Beschreibung des Vorschlags
Grundlagen
Es gibt ja hier einige Vorschläge zu einer NBS von Stuttgart in Richtung Nordosten als Fortsetzung einer NBS Stuttgart-Zürich. Die meisten dieser Vorschläge führen nach Nürnberg, einige aber auch nach Würzburg. Von Nürnberg können die Züge weiter über Erfurt nach Berlin/Leipzig geführt werden, von Würzburg über Fulda nach Hamburg/Bremen. Über Nürnberg kann Hamburg nicht sinnvoll erreicht werden, weshalb es für die Anbindung beider Strecken 2 Optionen gibt: Eine Y-Trasse, also ein gemeinsamer Verlauf ab Stuttgart, sodass nicht zwei eigene Strecken gebaut werden müssten oder ausschließlich eine NBS nach Würzburg mit Fortführung zur SFS Erfurt-Ebensfeld. Letzteres bevorzuge ich, weil gerade die Strecke nach Erfurt und Berlin durch vermeiden eines zeitaufwändigen Fahrtrichtungswechsels in Nürnberg und höhere Geschwindigkeiten insgesamt wohl ca. 15 Minuten schneller ist. Das wurde anscheinend auch schon von offizieller Stelle erkennt, denn so eine Strecke ist auch im Metropolitan Network enthalten, was durch die DB mitentwickelt wurde. Dieser Vorschlag stellt eine konkrete Variante dieser Strecke dar, die es anscheinend noch nicht gibt.
Zunächst habe ich ein Paar Rahmenbedingungen festgelegt:
- Da die SFS nach Fulda Würzburg in Richtung Westen verlässt muss es diese Strecke auch tun, um Fahrtrichtungswechsel von/nach Stuttgart zu vermeiden.
- Schweinfurt ist ein Zwangspunkt, damit die Strecke einen ausreichenden Nutzen erreichen kann.
- Es soll Halte für den (schnellen) Regionalverkehr geben, wie es z.B. in Merklingen erfolgreich umgesetzt wurde, um den Nutzen weiter zu erhöhen. Nach einer groben Betrachtung zeigt sich, dass diese Halte in Rimpar, Werneck, Königsberg und Ebern sein sollten und die Orte damit Zwangspunkte für diese Strecke sind.
- Die Einbindung in die Strecke nach Erfurt erfolgt in der Kurve südlich des Tunnels Kulch.
- Die Strecke soll eine Steigung von höchstens 5 Promille aufweisen, damit sie für Güterzüge optimal geeignet ist.
- Der Kurvenradius soll mindestens 3500m betragen, um Geschwindigkeiten von 300km/h zu ermöglichen.
- Es soll eine Verbindungsstrecke von Sonneberg Ost nach Pressig-Rothenkirchen gebaut werden, damit auch Güter- und IC-Verkehr von Saalfeld und Jena auf die Strecke geführt werden kann.
