Beschreibung des Vorschlags
Ich erachte es nicht als sinnvoll, das zwischen der Bremer Regio-S-Bahn und der hannöverschen S-Bahn eine Lücke von „nur 31km“ besteht. Dadurch ist auch das Angebot zwischen Hannover und Bremen nicht sonderlich gut, da so nur ein T60 (RE1/RE8) angeboten wird. Gleichzeitig ist die Samtgemeinde Heemsen (6.210 EW) nicht mehr an die Bahn angeschlossen, obwohl die Bahnstrecke Hannover – Bremen durch sie führt.
Daher schlage ich vor, die RS1 nach Nienburg zu verlängern und mit weiteren Stationen zu ergänzen.
Zur Durchbindung:
Im Abschnitt Nienburg – Verden sollen folgende Stationen bedient werden: Nienburg (Weser), Drakenburg (neu), Rohrsen (neu), Haßbergen (neu), Eystrup, Döverden, Döverden-Wahnebergen (neu) und Verden (Aller). Da die Strecke nur zweigleisig ist, muss die RS1 größtenteils dieselben Gleise befahren wie der restliche Verkehr.
Infrastrukturmaßnahmen:
Durch vier weitere Zwischenhalte gegenüber den RE, gehe ich von einer Fahrzeitverlängerung von 5 Minuten aus, sodass auch dieser Vorschlag nicht ohne Infrastrukturmaßnahmen auskommt. Für die Durchbindung der RS1 und S2 sollen im Bereich der neuzubauenden Stationen jeweils zwei Mittelbahnsteige errichtet werden, sodass die S-Bahn immer an den äußeren Bahnsteigkanten hält, während die RE und ICs auf den inneren Gleisen durchfahren. Noch besser wäre ein weitgehend drei- bis viergleisiger Ausbau, da die Strecke heute schon stark befahren wird.
Taktung:
Als Taktung ist ein T30 vorgesehen – dieser besteht bereits auf großen Abschnitten der RS1 und soll in Zukunft auch auf das Stück Bremen Hbf – Verden ausgeweitet werden.
Vorteile:
- durchgängige S-Bahn-Linie
- neue Direkt- und Umsteigeverbindungen möglich
- Bessere Erschließung der Samtgemeinde Heemsen
- Man spart man sich den Umstieg am nächstgelegenen Bahnhof
- Mehr Bahnen zwischen Hannover und Bremen
- beide S-Bahn-Netze werden von der NordWestBahn betrieben und sind auf 76cm ausgerichtet
Nachteile:
- Langer Zuglauf
- hohe Verspätungsanfälligkeit
- starke Befahrung der Strecke
Grundsätzlich ist der Vorschlag, die RS1 bis nach Nienburg zu verlängern, gut. Auch die zusätzlichen Halte finde ich partiell gut. Diese Idee schwirrt mir auch schon länger im Kopf herum. Die Durchbindung bis nach Hannover dürfte allerdings scheitern.
Zunächst ist die Fahrzeit so lang, dass es mit vernünftig abgestimmten Anschlüssen in Nienburg schneller gehen dürfte. Ich will das mal am Beispiel des D-Taktes ausführen. Mit 5 Minuten längerer Fahrzeit als der RE ist die RS 1.a um ca. :25 und/oder :55 in Nienburg. Die RE fahren dort um :34 und :04 an, macht also 9 Minuten Umsteigezeit, damit ist ein bequemer Umstieg möglich. Bei Nutzung der Fahrplantrasse der S2 nach Hannover würde die Abfahrt der RS1 eh erst um :12 (bzw. :42) erfolgen. Das bedeutet also 17 Minuten Pause für die Züge aus Bremen. Unterwegs müsste zwischen Verden und Nienburg der FV (am besten fliegend) überholen, mit einem drei-/viergleisigen Ausbau wäre das aber ja kein Problem, auf der jetzigen Infrastruktur funktioniert dein Vorschlag nicht. In der Gegenrichtung sieht es im Übrigen ähnlich (bzw. sogar identisch) aus, dank symmetrisch konzipierter Fahrpläne im D-Takt.
Dann kommt das massive Verspätungsrisiko hinzu, die Strecke ist ja nicht ohne Grund als überlastet eingestuft. Eine Verspätung behindert somit auch den sonstigen Bahnverkehr massiv und setzt sich über die Anschlussstrecken fort. Auch die Durchbindung auf die S21 passt ja nicht, die ist auf die S4 durchgebunden und das passt auch von der Fahrplanlage her, im Gegensatz zu deiner Planung.
Und der Halt einen Kilometer nördlich von Dörverden erscheint mir vollkommen unnötig. Der Halt in Rohrsen liegt recht nah an den beiden Nachbarhalten, den halte ich auch nicht für realistisch. Im Übrigen ist es auch besser, neue Halte separat vorzuschlagen, so wird die Diskussion hier komplizierter.
Zugegebenermaßen, eine Verlängerung der RS1 nach Nienburg wäre wahrscheinlich sogar besser als die Durchbindung, weil eine >200km lange S-Bahn-Linie doch etwas zu viel des Guten wäre. Man könnte alternativ auch die S2 bis Verden verlängern lassen. Welche Variante (RS1 vs. S2) jetzt besser ist, lasse ich hier unbeantwortet.
