falsch verstanden? Bei einer richtigen Voll-U-Bahn mit Stromschiene wie in Nürnberg, kann sie eben nicht mehr Straßenbahn spielen, sondern muss zu 100% kreuzungsfrei und unabhängig vom Straßenverkehr geführt werden. Das geht nur bei Stadtbahnen wie in Stuttgart oder Hannover, wo die Systeme Oberleitung und die Fahrzeuge Ausrüstungen wie Blinker usw. haben.

                  2. Das, finde ich, ist auch ein Vorteil gegenüber einer U-Bahn
                    Aber ja, hätte man besser ausdrücken können

                  3. Da hab ich mich wohl verlesen, sorry! Irgendwie hab ich das „gegenüber“ nicht mitgelesen. Du hast natürlich Recht.

        2. U-Bahnen und Straßenbahnen haben eben beide ihre Vor- und Nachteile. Der Nachteil der U-Bahn ist eben, dass eine Feinerschließung weniger stark besiedelter Bereiche – wir hier nach Stein – kaum rentabel ist. Da muss man dann mit Zubringern arbeiten, was natürlich den Komfort gegenüber einer Direktverbindung einschränkt.

          Ob man nun wirklich auf eine zum Straßenbahnsystem komplett inkompatible Voll-U-Bahn mit Stromschiene umstellen hätte sollen, kann man durchaus infrage stellen. Eine Lösung wie in Frankfurt, Hannover oder im Ruhrgebiet mit Innenstadttunnel und Nutzung der Straßenbahnstrecken im Randbereich (mit oftmals mehr Platz und dann eigenem Bahnkörper) wäre aus heutiger Sicht vielleicht besser gewesen. Nur wohl besser als Niederflursystem, was damals technisch noch nicht so einfach machbar war. Eine komplette Beibehaltung des Straßenbahnnetzes in der damaligen Form ist jedenfalls wohl auch nicht unbedingt erstrebenswert zu sehen, da die Fahrzeit durchaus ein wichtiges Kriterium ist.

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