Neubaustrecke Leutkirch – Isny (Vollbahnvariante)

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Beschreibung des Vorschlags

Basierend auf einer Diskussion bei DREHSCHEIBE-Online, ergab sich das Gedankenspiel, wie eine Neubaustrecke von Leutkirch nach Isny aussehen müsste. Diese unter der Prämisse, dass man sowohl das Gelände des Center Parks, als auch den Kur- und Urlaubsort Isny damit erschließen könnte. https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?002,9934734  

 

Dieser Vorschlag plädiert für eine Anbindung der Neubaustrecke an der westlichen Ausfahrt von Leutkirch, um einen direkten Laufweg nach Memmingen (-Ulm / -München) zu ermöglichen. Anders als bei diskutierten Stadtbahn-Entwürfen, bei denen zumindest ein Teil der Strecke nach BOStrab den Straßenraum mit nutzt, geht es hier um eine „Vollbahn“ nach EBO. Nur eine solche Lösung eröffnet die Perspektiven über den örtlichen Nahverkehr hinaus und sei es auch nur die Einrichtung von wenigen, täglichen RE-Zugpaaren von Ulm/München bis Isny. Es bliebe dadurch auch die Option für einen Güteranschlussverkehr bestehen (nicht Teil dieser Ausführung, aber immerhin nicht ausgeschlossen).

 

Verlauf Leutkirch – Heralzhofen

Die Neubaustrecke müsste unmittelbar am Ortsausgang von Leutkirch West nach Süden ausschwenken. Vorbei am Kieswerk und möglichst unter Umgehung der Einzelgehöfte sollte die Strecke nördlich an Heralzhofen vorbeiführen. Haltepunkt Heralzhofen inbegriffen.

Von dort ginge es in Richtung Osten. Die Topografie ist in diesem Abschnitt flach und könnte somit mit nur wenigen Kunstbauten auskommen. Zur Lärmprävention können streckenweise niedriger Wälle aufgeschüttet werden. Unmittelbar am Ortsrand von Leutkirch wäre auch die Streckenführung im leichten Einschnitt naheliegend um so kreuzungsfrei unter der (dann leicht angehobenen) Wangener Straße hindurchzukommen. Ein Haltepunkt „Leutkirch West“ würde sich an dieser Stelle zusätzlich anbieten. Das Umspannwerk an dieser Stelle müsste für die Trasse ein wenig nach Süden versetzt werden.

 

Verlauf Heralzhofen – Bahnhof Center Parks

Auf einer relativ geraden und ebenen Trasse von Herlazhofen würde das recht breite und flache Eschachtal in Richtung Center Parks durchquert. Nördlich an Haselburg vorbei ginge es direkt in Richtung der Straßenzufahrt des Center Parks. Die Anlagen des Center Parks befinden sich auf einer Anhöhe, die es nicht lohnt mit der Bahn vollständig zu erklimmen. Stattdessen schwenkt die Strecke nur mit einer leichten Steigung vor dem Hang an diesen heran um an diesem entlang nach Süden zum ehemaligen Anschlussgleis der früheren Muna zu führen. Hier, in der Nähe der Parkplätze befindet sich dann der Bahnhof Center Parks, der auch für Sonderzüge ausreichend Kapazität, sprich: Ein zusätzliches Abstellgleis vorhält. Die nahegelegene Siedlung Urlau befindet sich etwa 600 bis 800 Meter vom Bahnhof entfernt. Ein direkter Fahrrad- und Fußweg zwischen Bahnhof und Ortsbereich, der kreuzungsfrei die L318 quert, könnte Anreize zur Nutzung des Zugangebots fördern.

