4 Kommentare zu “Neuplanung Innerstetalbahn: Braunschweig – Clausthal-Zellerfeld

  1. Dein Vorschlag gefällt mir gut, ein Wiederanschluss der Universitätsstadt Clausthal an die Schiene ist wirklich erstrebenswert. Denn das Studieren an der dortigen Uni ist für Studierende ohne Auto wirklich problematisch. Im Übrigen gehe ich auch davon aus, dass mit Bussen definitiv nicht die gleiche Attraktivität erreicht werden kann wie mit der Bahn, das betrifft insbesondere die Mitnahme von Gepäck und Sportgeräten (Fahrräder, Skier) und dem generellen Bahnvorteil.

    Allerdings sehe ich keine Notwendigkeit, die Bahnstrecke Grauhof – Langelsheim zu reaktivieren. Problematisch sehe ich insbesondere, dass dadurch Goslar nicht mehr angebunden wird, was ein wichtiges Ziel für die Fahrgäste seien dürfte. Im Übrigen denke ich auch, dass dadurch eine RB Braunschweig – Salzgitter – Goslar unrealistisch werden würde, die ich jedoch für sehr sinnvoll halte, um insbesondere Goslar und Salzgitter direkt zu verbinden. Weiterhin gehe ich auch gerade im Falle von Clausthal davon aus, dass die Fahrgäste auch stark auf andere Ziele wie Göttingen und Hildesheim/Hannover ausgerichtet sind. Insofern wird für viele Fahrgäste in jedem Fall ein Umstieg in Langelsheim oder Goslar erforderlich sein.

    Ansonsten hätte ich noch die ein oder andere Anmerkung zu deinem Trassenverlauf.

    1. Was bedeutet das eingezeichnete Kreuzungsbauwerk in Lautenthal am Bergfestplatz?

    2. Gehe ich Recht in der Annahme, dass du im Lautenthaler Süden zwei Alternativen eingezeichnet hast? Ich würde die westliche bevorzugen.

    3. Hast du die Kurven ausgemessen? Von welcher Höchstgeschwindigkeit gehst du aus und was für eine Fahrzeit würde sich daraus ergeben?

    4. Hältst du die BÜ bei Lautenthal, Klippe und über die L515 beim Adlersberg so realistisch sind? Immerhin handelt es sich um Außerortsstraßen, die stark im Durchgangsverkehr genutzt werden.

    5. Warum siehst du im Bahnhof Clausthal-Zellerfeld kein einziges Ausweich- und Abstellgleis vor? Ich würde das sinnvoll finden, um bei einer technischen Störung besser reagieren zu können.

    6. Ich würde den Bahnhof in CLZ nördlich des Gebäudes anlegen und noch etwas weiter nach Osten verlegen, sodass man direkt zum ZOB übergehen kann und das eine Verlängerung in Richtung Clausthal-Ost oder Altenau noch möglich bleibt.

    Und noch zum Verkehrsangebot die Frage, was du mit dem parallelen Busverkehr vorhast? Ich würde ja sehr für eine weitgehende Einstellung plädieren.

    1. Danke für deinen Kommentar!

      „Dein Vorschlag gefällt mir gut, ein Wiederanschluss der Universitätsstadt Clausthal an die Schiene ist wirklich erstrebenswert. Denn das Studieren an der dortigen Uni ist für Studierende ohne Auto wirklich problematisch. Im Übrigen gehe ich auch davon aus, dass mit Bussen definitiv nicht die gleiche Attraktivität erreicht werden kann wie mit der Bahn, das betrifft insbesondere die Mitnahme von Gepäck und Sportgeräten (Fahrräder, Skier) und dem generellen Bahnvorteil.“

      Danke. Ja, das Reisen mit der Bahn ist attraktiver und Clausthal-Zellerfeld hat als Universitätsstadt eine Sonderstellung. Ich bin aber auch Realist und weiß, dass die Wiedererrichtung der Innerstetalbahn nur im Rahmen eines durch den Bund initiierten, großen Ausbauprogramms erwartbar ist. Hier sind sehr viele Kunstbauwerke im Spiel, und CLZ + die Anrainergemeinden sind auch nicht das Zentrum der Welt.

      Zusammen mit der Bahnstrecke Seesen – Derneburg denke ich aber, dass die Wiedererrichtung (eine Reaktivierung beschönigt die Tatsache, das bis auf große Teile des Oberbaus wirklich nichts mehr von der Bahn erhalten ist, inklusive Grundbesitz) diskutabel ist.

      „Allerdings sehe ich keine Notwendigkeit, die Bahnstrecke Grauhof – Langelsheim zu reaktivieren. Problematisch sehe ich insbesondere, dass dadurch Goslar nicht mehr angebunden wird, was ein wichtiges Ziel für die Fahrgäste seien dürfte. Im Übrigen denke ich auch, dass dadurch eine RB Braunschweig – Salzgitter – Goslar unrealistisch werden würde, die ich jedoch für sehr sinnvoll halte, um insbesondere Goslar und Salzgitter direkt zu verbinden. Weiterhin gehe ich auch gerade im Falle von Clausthal davon aus, dass die Fahrgäste auch stark auf andere Ziele wie Göttingen und Hildesheim/Hannover ausgerichtet sind. Insofern wird für viele Fahrgäste in jedem Fall ein Umstieg in Langelsheim oder Goslar erforderlich sein.“

      Ich stimme dir zu und habe das auch schon vermutet, als ich den Abschnitt Grauhof – Langelsheim einzeichnete. Weitere Nachteile wie die wohl absehbare Nichtnutzbarkeit des eigentlich für die Trasse vorgesehenen Südgleises kommen hinzu. Ich ließ diesen Abschnitt dennoch bewusst zur Diskussion.

