MA | City Tunnel (S-Bahn/Güterverkehr)

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Beschreibung des Vorschlags

Seit einigen Monaten wird dringend nach einer Lösung gesucht, die östliche Riedbahn im Mannheimer Stadtgebiet von den zahlreichen Güterzügen in der Nacht zu befreien. Eine Tunnellösung für Güterzüge wird derzeit favorisiert.

Ich schlage vor, die milliardenteure Infrastruktur auch tagsüber für den ÖPNV zu nutzen, um gleichzeitig auch die angespannte Lage im Personenverkehr zu entlasten.

In meinem Vorschlag müsste das Netz der S-Bahn RheinNeckar so angepasst werden, dass die von Osten und Norden kommenden Linien zusammengefasst und unterirdisch durch den City Tunnel geleitet werden. Der Tunnel beginnt am Bahnhof Mannheim-Waldhof, die Rampe zieht sich über eine derzeitige Abstellfläche des Daimler Werkes. Es werden die Stadtteile Herzogenried und Neckarstadt unterquert, mit Stationen direkt am Neuen Meßplatz bzw des Haupteingangs des Herzogenriedparks, sowie unter dem alten Meßplatz an der alten Feuerwache. Im weiteren Verlauf entsteht ein S-Bahnhof unter der Haltestelle Strohmarkt, mittig der Planken zwischen dem Paradeplatz und dem Wasserturm. Anschließend wird der Hauptbahnhof unterquert. Die Fahrzeuge der S-Bahn verlassen den Tunnel über eine Rampe in der heutigen Regio Abstellfläche östlich des Hbf und münden in die neue Station unter dem Neckarauer Übergang.

Der Güterverkehr benötigt einen größeren Kurvenradius, sowie eine flachere Steigung, deshalb erhält der Güterverkehr eine eigene Rampe südlich der ICE Strecke nach Stuttgart auf heute stillgelegten Gleisen. Diese Güterrampe mündet direkt in den Rangierbahnhof, bzw kann über die auseinandergezogenen Gleise der ICE Strecke auch an den Pfingstbergtunnel angeschlossen werden.

 

Betriebskonzept

Da die Strecken um Mannheim tagsüber an der Kapazitätsgrenze angekommen sind, ist nicht mit einer Zunahme des Güterverkehrs am Tag zu rechnen, was die Nutzung eines reinen Güterverkehrtunnels nur in der Nacht ermöglicht. Tagsüber würde die Infrastruktur größtenteils ungenutzt bleiben. Gleichzeitig ist die westliche Riedbahn für den Personenverkehr nicht attraktiv, die ein- und aussteigenden Fahrgastzahlen rechtfertigen keinen S-Bahn Betrieb.

Der Vorschlag kombiniert die Nutzungsmöglichkeit am Tag mit der attraktiven Lage unter der Innenstadtbebauung.

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3 Kommentare zu “MA | City Tunnel (S-Bahn/Güterverkehr)

  1. Welche S-Bahnen sollen denn dort fahren? Es gibt in Mannheim nur eine einzelne S-Bahn-Linie (S9), welche nicht via Ludwigshafen verläuft, und diese braucht es zur Anbindung der bestehenden Stationen an der westlichen Riedbahneinführung.

    Wenn es nur darum geht, explizit nächtlichen Güterverkehr von Schwetzingen bzw. Mannheim Rbf zur Neubaustrecke Rhein/Main – Rhein/Neckar an Mannheim vorbei zu leiten, geht das auch mit einer solchen Spange, welche auch wirklichen Nutzen im Personenverkehr bringt.

  2. Hier bin ich mir nicht sicher, ob solch ein Vorschlag wirklich ernst gemeint ist.

    Ja, der Hauptbahnhof Mannheim ist bereits wieder an der Belastungsgrenze. Das war es dann aber auch. Eine nennenswerte Entlastung durch den Tunnel kann ich bei dem Vorschlag nicht erkennen. Niemand wird unter der Innenstadt von Mannheim einen Tunnel für Güterverkehr bauen, der tagsüber (auch) von einer S-Bahn-Linie genutzt werden kann.

    Die von Mannheim vorgeschlagene Tunnellösung soll nicht über die Innenstadt führen! Und ist aus meiner Sicht nur eine Idee um die direkten Anwohner zu beruhigen. Große Chancen räume ich diesem Tunnel nicht ein.

