Beschreibung des Vorschlags
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird über den Aufbau einer Überlandstraßenbahnlinie von Ammendorf nach Schkeuditz nachgedacht. Durch etliche Krisen (2 Weltkriege, Wirtschaftskrise) wurde das Projekt immer kurz vor der Realisierung gestoppt. Ich habe hier mal einen möglichen Verlauf der Strecke dargestellt, und fände eine Realisierung nicht schlecht.
Folgendes Linienkonzept wäre möglich:
Linie 5: Teilung in Ammendorf: Alle 60 Minuten nach Merseburg/Bad Dürrenberg – Alle 60 Minuten nach Döllnitz (Am Wochenende nicht nach Döllnitz)
Linie 14: Merseburg-Süd – Schkopau – Ammendorf – Döllnitz – Schkeuditz (alle 60 Minuten)
Linie 24: verkürzt bis Ammendorf
Linie 14 ersetzt quasi Linie 724.
Interessant, Merseburg wäre jetzt nicht die Durchbindung, an die ich als erstes gedacht hätte. Durchaus aber interessant, da man von Schkeuditz in die Hallenser Innenstadt auch mit Umstieg ohnehin mit der S-Bahn schneller ist. Wenn es noch einen schönen Umstieg in die RB25 in Ammendorf gibt, kann ich mich damit vielleicht auch anfreunden.
Wäre möglich. Ich weiß nicht, ob die 724 auf die RB25 abgestimmt ist, jedenfalls ist der Plan im Rahmen des Fahrplans der 724 zu verkehren.
Vorschlag fertiggestellt
Wäre es denkbar ab Schkeuditz, die Linie 11 auf Meterspur umzuspuren, wobei die meterspurige Linie 11 dann nur bis Leipzig Augustusplatz fährt. Natürlich würden ab Leipzig-Wahren Schleife Vierschienengleise notwendig, da sich die heutige Leipziger Linie 11 ab dort nun einmal die Strecke mit anderen Leipziger Linien teilt. Der Südast der heutigen Leipziger Linie 11 müsste dann eine neue Liniennummer bekommen. Denkbar wäre aber auch eine Verlängerung der Linie 9 ab Connewitz zum heutigen südlichen Endpunkt der Linie 11.
Der Vorteil hier ist, dass dann alle Orte entlang dieser Achse umsteigefrei sowohl an Halle als auch an Leipzig angebunden würden und das sind als größte Städte Sachsen-Anhalts und Sachsens beides wichtige Oberzentrum, die ja ein Doppelzentrum bilden. Jedoch dürfte Leipzig als Stadt mit fast 600000 Einwohnern und zugleich achtgrößte Stadt Deutschlands sicherlich ein wichtigeres Oberzentrum als Halle sein. Halle ist dagegen nur halb so groß wie Leipzig.
By the way: Gibt es eigentlich Gründe, warum die Hallesche Straßenbahn und Leipziger Straßenbahn unterschiedliche Spurweiten haben: Halle Meterspur 1000 mm und Leipzig Leipziger Spur 1458 mm?
Nein wäre es nicht. Das was du hier haben willst, ist ein Parallelverkehr zur S3. Ich hingegen will eine Überlandbahn entlang der bestehenden PlusBusLinie 724. Mit Anschlussmöglichkeiten in Merseburg, Ammendorf, Schkeuditz-Rathausplatz und Schkeuditz Bahnhof. An letzteren beiden ist der Weg nach Leipzig durch abgestimmte Fahrpläne gesichert.
Einen durchgehenden Verkehr zwischen Halle und Leipzig mit der Straßenbahn braucht es nun wirklich nicht. Der Anschluss zwischen 724 und 11 funktioniert schon heute gut. Außerdem würde man mit deiner Variante nicht mal die S3 in Schkeuditz erreichen, somit wäre der Ort ein zweigeteiltes Chaos, was den Nahverkehr angeht. Das wäre sicher was fürs schwarze Buch…
Aber davon abgesehen: Eine Umspurung von 11 auf Meterspur? Dein Ernst? Man müsste Millionen für den Umbau ausgeben. Teilweise müssten nagelneue Gleise wieder aufgerissen werden. Ab Wahren bräuchte es Vierschienengleise. Das verfehlt vollkommen die Ziele eines städtischen Straßenbahnbetriebs. Man sieht am Beispiel Mülheim, wohin sowas führt…
Weiterhin: Die unterschiedlichen Spurweiten haben höchstwahrscheinlich mit den unterschiedlichen Gegebenheiten in den Städten oder mit der damaligen Aufteilung Deutschlands zu tun.
