Beschreibung des Vorschlags
So eine U-Bahn wäre erst weiter in der Zukunft zu realisieren als alle meine anderen Vorschläge, daher ist das mehr ein Gedankenspiel und scheint auch nicht in meiner Vorschlagskarte abseits Linie Plus auf (maphub.net/Knaeckebrot/map).
Wie?
Ersatz der O-Bus Linie 46 (HBF-Hafenportal) durch U-Bahn.
Volleisenbahn U-Bahn, Normalspur, Stromschiene, 2,8m Wagenbreite, 60m Bahnsteiglänge. Bau und Betrieb durch die Wiener Linien oder Zweckverbund derer, finanziert durch die Stadt Linz, Land OÖ und den Bund, um bestehende Expertise zu nutzen und Kosten zu reduzieren.
Betrieb im 5-Minuten Takt in der HVZ, sonst 8 Minuten. 15 Minuten Takt Freitag/Samstagnacht.
Oberirdisch von Plesching bis Kreuzung mit Paul-Hahn Straße. Tunneleingang im laufe der Derfflingerstraße.
Renaturierung Katzbach.
Eine Verlängerung der U-Bahn durch das Andreas-Hof-Platz-Viertel, Wankmüllerhofviertel und Bindermichl nach Oed/Keferfeld wäre bei einer Nicht-Umsetzung der Stadtbahnverlängerung Süd anzudenken.
Der Vorschlag ersetzt den O-Bus 45 und 46. Der O-Bus 45 war bereits Thema in diesem Vorschlag von mir. Von dem Vorschlag ausgehend soll die Linie 5 ab der Garnisonsstraße weiter geradeaus durch das Kaplanhofviertel verkehren und dann gemeinsam mit der Linie 27 von/nach Westen bis zur Waldeggstraße fahren.
Die Linie 46 von HBF bis zur Endhaltestelle Froschberg wird bereits von meinem Vorschlag zur Straßenbahnlinie 5 ersetzt.
Gemeinsam mit der neuen Brücke über die Donau soll ein Geh- und Radweg entstehen, der den Donauradweg mit der Lederergasse verbindet (Unterführung unter die Hafenstraße).
Rentabel wird die Linie erst durch die Möglichkeiten zur Stadtentwicklung im Osten der Stadt und in der Nähe des Pleschinger Sees (ähnlich Seestadt Wien). Auf den gekennzeichneten Flächen sollen neue Grätzel entstehen (Quasi autofrei, attraktive, kreuzungsfreie und beschattete Wege zu U-Bahn Haltestellen, begrünt, dichte Bebauung, vielfältige Nutzung im Erdgeschossbereich, Sportanlagen, usw.) Vorbild: Nordbahnviertel Wien Leitbild 2014.
Warum?
Da der O-Bus in den engen Straßenzügen zwanghaft durch viele Ampeln, KFZ- und Radverkehr ausgebremst wird. Die U-Bahn soll nachhaltige neue Viertel, die den Wohnungsmarkt entlasten, ermöglichen und die Kapazität und Geschwindigkeit des ÖPNV in Linz dramatisch steigern. Vom HBF bis zur Garnisonsstraße besteht schätzungsweise bereits genug Nachfrage für eine U-Bahn. Der sich dynamisch entwickelnde Osten (Dynatrace, MIC, E-Tech, Schlachthofareal, Posthof) und das wachsende Hafenviertel würden von der U-Bahn profitieren. (Reminder: Die Stadtbahn fährt durch das Gebiet, hält aber zwischen Donauparkstadion und Uniklinik nicht). Der Bau in Hochlage entlang der stillgelegten Güterbahn im Bereich des Hafens wäre relativ günstig.
Alternativen?
