Beschreibung des Vorschlags
Vorgeschlagen wird eine durchgehende stündliche Regionalbahnverbindung Lüneburg – Dannenberg – Lüchow – Salzwedel. Sie verbessert das Mobilitätsangebot in dieser strukturschwachen Region im Nordosten Niedersachsens und in der nordwestlichen Altmark.
Es entstehen Verbindungen nach Lüneburg/Hamburg und an die Bahnline Uelzen – Stendal (- Berlin/Magdeburg).
Die Kreisstadt Lüchow erhält wieder einen Bahnanschluss und eine teilungsbedingt stillgelegte Bahnverbindung wird wiederbelebt. Es wird eine Alternative zu Bus und motorisiertem Individualverkehr geschaffen. Eine touristisch interessante Region kann mit der Bahn erreicht werden. Die Wirtschaft in dieser abgelegenen und ländlichen Gegend wird stimuliert.
Die Strecke ist eingleisig, nicht elektrifiziert und mit drei Kreuzungsbahnhöfen vorgesehen. Die Höchstgeschwindigkeit soll 100, bzw. 80 km/h betragen. Zum Einsatz sollen moderene Akkutriebwagen kommen.
Jetzige Situation:
Im nordwestlichen Teil gibt es bereits unter dem Namen Wendlandbahn (als Überbleibsel der Bahnstrecke Wittenberge–Buchholz) die eingleisige Verbindung Lüneburg – Dannenberg Ost, die im 3-Stunden-Takt fährt. Diese wird in den nächsten Jahren ertüchtigt werden. Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) plant einen Ausbau der Strecke mit Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit von 60 auf 80 km/h und der Schließung dreier Haltestellen. Die Fahrtzeit soll so um ca. 15 Minuten verringert und ein 2-Stunden-Takt mit einem Fahrzeug zwischen Lüneburg und Dannenberg Ost eingeführt werden. Sehr schön beschrieben wird die Situation auf der Wendlandbahn in diesem Video.
Für den südlichen Abschnitt Dannenberg – Salzwedel, auch bekannt unter dem Namen Jeetze(l)talbahn, gibt es die Bestrebung, die Verbindung zwischen diesen beiden Städten via Lüchow wiederherzustellen. Zwischen Dannenberg und Wustrow sind die Gleise noch erhalten, zwischen Wustrow und Salzwedel fehlen sie. Bis auf einen kleinen Abschnitt beim Wustrower Bahnhof ist die Strecke nicht entwidmet. Zwischen Dannenberg und Wustrow kann momentan wegen maroder Brückenbauwerke kein Bahnverkehr stattfinden.
Dieser Vorschlag verbindet beide Einzelstrecken.
Folgende Maßnahmen sind nötig:
- Der nordwestliche Abschnitt wird weiter ausgebaut und die Höchstgeschwindigkeit auf 100 km/h erhöht
- Dannenberg und Bavendorf werden Kreuzungsbahnhöfe mit jeweils zwei Bahnsteigen
- Der Abschnitt Dannenberg – Salzwedel wird ertüchtigt und reaktiviert bzw. wiederaufgebaut, sodass er auf eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h ausgelegt ist
Weitere Maßnahmen würden die Betriebsqualität und Attraktivität verbessern:
- Der jetzige Haltepunkt in Hitzacker wird, für eine zentralere Lage und unmittelbare Nähe zu den Schulen, um 600m nach Nordwesten verlegt – neuer Haltepunkt Hitzacker Schule
- Ein Abzweig nordwestlich von Dannenberg wird als Verbindungkurve zwischen den beiden bisherigen Einzelstrecken eingerichtet, damit nicht mehr in den Bahnhof Dannenberg Ost eingefahren werden muss.
- Der Bahnhof Dannenberg Ost wird geschlossen und dafür der neue Kreuzungsbahnhof Dannenberg Mitte eröffnet.
- Der Bahnhof Salzwedel bekommt einen Nordzugang durch eine Verlängerung des Fußgängertunnels.
Betriebskonzept:
Die geplante Fahrtzeit auf der ca. 87 km langen Gesamtstrecke Lüneburg – Salzwedel soll bei Höchstgeschwindigkeiten von 80 km/h bzw. 100 km/h ca. 1:40 betragen. Mit vier Zügen ist somit ein Stunden-Takt mit Zugbegegnung in Bavendorf, Dannenberg und Lüchow möglich – mit ausreichend Aufenthalts- und Pufferzeiten für Anschlüsse in Salzwedel und Lüneburg. Während des jeweils etwa 20-minütigen Aufenthalts in Lüneburg und Salzwedel können die Akkus aufgeladen werden.