Streckenbeschreibung
Die Strecke verlässt die SFS Würzburg-Hannover 2,5 km hinter Würzburg Hbf an einem unterirdischen Abzweig mit einer langen Rechtskurve, in der zunächst nur 200km/h gefahren werden kann. Ab einem kurzen, oberirdischen Abschnitt sind dann 300km/h möglich. Anschließend führt die Strecke wieder in einen Tunnel und es wird nach 2km der unterirdische Bahnhof Rimpar erreicht. Darauf folgen weitere 6km Tunnel und nach Verlassen des Tunnels geht es über einige Brücken und Tunnel über eine lange Linkskurve und eine lange Rechtskurve nach Werneck, wo der Bahnhof nördlich des Orts liegt. Von dort aus geht es oberirdisch 7,5km weiter zur Bestandsstrecke, auf der auf den nächsten 2km bis Schweinfurt Hbf nur Geschwindigkeiten von zunächst 150km/h dann 140km/h möglich sind. Der Bestandstrecke wird weitere 4km gefolgt (leider sind hier teilweise nur 80km/h möglich) bevor die NBS mittig höhenfrei ausgefädelt wird und in einen Tunnel führt. Dieser führt unterbrochen von zwei kurzen Talbrücken über ca. 15km bis nahe Holzhausen. Von da verläuft die Strecke auf den nächsten 5km oberirdisch, bevor dann in einen weiteren Tunnel eingefahren wird, in dem nach 1km der Bahnhof Königsberg erreicht wird, der ca. 30m unter der Oberfläche liegt, was für „normale“ Bahnhöfe untypisch ist, für U-Bahnen aber nicht unbedingt. Weiter geht es auf den nächsten 10km im Tunnel, dann wird die Strecke über 7km unterbrochen von einem kurzen Tunnel oberirdisch bis zu einem neuen Bahnhof nördlich von Ebern geführt. Die bestehende Bahnstrecke nach Ebern wird zu diesem neuen Bahnhof verlegt, weswegen der bisherige Bahnhof leider entfallen muss. Die neue Trasse führt westlich um Ebern herum mit Halt Ebern West nahe der Innenstadt als Ersatz für den 500m entfernten bestehenden Bahnhof. Da die Strecke (Bamberg-)Breitengüßbach-Ebern eine höhere Bedeutung bekommt, sollte hier eine Ertüchtigung auf eine höhere Höchstgeschwindigkeit geprüft werden. Weiter geht es über einen ca. 3,5km langen Tunnel, dann geht es oberirdisch über einige Brücken durch das Tal in einen weiteren Tunnel mit ca. 2,5km Länge, bevor die SFS Erfurt-Ebensfeld erreicht wird.
Für die Güterzüge müssen bedarfsgerecht Überholbahnhöfe geschaffen werden, wo das am sinnvollsten ist, kann ich nicht beurteilen.
Die Strecke zwischen Sonneberg und Sonneberg Ost wird elektrifiziert.
Die Verbindungsstrecke Sonneberg-Pressig-Rothenkirchen ist vollständig eingleisig und beginnt östlich des Bahnhofs Sonneberg Ost und wird direkt in einen 6km langen Tunnel geführt, da die ehemalige Strecke überbaut ist und ein Gewerbegebiet im Weg ist. Nach Verlassen des Tunnels wird schnell die Strecke nach Saalfeld und weiter nach Jena erreicht, über eine optionale Verbindungskurve könnten zusätzlich Züge von Hildburghausen nach Kronach geführt werden.
Theoretisch wäre eine Verbindungskurve nach Lichtenfels denkbar, allerdings hat so eine Kurve für den Regionalverkehr kaum einen Nutzen und für einen zweistündlichen IC(E) baut man keine 8km Tunnel und 5! Mainbrücken plus eine Querung der Autobahn. Zudem können über die andere Strecke Coburg (bisher nur 3 Züge pro Tag) und Sonneberg, die fast doppelt so viele Einwohner wie Lichtenfels und Kronach haben und Verbindungen zu anderen Bahnstrecken bieten, eine regelmäßige Fernverkehrsanbindung bekommen, während Lichtenfels und Kronach weiterhin durch die ICs nach Nürnberg bedient werden können.
