Beschreibung des Vorschlags
Noch bis Samstag, den 05.08.23, stellt die Buslinie 753 eine umsteigefreie Direktverbindung zwischen den Innenstädten von Mülheim (172000 EW) und Ratingen (93000 EW) her. Ab Sonntag, den 06.08.23 ist dann damit Schluss. Die Linie 753 wird dann nur noch zwischen MH-Saarn, Alte Straße und Ratingen Mitte mit einem Fahrzeug verkehren. Fahrzeit 29 Minuten im 60-Minuten-Takt. Wendezeiten entsprechend knapp. Mülheim möchte so zwar Betriebskosten für den ÖPNV sparen, aber das ist schon sparen an der falschen Stelle, wenn man auf diese Weise die einzige attraktive ÖPNV-Verbindung in die Nachbarstadt kappt, zumal Ratingen zwar nur die kleinste Nachbarstadt Mülheims ist, aber trotzdem mit ca. 90000 EW fast eine Großstadt ist. Sicherlich wird der Kreis Mettmann darauf reagieren, indem er dann sagt, ab Stadtgrenze Ratingen/Mülheim geht’s nicht mehr nach Saarn, sondern zum Motor-Hotel oder weiter zur Siemensstraße oder nach Breitscheid, Am Kessel.
Die Linie 753 ist die einzige Buslinie, welche die Stadtzentren von Mülheim und Ratingen verbindet und diese Verbindung soll im Sinne eines regionalen Interesses gefälligst bleiben.
Deswegen möchte ich vorschlagen, die Linie 753 von Saarn wieder nach Mülheim Hbf zu verlängern. Das ist aber nicht fahrzeugneutral möglich. Um die Betriebskosten jetzt nicht unnötig zu erhöhen, habe ich meinen Vorschlag, die Mettmanner Buslinien 772 oder 774 aus Heiligenhaus von Essen-Kettwig über den Linienweg der Mülheimer Linie 151 nach Mülheim Hbf zu verlängern in Erinnerung gerufen. Mit jeder Linie (772 oder 774) möchte ich die Linie 753 in Mülheim Hbf umlaufverbinden. Aufgrund der Anschlüsse zur S6 in Essen-Kettwig kann die Linie 772 bzw. 774 in Mülheim Hbf nur einen Umlaufrest von max. 20 Minuten erreichen. Die Fahrzeit Mülheim Hbf – Kassenberg – Saarn Alte Straße beträgt jedoch 12 Minuten + 3 Minuten in einer Richtung für die Schleifenfahrt über Mülheim Hbf Nordeingang, verursacht also 25 Minuten Umlauf. Aufgrund der Wendezeit von 1 Minute in Ratingen Mitte und nur 20 Minuten Umlaufrest aus Richtung Essen-Kettwig können 25 Minuten Umlaufrest nicht erzielt werden. Außerdem ist der Buskorridor Mülheim Hbf – Rathausmarkt – Mülheim Stadtmitte – Schloss Broich so dicht, dass nur schwierig ein weiterer Bus darauf passt. Deswegen habe ich mal nachgerechnet, wie lange die Linie 753 über von Saarn (Mats Kamp) über die Mendener Brücke und die Oppspringkreuzung zum Hauptbahnhof bräuchte. Tatsächlich ist diese Route in nur 13 bis 14 Minuten statt 16 Minuten fahrbar. Damit kann der Umlaufrest auf 22 bis 25 Minuten erhöht werden. Die Linie 753 fährt dann einfach in Mülheim Hbf als Linie 772 bzw. 774 weiter und so kann auch Mülheim Stadtmitte in ca. 15 Minuten von Mats Kamp aus erreicht werden und die Direktverbindung Mülheim Stadtmitte – Ratingen Mitte bleibt erhalten.
An der Oppspringkreuzung wird statt der Haltestelle Oppspring, die Haltestelle „Kuhlendahl“ bedient, weil diese sich nur 150 m hinter der Kreuzung befindet bzw. max. 80 bis 100 m hinter einer möglichen Haltestelle „Oppspring“ für die Linie 753. Aufgrund der Seitenlage der Straßenbahnstrecke ist eine Haltestelle „Oppspring“ auf der Unteren Saarlandstraße nicht möglich. In Richtung Ratingen Mitte kann die Buslinie 753 über die Reichspräsidentenstraße abkürzen. Die Haltestelle Witthausstraße (FR: Mendener Brücke bzw. Max-Planck-Institute) wird dann ein Stück vorverlegt.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass Mülheim dies aus Spaß macht.
Klar, Baum, ich weiß, dass die so ein Fahrzeug einsparen wollen, aber das ist hier sparen an der falschen Stelle. Aber die Relation MH-Saarn – Ratingen Mitte ist geradeso mit einem Fahrzeug weniger möglich und das eine Fahrzeug weniger ist gleichzeitig eine Betriebskostensenkung um 50 %, sodass eine Verlängerung nach Mülheim Hbf immer die Kosten für ein zusätzliches Fahrzeug verursacht und den Fahrzeugbedarf der Linie 753 von 1 auf 2 und damit um 100 % erhöht. Ich habe mir ja deswegen Gedanken gemacht, wie die Linie 753 zum Mülheimer Hauptbahnhof verlängert und dann umlaufverbunden werden kann, um eben ein zusätzliches Fahrzeug einsparen zu können. Eine Umlaufverbindung mit der Linie 752 habe ich schon überlegt, und tatsächlich ist die sogar mit einer Überlagerung zum 30-Minuten-Takt auf dem Korridor Mülheim Hbf – Ratingen-Krummenweg möglich, aber auch nur, wenn man keine Puffer von 15 Minuten auf der Linie 752, sondern kurze Wendezeiten an den Hauptbahnhöfen in Mülheim und Düsseldorf vorsieht. Und das ist aufgrund der hohen Verspätungsgefahr der Linie 752 (Ausfallstraße in Düsseldorf, Mörsenbroicher Ei und A52) leider totales Gift für die Betriebsstabilität und muss deswegen verworfen werden.
Und da habe ich dann auf einen anderen Vorschlag für eine Rheinbahn-Buslinie 772/774 Mülheim Hbf – Essen-Kettwig – Heiligenhaus – Velbert zurückgegriffen, und eben hier ein Fahrplankonzept überlegt, was die Linie 753 in Mülheim Hbf auf dieser durchbindet, weil so kommt das zusätzliche Fahrzeug von einer anderen Linie, die sonst am Mülheimer Hbf parkt, sodass kein weiteres Fahrzeug wirklich benötigt wird. (= Insgesamt spart die Umlaufverbindung ein Fahrzeug auf beiden Linien zusammen ein.)
Mülheims Sparmaßnahme, die Linie 753 in Saarn zu kappen ist kontraproduktiv, aber um ihr entgegenzuwirken und zur sinnvollen Verbesserung, sprich die Linie 753 wieder in die Mülheimer Innenstadt zu verlängern, muss man eine Umlaufverbindung in Mülheim Hbf einrichten, wenn man keine höheren Betriebskosten induzieren will.
Die Linienführung parallel zur Straßenbahnlinie 112 ergibt keinen Sinn.