Unterwegs müsste zwischen Verden und Nienburg der FV (am besten fliegend) überholen, mit einem drei-/viergleisigen Ausbau wäre das aber ja kein Problem, auf der jetzigen Infrastruktur funktioniert dein Vorschlag nicht. In der Gegenrichtung sieht es im Übrigen ähnlich (bzw. sogar identisch) aus, dank symmetrisch konzipierter Fahrpläne im D-Takt.
Dann kommt das massive Verspätungsrisiko hinzu, die Strecke ist ja nicht ohne Grund als überlastet eingestuft. Eine Verspätung behindert somit auch den sonstigen Bahnverkehr massiv und setzt sich über die Anschlussstrecken fort.
Wie gesagt, es geht nicht ganz ohne größere Ausbaumaßnahmen. Leider sind – auch im Rahmen des D-Taktes – nur eine Blockverdichtung sowie neue Gleise in Nienburg vorgesehen.
Und der Halt einen Kilometer nördlich von Dörverden erscheint mir vollkommen unnötig. Der Halt in Rohrsen liegt recht nah an den beiden Nachbarhalten, den halte ich auch nicht für realistisch.
Über die neuen Halte kann man tatsächlich streiten. Die meisten Gemeinden liegen zwar an der Bahnstrecke, haben aber keinen Haltepunkt (mehr). Außerdem ist der kommunale ÖPNV dort grottenschlecht (noch nicht mal eine richtige Taktung ist gegeben), obwohl die in der ÖPNV-Karte eingezeichneten Linien durchaus als Zubringerbusse im T60/T120 dienen können. Daher und auch wegen der Tatsache, dass die Gemeinden nicht gerade klein sind (die EW-Zahlen liegen im 1000er-Bereich), möchte ich die RS1 bzw. die S2 etwas öfter halten lassen.
Zugegebenermaßen, eine Verlängerung der RS1 nach Nienburg wäre wahrscheinlich sogar besser als die Durchbindung, weil eine >200km lange S-Bahn-Linie doch etwas zu viel des Guten wäre.
Und warum schlägst du es dann so wie hier vor?
Man könnte alternativ auch die S2 bis Verden verlängern lassen. Welche Variante (RS1 vs. S2) jetzt besser ist, lasse ich hier unbeantwortet.
Verlängerung der RS1, passt vom Fahrplan her besser und Eystrup und Dörverden liegen näher an Bremen als an Hannover.
Über die neuen Halte kann man tatsächlich streiten. Die meisten Gemeinden liegen zwar an der Bahnstrecke, haben aber keinen Haltepunkt (mehr). Außerdem ist der kommunale ÖPNV dort grottenschlecht (noch nicht mal eine richtige Taktung ist gegeben), obwohl die in der ÖPNV-Karte eingezeichneten Linien durchaus als Zubringerbusse im T60/T120 dienen können. Daher und auch wegen der Tatsache, dass die Gemeinden nicht gerade klein sind (die EW-Zahlen liegen im 1000er-Bereich), möchte ich die RS1 bzw. die S2 etwas öfter halten lassen.
Aber den Halt in Stedorf hast du jetzt trotzdem gestrichen.
An sich eine gute Idee, allerdings würde sich der Halt in Stedorf vermutlich nicht lohnen. Um Überholungen zu vermeiden, könnte man vielleicht als ersten Schritt die S2 nach Eystrup verlängern. Dadurch würden die wichtigeren Halte noch bedient und es würde kein zusätzlicher Umlauf benötigt (Fahrzeit RE bis Eystrup 9min, S entsprechend länger. Die S würde in Nienburg gegen :44 abfahren und müsste gegen :11 wieder da sein. Wenn man bspw. von einer Fahrzeit von 12 min ausgeht wären nur noch 3min zum Wenden übrig.)
An sich eine gute Idee, allerdings würde sich der Halt in Stedorf vermutlich nicht lohnen.
Sehe ich auch so. Den hat er ja jetzt auch gestrichen.
Fahrzeit RE bis Eystrup 9min, S entsprechend länger. Die S würde in Nienburg gegen :44 abfahren und müsste gegen :11 wieder da sein. Wenn man bspw. von einer Fahrzeit von 12 min ausgeht wären nur noch 3min zum Wenden übrig.
Und genau deshalb wird ein zusätzlicher Umlauf benötigt, denn eine Wende dauert aktuell mindestens 5 Minuten. Und ein Fahrplan völlig ohne Puffer bei der Wende kann auch nur schiefgehen – die S51 hat in Hameln laut Plan 10 Minuten Wendezeit und fährt dort häufig zu spät ab, weil sie zu spät angekommen ist. Mehr als 5 Minuten Verspätungen kommen also durchaus gelegentlich vor.
Vielen Dank für deine Worte. Es freut mich, dass dir mein Vorschlag gefällt.
Ich habe diesen Vorschlag in eine Verlängerung der RS1 nach Nienburg (Weser) umgewandelt, da dies fahrplantechnisch die bessere Lösung wäre. Außerdem liegen Eystrup und Döverden näher an Bremen als Hannover.