Bedienung
-stündlicher ICE (Hamburg-/Stralsund-/Stettin-/Warschau)Berlin-Stuttgart(-Zürich) mit Halt in Schweinfurt
-zweistündlicher IC (oder langsamer ICE, z.B. ICE L) (Westerland-/Dänemark-/Kiel-)Hamburg-Stendal-Magdeburg-Halle-Jena-Saalfeld-Sonneberg-Coburg-Würzburg-Stuttgart(-Gäubahn) mit Halt in Schweinfurt, dafür FR 16.a (D-Takt) über Augsburg nach München, Oberstdorf oder Lindau
-stündlicher RE Würzburg-Coburg(-Erfurt/-Sonneberg-Jena Saalbahnhof) mit 200km/h-schnellen Zügen mit Halt an allen Bahnhöfen
-zwischen Würzburg und Schweinfurt wird die Strecke von den bisher ohne Halt zwischen den Städten verkehrenden RE-Linien 7/57, 20 und 54 genutzt mit Halt in Rimpar und Werneck
-diverse Güterzüge
Fahrzeiten
Würzburg-Schweinfurt, 41km:
RE mit Vmax = 160km/h:
Würzburg-Rimpar, 10km: 7 Minuten
Rimpar-Werneck, 21km: 11 Minuten
Werneck-Schweinfurt, 10km: 7 Minuten
Insgesamt: 25 Minuten
RE mit Vmax = 200km/h:
Würzburg-Rimpar, 10km: 7 Minuten
Rimpar-Werneck, 21km: 10 Minuten
Werneck-Schweinfurt, 10km: 7 Minuten
Insgesamt: 24 Minuten
IC mit Vmax = 200km/h: 17 Minuten
ICE mit Vmax = 300km/h: 14 Minuten
Schweinfurt-Coburg, 72km:
RE mit Vmax = 200km/h:
Schweinfurt-Königsberg, 26,5km: 14 Minuten
Königsberg-Ebern, 16,5km: 9 Minuten
Ebern-Coburg, 29 km: 16 Minuten
Insgesamt: 30 Minuten
IC mit Vmax = 200km/h: 26 Minuten
Schweinfurt-Erfurt,
Schweinfurt-Abzw. Püchnitz, 56,5km: 17 Minuten
Abzw. Püchnitz-Erfurt, 98,5km: 26 Minuten
Insgesamt: 43 Minuten
Nutzen
- Fahrtzeit Würzburg-Erfurt 59 Minuten statt 95 Minuten über Fulda
- Fahrtzeit knapp unter einer Stunde optimal für ITF-Knoten in Erfurt und Würzburg
- Entlastung der Strecke Würzburg-Rottendorf
- schnelle Fernverkehrsanbindung von Schweinfurt
- Gleiche Fahrtzeit im RE-Verkehr zwischen Würzburg und Schweinfurt trotz Halt in Rimpar und Werneck (aktuell kein Halt)
- Neuanbindung von Rimpar und Werneck im Halbstundentakt
- mit Königsberg und Ebern erhalten zwei bisher ziemlich abgehängte Orte eine stündliche, schnelle RE-Verbindung
- in Ebern hängt die bestehende Bahnstrecke nicht mehr in der Luft, sondern kann in die neue Strecke eingebunden werden
- Coburg, Sonneberg, Ludwigsstadt, Saalfeld, Rudolstadt, Jena, Naumburg und Weißenfels profitieren von einer zweistündlichen Direktverbindung zu attraktiven Zielen wie Würzburg, Stuttgart oder Zürich
- der RE19 kann von Sonneberg über Pressig-Rothenkirchen nach Jena Saalbahnhof verlängert werden und wird zweistündlich nach Würzburg durchgebunden, wodurch viele neue, schnelle Direktverbindungen im RE-Verkehr entstehen
- (angenäherter) Stundentakt im RE zwischen Coburg und Erfurt durch zweistündliche Durchbindung aus Würzburg
Perspektive
Selbstverständlich ist diese Strecke Zukunftsmusik und andere Neubaustrecken wie Stuttgart-Zürich, Würzburg-Nürnberg und Stuttgart-Würzburg, welche ja für diese Strecke Grundvorraussetzung ist, dürften zunächst (zurecht) den Vorzug erhalten. Dennoch ist die Strecke bei der langfristen Entwicklung eines guten europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes unerlässlich, weil der Umweg über Fulda und Eisenach einfach zu weit ist, was ja anscheinend auch die DB so sieht, da sie Strecke ins Metropolitan Network aufgenommen hat. Ich rechne aber nicht mit einer Umsetzung in unter 30 Jahren, außer die aktuelle Situation wird massiv durch Geld oder Planungskapazität beschleunigt.