 

Verlauf von Bahnhof Center Parks bis Rohrdorf

Südlich des Bahnhofs sinkt die Strecke wieder langsam ab auf die Höhe des Eschachtals, dem die Trasse in Richtung Friesenhofen folgt. Westlich von Friesenhofen trifft die Strecke auf die gut ausgebaute L318, wo in unmittelbarer Nähe der Ortsanbindung von Friesenhofen sich auch der Haltepunkt Friesenhofen befinden würde. Im weiteren Verlauf folgt die Trasse der L318, wobei ggf. beide Verkehrswege in ihrer Lage zu einigen angrenzenden Bauten (z.B. der Schloßkapelle St. Leonhard) etwas abrücken, oder zumindest im Sinne des Lärm- und Landschaftsschutzes etwas angepasst werden. Nun dem ebenfalls relativ weiten Tal des Friesenbachs folgend, könnten Bahnstrecke und L318 etwas näher an Rohrdorf herangeführt werden. Durch die leichte Hanglage Rohrdorfs nach Osten hin aufsteigend, können beide Verkehrswege in einem leichten Einschnitt sich zur Ortschaft visuell und hörbar abgrenzen. Der Haltepunkt Rohrdorf würde sich etwa 300 bis 400 Meter westlich der Ortsmitte befinden. Die neue Verkehrsführung der L318 käme einer Lärmsanierung des Tals gleich, da die Straße nicht mehr offen durch das Tal führen würde und der Durchgangsverkehr aus Aigeltshofen vollkommen herausgenommen werden würde.

 

Verlauf Rohrdorf – Isny

Die Eisenbahnstrecke folgt ab Rohrdorf weiterhin der L318, die sich Isny direkt von Norden her nähert. Vor Isny würde die Eisenbahnstrecke nach Westen schwenken um exakt zwischen Neutrauchburg und Isny zum liegen zu kommen. Hier, an der Schloß-/Neutrauchburger Straße, befände sich der neue Bahnhof Isny. Die ortsnahe Verkehrserschließung des Bahnhofs per Bus, Taxi und MIV würde von Osten her von der nahegelegenen Leutkircher Straße erfolgen. Zur Anbindung des Ortskerns von Isny würde vom Bahnhof noch eine kurze „Stichstrecke“ bis zum Rotmoosweg heranführen. Es gäbe hier lediglich einen eingleisigen End- und Haltepunkt Isny Zentrum. Überregionale Züge, gar Fern- oder Sonderzüge, müssten an dieser Stelle – sofern sie so weit fahren – recht bald zum eigentlichen Bahnhof zurücksetzen, um dem Regionalverkehr wieder Platz zu machen.

 

Betriebsprogramm

Womit es erwähnt wäre: Durch die Ausführung der Strecke als elektrifizierte „Vollbahn“ und unter der Vorhaltung je einer Abstellmöglichkeit an den neuen Bahnhöfen in Isny und am Center Park, eröffnen sich auch Chancen für überregionale Verkehre. In den DSO-Beiträgen wurde die überregionale Bedeutung der beiden Orte bereits erwähnt. Die Möglichkeit mit regelmäßigen Fernzügen (entweder durchgehend oder als IC-Zugteil ab Memmingen) sowie Sonderzügen (z.B. aus den Niederlanden – Stichwort: Center-Parks!) das Ziel zu erreichen, gibt dem Vorhaben eine weitere Dimension. Das Betriebsprogramm hat zwei Bahnhöfe, mit Begegnungs- und Abstellmöglichkeiten – Center Parks und Isny Bf. Streckengeschwindigkeiten: 80 – 100 km/h, abgesehen der Radien an beiden Enden der Strecke (50 km/h)

Fahrzeit Isny Bf – Leutkirch mit allen Halten: 15 bis 20 Minuten (Maximal).

Fahrzeit Isny Bf – Isny Zentrum: 2 Minuten  

Das Zugangebot:

– Regionalbahn Isny – Leutkirch (30-Min-Takt, NVZ: 60-Min-Takt / aussetzend bei RE-Leistung)

– Regional-Express Isny – Memmingen (- Ulm / München) vereinzelt in den RB-Taktlagen.

