7 Kommentare zu “Köln: Beschleunigung der Linie 18 zwischen Militärring und Barbarossaplatz

  1. Zuerst etwas formales: Köln hat eine Stadtbahn und keine U-Bahn. Das korrekte Verkehrsmittel wäre somit Stadtbahn (hochflur).

    Nun zum Inhalt: Die Trasse auf der Luxemburger Straße ist bereits durchgehend auf einem eigenen Bahnkörper, sodass ein Tunnel verhältnismäßig wenig Vorteile bringt. Lediglich die Höchstgeschwindigkeit von 50 (?) km/h würde im Tunnel wegfallen. Da dein durchschnittlicher Haltestellenabstand allerdings nur knapp über 400m liegt, ist diese Zeitersparnis lediglich marginal. Übrigens liegt die aktuelle Fahrtzeit laut Minifahrplan bei 10-11 Minuten. Es würde mich auch interessieren, wie du auf die Fahrtzeit von 7 Minuten mit diesem Tunnel kommst.

    Ein weiteres Problem an deinem Vorschlag ist die Taktverdichtung auf einen T4: Die 18 teilt sich ihren Linienweg ja im Innenstadttunnel mit der 3&4(&5), zwischen Hauptbahnhof und Reichenspergerplatz mit der 16, in Mülheim mit der 13 und in Holweide und Dellbrück mit der 3&13. Eine Taktverdichtung auf einen T4 hätte somit Auswirkungen auf das gesamte Kölner Hochflurnetz.

    Der Radschnellweg auf der ehemaligen Stadtbahntrasse ist eine gute Nachnutzung, der Wegfall der Parkplätze ist allerdings überhaupt nicht angebracht, da es offenbar ausschließlich gegen das Auto gerichtet ist. Du planst 4,4m + 2,4m + 2,6m Fußweg sowie 2+2m Radweg. Wozu braucht man 9,4m Fußweg auf einer Straße? Und wo sollen eigentlich die Autos sonst parken?

    1. Zustimmung gegen über Baum.

      Ich denke ebenfalls, dass ein Tunnel nicht dringend notwendig ist, um die Linie 18 stabiler und mit höherer Frequenz fahren zu lassen. Andere Maßnahmen, wie die Tieflegung der Kreuzung Barbarossaplatz wären viel wichtiger, aber das wäre wie bei dir erwähnt erst nach der Fertigstellung der Nord-Süd-Stadtbahn möglich und der resultierenden Linienwegänderung der Linie 16.

      Baum geht ebenfalls bei einer höheren Taktung auf die Auswirkungen im restlichen Netz der Linien im Hochfuhr-Betrieb: Linien 3, 4, 5, 13
      Ich denke, hier könnte man ebenfalls die theoretisch gesparten finanziellen Mittel in andere Maßnahmen investieren:

      Innenstadttunnel: Weitere Bahnsteige Neumarkt; Höhenfreie Einfädelung im Bereich Poststraße und Appelhofplatz; ggf. zusätzliche Bahnsteige Dom/Hbf
      Holweide: Nach meiner Auffassung sind die Verstärker der Linie 18 doch von der Linie 3 getrennt?

      Zuletzt verstehe ich nicht so ganz, weshalb du bei deiner Variante „Neu Luxemburger Straße“ Parkplätze für den Motorisierten Individualverkehr (MIV) trotz gewonnener Fläche für Radfahrer und Fußgänger streichen möchtest. Innerhalb Klettenberg und Sülz ist die Parksituation schon angespannt und würde nur Unruhe gegenüber der Variante bewirken.

    2. Volle Zustimmung.

      Hinzu kommt, dass man mit Rasengleisen einen 11,2 m breiter Grünstreifen in Straßenmitte haben könnte, den du jedoch mit Geh- und Radwegen zupflasterst. Das ist schon wegen der damit verbundenen Bodenversiegelung schlecht, zudem dürfte der Gehweg in der Mitte aber auch äußerst unattraktiv sein, weil man zwischen den beiden Radschnellwegen mit Sicherheit ständig durch rasende Radler gefährdet werden würde. (Wobei so eine Hundeleine zwischen Fußgängerweg und Baum, quer über den Radweg, durchaus originell sein könnte. 😉 )

      Was du vorschlägst ist ein Tunnel für die Stadtbahn, nur um breitere Fußwege zu ermöglichen. Das ist absurd. Die Radwege könnte man genausogut dort anlegen, wo du die Parkplätze entfernst, dann bliebe in der Mtte Platz für viel Grün.

      Noch etwas: U-Bahnstationen sind teuer. Die würde man niemals im Abstand von 400 m anlegen. Eher wäre ein Abstand von 700 – 800 m zu erwarten. Die Zugänglichkeit der Stadtbahn würde sich dadurch und durch das notwendige Überwinden eines Höhenunterschiedes, massiv verschlechtern.

      Ich halte daher diesen Vorschlag für unzureichend durchdacht.

      Die Darstellung der Straßenquerschnitte ist aber super. Das muss ich dir lassen.