Für Fernverkehr ist hier kein Bedarf.
Geht aktuell in 5 Stunden 36 Minuten über Leipzig. Die Verbindung wird bereits heute beschleunigt durch:
Zusätzlich kann man die Halte in Eisenach, Leipzig (stattdessen Halle), Bitterfeld und Lutherstadt Wittenberg weglassen.
Mit all diesen Maßnahmen ist die Strecke Stuttgart – Berlin in etwa 4 Stunden und 30 – 45 Minuten möglich. Das schafft deine NBS nicht.
Warum also etwas neues bauen, wenn das bestehende/geplante schneller ist? Regional bietet dein Vorschlag zwar verbesserungen, aber dafür ist er zu teuer.
VG Geomaus007
Ergänzung: Im D-Takt beträgt die Fahrzeit zwischen Berlin und Stuttgart 4 Stunden und 35 Minuten. Linie FV 45 (max. 300 km/h) Ich glaube, dass dein Vorschlag diese tolle Zeit nicht übertrifft.
Doch das tut er, aber ich habe mich damit ja nun etwas länger beschäftigt als du, also alles gut 😉 Die Fahrtzeit laut D-Takt zwischen Fulda und Stuttgart über den Frankfurter Fernbahntunnel ist 1h 45min Bei einer NBS, die ja eine Grundvoraussetzung für diesen Vorschlag ist, würde die Fahrtzeit zwischen Würzburg und Stuttgart wohl knapp unter einer Stunde liegen, wenn nicht sogar bei einer Dreiviertelstunde und zwischen Fulda und Würzburg soll die Fahrtzeit 28 Minuten betragen. Zunächst mal muss mal also erkennen, dass es 15-30 Minuten schneller nach Würzburg aus Hamburg und Berlin über eine NBS Stuttgart-Würzburg ginge. Eine Direktverbindung zwischen Erfurt und Würzburg gibt es im D-Takt nicht, aber die Fahrtzeit über Fulda wäre theoretisch bei 1h 35 Minuten, über diese Strecke geht es aber in unter einer Stunde, weshalb hier 36 Minuten gespart werden können. In Verbindung mit einer NBS Stuttgart-Würzburg würde die Fahrtzeit zwischen Stuttgart und Berlin dann auf ca. 3h 30 Minuten gesenkt werden, was auch auf mich unfassbar schnell wirkt. Das wäre das schon 2 Stunden schneller (-50%) als aktuell und die von dir genannten Projekte braucht es dafür gar nicht (außer Stuttgart 21).
Hi Tongo,
Das hast du aber echt stark gerundet. 2h/5,6h = 35,7 %
Die von mir genannten Bauprojekte zentrale Verkehrsachsen. Städte wie Mannheim und Frankfurt sind im Fernverkehr deutlich bedeutender als Würzburg und Schweinfurt.
Die bereits geplanten Projekte wird man wohl nicht stoppen können (sollte man auch nicht). Dann würde deine riesige NBS auch nur noch 22% Zeiterspanis bieten. Aber Frankfurt ist halt mal der zentrale Fernbahnhof für Süd- und Westdeutschland. Da führt (bis auf Würzburg – Fulda und Mainz- Mannheim) kein Weg vorbei.
Vg Geomaus007
Hi Geomaus,
ich fürchte, beim Runden ist mir tatsächlich ein Fehler unterlaufen, aber die ablosute Zahl stimmt ja.
Ich befürworte definitiv auch alle geplanten Projekte, sie haben alle für dich ihren Sinn.