Einzig eine komplette Sperre für MIV von der Kreuzung mit Gruberstraße, über Mozartkreuzung, Herrenstraße, Stockhofstraße und Coulinstraße bis zum HBF mit beidseitigen Radwegen würde eine kostengünstige Alternative für die Ost-West Verbindung der Innenstadt bieten, würde aber nicht neue Grätzel oder Donauquerung rechtfertigen und hätte keine revolutionären Kapazitäten oder Geschwindigkeiten.
Umsteigemöglichkeiten:
Die U-Bahn hat Umsteigemöglichkeiten zu den Straßenbahnen 1-5 (5 mit 400m Gehweg), zur nach meinem Vorschlag leistungsstark ausgebaute Linie 25, den O-Bus Linien 48, 41 und 43 (41 & 43 mit 300m Gehweg) und den städtischen Buslinien 12, 17, 19, 27, und Schnellbuslinien außer 77.
Edit 11.9.24: Erweiterung Flächen zur Nachverdichtung, Halbierung Bahnsteiglänge
Einmal zum Technischen:
115m U-Bahnen sind absolut nicht nötig, ich würde da eher auf so etwas wie das Konzept von Hitachi Rail Italy setzen, auch einfach weil diese midcentury U-Bahnen in großen Städten eigentlich nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Ich sehe auch nicht, wieso der Betrieb durch die Wiener Linien erfolgen sollte, die Wiener U-Bahn Garnituren können.
des Weiteren ist deine „Seestadt“ ziemlich klein für so ein Projekt, auch im Endausbau. Außerdem würde ich, wenn ich schon eine U-Bahnlinie in der Gegend hätte, sie gleich zur Uni verlängern. Brächte eine Verbindung mit der Stadtbahn, der Straßenbahn und generell einfach einen besseren Umsteigeknoten.
Das es in der Innenstadt keine Verbindung zur Stadtbahn gibt, versteh ich auch nicht.
Weiteres Problem: Es sind nicht gerade viele Menschen an diese Linie angebunden, nicht mal mit Stadtentwicklung im Osten. Schätzen ist schwierig, aber ich kann mir kaum vorstellen, das diese Linie mehr als ein Viertel der Linzer Bevölkerung anbindet, also vielleicht 50 000 Personen, maximal.
Und was spricht eigentlich wirklich gegen Verkehrsberuhigung und eine Straßenbahn oder O-Bus. Die Brücke kann man ja trotzdem bauen.
Warum soll man die Bahnsteige nun signifikant kürzer gestalten? Was ist an Hitachi Rail Italy besonders? Einen autonomen Betrieb habe ich ja auch nicht ausgeschlossen.
Bevor Linz wieder eine spanische Lösung bastelt, wäre es besser Expertise aus Wien herzuholen. Was daran „midcentury“ sein soll weiß ich auch nicht, außer du meinst ~2050 😀
Die Regional-Stadtbahn wäre ja schon längst gebaut, sollte eine U-Bahn relevant werden. Wenn ich nun beim KUK oder Design Center ein Umsteigemöglichkeit schaffe und die U-Bahn auch zu Uni zeichne, wäre die U-Bahn redundant.
Der momentane Ausbaustand der Seestadt in Wien (zumindest was man auf Google Maps sieht) entspricht ca. 50ha. Alle nicht bebauten im Flächen bei dem Vorschlag entsprechen ca. 45ha. Ist jetzt nicht der krasseste Unterschied.
Die Bevölkerungszahlen sind jetzt nicht gigantisch, aber die Linie ist auch nicht lang und die Stadt wird sich abseits von den Flächen im Vorschlag auch mit der Zeit verdichten.