– IC Allgäu (Flügelzug ab/bis Memmingen)

– Sonderzüge  

 

Vergleichsstrecke in einigen Aspekten: Montafonerbahn    

 

 

Lärm- und Landschaftsschutz

Besondere Herausforderung bei der Realisierung einer solchen Strecke ist der Landschafts- und Lärmschutz. Es gelten dazu bereits strenge Kriterien im Hinblick auf ein Planfeststellungsverfahren, samt Umweltverträglichkeitsuntersuchung. So bedarf es zweifelsohne bauliche Maßnahmen zur Lärmreduzierung, wie z.B. die Aufschüttungen von Erdwällen, die sich wiederum harmonisch ins Landschaftsbild einfügen müssen. An anderen Stellen bietet sich die Trassenführung im Einschnitt und sei dieser auch nur ein oder zwei Meter tief. Die Streckenführung selbst sollte insofern sanft gestaltet sein, das sich kaum enge Radien ergeben, womit eine erhöhte Lärmimmission vermieden werden können.  

 

Neuer Bahnhof Isny – Chance für die Entwicklung des Kurorts

Besondere Aufmerksamkeit genießt der gesamte Nahbereich um Isny , da es sich um einen Kur- und Urlaubsort handelt. Übrigens der ausschlaggebende Grund, warum die Anbindung an die Eisenbahn hier sinnvoll sein könnte. Zielführend, auch im Sinne eines größeren Konsenses unter den direkten Anwohnern und allen Bürgern der Gemeinde, wäre die Realisierung einer wesentlich teureren Tunnel- bzw. Deckel-Lösung. Die Projektierung des Bahnhof Isny und der Zulaufstrecken in Tieflage durch einen Einschnitt in diesem Bereich, wäre der erste Schritt. Konsequenter wäre eine Tieflage, die –  zumindest Streckenweise – eine Deckelung der Anlagen ermöglichen würde. Die offene Bauweise auf dem freien Feld ist – trotz des Bauumfangs – immerhin noch die kostengünstigste Variante bei der Realisierung einer solchen Tunnellösung. Dies ist der Hauptgrund, warum hier keine Lösung mit einem Tunnelbahnhof unmittelbar unter des Ortszentrum vorgeschlagen wird.

Als Ausgleichsfläche und zur Aufwertung des zu erschließenden Bereichs des neuen Bahnhofs Isny, sollten die vorhandenen Freiflächen zwischen Neutrauchburg und Isny, sowie der westlich davon angrenzende Bereich der Achwiesen zur Parklandschaft erklärt werden. Damit ist nicht unbedingt ein Kurpark im klassischen Sinne gemeint, sondern eher der weitgehende Erhalt der Wiesen- und Auenlandschaft, entsprechend des typischen Allgäuer Landschaftscharakter. Mit hohem Aufenthaltswert kann dieser Park  für die Kur- und Urlaubsgäste künftig von besonderer Bedeutung sein.

Der Bahnhof befände sich so im Idealfall knapp unterhalb des Geländeniveaus und böte für Fußgänger und Radfahrer einen direkten Zugang an der Schloß-/Neutrauchburger Straße. Die weitere Verkehrserschließung mit Bushaltestellen, Kurzparkzonen und Parkplätzen würde am Ostkopf des Bahnhofs stattfinden. Das wäre der Bereich angrenzend an der Leutkircher Straße (L318), wo sich bereits heute vereinzelte Gewerbeansiedlungen befinden. Mit einer passenden Baumaßnahme, z.B. durch einen als Empfangsgebäude dienenden Gebäuderiegel, der quer über der Gleisachse läge, könnte eine Abgrenzung dieses schon heute belebten Bereichs an der Leutkircher Straße vom künftigen Landschaftspark westlich davon visuell und schalltechnisch abgegrenzt werden.  