    Gerade das Land BW hat vermutlich viel von Stuttgart 21 gelernt. Sehr viele Prognosen der damaligen Gegner haben sich bewahrheitet. Die Kosten sind wie ein Fass ohne Boden und aktuell ist nicht einmal ausgeschlossen, dass der alte Sackbahnhof in Stuttgart nicht doch noch zum Teil bestehen bleiben muss.

    Die Bahn wird sich vermutlich nicht mehr auf so ein Projekt einlassen – und mit der aktuellen Landesregierung wäre so etwas auch nicht umzusetzen. Aus Rheinland-Pfalz ist hier auch keine Unterstützung zu erwarten – im Gegenteil!

    Und auch in Berlin wird keiner mehr ein solches Risiko eingehen und die erhöhten Baukosten tragen. Mannheim selbst fände die S-Bahn-Linie vielleicht noch interessant (wenn sie nichts dafür bezahlen müssten) – nicht aber den Güterverkehr und wird sich demzufolge auch nicht beteiligen.

    Die östliche Riedbahn wird für den Güterverkehr und die S-Bahn ziemlich sicher kommen. Die Strecke ist vorhanden und gewidmet. Das derzeit noch stillgelegte 2. Gleis kann ohne ein aufwändiges Verfahren (nach meinen Kenntnissen) wieder reaktiviert werden. Die Kosten betragen „nur“ ein paar Millionen – und keine Milliarden wie hier. Auch der evtl. nötige Lärmschutz ist finanziell deutlich günstiger als dieser Tunnel.

    So viele Fahrgäste kann die S-Bahn-Linie gar nicht befördern, dass sich solch ein Tunnel rechnet. Zudem fahren heute die meisten S-Bahn-Linien zwischen Ludwigshafen, Mannheim und Heidelberg. Welche Linie/n wollte man hier brechen? Leider fehlt hier die genaue Linienführung!

    Den Tunnel nur nachts für Güterverkehr zu benutzen ist nicht vorstellbar. Wann soll denn das Zeitfenster für Güterverkehr sein? Zwischen 1 Uhr und 4 Uhr?

    Der Güterverkehr fährt heute auch tagsüber. Gut zu sehen auf der Strecke (Mannheim -) Schwetzingen – Graben-Neudorf. Ein Verzicht von Güterverkehr tagsüber ist kaum möglich. Die Kosten für Nachtzuschläge, die Arbeitszeiten für das Lokpersonal (also nur noch Nachtschichten) machen den Güterverkehr teuer und unattraktiv.

    Auch finden kleinere Wartungen auf den Strecken häufig nachts statt. Das heißt nicht, dass nachts keine Güterzüge möglich sind! Aber tagsüber auf den Güterverkehr zu verzichten, wenn freie Trassen vorhanden sind um „die Mannheimer zu schonen“, ist nur schwer vorstellbar.

    Zudem fahren die Güterzüge auch durch andere Orte an anderen Strecken. Diese Anwohner werden sich freuen, wenn große Teile des Güterverkehrs nun auf die Nacht geschoben werden, damit die Mannheimer einen solchen Tunnel bekommen und vom Lärm befreit sind. 🙂

    Somit fährt während der Wartezeit der Fahrgäste in den neuen U-Bahn-Stationen ein Güterzug nach dem anderen dort durch. Ein tolles Gefühl. Hier steht bzw. wartet man gerne!

    Sorry, wenn ich das so direkt sage, aber der Vorschlag ist nicht wirklich durchdacht. Die Kosten sind extrem hoch – der Nutzen für die Fahrgäste klein, weil dieser Tunnel für den Güterverkehr nicht benötigt wird. Für den Güterverkehr ist es auch möglich, Mannheim weiträumig zu umfahren – und nicht noch mitten durch die Innenstadt.

    Auch würde ich erwarten, wenn jemand ein solch großes Projekt vorschlägt, dass diese Person sich mit der Idee etwas mehr beschäftigt. Es geht hier nicht um eine Machbarkeitsstudie – das können wir nicht leisten. Aber hier ist nicht einmal eine richtige Linie aufgeführt. Ein Pendelverkehr zwischen dem Waldhof und Hauptbahnhof oder von mir aus SAP-Arena ist ja nicht die Lösung.
    Die einzige S-Bahn-Linie, die sich anbieten würde weil sie heute über „den Waldhof“ fährt, also die S9, ist an den Tunnel (vermutlich) gar nicht erst angebunden. Und selbst wenn – ein Tunnel für 2 stündliche Fahrten (pro Richtung) ist viel zu wenig.

