Beschreibung des Vorschlags
Disclaimer: Dieser Vorschlag wurde konzeptuell mit neuer Linienführung (direkt überland, ohne Tucherpark) überarbeitet, Kommentare und unten stehende Beschreibung sind nicht mehr aktuell!
Diesee Idee basiert auf den Vorschlägen, die S2 zwischen Riem und Feldkirchen über eine neue Haltestelle München Messe zu verschwenken, um die Messe besser für aus dem Osten kommende Besucher anzubinden. Fahrgäste müssen bisher entweder am Leuchtenbergring in die S4 Richtung Trudering, oder am Ostbahnhof in die U5 zum Innsbrucker Ring umsteigen, um dann nochmals zur U2 zu wechseln, um endlich am Ziel anzukommen.
Diese geplante Verschwenkung sehe ich aber kritisch. Durch den wohl notwendigen Tunnel wäre der Bau gegenüber einer U-Bahn kaum günstiger, und für Passagiere, die nicht zur Messe wollen, ergäbe sich in der eh nicht gerade für Geschwindigkeitsrekorde bekannten S-Bahn München zusätzliche Fahrzeit. Dazu kommen betriebliche Probleme, sollte man nur einige Züge über die neue Strecke schicken (Verwirrung von Fahrgästen etc.), und durch die geplante Flügelung der S2 in Markt Schwaben in einen neuen Ast nach Dorfen steigt der Aufwand eh. Da ich die Tram nicht als Alternativlösung sehe (die Überquerung der Linie 25 von Berg am Laim über den weiten Verschiebebahnhof wäre nur mit großen Aufwand umsetzbar, ein Ausbau der Linie 19 macht eher nach Süden Sinn) und der Lückenschluss Messestadt-S Bahn bisher nur mit Bussen möglich ist) halte ich eine U-Bahn zwar für eine natürlich teure, aber auch für die sinnvollste Lösung.
In meinem Vorschlag steigt die Neubaustrecke, vom bisherigen Terminus Messestadt Ost nach der Bebauungsgrenze und südlich des De Gasperi-Bogens an die Oberfläche, und folgt diesen an der Außenseite. Am Sigmund-Riefler-Bogen ist, entsprechenden Bedarf in der Zukunft vorrausgesetzt, eine oberirdische Haltestelle vorstellbar. Dies wäre zwar an der Bebauungsgrenze, hätte aber Bus-Anschluss und würde das Neubaugebiet im Norden besser anschließen. Die U-Bahn folgt nun der Münchner Straße nach Feldkirchen (entweder ebenerdig parallel oder direkt über der Straße als Hochbahn). Kurz nach der Überquerung der A94 schwenkt die U-Bahn nach Osten und tritt wieder unter Tage. An der Siedlung Tucherpark entsteht ein neuer Tunnelbahnhof, womit auch das Gewerbegebiet Feldkirchen-Süd mitsamt Hotels in Reichweite ist. Nach einer Kurve nach Norden folgt die Strecke der Feldkirchener Bahnhofstraße und endet unter dem Bahnhofsvorplatz als Feldkirchen Bahnhof mit direktem Anschluss an die S-Bahn. Eine rein oberirdische Streckenführung ist aufgrund der engen Verhältnisse in Feldkirchen kaum umsetzbar.
Update: Streckenverlauf unter Feldkirchen begradigt.
