Beschreibung des Vorschlags
Kernidee/Konzept
Die Idee ist, eine Direktverbindung von der westlichen Innenstadt in den Norden zu schaffen und die aktuell nur als Betriebsstrecke genutzte Straßenbahnstrecke in der Pirckheimer Str. wieder einer regelmäßigen Nutzung zuzuführen. Diese Straßenbahnstrecke steht dabei als Alternative zu einer U-Bahn von der Lorenzkirche nach Großreuth, welche zwar schneller ist und die Innenstadt zentraler erschließen würde, jedoch aufgrund der unterirdischen Führung auch deutlich teurer ist. Als Option wäre eine Durchbindung der Straßenbahn Richtung Gräfenbergbahn denkbar, als Vorbild dient die hier ebenfalls als reine Straßenbahnstrecke aber nach EBO betriebene Strecke Kassel – Hess. Lichtenau.
Verlauf
Im Innenstadtbereich wird vom Plärrer kommend zunächst die Strecke der SL 4 und 6 Richtung Norden benutzt, südlich des Friedrich-Ebert-Platzes wird die Betriebsstrecke die Pirckheimer Straße bis zur Maxfeldstraße genutzt. Auf dieser entsteht dann Richtung Nordosten ein Neubaustreckenabschnitt. Die Neubaustrecke muss leider aus Platzgründen zum Großteil im Straßenraum verlaufen, eine andere Führung des Individualverkehrs und der Entfall von Parkstreifen wäre zu prüfen. An der Goethestraße entsteht ein Umstiegspunkt zur U3, die Neubaussrecke folgt dem Straßenverlauf weiter Richtung bis sie auf die nördliche Ringbahn stößt.
Optional weiter nach Gräfenberg: Möglich wäre eine Verbindung mit der Gräfenbergbahn, um diese in die Innenstadt durchzubinden, sodass die Straßenbahn dann die Trasse des Nordrings Richtung Osten (ggf. auf Parallelgleis) bis zum Bahnhof Nürnberg Nordost nutzt, von wo aus der regelmäßig befahrene Abschnitt der Gräfenbergbahn beginnt und Umstieg zur U2 besteht. Aber auch ohne eine Durchbindung nach Gräfenberg könnte, die Straßenbahn bis zum Nordostbahnhof verlängert werden, da die Haltestelle an der Senfelder Str. nach zusätzliches Gebiet erschließt und der Nordostbahnhof als Umsteigepunkt dient.
Nutzen
Die Strecke bietet eine neue Südwest-Nordost-Verbindung innerhalb Nürnbergs an und reaktiviert den seit dem Bau der U3 weitestgehend ungenutzten Abschnitt in der Pirckheimer Straße. Sie erschließt den bisher nur mangelhaft erschlossenen Norden Nürnbergs und schafft zudem die Möglichkeit neuer Einbindungsvarianten der Gräfenbergbahn in das Zentrum Nürnbergs.
Linienkonzept
Die Strecke sollte durch eine neue Straßenbahnlinie im 10 min-Takt bedient werden. Dabei können und sollten die Buslinien 37, 46, 47 angepasst werden. So könnte beispielsweise die Linie 46 weitestgehend entfallen und der Linienweg durch die Friedenstraße und Rollnerstraße durch die Linie 37 und 47 abgedeckt werden.
Sorry, aber Nürnberg ist mit S-Bahn, Straßenbahn und Voll-U-Bahn schon sehr gut dabei, ein eine Stadtbahn als viertes Schienengebundenes Verkehrsmittel brauchts echt nicht. Wenn man mit der Gräfenbergbahn was machen will, bitte schauen, dass mans in ein bestehendes System integriert, aber nicht extra dafür was neues hochziehen.
Anfangs dachte ich das selbe wie du, aber: Ich ziehe ja auch nichts neues hoch. Lediglich bei der dritten Variante bräuchte man Zweisystemfahrzeuge, ansonsten kann man komplett auf das Straßenbahnsystem zurückgreifen. Habe das nur als Zweisystem-Bahn kenntlich gemacht, um auf den Systemwechsel zur EBO hin aufmerksam zu machen, ansonsten könnte dies aber auch einfach als Straßenbahn-Vorschlag da stehen.
Dann ist der Titel „Stadtbahn“ aber falsch.
Außerdem halte ich es für sehr ungünstig, dass der Hauptbahnhof nicht erreicht wird.
Zum Hbf kommt man mit der U2 ab Nordostbf schneller.
Ja, wie gesagt, das hängt dann von der jeweiligen der o.g. Variante ab. Welche fändest du denn am sinnvollsten? Die Bezeichnung ist nachrangig, in Erfurt schimpft sich das auch Stadtbahn, nur weil weitestgehend ein unabhangiger/besonderer Bahnkörper vorliegt. Ist also eher Marketing.