    3. Vielen Dank für dein Feedback. Ich habe meinen Vorschlag überarbeitet.

      Ja, der eigene Bahnkörper ist bis zum Eifelwall vorhanden, dennoch sind unzählige Übergänge für MIV und Fußgänger vorhanden. Dort gab es schon öfters Unfälle mit der Bahn, ob es daran liegt, dass man die Bahn zwischen der Allee schlechter erkennt? Jedenfalls erkenne ich hier das Potenzial um die Linie 18 zu stärken.

      Der durchschnittliche Abstand beträgt nun ca. 570m bei 5 statt 6 Haltestellen. Ich habe mich am Ehrenfelder Tunnel orientiert, da der durch die kürzen Haltestellenabständen eine sehr gute Erschließung hat. Die Verteilerebene wird bei den Haltestellen unter die großen Kreuzungen gesetzt, wie zum Beispiel am Friesenplatz oder Chlodwigplatz, sodass man aus jeder Richtung zur Haltestelle gelangen kann. Durch die längeren Haltestellen liegen auch die Zugänge auf beiden Seite viel weiter auseinander und erreicht dadurch die gleiche Erschließungswirkung.

      T4 würde klappen, wenn man auch alle anderen Linien auf T4/8 senkt. Dazu müssten jedoch wichtige Umsteigepunkte wie der Neumarkt auf 4 Bahnsteige ausgebaut werden. Beispiel für eine Takterhöhung:
      Takt: 18 | 4 oder 16 | 18 | 3, 5 oder 17 | wdl. usw.

      Die Grafik der Luxemburger Straße habe ich auch nochmal überarbeitet. Die Parkplätze sind wieder da und der Rad weg liegt in der Mitte auf einer Seite.

      1. Nun ist der Vorschlag deutlich realistischer.

        Zu den Unfällen: Wenn ich mir anschaue, wie leichtsinnig manche Fußgänger stark befahrene Straßen überqueren, nur um einen Bus noch zu erwischen, wundert es mich überhaupt nicht, dass es da manchmal zu Unfällen kommt. Da eine Straßenbahn ja nicht ausweichen kann, ist die Unfallwahrscheinlichkeit natürlich etwas höher.

        Ich persönlich war noch nicht so oft in Köln unterwegs, ich habe aber das Gefühl, dass die Stadt Köln da schon sehr viel tut, um Unfälle zu vermeiden. In meinen Augen wird da sogar schon deutlich zu viel getan.
        Natürlich kann man keine 100%ige Sicherheit garantieren. Die restlichen paar Unfälle fallen dann halt unter natürliche Selektion.

        Ich würde sagen, dass das hier ein sehr sehr langfristiges Projekt ist, das auf der Dringlichkeitsliste sehr weit hinten stehen. Wie du schon sagst, muss erst mal die Nord-Süd-Stadtbahn gebaut werden. Ich persönlich würde den Ost-West-Tunnel, den Tunnel der 3&4 in Deutz, die Verlängerung des Tunnels in der Neusser Straße und den Bau eines Tunnels unter der Zülpicher Straße und Jahnstraße als ebenfalls wichtiger als diesen Tunnel einstufen.

      2. Ein bisschen besser ist der Vorschlag noch, aber äußerst gefährlich leider ebenfalls. Der Radweg gehört einfach nicht auf den Mittelstreifen. Wenn du schon darüber nachdenkst, ob Linksabbieger die Straßenbahn in der Allee übersehen könnten, wie leicht kann dann ein Radfahrer übersehen werden? Die Straßenbahn übersteht einen Crash, aber der Radfahrer? Dazu kommt, dass es für Autofahrer nicht schwer sein dürfte die Straßenbahntrasse zu erkennen, da dort Schienen liegen. Einen Radweg wird man aber kaum auf dem Mittelstreifen vermuten, weil diese Lage absolut unüblich ist. Hinzu kommt, dass da auch keine Ampeln helfen würden, denn da die Radfahrer nur gemeinsam mit dem geradeaus führenden Verkehr sicher die Kreuzung überqueren könnten, müssten sie während der Linksabbiegerphase warten. Da Radfahrer aber leider allzu oft Ampeln missachten, würden sie vielleicht noch den Querverkehr abwarten und wenn der anhält losfahren und damit den Linksabbiegern vor den Kühler. Das geht schief!
        Was aber gehen würde, wären Radwege dort, wo jetzt die Autos parken und Parkplätze auf dem Mittelstreifen. Das würde aber bedeuten, dass man einen Stadtbahntunnel baut. um auf der alten Straßenbahntrasse Parkplätze zu schaffen, was sehr an die Politik der autogerechten Stadt erinnert und daher kaum noch durchsetzbar sein dürfte. Es wäre aber besser, als deine Lösung.

  2. Die hohe Fahrzeit der 18 auf dem Abschnitt resultiert nicht wegen dem eigenen Bahnkörper, sondern wegen dem Barbarossaplatz. Eine Untertunnelung der Kreuzung wäre noch im Rahmen, mehr nicht. Dafür ist das Geld zu schade.

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