Okay, aber anderererseits würde man das als Verlängerung der Linie 11 machen, würde die ja auch in Halle auch nur bis zum Markt in der Innenstadt Halles fahren, sodass man dort auf einem gewissen Abschnitt in Halle, der aber kürzer wäre, als der notwendige Abschnitt in Leipzig, mit entsprechenden Vierschienengleisen ausstatten. So könnte man eine durchgehende Linie Halle-Marktplatz – Leipzig Augustusplatz schaffen oder eine Verlängerung der Linie 11 bis zum Halleschen Marktplatz schaffen und ich denke so eine durchgehende Linie wäre attraktiver als ein Brechpunkt in Schkeuditz.
Übrigens gibt es bei uns in NRW mit der K-Bahn zwischen Düsseldorf und Krefeld ein passendes Gegenbeispiel, da die Einwohnerzahlen von Düsseldorf und Leipzig (beide ca. 600.000 EW) ebenso gut vergleichbar sind wie die Einwohnerzahlen von Krefeld (227.000 EW) und Halle (240.000 EW). Die K-Bahn ist eine Überlandstraßenbahnstrecke der Rheinbahn, die Düsseldorf über Meerbusch mit Krefeld verbindet und in beiden Städten im Zentrum endet, was sie sehr attraktiv macht, um von Meerbusch in die Zentren zu kommen. Und ich denke mir, so wie sich die Meerbuscher nach Düsseldorf und Krefeld orientieren, orientieren sich da die Leute nach Leipzig und Halle und wären bestimmt besser damit bedient, wenn die Bahn durchfährt. Da Düsseldorf ein normalspuriges Netz betreibt, Krefeld aber ein Meterspurnetz, sind in Krefeld auf dem Mischabschnitt Vierschienengleise verlegt. Und das funktioniert schon seit einer Ewigkeit perfekt.
Also, was zwischen Düsseldorf und Krefeld klappt, kann doch auch gut zwischen Leipzig und Halle klappen.
Ich kenne die Voraussetzungen in Krefeld und Düsseldorf
Nein, die Voraussetzungen sind hier ganz andere. Du hast parallel zu der Straßenbahnstrecke (in unmittelbarer Nähe) bereits eine S-Bahn-Strecke, welche exakt die Streckenrelation erfüllt, welche du jetzt einrichten willst. Die von dir angedachte Durchbindung der Straßenbahnlinie 11 hat einen Parallelverkehr zur Folge, welcher gegenüber der ausgebauten S-Bahn-Strecke einen deutlichen Zeitnachteil hat.
Nehmen wir mal an, du möchtest von Lochau nach Leipzig. Mit deiner Linie 11 würde das ca. 65 Minuten dauern. Mit der 14 nach Schkeuditz Bahnhof und einem Umstieg mit kurzen Wegen wärst du bei 30 + 20 Minuten. Du sparst also 15 Minuten. Hinzu kommt, dass die S-Bahn parallel zur Linie 11 bis Leipzig Hbf fährt, danach allerdings noch weitere Ziele in Leipzig ansteuert, was die von dir angedachte Linie 11 in Leipzig nicht tut, wenn sie am Augustusplatz endet.
Wenn man dann die Kosten beider Projekte vergleicht, würden die anzulegenden Vier(!)schienengleise in der gerade umgebauten Merseburger Straße (ca. 6 Millionen Euro) in der Innenstadt (ca. 2 Millionen Euro) und die Schaffung einer Wendemöglichkeit (ca. 1,5 Millionen Euro) in der engen Halleschen Altstadt den nicht notwendigen Abschnitt der Straßenbahn zum Bahnhof Schkeuditz (ca. 8 Mio.) nicht wettmachen.