Beschreibung des Vorschlags
Linie 15 eines möglichen, stark erweiterten Straßenbahnnetzes für Leipzig und die umliegenden Kommunen mit einem Zeithorizont ab 2035, zu welchem die Stadt samt direkt benachbartem Umland über 800.000 Einwohner zählen könnte.
Die 15 wird, wie die 5 und die 11, ein Langläufer. Daher sollte etwa auf halber Strecke ein Fahrerwechsel mit angedacht werden (Dank an rororororo für den Hinweis). Ihr genereller Verlauf bleibt wie bei den meisten alten Linien erhalten, sie soll aber im Westen Markranstädt neu anschließen – was gleichzeitig die Verlängerung der S-Bahn von Miltitz über den Kulkwitzer See ausschließt. Dafür wird die Endstelle Miltitz analog zu Paunsdorf-Nord umgebaut, um dort westlich, südlich und östlich abbiegen zu können. Am S-Bahnhof Miltitz geht es wieder ein Stück südlich auf der Geschwister-Scholl-Straße, um über den Auenweg und die B87 nach Markranstädt zu führen. Dort geht es durch die Ostsiedlung und über den Bahnhof zum Markt, wo sie sich mit der 23 nach Schkeuditz und der 22 nach Großzschocher trifft. Während die reguläre 15 weiter westlich in Richtung Quesitz verläuft, biegt die 15E auf die B186 ab, um im Bereich der Südstraße zu enden. Der Quesitzer Ast nimmt dabei Rücksicht auf die geplante Verlegung der B186, die Brücke über die Lützner Straße ist daher ebenso wie der Umbau der Unterführung der Strecke Leutzsch-Großkorbetha entsprechend anzupassen.
Auf Leipziger Gebiet östlich von Miltitz bleibt die alte Streckenführung bis Meusdorf erhalten, um dann weiter durch Liebertwolkwitz bis nach Großpösna zu fahren. Die Straßenführung am „Schwarzen Ross“ wird dabei so angepasst, dass die von Wachau kommenden Bahnen sowohl nach Probstheida als auch nach Großpösna abbiegen können. Am Pösna-Park wird ein Teil der bestehenden Parkflächen zu einem P+R-Platz ausgebaut, um an der Abfahrt Leipzig Süd-Ost den Verkehr nicht erst durch Meusdorf und Probstheida hindurch zum P+R am Völkerschlachtdenkmal leiten zu müssen, sondern diesen schon vorher abzufangen. Die Verkehrsleitung muss dementsprechend angepasst werden. Direkt nördlich der Haltestelle besteht auch die Möglichkeit, eine Wendeschleife einzurichten, falls eine Trasse bis zur Auensiedlung nicht umsetzbar sein sollte.
Treffen mit der S-Bahn können in Markranstädt, Miltitz (über die Haltestelle Triftstraße), Lindenau, am Hauptbahnhof und am Völkerschlachtdenkmal eingetaktet werden. In Großpösna ist der Bahnhof über die Haltestelle „Magdeborner Straße“ mittels eines Fußwegs von ca. 150m erreichbar.
Ich denke mal, es würde einen höheren Effekt erzielen, wenn man die S1 nach Markranstädt verlängert. Zum einen hat Markranstädt zurzeit ein funktionierendes Busnetz, welches du mit der Straßenbahn unnötig zerstückeln würdest. Zum anderen legst du hier Schienen neben bestehende Schienen, was ziemliche Verschwendung von Geldern wäre. Außerdem braucht die S1 trotz ihrer „Bögen“ über Grünau und Leutsch nicht so lange in das Zentrum wie die 15, und sie bedient auch den Markt.
Die 15 würde fast die ganze Strecke über parallel zur S1 verkehren. Und die S1 ist schneller.
Des weiteren ist es mir unklar, warum den du den Bahnhof Miltitz ansteuern willst. 1. da ist nichts, und 2. bedienen alle Züge, die dort halten, auch den Bahnhof Markranstädt. Das wäre ein weiterer Umweg, welcher zusätzliche Fahrtzeit bedeutet, und vollkommen unnötig ist.