      Auch dein Punkt zu den Fahrgastzielen ist richtig. Als Linie wird sich da die Verlängerung der 2030 nach Goslar verlängerten RB 48 über Langelsheim nach Clausthal-Zellerfeld anbieten.

      „1. Was bedeutet das eingezeichnete Kreuzungsbauwerk in Lautenthal am Bergfestplatz?“

      Gute Frage. Im Nachhinein sehe ich, dass ich im Bereich Lautenthal etwas nachlässig war. Dort (und an der Straße „Am Freibad“) werden BÜ nötig sein. Südlich der Straße Bergfestplatz eine Brücke über die Innerste.

      „Gehe ich Recht in der Annahme, dass du im Lautenthaler Süden zwei Alternativen eingezeichnet hast? Ich würde die westliche bevorzugen.“

      Ja, genau. Die südliche Variante ist die Ursprungstrasse, die offensichtlicherweise bebaut ist. Die Nordtrasse weicht hiervon ab. Mache ich noch kenntlich, wenn ich den Post ausarbeite. Immerhin soll er politisch auch haltbar sein.

      „Hast du die Kurven ausgemessen? Von welcher Höchstgeschwindigkeit gehst du aus und was für eine Fahrzeit würde sich daraus ergeben?“

      Das habe ich nicht getan. Zwischen Langelsheim und Lautenthal rechne ich durchgehend mit 100 km/h, südlich davon je nach Kurvenradius 60-80 km/h.

      Eine grobe Überschlagsrechnung für die Fahrtzeiten:

      Fahrtzeit Langelsheim – Lautenthal (inkl. Halt Innerstetalsperre): ~70 km/h Reisegeschwindigkeit, ~8,5 Minuten
      Fahrtzeit Lautenthal – Wildemann: ~55 km/h Reisegeschwindigkeit, ~ 7,3 Minuten
      Fahrtzeit Wildemann – CLZ: ~60 km/h Reisegeschwindigkeit, ~8 Minuten

      => Langelsheim – CLZ, inklusive Halte: ~25 Minuten.

      Ich komme zu den anderen Punkten später.

       

       

    2. „4. Hältst du die BÜ bei Lautenthal, Klippe und über die L515 beim Adlersberg so realistisch sind? Immerhin handelt es sich um Außerortsstraßen, die stark im Durchgangsverkehr genutzt werden.“

      Stark im Durchgangsverkehr genutzt ist auch relativ. Die Verkehrsmengenkarte 2015 vom Land Niedersachsen zählt für die L515 beim Adlersberg grob 1.400 Fahrzeuge und für die L 516 (bei Lautenthal, Klippe) grub 2.500 Fahrzeuge.

      Die L515 beim Adlersberg könnte man höhengleich gestalten, indem man die L515 als Brücke über die Bahn baut. Das würde natürlich einiges an Erdarbeiten bedeuten, da die Straße auch eine entsprechende Höhe über die Bahnstrecke erreichen muss. Ich habe hier auf eine höhenfreie Kreuzung verzichtet, da auf der Innerstetalbahn nur geringer Schienenverkehr zu erwarten ist und hier mit 1.400 FZ/Tag im Schnitt nicht soo unglaublich viel los ist. Höchstens in der Saison kann es temporär mal mehr werden, aber ich wohne nicht im Innerstetal.

      Der BÜ bei Lautenbach, Klippe, wäre noch zusätzlich mit dem Neubau einer Brücke über die Innerste und einer Neuverlegung der Straße Am Laddeken verbunden. Da ich den Aufwand für eine Nebenbahn nicht für verhältnismäßig halte (ich strebe mit diesem Vorschlag eine ernsthafte Lösung an, die im Idealfall in der Realität realisiert werden soll), belasse ich es auch hier bei einem BÜ. Mit 2.500 FZ/Tag ist es zwar schon mehr, aber auch das ist, denke ich, mit voller technischer Sicherung vertretbar.

      „Warum siehst du im Bahnhof Clausthal-Zellerfeld kein einziges Ausweich- und Abstellgleis vor? Ich würde das sinnvoll finden, um bei einer technischen Störung besser reagieren zu können.
      6. Ich würde den Bahnhof in CLZ nördlich des Gebäudes anlegen und noch etwas weiter nach Osten verlegen, sodass man direkt zum ZOB übergehen kann und das eine Verlängerung in Richtung Clausthal-Ost oder Altenau noch möglich bleibt.“
      Habe beides mal zusammengefasst. Mit dem Argument der technischen Flexibilität gebe ich dir Recht, zumal Zuverlässigkeit bei der Bahn Priorität Nr. 1 haben muss, soll die Bahn für die Leute eine ernsthafte Alternative sein. Ich denke auch, dass eine Verlängerung zur TU (ehem. CLZ-Ost) sinnvoll ist, man muss im Ort jedes Fahrgastpotenzial mitnehmen, das nur geht.

      Und noch zum Verkehrsangebot die Frage, was du mit dem parallelen Busverkehr vorhast? Ich würde ja sehr für eine weitgehende Einstellung plädieren.

      Naja, die 420 zwischen BS und Wolfenbüttel verkehrt auch parallel zur RB 42/43 und RB 45 und nimmt dafür als Zubringer noch Zwischenstationen mit. Natürlich ist das Fahrgastpotenzial zwischen GS un CLZ wesentlich geringer. Darum denke ich, dass die 830 grundsätzlich bestehen bleiben sollte, gegebenenfalls mit Reduzierung auf Stundentakt und verschoben zur RB.

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