Metadaten zu diesem Vorschlag

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7 Kommentare zu “Neubaustrecke Leutkirch – Isny (Vollbahnvariante)

  1. Da der Vorschlag nun schon einen Monat in Arbeit ist, kann er nun gelöscht werden, da wir keine Vorschläge brauchen, die dauerhaft unfertig bleiben. Für den Fall, dass er nur vergessen wurde, lassen wir dir noch drei Tage Zeit für eine regelkonforme Fertigstellung.

  2.  

    Hallo an alle.

    Vielen Dank für den Hinweis. Zwar hatte ich noch die Option zur Bearbeitung offengehalten, aber eigentlich war dieser Vorschlag bereits abgeschlossen. Für andere Trassierungen lohnte sich dann eher eine Neuerstellung.

    Zum Vorschlag, die Strecke südlich von Leutkirch näher heranzuschwenken:

    Für die Erschließung der Siedlung und insbesondere des Schulzentrums wäre das ein guter Plan.

    Dem steht allerdings der Umstand entgegen, dass „echte“ Neubaustrecken in Siedlungsgebieten heutzutage nur noch schwer zu realisieren sind. Im Gegensatz zu Reaktivierungen von nicht entwidmeten Trassen, wo es noch eine reelle Chance gäbe, kann man neue Strecken im Grunde nur noch durch kostspielige Kunstbauten (Tunnel, Einschnitte o.ä.) dort projektieren. Alternativ böte sich die Trassierung einer Stadtbahnstrecke im bestehenden Straßenraum (dies muss dabei nicht zwangsläufig auf der Straße selbst fahren). Beides steht der Überlegung zu diesem Vorschlag entgegen:

    – Eine Tunnelstrecke durch Leutkirch zur Erschließung des südlichen Stadtteils mit dem Schulzentrum wäre unverhältnismäßig teuer (aber nicht unmöglich)

    – Eine Stadtbahnstrecke durch Leutkirch ist dagegen eine kostengünstige Lösung, die auch kürzer Haltestellenabstände erlauben würde. Jedoch: Eine Stadtbahn könnte nur nach Regeln der „BOStrab“ erstellt werden, somit ließe sich das Konzept einer überregionalen Erschließung durch Reisezüge verschiedener Kategorien nicht mehr realisieren.

     

    Die Streckenführung dieses Vorschlags versucht unter möglichst geringer Beeinträchtigung der Anlieger, eine optimale Neubautrasse einer längst verschwundenen Verbindung zu finden. Sie versucht dabei auch den Kostenrahmen nicht in utopischer Weise zu sprengen, wobei dies in Anbetracht heutiger Anforderungen in Sachen Lärm- und Umweltschutz, sowie den heutigen Baustandards in Sachen Trassierung und Streckenprofil (Kurvenradien, Neigungswinkel etc.) eine schwer lösbare Aufgabe ist.

     

    Was den Kostenfaktor betrifft, hier noch ein Gleichnis in Sachen „Erschließung Schulzentrum Leutkirch“:

    Es käme wahrscheinlich günstiger, ein neues Schulzentrum im Westen Leutkirchs auf dem freien Feld an der Hermann-Neuner-Straße zu bauen und das freigewordene Gelände des bisherigen Schulzentrums als Bauland neuer Immobilien zu verwerten. Als eine Tunnelstrecke nach EBO durch Leutkirch, oder eine Strecke im Einschnitt südlich davon (jedoch vom Schulzentrum wieder zu weit) zu errichten.

     

    Vielen Dank und viele Grüße.

    1. Schön, dass der Vorschlag nun fertig ist.

      Aber sag mal selbst, würdest du einen solchen Text ohne jede Struktur ohne jeden Absatz gerne durchlesen? Unübersichtlicher geht es wirklich nicht. Vielleicht kannst du da noch ein bisschen was verbessern. Ich nehme ja an, du hast dir die Mühe gemacht, einen durchaus recht umfangreichen Text zu schreiben, damit ihn auch jemand liest.

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