Vorteile:
– Lückenschluss Messe – S2
– nur teilweise Tunnelbau, mit entsprechender Kostenersparnis
– betrieblich leichter zu integrieren und für Fahrgäste angenehmer als eine Verschwenkung der S2 nach Süden, trotzdem wird die Anzahl der benötigten Umstiege gesenkt
– Tangentialverbindung zwischen den Ost-Ästen von S4 und S2
– (sehr) langfristige Möglichkeit der Verlängerung nach Aschheim/Kirchheim/Heimstetten als Teil der Stadt-Umland-Bahn
– Bypass der S2 (sollte die Stammstrecke mal wieder gesperrt sein) und Endhaltestelle der U2 an einer S-Bahn Haltestelle, beides wiederkehrende Ziele des MVV
– bessere Anbindung der Gewerbegebiete in Feldkirchen und Umgebung
Diesen Vorschlag finde ich durchaus interessant, habe aber Bedenken wegen seiner Wirtschaftlichkeit. Im Falle einer weiteren Bebauung des Gebietes zwischen der Messe und Feldkirchen könnte eine solche Strecke aber durchaus sinnvoll werden. Um diese Besiedelung aber nicht zu erschweren, erscheint es mir wichtig, die Strecke östlich des De-Gasperi-Bogens keinesfalls ebenerdig zu errichten, da ansonsten die östliche Straßenseite kaum noch erreichbar wäre, was einer Bebauung sehr hinderlich wäre. Die U-Bahntrasse würde eine unüberwindliche Barriere darstellen.
Was Feldkirchen betrifft wüsste ich gerne, ob du an einen Tunnel denkst, der in der für München typischen geschlossenen Bauweise im Schildvortrieb zu errichten wäre, oder ob du teilweise an eine offene Bauweise denkst. Das Unterfahren von Gebäuden spricht für erstere Variante, die kurvenreiche Linienführung und die Anpassung an den Varlauf der Bahnhofstraße für letzteres, wobei die Bahnhofstraße aber vermutlich zu schmal wäre, um hier einen U-Bahntunnel in offener Bauweise zu errichten, schließlich müssten auch während des Baues die anliegenden Grundstücke immer irgendwie erreichbar bleben. Es scheint mir daher nur eine geschlossene Bauweise im Schildvortrieb denkbar, was aber eine weniger kurvenreiche Linienführung zweckmäßiger erscheinen ließe. Ein 80-m-Radius, wie du ihn hinter dem Tucherpark vorschlägst, wäre für München auch unüblich eng.
Der Name „Tucherpark“ käme für die Station übrigens nicht in Frage, da eine Verwechslungsgefahr drohen würde. Der Münchner Tucherpark liegt schließlich zwischen Isar und Englischem Garten, nördlich der Tivolistraße.
Den Feldkirchner Tucherpark mit einer U-Bahn anzubinden halte ich zudem für übertrieben, da es sich dort anscheinend nur um kleinen Einfamilienhäuser handelt. Eine kürzere und geradlinigere Führung entlang der Münchner Straße, mit einer zentralen Station zwischen Aschheimer Straße und Rathaus, sowie einem anschließenden großzügigen Linksbogen zum Bahnhof, fände ich sinnvoller.
Nun, missverständliche/geogrsphusch doppeldeutige Stationsnamen sind ja ein Spezialgebiet des MVV, oder? ^^
Im Ernst:
– Natürlich ist das eher als langfristige Option zu sehen, derzeit wären die Fahrgastzahlen in keiner Weise wirtschaftlich, und andere Bauprojekte in der U-Bahn sind als vordringlicher anzusehen (U6 Martinsried – Planegg, U9-Cityspange etc.)
– Der Tunnelbau auf Feldkirchener Gebiet wäre im Schildvortrieb zu lösen, die Linienführung mag hier etwas missverständlich sein – ich folge der Bahnhofsstraße hier eher als Referenz.
– Die Station Tucherpark gibt es vor allem, weil ich gerne das Gewerbegebiet Süd mitsamt Hotels anbinden würde. Eine Linienführung südlich der A94 würde dabei über freies Feld führen, mit entsprechend teurem/aufwendigen Grundstückserwerb. Bei deinem vorgeschlagenem nördlicherem Verlauf weiß ich nicht, ob die Stationen Feldk. Rathaus und Bahnhof nicht schon zu nah beisammen wären.
