Beschreibung des Vorschlags
Diese kühne Idee einer Eisenbahn durch den Südharz wird wohl eher ein Traum als realistisch sein. Das gebe ich gerne zu. Eine Chance auf Realisierung sehe ich nicht. Dennoch denke ich, wenn es diese Linie gäbe, würde man auch in sie investieren, um sie zu erhalten. Es ist daher schade, dasss es sie nicht gibt. Es gibt oder gab aber zumindest mal Überlegungen zum Wiederaufbau der Südharzeisenbahn zwischen der Harzquerbahn und Braunlage, wobei diese aber nicht wie einst ab Sorge verlaufen, sondern in Elend von der Harzquerbahn abzweigen und entlang der B27 entstehen sollte. So ließe sich für Touristen und Einheimische aus Braunlage eine kürzere Verbindung zum Brocken, aber auch nach Wernigerode anbieten.
Ich hatte nun aber den Wunsch verspürt diese Trasse noch weiter zu führen. Die alte Südharzeisenbahn verband ja nicht nur die Harzquerbahn mit Braunlage, sondern fand eine Fortsetzung bis Walkenried, wo die südlich den Harz umfahrende Eisenbahnstrecke Nordhausen – Northeim erreicht wurde. Walkenried erscheint mir jedoch trotz sehenswerter Klosterruine, nicht bedeutend genug, um dieses Ziel erneut anzustreben. Wenn es aber gelänge noch den touristisch bedeutenden Ort St. Andreasberg mit einzubeziehen, könnte man gleichzeitig die alte Bahntrasse im Odertal reaktivieren, die allerdings den Anschluss nach St. Andrasberg nur in Form einer Zahnradbahn bieten konnte. Da so etwas nicht erwünscht ist, wird eine andere Trasse erforderlich.
Leider muss man dazu durch das Gebiet des Nationalparks. Andres ist aber eine Verbindung zwischen Braunlage und St. Andreasberg nicht möglich. Da aber auch der Autoverkehr durch den Nationalpark geführt wird, und eine Eisenbahn sehr viel umweltfreundlicher ist, sehe ich keinen Grund nicht auch eine Eisenbahn durch dieses Gebiet zu leiten, zumal dadurch der Autoverkehr verringert werden könnte, was der Umwelt zu gute käme.
Natürlich sollte diese Linie zwecks Anschlusses an die Harzer Schmalspurbahnen in Meterspur errichtet werden, was auch wegen der dadurch engeren möglichen Kurvenradien und einer besseren Einfügbarkeit in das Stadtbild von Lauterberg, gegenüber einer normalspurigen Bahn, von Vorteil ist. Für den Tourismus wäre diese Strecke von mindestens ebensolcher Bedetung, wie die anderen Harzer Bahnen, aber auch für den ÖPNV der Region könnte diese Linie durchaus eine Bereicherung sein.
Über die gewählte Route, zunächst ab Elend entlang der B27, erreicht man recht bequem Braunlage, allerdings ziemlich weit oben am Berg, so dass ein Abstieg zum Bodetal hin folgen muss. (Ein Anschluss der Wurmbergbahn ist mir leider nicht gelungen.) An der Wiethfelder Straße bietet sich die Anlage einer relativ zentrumsnahen Station an. Anschließend folgt eine Brücke über das Bodetal, sowie über die Trasse der ehemaligen Südharzeisenbahn bis über die Tanner Straße hinweg, um eine ausreichende Höhe für den folgenden Anstieg zu erhalten. Daher kann auch kein Halt an der Tanner Straße erfolgen. Nur so ist es möglich hinter dem Friedhof vorbei zu kommen.
Anschließend geht es durch viel Wald über einen Höhenzug hinweg zum Odertal hinunter, um anschließend wieder hinauf auf die Höhe von St. Andreasberg zu gelangen, wo zunächst der kleine Ort Oderberg erreicht wird. Von dort geht es fast eben um den Berg herum, um sehr zentrumsnah einen Bahnhof in St. Andreasberg errichten zu können.
Alternativ habe ich noch eine kürzere Route erdacht, die aber eine etwa 80 m hohe Talbrücke von ca. 500 m Länge erforderlich macht. Dafür erspart man sich jedoch den Ab- und Aufstieg zum und vom Odertal.
Weiter geht es dann hoch über dem Wäschegrund am Hang hinab um den Berg herum in das Sperrluttertal, dessen Grund am westlichen Rand von St. Andreasberg erreicht wird. Hier bietet sich ein Haltepunkt, auch für Wanderer, durchaus an. Zunächst entlang der Mühlenstraße, dann etwas oberhalb am Hang, führt die Trasse schließlich nach Silberhütte, wo einst die normalspuriger Eisenbahn nach St. Andreasberg fuhr. Ab hier, unterhalb des einstigenZahnradbahnabschnitts, wird der alten Trasse gefolgt, die bis Lauterberg unverbaut ist.
In Lauterberg muss leider eine neue Trasse gesucht werden. Diese könnte zunächst durch den Kurpark, dann auf der Oderpromenade und schließlich durch die Bahnhofstraße geführt werden. Für eine normalspurige Bahn wäre dieser Weg wohl kaum machbar, aber eine Schmalspurbahn, die wie eine Straßenbahn in das Ortsbild integriert werden könnte und im Kurpark selbstverständlich dank Rasengleisen kaum sichtbar wäre, könnte machbar sein.
Der anschließende Weg entlang der Bahntrasse nach Scharzfeld dürfte klar sein. Dort sollte dann Anschluss an die Eisenbahn bestehen. Natürlich könnte man dann auch überlegen, ob durch einlegen von dritten Schienen auf der Hauptstrecke die Linie bis Herzberg verlängert werden sollte. Zwischen Herzberg und Lauterberg ließe sich dann mit zusätzlichen Halten sogar ein attraktiver lokaler Nahverkehr nach Lauterberg einführen, ähnlich wie zwischen Nordhausen und Illfeld.
