Beschreibung des Vorschlags
Dieser Vorschlag steht im gemeinsamen Kontext mit meiner oberirdischen Ausbauvariante und bezieht sich auf Laurin Braunsens Idee. Dort habe ich angekündigt, meine Ideen zu einer unterirdischen, sowie einer kostengünstigeren oberirdischen Ausbauvariante vorzustellen. Ich habe Anmerkungen vieler Mitleser einfließen lassen, besonders dankbar bin ich um den Input von Varioflo.
Update 01.03.2024: Ich habe die oberirdischen Strecken entfernt, um eine bessere Übersicht zu ermöglichen. Die oberirdischen Strecken bleiben bis auf die Linie in der Waldhofstraße und in den Planken bestehen.
Zugegeben fiel es mir nicht leicht, eine sinnvolle unterirdische Lösung zu finden, welche den Aufwand lohnt, deshalb der zeitliche Verzug. Ich bin jedoch überzeugt, dass dies für die engen Mannheimer Quadrate langfristig die beste Option darstellt.
Ausgangslage
Das Stadtbahnnetz in Mannheim ist für die Verkehrsdichte sowie die Fahrgastmassen nicht mehr ausgelegt und läuft täglich an der Kapazitätsgrenze. Die Strecken in den Fußgängerzonen sind eng und nicht für die Vielzahl Bahnen ausgelegt. Die Breite Straße zwischen Paradeplatz und Abendakademie bewältigt in der Rush-Hour sechs Linien, was für beide Richtungen alle 50 Sekunden eine Bahn bedeutet. Über die Paradeplatzkreuzung fährt in der Rush Hour alle 37 Sekunden eine Bahn.
In Zukunft werden nach Eintreffen aller RNT Fahrzeuge zunehmend längere Bahnen unterwegs sein, da ein Großteil der Bestellung 40 sowie 60 Meter lange Bahnen beinhaltet. Zudem beabsichtigt die RNV dann auch wieder vermehrt in Doppeltraktion (60m) zu fahren. Des Weiteren ist für 2027 eine zusätzliche Linie (16: Franklin-Rheinau) geplant, welche ebenfalls durch die Innenstadt geführt werden soll.
Kritisch wird die Situation, wenn Demonstrationen beide Nord-Süd Verbindungen (Paradeplatz-Schloß / Hbf-Rosengarten) blockieren. In diesen Situationen entsteht ein geteiltes Netz. Es ist dann zum Beispiel nicht mehr möglich, von der Alten Feuerwache zum Hauptbahnhof zu fahren. Linienwege werden dann wild miteinander verknüpft, um einen Fahrbetrieb aufrecht zu erhalten (Bsp: Schönau – Schafweide – Vogelstang / Rheinau – Hbf – Ludwigshafen). Für Fahrgäste, welche nicht ortskundig sind, ist das überhaupt nicht durchschaubar und generell ist dies keine haltbare Situation.
Um den Ausbauplänen in den Vororten gerecht zu werden, muss auch die Innenstadt ausgebaut werden.
Konzept
Mein Konzept sieht vor, langfristig Straßenbahnlinien von Stadtbahnlinien betrieblich klarer voneinander zu trennen. Dabei soll nicht wie in Frankfurt oder in NRW zwei voneinander getrennte Netze entstehen, aber die bereits heutige Trennung (Langzuglinie / Kurzzuglinie) sinnvoller herausgearbeitet werden. Dies ermöglicht zukünftig 70 Meter lange Züge (40+30m) auf den Linien mit entsprechendem Bedarf.
Gleichzeitig entsteht in Herzogenried eine neue Straßenbahnstrecke, welche die IGMH und den Herzogenriedpark besser erschließen. Ebenfalls entsteht in diesem Bereich eine bessere Flächenabdeckung, da die Linienäste nun im gleichen Verhältnis zueinander stehen.
CityTunnel / Stammstrecke
Die Stammstrecke wird von Langzuglinien befahren. Sie beginnt auf Höhe der heutigen Haltestelle Untermühlaustraße, welcher die Strecke folgt. In Neckarstadt West entsteht ein Umstiegsknoten zur S-Bahn und zur Strecke zur Alten Feuerwache. Über eine neue Brücke parallel zur Jungbsuchbrücke wird die Innenstadt erreicht. Hier wird auch Varioflos Wunsch nach einer dritten Neckarquerung entsprochen. An der Haltestelle Dalbergstraße entsteht eine Umsteigehaltestelle.
