Beschreibung des Vorschlags
Die Ortschaften Vaale, Nutteln (Holstein), Wacken und Grbbohm sind insgesamt knapp 3800 Einwohnern nicht ausreichend an das Schienennetz angebunden. Die Linie 14 nach Itzehoe kommt nur neun mal am Tag, die letzte Fahrt ab Itzehoe ab 18:15 und fährt nicht über das Mittelzentrum Wilster.
Alljährlich findet das dreitätige Wacken Open Air Festival mit ca. 85.000 Besuchern statt. Dazu verkehren zahlreiche Shuttlebusse verkehren vom und zum Bahnhof Itzehoe eine 21 km lange Strecke über die zum Zeitpunkt des Festivals völlig überlastete A23.
Ich schlage daher einen Haltepunkt in Vaale vor. Dieser sollte im Regelbetrieb nur von der RB62 bedient werden, aber so ausgbaut sein, dass während des Wacken Open Air auch der RE6 sowie eine IC-Verbindung von Köln Hbf über Düsseldorf Hbf, Duisburg Hbf, Wanne-Eickel Hbf, Münster Hbf, Osnabrück Hbf (hoch), Sagehorn und Hamburg Hbf nach Vaale dort halten können.
Es hat zwar nichts mit dem zusätzlichen Haltepunkt zu tun, aber auf dem Kartenausschnitt sieht man wieder mal deutlich, wie deprimierend es sein muß, dieses Gekurve trotz total ebener Landschaft bei jeder Reise in den Norden mitzumachen. Bevor hier auch nur eine Schwelle ausgewechselt wird gehört hier mal ordentlich begradigt.
Ich sag nur: Markt Indersdorf.
Zur Info: Die Hochbrücke Brunsbüttel ist 2831 lang. Möchtest du da eine Eisenbahnbrücke neben bauen, nur um drei Minuten Fahrtzeit einzusparen?
Ne aber direkt von Elmshorn ohne Umweg nach Itzehoe und ohne Umweg über zur Hochbrücke und von dort ohne Umweg nach Heide.
Und was wird aus Glückstadt, Wilster, Burg und Meldorf (zusammen ~26.000 Einwohner)? Mit einer solchen Streckenverkürzung hängst du (nur minimal überspitzt formuliert) die halbe Westküste vom Bahnverkehr ab.
Die Strecken dorthin können als Stichstrecken bestehen bleiben, allein schon für den Güterverkehr. Aber 26000 Einwohner, die dazu noch weit verteilt sind, rechtfertigen nicht diese Umwege. Es gibt in Deutschland genügend Beispiele, wo derartige Gegenden überhaupt keinen Bahnanschluß haben.
Das wird die betreffenden Gemeinden aber freuen, statt der Hauptbahn mit durchgehenden Verbindungen nach Sylt gibts nur noch Stichstrecken, durch Kapazitätsmangel wohl ohne Durchbindung naach Hamburg.
Das ist klar daß die abgehängten Gemeinden von der Idee nicht begeistert sind. Aber eine Strecke, die quer durch ein ganzes Bundesland führt, sollte schon auf kürzestem Weg durchgebunden werden.
Markt Indersdorf liegt auch nicht ideal, aber dahinter kommen nur noch ein paar Lokalbahnhöfe und kein halbes Bundesland.
Die Ludwig-Thoma-Bahn ist so ein typischer Kompromiss. Altonmünster wollte Bahnanschluss, Markt Indersdorf auch, also bekamen ihn beide. Nicht schön, aber zwei getrennte Stichstrecken wäre halt auch schwierig und die Chanche gut, dass es heute beide nicht mehr gibt.