Diese Strecke führt nicht nur schnell nach Würzburg und Schweinfurt, sondern auch weiter nach Stuttgart und zum zentralen Eisenbahnknotenpunkt des Eisenbahnlandes Nummer 1 und der gesamten Westalpen, Zürich, worin ich schon eine änhliche Bedeutung wie Frankfurt sehe, gerade wenn man mal an ein großes europäisches Hochgeschwindigkeitsnetz denkt wäre Berlin-Zürich in 4:30 Stunden doch super und es ist ja auch gar kein Widerspruch, denn Frankfurt behält ja seine Direktverbindungen, nur von Stuttgart nach Berlin muss man nicht unnötig über Frankfurt fahren.
Die Zeitersparniss ist natürlich wesentlich höher, wenn man sich nicht die lange Strecke nach Berlin anguckt, sondern z.B. Erfurt-Würzburg (-38%) oder Erfurt-Stuttgart (mit NBS Stuttgart-Würzburg, -36%).
und die DB verfolgt die Strecke langfristig ja wohl auch, sonst hätten sie sie nicht ins Metropolitan Network aufgenommen
(Stuttgart)-Würzburg-Erfurt war und wird immer nur ein B-Movie unter den Fernverkehrsverbindungen bleiben. Daher ist die Schere zwischen Nutzen und Aufwand einfach nicht zu schließen. Insbesondere die Zwischenbahnhöfe, die ansonsten eher Abfallprodukte einer NBS waren und mal gut (Merklingen) oder weniger (Kinding) angenommen werden sind ohne Millionenstädte als Endpunkte nicht darstellbar.
Du nennst 59 Minuten für die Strecke Erfurt <-> Würzburg. Ich hab mal gerechnet.
Derzeit braucht die Bahn für Fulda <-> Würzburg 28 Minuten, d.h. Fulda <-> Erfurt muss 31 Minuten erreichen. Die Strecke zwischen den Städten liegt (mit kleineren Korrekturen) bei etwa 135 km, d.h. etwa 260 km/h reichen, um die Zielfahrzeit zu erreichen (plus Halt am Taktknoten Fulda). Nach Deutschlandtakt sind momentan sowieso 62 Minuten vorgesehen,
Gegenvorschlag: Gerstungen <-> Erfurt auf 300 km/h erhöhen (ca. 25 km Tunnel für 25 Minuten Zeitersparnis), Projekt Fulda-Gerstungen ebenfalls 300 km/h (bringt etwa 7 Minuten). Für den Regionalverkehr in Bayern baut man eine NBS mit 160 km/h auf Güterzugstandard. Insgesamt wahrscheinlich trotzdem noch günstiger als der Vorschlag hier.
Also ich komme auf 162km zwischen Erfurt und Fulda. Ich sehe nicht, wie du die Strecke um 27km auf 135km verkürzen willst. Die 2 Minuten Standzeit kannst du gleich von der Fahrtzeit nach Erfurt abziehen und noch Verzögerung durch das Beschleunigen und Abbremsen und Puffer einbauen, dann dauert das schnell über 10 Miunten länger im Vergleich zu deiner Zeit. 162km in 20 Minuten sind wohl selbst mit 800km/h schnellen Zügen wegen der langen Beschleunigung nicht zu erreichen und völlig utopisch. Wo kommen die 7 Minuten Zeitersparnis zwischen Fulda und Gerstungen her? Ich komme da auf eine Minute, wofür man die Trassierung nicht so grundlegend ändert und es ist überaus fraglich, wie man mit 300km/h durch Bad Hersfeld, Gerstungen, Eisenach oder Gotha fahren will.
Eine Erweiterung der NBS Fulda-Gerstungen bis östlich von Eisenach würde ich allerdings begrüßen, das würde jedoch wohl kaum mehr als 10 Minuten einsparen, sodass dieser Vorschlag immer noch ca. 25 Minuten schneller wäre.
Die NBS Hannover-Würzburg wird zwischen Langenschwarz und Fulda mit 6½ Personenzügen (lt. D-Takt) schon stark ausgelastet sein. Ich bin mir nicht sicher, ob es sinnvoll oder überhaupt möglich ist auch noch die dann stündlichen Züge von Berlin nach Stuttgart über die Strecke zu führen.
