Beschreibung des Vorschlags
Die Neubaustrecke Schöppenstedt–Schachdorf Ströbeck soll eine direkte Verbindung zwischen der Stadt Braunschweig und dem Landkreis Harz schaffen. Darüber hinaus dient sie der verkehrlichen Erschließung des Großen Bruchs über das ÖPNV.
Momentan ist Halberstadt vorwiegend über die Bahnstrecke Heudeber-Danstedt–Vienenburg und Braunschweig–Bad Harzburg mit Braunschweig verbunden. Über den RE 21/4 besteht eine stündliche Verbindung nach Vienenburg, von hier aus besteht mit einer Wartezeit von 10 bis 20 Minuten Anschluss an die RB 42/43 nach Braunschweig. Im Optimalfall wird für die Strecke ein Hinweg von knapp zwei Stunden in Anspruch genommen.
Der Vorteil in der Neubaustrecke besteht darin, dass durch die im Idealfall mögliche stündliche Verbindung zwischen Braunschweig und Halberstadt die Attraktivität der Verbindung nicht nur für Halberstadt, sondern auch angeschlossene Umlandgemeinden und die Städte Blankenburg, Quedlinburg und Thale deutlich erhöht wird. Zudem ist über Busbahnhöfe an den Standorten Schöppenstedt (schon stattfindend), Beierstedt und Dardesheim die Einbindung des ländlichen Raums möglich. Eine komplette Neuerrichtung ist nur zwischen Beierstedt und Schachdorf Ströbeck nötig, auf der übrigen Strecke werden schon existierende Strecken genutzt oder aufgegebene Bahntrassen reaktiviert.
Um eine stündliche Verbindung Braunschweig–Halberstadt realistisch zu ermöglichen, wurde auf einige Haltepunkte (Barnstorf, Rohrsheim) verzichtet.
Schöppenstedt, Haltepunkt
Der aktuelle Endpunkt der aus Wolfenbüttel kommenden Bahnstrecke ist der Haltepunkt Schöppenstedt. Die erst 2007 stillgelegte Strecke ab Jerxheim soll hier wieder reaktiviert werden, die seitdem durchgeführten Umbau gefährden dies nicht. Der in Schöppenstedt neu errichtete ZOB kann dann als Zubringer für die Relation Braunschweig <-> Halberstadt genutzt werden. Wenn die Reaktivierung der Station Wendessen als Bahnhof erfolgt, muss dies in Schöppenstedt zudem nicht getan werden, sodass er als Haltepunkt verbleibt.
Beierstedt, Bahnhof
Der Bahnhof wird statt in Jerxheim bereits in Beierstedt errichtet. Einerseits ist dies vorteilshafter für die Streckenführung, zudem bleibt hier die Möglichkeit offen, von hier aus die Bahnstrecke nach Oschersleben wieder ertüchtigen zu können und von Beierstedt aus die Bahnlinie von/nach Braunschweig zu flügeln. Dies ist aber nicht Gegenstand der Betrachtung.
In Beierstedt soll ein kleiner Omnibusbahnhof errichtet werden, der den südlichen Landkreis Helmstedt und östliche Teile des LK Wolfenbüttel an die Bahntrasse anbindet. Als Bahnhof ist hier zudem eine Ausweichmöglichkeit auf der eingleisigen Strecke vorhanden.
Dardesheim, Haltepunkt
In Dardesheim soll ebenfalls ein ZOB entstehen. Dieser soll insbesondere die dünn besiedelte und großflächige Gemeinde im nordöstlichen LK Harz und die Stadt Osterwieck erschließen.
Sonnenburger Tunnel
Bei Sonnenburg (Zilly) ist der Bau eines etwa 300 Meter langen Bahntunnels nötig, um den Bergrücken angemessen queren zu können.
Schachdorf Ströbeck, Haltepunkt
Der Haltepunkt Schachdorf Ströbeck dient in erster Linie dem lokalen Bedarf.
Konkrete Schritte zwischen Braunschweig und Halberstadt:
Braunschweig–Wolfenbüttel: Nutzung der bestehenden Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg.
Wolfenbüttel–Schöppenstedt: Nutzung der bestehenden Bahnstrecke Wolfenbüttel–Schöppenstedt (historisch: Wolfenbüttel–Oschersleben).
Schöppenstedt–Beierstedt: Reaktivierung der 2007 stillgelegten Bahnstrecke Schöppenstedt–Jerxheim–Helmstedt bis Beierstedt.
Beierstedt–Schachdorf Ströbeck: kompletter Neubau.
Schachdorf Ströbeck–Halberstadt: Nutzung der bestehenden Bahnstrecke Halle (Saale)–Vienenburg.
Tatsächlich ist eine Verbindung von Braunschweig in den Ostharz durchaus begrüßenswert. Für eine solche Neubaustrecke sehe ich aber nur wenig Sinn. Deutlich besser wäre meiner Aufassung nach eine Reaktivierung der Strecke Heudeber-Danstedt – Börßum und/oder Oschersleben – Schöningen – Schöppenstedt. Dies wäre direkter und größere Städte würden angebunden werden.