    Auch deutlich mehr Argumente, die für diese sehr teure Lösung sprechen, würde ich hier erwarten. Gerade bei einem Projekt, dass – Milliarden – kosten wird. Wer soll mit dieser Ausarbeitung von dem Projekt bzw. von der Idee überzeugt werden?

    Schade!

    1. Hallo Pfälzer,

      danke für dein Feedback, lass mich gerne auf deine Bedenken antworten und meine Gedanken dazu erläutern.

      Ein großer Teil des Güterverkehrs verkehrt bereits heute in der Nacht, die Gründe dafür liegen in der besseren Nutzbarkeit der Strecken, durch deutlich geringeren Personenverkehr und die damit günstigeren Trassengebühren von DB Netz. Die Personalkosten tragen die Bahnunternehmen dafür gerne, da sie trotz des Nachtzuschlags eine kalkulierbarere Fahrt erwarten können, als eine erheblich verlängerte Fahrt, die durch verspätete Fernverkehrszüge ausgelöst wird, die die Güterzüge zum Halten zwingen.

      Dass heute nur ein marginaler Nord-Süd Verkehr bei der S-Bahn Rhein-Neckar angeboten wird, ist wahr, jedoch liegt die Ursache darin in erster Linie in den überlasteten Strecken in Nord-Süd Richtung und nicht in der geringen Auslastung.

      Die S-Bahnen Rhein-Neckar und Rhein-Main würden sehr gerne mehr Zugverkehr auf den Strecken – vor allem auf der Riedbahn – stattfinden lassen, können dies mit der derzeitigen Auslastung jedoch nicht anbieten. Dazu kommt, dass künftig noch mehr Verkehr auf den Strecken zu erwarten ist, da ICE Linien verdichtet werden und auch mehr Güterverkehr gefordert wird.
      Ohne Streckenausbau wird dies nicht möglich sein. Als Zieldatum für einen dichteren S-Bahn Verkehr wird die Eröffnung der Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim genannt. Diese führt jedoch lediglich zur Entzerrung bis zum Bahnhof in Mannheim-Waldhof, denn dann soll die Neubaustrecke in die westliche Riedbahn eingeführt werden. Die WER bleibt also auch langfristig überlastet, deshalb schließt mein Vorschlag an diesem Ort an.

      Würde es die S-Bahn Rhein-Neckar auch ohne Tunnellösung durch geschickte Fahrplangestaltung schaffen, mehr S-Bahnen auf die Riedbahn zu schicken, fahren die Fahrgäste dennoch in einem großen Bogen an der Innenstadt vorbei und werden in den Hauptbahnhof geleitet. Von dort aus geht es nur mit der Stadtbahn in die Quadrate, was für die meisten Fahrgäste wohl das zu erwartende Ziel ist.
      Deshalb halte ich es für geschickter, die Fahrgäste direkt in die Innenstadt zu befördern. Ohne Umweg zum Hbf, jedoch trotzdem mit direkter Erreichbarkeit des Hbf.

      Zusätzlich dazu wird die Hauptverkehrsachse in Mannheim (Hbf-Paradeplatz) durch den Citytunnel entlastet und komfortabel ergänzt. Auf diesem Streckenabschnitt sind die Stadtbahnen am meisten ausgelastet, fahren hier jedoch mit Abstand am langsamsten. Als vorteilbringender Nebeneffekt ist es dann auch nicht mehr nötig, jede Stadtbahnlinie in einer Schleife durch die Quadrate zu führen, da eine leistungsfähige Anbindung des Hbf durch den Tunnel existiert. Die Stadtbahnen können direktere Wege nehmen, was zu kürzeren Reisezeiten führt.
      (Ein berühmtes Negativbeispiel ist die Linie 4, die von Uniklinikum bis Hbf ganze 17 Minuten für 2 Km Luftlinie braucht)

      Die Kirsche auf der Torte ist die Kombinationslösung aus leistungsfähigem Nahverkehr und Lärmverhinderung durch den Güterverkehr.
      Interessensverbände, Anwohner und Verkehrsplaner können bei diesem Projekt an einem Strang ziehen und – ja – genau SO möchte ich Leute von meiner Idee überzeugen.

      Viele Grüße aus Mannheim

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