Hab es jetzt nochmal genau nachgerechnet: Die heutige Strecke Fulda – Bebra – Erfurt ist 57 + 102 = 159 km lang. Davon entfallen auf den Abschnitt bis Waldeck-Hönebach 57 + 11,5 = 68,5 km, die durch die NBS Fulda-Gerstungen auf 20 + 41 = 61 km geschrumpft werden sollen. Durch eine erweiterte NBS nach Eisenach sehe ich Potenzial für weitere 5 km Einsparung, kleinere Anpassungen Richtung Erfurt dürften die Gesamtlänge dann auf 145 km drücken.
Die 10 km Differenz kann ich mir nicht erklären, wahrscheinlich ein früher Fehler, der später nicht korrigiert wurde.
Mit der so ermittelten Gesamtstrecke von 145 + 103 = 248 km zwischen Erfurt und Würzburg komme ich mit Höchstgeschwindigkeit 300 km/h, Bremsverzögerung = Beschleunigung = 0,5 m/s² und 2 Minuten Halt in Fulda auf 57 Minuten.
Für den Abschnitt Erfurt – Fulda komme ich (ohne Zwischenhalt) auf 31,77 Minuten. Allerdings sind da noch keine Puffer mit eingerechnet, ebenso fehlen die Bahnhofsdurchfahrten. Auf unter 60 Minuten komme ich jedenfalls nicht mehr.
Eigentlich sollte sich das aus der Geschwindigkeitserhöhung von 230 auf 300 km/h ergeben, dazu müsste der Abschnitt auf der NBS aber 30 Minuten dauern, was nicht sein kann. Vielleicht hängt das mit den 10 km Differenz zusammen, dass die Zeitersparnis so übermäßig hoch ausfällt.
Die Kapazität richtet sich stark nach dem Betriebskonzept. Und diese Strecke nach Würzburg wird es noch länger nicht geben.
Dabei würde ich es erstmal belassen wollen.
Mit Ausnahme der NBS (Quelle) sind die Kilometerzahlen der Wikipedia entnommen und durch manuelles Nachmessen via Karte bestätigt.
Ich würde deine Quelle sehr gerne lesen, aber ich kann den Link nicht öffnen. Hast du einen anderen Weg mir die Informationen zu schicken, vielleicht über einen Link zu einer Website?
Das verlinkte Infoblatt der Vorzugsvariante stammt von fulda-gerstungen.de. Anscheinend ist die Webseite seit gestern offline gegangen, komisch.
Im Wesentlichen ging es mir um den Streckenverlauf und die Kilometerzahl. Den Streckenverlauf kann man hier einsehen: https://www.frmplus.de/projekte/ausbaustreckeneubaustrecke-fuldagerstungen.html
Die Streckenkilometer (41 km) sind am Ende dieses Artikels erwähnt: https://www.hna.de/lokales/rotenburg-bebra/bad-hersfeld-ort56532/die-ice-trasse-fulda-gerstungen-steht-nicht-zur-debatte-92825879.html
Das Infoblatt selbst hab ich nicht mehr, ich bin nicht davon ausgegangen, dass die Seite innerhalb eines Tages offline geht. Den Ursprungsbeitrag kann ich leider nicht mehr editieren, um den Link rauszunehmen.