Warum sollte ein 20-Minuten-Takt zwischen Markranstädt und Miltitz ausreichen? Bereits heute fährt dort der Bus im 10-Minuten-Takt. Bei der S1-Verlängerung könnte er bleiben, bei deinem Vorschlag würde die Straßenbahn allerdings alle Haltestellen bedienen, die auch der Bus bedient. Er würde also wegfallen. Dann hättest du auf jeder 2. Fahrt der Linie 15 unnötige Spitzen, die Züge wären rappelvoll. Bereits heute platzt die Linie 15 im Berufsverkehr aus allen Nähten. Wie sollen dort weitere Fahrgäste aufgenommen werden, wenn die Kapazitäten nicht vorhanden sind? Bei der S1 wären sie vorhanden. Zudem ist eine Dauer von mehr als 45 Minuten in das Zentrum ziemlich unattraktiv!
Warum willst du in Pösna so viele Bögen fahren? Warum soll die Strecke überhaupt bis dahin weiter führen? Da ist kein Bedarf, der Bus dahin fährt im Stundentakt. Wie willst du den Bedarf für eine Straßenbahn erzeugen, auf welcher durch deine Verlängerung in die andere Richtung Großfahrzeuge eingesetzt werden müssen? Diese Idee scheint mir nicht ausgereift!
Eine Verlängerung der S1 am Ufer des Kulkwitzer Sees könnte allerdings an der Bodensituation am Nordufer scheitern.
Das die S-Bahn schneller ist, liegt in der Natur der Sache, ich sehe die beiden eher als Ergänzung denn als Konkurrenz. Wer direkt in das Zentrum will und die Wahl hat, wird natürlich die S-Bahn nehmen. Aber das trifft eben nicht auf alle zu, da die Straßenbahn in Leipzig ganz maßgeblich für die Feinerschließung zuständig ist. Gerade die 65, die im 10′-Takt fährt und in Markranstädt in der Tat ersetzt werden würde, kommt nicht mal in die Nähe des Leipziger Marktes, sondern fährt über Großzschocher nach Markkleeberg. Um deren Wegfall aufzufangen, ist selbstverständlich auch ein durchgehender 10er Takt der 15 denkbar, zumal ich mit breiteren, schnelleren und eventuell auch längeren Fahrzeugen rechne.
Der S-Bahnhof Miltitz wird angefahren, weil es von der aktuellen Endstelle die einzige halbwegs gerade Weiterführungsmöglichkeit ist und so die Anbindung der Miltitzer nördlich der Lützner Straße an die S-Bahn verbessert. „nichts“ ist dort jedenfalls nicht, wenn man bedenkt, das gerade in diesem generellen Umfeld (Miltitz, Lausen, Schönau, Grünau) wieder Hochhäuser geplant und gebaut werden. Da die Straßenbahn enger getaktet sein wird als die S-Bahn ist die etwas längere Fahrzeit zu verschmerzen.
Nach Großpösna geht es, weil diese Gemeinde mit am stärksten vom Leipziger Wachstum profitiert und selbst kontinuierlich wächst. Auch ist der Pösna-Park als Zwischenhalt ein fahrgastintensives Ziel ähnlich dem Allee-Center oder dem Paunsdorf-Center, nur kleiner. Die Bögen im Dorf sind der Straßenführung geschuldet, da spätestens der Denkmalschutz bei einer Strecke durch das Rittergut
sein Veto einwirft.
Zur Begründung der Linienführung im Osten empfiehlt sich auch dieser Artikel in der L-IZ. Insofern könnte man den bereits vorhandenen Großparkplatz am Pösna-Park auch in Teilen zu einem P+R-Platz entwickeln, was einer Neuversiegelung von Ackerflächen entlang der Strecke vorbeugen würde.
Nachtrag: Streckenlage in Markranstädt angepasst, um die 20 beschleunigen zu können.