Wenn, dann als nach EBO betriebene Stadtbahn. Sollte es da immer noch Güterverkehr geben (weiß ich nicht), so hat man mit der Rheinuferbahn (Linie 16 der Stadtbahnen Köln-Bonn mit GV in Wesseling) einen funktionierenden Präzedenzfall. Allerdings dann natürlich niederflurig.
Als Zweisystem-Regiotram: müsste man sich für den zusätzlichen Fahrzeugpark gut überlegen, ob sich dann eine RE/S-Bahn-Durchbindung als Zusatzangebot über den Ring nach Fürth noch lohnt. Eine klassische Tram mit Umstieg ist überflüssig, da ist die U2 schneller.
Denkbar wäre halt ein Zweistufiges System: Die Tram fährt z.B. bis Heroldsberg und hält bis dahin überall (einschl. ein paar neuer Haltestellen oder vllt. sogar Ortsdurchfahrten) und Fürth -Gräfenberg ein beschleunigter Express. Dann würde man nur einen Teil mit Tram-Strom elektrifizieren und die Expresse weiter dieseln.
Die Fortführung nach Gräfenberg wollte ich aber erst ausarbeiten, wenn ich hier ein paar Meinungen gehört habe 😉
Ich würde mich über diese Fortführung freuen. Schon mit Rücksicht auf das Klima sollte man möglichst weitegehnde Elektrifizierungen anstreben, wie sie in der Schweiz seit Jahrzehnten Standard sind. Die Straßenbahn könnte dann durchaus bis Gräfenberg fahren, ähnlich wie in Hessisch Lichtenau.
Meinetwegen auch gerne. Hätte nur als Konsequenz, dass man erstens mit zusätzlichen Halten sparsam umgehen müsste und zweitens (zwar nach eingehender Prüfung, aber durchaus möglich) dass man zu dem Schluss kommt, dass sich der aufwendigere Umbau (6-gleisig etc.) und der Erhalt des verbleibenden Nordrings für den Güterverkehr nicht lohnt und man sich dies ggf. sogar endgültig verbaut. Also muss nicht so kommen, aber die Erfahrung zeigt, dass das Risiko besteht…
Die Idee gefällt mir. Zu überlegen wäre nur, welche Breite die Fahrzeuge haben sollen. Stadtbahnen nach EBO sind meines Wissens 2,65 m breit. Gibt es Ausnahmen? Eine solche Breite würde aber in Nürnberg zu Problemen führen, die sich nur durch ein Auseinanderrücken der Gleise, also den Neubau der befahrenen Strecken, lösen ließen. Das Beispiel Kassel zeigt aber, dass es auch mit schmaleren Zügen geht, etwa nach Baunatal, wo zwecks Durchleitung des Güterverkehrs an den Haltestellen teilweise sogar Sechs-Schienen-Gleise liegen, damit Güterwagen an den Bahnsteigen für die schmalen Straßenbahnzüge vorbei passen. Ich bin mir nicht sicher, ob man da nach EBO oder BOStrab fährt, so wie dort, müsste es aber in Nürnberg auch gehen. Gleichstrom genügt auf der Strecke nach Gräfenberg, da sie als Inselbetrieb zu betrachten ist. REs sind dort nicht zu erwarten, wenn deine Linie kommt.
Baunatal weiß ich nicht genau, aber nach Hessisch Lichtenau geht ab Kaufungen Papierfabrik weitestgehend nach EBO, abgesehen von der Durchfahrt in Niederkaufungen. Von dem Wechsel zwischen EBO/BOStrab merkt man aber kaum etwas.
Ob dort tatsächlich noch Güterverkehr stattfindet, weiß ich nicht, man sollte sich das aber in jedem Fall offenhalten. Daher wären schmalere Fahrzeuge wohl das Mittel der Wahl, breiter muss es nur sein, wenn man – wie unter Zeruplals Kommentar beschrieben – zusätzlich noch REs fahren will. Ist dann Abwägungssache, was teurer wäre bzw. den größeren Nutzen hätte.
Bis Anfang der 90er-Jahre gab es ja noch eine Straßenbahnstrecke zum Nordostbahnhof. Bestehen von dieser noch Reste, die man eventuell reaktivieren könnte?
Weiß ich nicht, ich denke jedoch, dass diese aufgrund der Parallelität zur U2 eingestellt wurde und daher auch eine Relativierung derer wenig sinnvoll ist. Schon jetzt ist es schwierig eine Route zu finden, die nicht zu sehr in Konkurrenz zu einer bestehenden Verbindung steht, da ja die aktuellen Verkehrsströme auch schon weitestgehend abgedeckt werden.
Natürlich. Die Strecke zum Stadtpark.
Der Vorschlag wurde angepasst und auf einen reinen Straßenbahnvorschlag reduziert, der einen eigenständigen Nutzen aufweist. Die Durchbindung zur Gräfenbergbahn ist als Option enthalten.