Als weitere Alternative habe ich ab St. Andreasberg auch eine Strecke durch das Siebertal nach Herzberg am Harz eingezeichnet. Diese Strecke würde eine etwa 50 m hohe und 350 m lange Talbrücke über das Sperrluttertal erforderlich machen, könnte dann aber mit gleichmäßigem Gefälle hinunter nach Sieber gelangen, wo der Talgrund des Siebertals erreicht wird. Weiter ginge es entlang der Straße bis Herzberg, wo entsprechend des Vorschlages von Thorben B. der Bahnhof erreicht werden könnte. Sollte die Führung durch die Altstadt zu eng sein, wäre auch die Nutzung der alten Bahntrasse, südlich um die Stadt herum, denkbar.
Eine Strecke von Braunlage nach Lauterberg und Scherzfeld könnte auch entsprechend dieses Vorschlags von Thorben B. erfolgen.
Ja, ich weiß, das ist alles sehr unrealistisch, aber schön wäre es doch!
Auch ein schöner Vorschlag.
Jedoch ist mir nicht klar, warum du an der Odertalsperre zweimal hältst.
Grundsätzlich erschließt du selbst kleinste Höfe oder Siedlungen, aber die Städte nicht perfekt.
Diese Bahnstrecke hätte ihren Hauptzweck im Tourismus. Es käme daher nicht darauf an schnell von A nach B zu gelangen, da würde sie dem Auto immer unterlegen sein, sondern sie sollte vor allem dem Tourismus dienen und daher Wanderern an möglichst vielen Stellen einen Zugang ermöglichen. Natürlich soll die Linie aber auch die in Frage kommenden Orte erschließen, jedoch lassen die Höhenverhältnisse dort vielfach keine bessere Lineinführung zu. Gerade was Braunlage und Sankt Andreasberg betrifft habe ich mir lange Gedanken über die beste Linienführung gemacht und bin zu diesen Lösungen gekommen. Günstigere Streckenführungen werden an den Geländeverhältnissen oder an der vorhandenen Bebauung scheitern. Lauterberg dürfte aber wohl perfekt angeschlossen sein, hier soll die Strecke auch einem innerörtlichen Verkehr dienen, weshalb die Haltestellendichte bewusst groß gehalten wurde.
Ich habe mich aber auch bemüht auf teure Tunnels oder große Brücken zu verzichten. Die Strecke ließe sich mit einem Tunnel unter St. Andreasberg und einer hohen Brücke über dem Odertal sicher deutlich verkürzen. Ein solcher Tunnel wäre aber wohl ganz sicher kaum finanzierbar und eine hohe Brücke würde die Landschaft verschandeln. Wie auch immer, diese Strecke wäre wohl ohnehin einer der utopischeren aus meiner Ideensammlung.
Das Problem am Nationalpark ist nicht der Betrieb von Eisenbahnen, sondern der Neubau. Ein Straßenneubau ist meines Wissens auch nicht möglich. Trotzdem eine schöne Idee!
Deine Abfahrt ins Siebertal hat zwei Probleme:
Ich kenne die Straße zwischen Sieber und Andreasberg ganz gut. Eine Eisenbahn käme deiner Route nach zwar nach Sieber, aber nie wieder zurück. Schon die kurvige Straße ist meist steiler als jede Nicht-Zahnradbahn. Da muss die Abfahrt den Berghang hinunter noch etwas gestreckt werden.
Das Siebertal ist in voller Länge Naturschutzgebiet. So viele Eingriffe wie bei dir wären nicht möglich, da müsste die Strecke einige Meter weiter oberhalb des Tals am Berghang verlaufen. Dann wäre immerhin keine Sieberquerung mehr nötig. Den Anschluss an die Andreasberger Straße stellt man dann über dieses alte Anschlussgleis her. (Bleibst du dennoch lieber an der Landesstraße unten im Tal, nutze doch wenigstens diese alte Brücke, um dir eine Sieberbrücke zu sparen.)
Einfach durchsetzbar wird diese Strecke sicher nicht sein. Natürlich spielt der Umwelt- und Naturschutz eine große Rolle. Dafür kann man aber Ausgleichsmaßnahmen durchführen. Nichts ist dermaßen in Stein gemeißelt, dass man es nicht ändern könnte, auch nicht die Grenzen von Naturparks. Sofern man ein größeres Gebiet dem Naturpark hinzuschlägt, als man ihm wegnimmt, dürfte auch den Interessen des Naturparks gedient sein.
Die Steigung der Strecke im Siebertal entspricht jetzt, nach geringen Änderungen, mit 33 Promille, jener der Brockenbahn. Es sollte also allen Zügen der HSB möglich sein diese Strecke zu befahren.
Alte Brücke und Anschlussgleis nutze ich jetzt. Vielen Dank, für den Hinweis.
Ja, so gefällt es mir auch.
Dennoch ist eine Streckenführung über Bad Lauterberg nach Herzberg, also dein ursprünglicher Vorschlag, die sinnvollste Methode, schlicht wegen Bad Lauterberg selbst. Meldungen wie diese bestätigen das.
Die Frage ist nur, ob man die Strecke Scherzfeld – Herzberg auch für die Schmalspur nutzen kann. Falls nicht, müsste man sich nämlich für ein Ziel entscheiden. Da könnte dann Herzberg am Harz bedeutender sein.
Ich möchte jetzt aber gar nicht eine bestimmte Strecke fordern, sondern nur die Möglichkeiten aufzeigen.