Achso, ja die Pläne kenne ich. Ich dachte, es gäbe auch welche zu einer 300km/h-Trasse mit anderer Streckenführung. Sollte es das aber nicht geben und das eine Idee von dir sein, würde ich nochmal zu bedenken geben, dass man die geplante Streckenhöchstgeschwindigkeit wegen der Kurvenradien und der Bahnhofsdurchfahrt in Bad Hersfeld nicht einfach auf 300km/h erhöhen kann. Zudem wird eine Beschleunigung zwischen Eisenach und Erfurt auf der Bestandsstrecke kaum möglich sein, da es dort zahlreiche Bahnhöfe gibt, wo man nicht mit 300km/h am Bahnsteig vorbeifahren kann, ein viergleisiger Ausbau der Bahnhöfe ist aber teuer und womöglich platztechnisch schwierig. Hier wurde der Bestand schon maximal ausgereizt, es bräuchte daher eine komplette NBS bis Erfurt, um die Fahrtzeit nennenwert so zu reduzieren, dass Erfurt-Würzburg über diese Strecke in unter 1:20h machbar wäre. Das wäre natürlich überlegenswert und gegenüber dieser Strecke abzuwägen, da dort wesentlich mehr Züge profitieren würden, aber klar besser ist es mMn nicht. Mir ist auch kein anderer Fall in Deutschland bekannt, wo neben einer Strecke für 200km/h eine für 300km/h gebaut wird.
Riedbahn vs. SFS Frankfurt-Mannheim sowie teilweise Augsburg-Ulm.
und Hamburg-Hannover, Würzburg-Nürnberg und ggf. Ingolstadt-München.
Bei Hamburg-Hannover wäre das „neben“ zumindest geografisch, etwas schwächer ausgeprägt.
Da habt ihr völlig Recht und ich habe wohl nicht richtig nachgedacht. Allerdings werden die genannten Strecken doch hauptsächlich aus Kapazitütsgründen gebaut, meine ich, und die 300km/h sind eher ein netter Bonus, aber würden alleine wohl nicht ausreichend Nutzen generieren. Die Strecke Eisenach-Erfurt sollte eigentlich nicht überlastet sein und die Paar Minuten Fahrtzeitgewinn würden somit wohl nicht die erheblichen Kosten rechtfertigen.
Die neuen Strecken um Fulda herum (Gerstungen und Hanau bzw. Frankfurt) machen in der aktuellen Planung für mich wenig Sinn. Überall wird der Taktfahrplan angepriesen, aber hier hat man zwei Strecken die je bei knapp über 30 Minuten Fahrzeit liegen. Mit 300km/h könnte man wahrscheinlich die Fahrzeit bei Erfurt-Fulda als auch Fulda-Frankfurt um wenige Minuten kürzen, und somit Zeiten von knapp unter 30 Minuten erreichen.
Und meines Wissens, 😉 , wird das aktuell auch nochmal geprüft.
Das wäre gut, aber wie sollen denn unter 30 Minuten für Erfurt-Fulda möglich sein? Sofern ich den D-Takt richtig lese, liegt dort die Fahrtzeit bei über einer Stunde mit der NBS für 230km/h, die 300km/h sollten da nicht so einen großen Unterschied machen. Meintest du vielleicht Fulda-Eisenach?
Halte ich insgesamt nicht viel von, was weniger an der konkreten Ausarbeitung als an der grundsätzlichen Relation Stuttgart – Würzburg – Norddeutschland liegt. Ich hatte da unter dem Vorschlag einer NBS Stuttgart – Würzburg auch schon mal einen Kommentar verfasst, ich erlaube mir die Aussage nochmal hier einzufügen:
Jetzt noch ein paar Punkte konkret zu in diesem Vorschlag:
Fazit: Extrem hohe Kosten (zusammen mit einer SFS Stuttgart – Würzburg) bei mäßigem Fahrzeitgewinn, welcher sich durch andere, kleinere Ausbauten (Umfahrungen von [ggf. Mannheim,] Hanau, Fulda und Bad Hersfeld auch (annähernd) erreichen ließe, gleichzeitig nur wenig verhältnismäßig wenig Profiteure, da Anschluss von wenig bedeutsamen Zwischenhalten (ggü. der Fahrt über Nürnberg) und es kaum über Stuttgart hinausgehende Ziele gibt, die noch beschleunigt werden.