Der Tunnel erreicht den Marktplatz und den Strohmarkt diagonal, an letzterer Station fügt sich der Tunnel in Richtung Nord-Osten ein. Nachdem der Hauptbahnhof unterquert wurde, öffnet sich der Tunnel zum Rheinpark hin. Die Mannheimer Linien erreichen über eine gedrehte Rampe die Haltestelle Hauptbahnhof Süd, die Ludwigshafener Linien werden über eine neue Rheinbrücke direkt zum Berliner Platz geführt.
Herzogenried
Es entsteht eine neue Stichstrecke (Kurzzuglinie) in den Herzogenried. Diese zweigt an der Alten Feuerwache ab und führt vorbei am neuen Meßplatz zur IGMH.
Die Linien in der Untermühlaustraße, der Max-Josef-Straße und der Hochuferstraße stehen im gleichen Abstandverhältnis zueinander und decken die Stadtteile bestmöglich ab.
Schwetzingerstadt
Dem vielfachen Wunsch, die Haltestelle Hauptbahnhof direkt vor das Bahnhofsgebäude zu verlegen und eine Linie durch die Heinrich-Lanz-Straße zu führen, kann ich nun auch in meiner Vorstellung entsprechen. Bislang haben mich die aufwändige Weichenkonstruktion vor dem Haupteingang des Hbf sowie die engen Kurvenradien in der Schwetzingerstadt davon abgehalten. Beides kann entfallen. Die Linien vom Planetarium kommend fahren auf direktem Wege zum Hbf, gleichzeitig wird das Keplerquartier erschlossen.
Linienkonzept
Die Linien 1 und 3 werden grundsätzlich mit langen Zügen befahren. dabei fährt die Linie 1 mit 70-Meter langen Doppeltraktionen. Sie behalten ihren Fahrweg im Großen und Ganzen. Ledigleich die Linie 1 erreicht den Hbf sowie die Rheinau zukünftig über das Glückstein Quartier.
Die Linien 4/4A und 7 befahren den City Tunnel vom Nationaltheater kommend nur an den Haltestellen Strohmarkt und Hauptbahnhof. Nach dem Hauptbahnhof befahren sie die neue Rheinbrücke und erreichen Ludwigshafen am Rheinufer Süd, wo sie auch das neue Geschäftsviertel erstmals mit der Stadtbahn erschließen. Die Linien werden dann in größerem Kurvenradius mit angemessener Fahrgeschwindigkeit den Berliner Platz erreichen.
Die Linien 2 und 5 behalten ihren Fahrweg, werden jedoch beide über den Hbf geführt.
Die Linie 6 befährt die neue Spange vom Hbf zur Schwetzingerstadt.
Die Linie 6A heißt zukünftig Linie 11 und fährt im 10-Minuten-Takt von Neuhermsheim nach Herzogenried IGMH.
Es entsteht ein 5-Minuten Takt auf der ganzen Stammstrecke.
Es entsteht ein 2,5 Minuten Takt zwischen Hbf und den Planken.
Es entsteht ein 5 Minuten Takt in der Breiten Straße.
Es entsteht ein 2,5 Minuten Takt zwischen Hbf und Paradeplatz.
Ergebnis
Die Planken behalten ihre Haltestellen, werden jedoch auf ganzer Länge frei von Gleisen sein.
Der Herzogenried als stärkster Fahrgasthotspot (lt VRN Fahrgasterhebung im Nahverkehrsplan öffentl. einsehbar) wird kleinteiliger erschlossen.
Die Rheinbrücke zwischen Mannheim und Ludwigshafen wird weniger störanfällig, da unabhängige Bahnkörper entstehen.
Die neue Neckarbrücke in Mannheim wird weniger störanfällig, da unabhängige Bahnkörper entstehen.
Die wichtigsten Nord-Süd Verbindungen sind im falle von Demonstrationen, Karneval usw nicht beeinträchtigt.
Die Innenstadt kann weitere Linien (wie geplante Linie 16 ab 2027) aufnehmen.