Was spricht eigentlich gegen Verkehrsberuhigung? Politische Durchführbarkeit. Die Mozartstraße ist doch irgendwie die einzige innerstädtische Ost-West Verbindung zwischen Untere Donaulände und Goethestraße. Auch kann man Verkehrsberuhigung sehr verwässern bis man kaum von leistungsfähig oder stauunabhängig sprechen kann. Da kommt man politisch auch in Zukunft viel wahrscheinlicher, effektiver und schneller zu einer U-Bahn Lösung als absolut autofreien Busverkehr. Wollte zuerst schreiben wegen Barmherzige Schwestern/Brüder KH-MIV, aber das könnte man wohl auch über Bürgerstraße/Langgasse und Gesellenhauserstraße regeln. Sonstige Gründe im Vorschlag. Eine reine Brücke für Fußgänger und Radfahrer wäre gut günstiger. Das könnte ich mir schon sehr gut vorstellen.
Hitachi Rail Italy war nur ein Beispiel, aber 115 Meter Züge ist einfach zu lang. Du bekommst auf dieser Strecke nie die Auslastung zusammen, die du brauchst um einen angemessenen Takt zu fahren. Viele moderne Metrosysteme werden heutzutage mit wirklich kurzen Zügen bedient.
Die einzigen Städte mit U-Bahn in der Größenordnung von Linz, die mir einfallen sind Brescia, Lausanne und Rennes. Und die haben alle sehr kurze Bahnsteige. Es ist auch noch wichtig zu erwähnen, das Stationen beim U-Bahnbau das mit Abstand teuerste Element sind, das heißt bei Stationen zu sparen, heißt richtig viel Geld sparen. Die kurzzeitig geplante U-Bahn Graz hätte auch kurze Züge gehabt.
In einen 115 Meter Zug passen ca. 900 Menschen. du schreibst in deinem Vorschlag von einem 5 Minuten Takt zur Hauptverkehrszeit (was für eine U-Bahn schon eher wenig ist). Wenn du jetzt die Zuglänge halbierst, bekommst du einen 2,5 Minuten Takt, und ich denke es gingen sich auch 40m Züge aus, wie zum Beispiel in Kopenhagen, einer deutlich größeren Stadt.
Und zu deinem Punkt zur Seestadt. Die Verlängerung der U2 bindet noch viel größere Wohngebiete an die U-Bahn an und hätte zumindest bis zur Aspernstraße auch ohne Seestadt sinn gemacht. Abgesehen davon schreibst du bei der Seestadt momentaner Ausbauzustand, meines Wissens in max die Hälfte fertig.
Zur Bevölkerungszahl. Ich bin mal nett und geh von 80000 Menschen aus, wenn ordentlich verdichtet wird und die Neubaugebiete 100% gebaut werden. Und der Preis für die U-Bahn wäre nach heutiger Preisbasis fix 2 Mrd und das ist extrem Optimistisch gerechnet, vor allem wenn man sich Hamburg anschaut. Damit wären wir bei 25000€ pro Person. Schon ein bisschen viel, oder?
Tbf die 115m hab ich schlicht von Wien abgeschaut, das werde ich verbessern.
Die U2 bindet mehr Wohngebiete an, ist dafür auch länger. Dafür, dass die Pleschinger Seestadt kleiner ist, sind die U-Bahn Stationen näher an bestehenden Siedlungen.
Mag ja sein, dass Linz zu klein für eine U-Bahn ist. Trotzdem bleibt der Bau eine einmalige Investition und da fast gänzlich mit offener Bauweise gearbeitet werden kann, bzw. gleich oberirdisch glaub ich nicht, dass in heutigem Geld gleich 2 Milliarden fällig wären. Blöde Rechnung: Wenn man von U-Bahn-Kilometer pro Einwohner ausgeht, bräuchte Linz 8km U-Bahn, um mit Wien auf zu sein.
Gegen den Bau spricht, dass es bis dato noch keine Stadt in der Größe gibt, die eine gute Straßenbahn hat und eine U-Bahn baut. Vielleicht sind da jedoch die ersten Städte u.A. Linz dabei, die das andenken (sollten). Dass ich den Vorschlag auch nicht für morgen, sondern erst für in Jahrzenten vorsichtig vorschlage ist demnach logisch.