– Dein Hinweis auf die oberirdische Linienführung am De-Gasperi Bogen stimmt natürlich, nur tue ich mich mit Alternativen schwer. Eine direkte unterirdische Strecke zum Rieflerbogen ist natürlich ungleich teuer, eine „Mittelstreifen-Lösung“ wie z.B. in Köln zu finden wäre sinnfrei, da der De-Gasperi Bogen extra dafür vierstreifig ausgebaut werden müsste. Bleibt die Hochbahn, ein in München bisher unbekanntes Konzept. Das habe ich zwar selbst für die Überland-Strecke vorgeschlagen, in stadtnahen Gebieten bin ich mir aber nicht sicher, ob das aufgrund der Dominanz im Straßenbild bei den Anwohnern durchsetzbar ist.
Das Gewerbegebiet Süd ist von einer Station Tucherpark aber auch noch ein ganzes Stück entfernt. Außerdem ist es nicht besonders groß. Okay, du gehst vom Wachstum aus. Das ist durchaus legitim, nur kann das Wachstum dann auch dort erfolgen, wo der ÖPNV bereits präsent ist.
Für die oberirdische Strecke am De-Gasperi-Bogen empfehle ich einen offenen Einschnitt, falls das die Grundwasserverhältnisse zulassen. Die Strecke wäre billig zu bauen und könnte überall mittels einer Brücke überquert werden.
Mir ist aber auch nicht klar, warum du überhaupt an die Münchner Straße heran gehst, anstatt den geraden Weg über das freie Feld zu nutzen. Warum sollten die Grunderwerbskosten südlich der A94 teurer sein, als nördlich von ihr? Zumal deine Route unnötig lang ist und daher mehr Grund erfordern würde.
Nsjs, die Idee war, eben genau diese Kosten zu sparen, indem man die Route entweder direkt neben schon bestehender Straßen, oder als Hochbahn direkt darüber baut. Eine direkte Route würde warscheinlich zu höherem Widerstand führen, da das Land südlich der A94 zwar noch unbebaut,aber landwirtschaftlich genutzt und in Privatbesitz ist.
Meinst du die Kosten für einen Einschnitt? Eine Hochbahn dürfte deutlich teurer als eine Einschnittbahn sein, da auch bei einer Hochbahn, für die Fundamente, durchaus einiges gegraben werden müsste, dann jedoch der teure Hochbau hinzu käme. Ein Strecke im Einschnitt wäre sicher billiger.
Egal, wo du Fläche benötigst, irgendwem gehört das Land immer. Landwirtschafltich genutzte Flächen sind aber wesentlich günstiger zu haben, als Flächen, die zur Bebauung freigegeben sind. Vielleicht ist das aber auch schon Bauerwartungsland? Egal, es ist eine freie Fläche, und ich sehe keinen Grund, warum das Land südlich der A94 teurer sein sollte, als entlang der Münchner Straße.
Den Einschnitt sehe ich nicht als Problem (ist für den stadtnahen Teil eh eine gute Lösung). Auf was ich hinaus wollte – Baugrund direkt neben einer Straße ist teilweise schon in Gemeindehand (ob das hier stimmt, weiß ich zugegebenerweise nicht). Wenn nicht, wäre das organisatorisch zumindest deutlich einfacher zu lösen, als wenn mitten durch (bisher noch unbebautes, landwirtschaftlich genutztes Gebiet) auf einmal ein offener Schacht im Weg steht. Dies würde auch eine etwaige zukünftige Bebauung erschweren. Das meinte ich auch mit den Kosten – direkt an der Münchner Straße wäre das wohl einfacher zu kalkulieren, als wenn man einem Bauer auf einmal sein Feld zerschneidet.
Die Idee der Hochbahn wäre nur für die Münchner Straße gedacht, um das Problem komplett zu vermeiden.
Wie wäre es mit einem zusätzlichen U-Bahnhof Feldkirchen Rathaus?
Gerne weiter nach Kirchheim?
Projekt wird von der MVG wegen des geringen KNF nicht weiterverfolgt.