Eine ähnliche Idee hatte ich schon hier in einer modifizierten, den Punkt mit Osterwieck sehe ich durchaus. Wenn diese Trasse so naheliegend ist, wundert mich eher, dass sie politisch nicht schon angestoßen wurde, um eine Direktverbindung BS – Halberstadt zu schaffen und Hornburg/Osterwieck mitzunehmen.
Ich hab ein bisschen drüber nachgedacht, und mir gefällt die Idee. In den Sinn kommt mir eine geflügelte RB, die zwischen Braunschweig und Börßum gemeinsam fährt und sich in Börßum trennt. Der eine Teil fährt über Vienenburg und Ilsenburg nach Wernigerode, der andere über Osterwieck und Heudeber-Danstedt nach Halberstadt.
Beides wäre meiner Meinung nach wieder zu viel. Entweder über Börßum nach Heuder-Danstedt, womit auch Osterwieck und Hornburg (beide nicht ganz klein) wieder angeschlossen würden oder über Wernigerode und ggf. einer Verbindungskurve östlich von Vienenburg. So unendlich groß ist das Potential dann nämlich doch auch nicht.
Die Linie über Vienenburg führt nur bis Wernigerode, sie führt nicht bis Halberstadt durch. Und eine neue Verbindungskurve ist nicht nötig, da der Zug in Vienenburg Kopf machen (und halten) kann.
Was man noch in Erwägung ziehen kann ist ein zweispuriger Ausbau zwischen Halberstadt und Heudeber-Danstedt. Von Halberstadt nach Wernigerode fahren dann die RE 4/21 wie schon jetzt, und nach Börßum/Braunschweig die Teillinie.
Ja, schon klar. Aber trotzdem könnte eine der beiden Linien schon den Großteil des Potentials beider Flügel erreichen. Es fällt zwar entweder Wenigerode oder Osterwieck+Hornburg raus, dies allein rechtfertigt jedoch nicht zwei zusätzliche Linien. Zumal das aktuelle Angebot ja auch bestehen bleiben soll, oder?
Die Verbindungskurve Vienenburg ist natürlich nicht zwingend, aber wenn man sich für eine Linie via Wenigerode nach Halberstadt entscheidet, könnte man trotzdem attraktive Fahrzeiten erreichen.
Wieso ist das Potenzial aus Wernigerode so viel weniger signifikant als aus Halberstadt? WR kommt auf 30.000 EW und HBS auf 40.000. Ein ähnliches Flügelungskonzept läuft mit der RB 42/43 schon für Goslar (40.000 EW) und Bad Harzburg (20.000 EW) in Richtung Braunschweig.
Die RE 21/4 werden, sollte eine RB die Strecke von Wernigerode nach Ilsenburg befahren, Darlingerode und Stapelburg mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr ansteuern. In Vienenburg bestünde für beide Orte stattdessen über die RB 43 Anschlussmöglichkeit in Richtung Goslar und RB 42 in Richtung Bad Harzburg (hierhin ist aber schon Busverkehr vorhanden).
Über Osterwieck und Hornburg wird tatsächlich der allergrößte Teil der Nachfrage schon aus Halberstadt mitgenommen, sodass die Strecke in erster Linie der schnellen Durchfahrt nach BS dient.
Die Alternative ist, dass die Strecke über Osterwieck nicht reaktiviert wird und stattdessen eine lange Linie von HBS über WR und Ilsenburg nach Schladen geführt wird. Mit der Verbindungskurve könnte eine stündliche Verbindung vielleicht zu machen sein, dann wird aber Vienenburg als wichtiger Knotenpunkt nicht angesteuert und Anschlüsse nach Goslar/Bad Harzburg entfallen, und mit Vienenburg müsste man den Gedanken einer stündlichen Verbindung direkt aufgeben.
Dass nur der Abschnitt zwischen Dardesheim und Schachdorf-Ströbeck neu trassiert werden müsste, ist nicht richtig.
1. Könntest du auch ab Dardesheim auf der alten Trasse nach Heudeber-Danstedt gelangen, sodass dort keine Neutrassierung erforderlich wäre.
2. Zwischen Beierstedt und Dardesheim hat es auf deiner Trasse nie eine Bahnstrecke gegeben. Ab Beiersdorf führte sie einst in den Bahnhof Jerxheim, von wo aus man über Dedeleben und Badersleben, sowie nördlich um den Huy herum, nach Nienhagen fahren konnte. Nördlich von Dardesheim führt früher die Kleinbahn Heudeber – Mattierzoll weiter nach Mattierzoll. Von dort aus gab es eine Strecke nach Börßum, aber auch eine Strecke der Braunschweig – Schöninger Eisenbahn, die ab Mattierzoll, am bekannten Atommülllager Asse vorbei auf Wolfenbüttel zustrebte. Einst führte sie zwar an Wolfenbüttel vorbei und über Hötzum nach Braunschweig, doch da würde ich eher empfehlen nach Wolfenbüttel anzuschließen.