Folgende Haltepunkte werden bedient:
Lüneburg
Wendisch Evern
Vastorf
Bavendorf
Dahlenburg
Göhrde
Hitzacker Schule
Dannenberg Mitte
Dannenberg Klinik
Jameln
Gollau
Lüchow Nord
Lüchow Stadt
Wustrow
Lübbow
Salzwedel
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Alternatives Betriebskonzept:
Optional aber auch deutlich aufwendiger wäre ein weitergehender Ausbau der Strecke auf eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h mit deutlich weniger Unterwegshalten. Bei einer Fahrtzeit von ca. 75 Minuten wäre somit auch ein Stundentakt mit nur drei Zügen und zwei Zugkreuzungen möglich. Nachteile wären geringere Pufferzeiten und kürzere Aufenthalte an den Endbahnhöfen, die ein optimales Erreichen der Anschlusszüge und das vollständige Nachladen der Akkus erschweren würden.
Um diese betrieblichen Probleme zu umgehen, wäre ein noch weitergehender Ausbau eine streckenweise Zweigleisigkeit und/oder Elektrifizierung mit Oblerleitungen. Das würde den Rahmen bei dieser Nebenbahn vermutlich aber deutlich sprengen.
Weiterhin gibt es die Möglichkeit, die Strecke über Salzwedel hinaus nach Süden via Klötze und Oebisfelde nach Wolfsburg zu verlängern. Das schlägt der Förderverein Jeetze(l)talbahn vor.
Selbst mit 80 km/h lockt man keinen Autofahrer in den Zug, außer mit geballter Faust bis der Führerschein wieder da ist. Vor allem wenn die Strecke schnurgerade ist. 120 km/h, darunter sollte man gar nicht erst anfangen.
Und wegen den 3-4 Minuten weniger fahren dann alle Zug, oder wie?
Diese 3-4 Minuten könnten vielleicht ausreichen um einen Stundentakt zu rechtfertigen. Mit dem geplanten T120 sehe ich nicht wirklich große Chancen.
Bei einem T120 ist eine Bahnstrecke eigentlich unwirtschaftlich. Ein T60 und eventuell Fahrzeitverkürzungen können die Strecke attraktiver machen wie die RB77 beweist.
Angeblich schon sonst würde nicht auf Hauptstrecken viel Geld für wenige Minuten investiert
so schnell wie nötig, so oft wie möglich…
https://extern.linieplus.de/proposal/rb-ludwigslust-salzwedel/
https://extern.linieplus.de/proposal/strassenbahn-im-wendland/
Die Strecke ist zum Teil entwidmet, müsste also den Regularien einer Neubaustrecke entsprechen, sprich: keine Bahnübergänge, Neuzulassung nach aktuellen Kriterien bezüglich Lärmschutz, etc.
Wie das z.B. in Wustrow gehen soll, wo die ehemalige Trasse inzwischen durch eine Neubaugebiet im Hochpreis-Segment führt, weiß ich nicht.
Meiner Meinug nach kann man mit dieser Strecke mit „nur“ Tempo 80 durchaus einige Autofahrer von der Straße locken. Denn neben der reinen Geschwindigkeit des Zugs kommt es noch auf andere Faktoren an: Entfernung Wohnort zum nächsten Haltepunkt, Takt – auch an Randzeiten, Anschlussmöglichkeiten, Komfort im Zug, Fahrradmitnahme, WLAN.
Abhängig vom Zielort kann es dann sinnvoll sein, die Bahn statt Auto zu nutzen.
Kommt halt darauf an von wo nach wo man fahren möchte. Wenn die anderen wichtigen Kriterien erfüllt sind, kommt es aus meiner Sicht tatsächlich auf ein paar Minuten mehr oder weniger nicht an.
Danke für die Links 🙂
Meines Wissens ist die Strecke nur direkt am ehemaligen Bahnhofsgebäude in Wustrow entwidmet, im Neubaugebiet nicht. Um den Lärmschutz müsste man sich überall entlang der Strecke in der Nähe von Wohngebieten kümmern, das wird nicht ganz billig.
(Leider kann ich nicht auf einen individuellen Kommentar anworten und meine Antwort erscheint am falschen Platz – gibt es hier einen Technischen Support?)
Mit der rechten Maustaste auf „Antworten“ klicken und den Link im neuen Tab öffnen, dann geht es. 🙂
Eine deutliche Erhöhung der Maximalgeschwindigkeit (das ist noch lange nicht die Durchschnittsgeschwindigkeit!) ergibt in meinen Augen nur Sinn, wenn dadurch wesentliche Anschlüsse in den beiden Zielbahnhöfen erreicht werden oder ein anderer Takt möglich ist.
Die Idee zu dieser Strecke gefällt mir. Über Salzwedel würde auch eine interessante Verbindung, in Richtung Berlin oder Magdeburg, geschaffen werden.
Ich habe meinen Vorschlag weiter überarbeitet – optional ist jetzt eine Erhöhung Vmax auf 100 km/h, um eventuell einen T60 zu erreichen.
Ich habe den Vorschlag nochmal etwas überarbeitet. Schade, dass es die Strecke Dannenberg-Lüchow nicht über die erste Stufe des Reaktivierungsprogramms in Niedersachsen geschafft hat.