Beschreibung des Vorschlags
Der Innenstadttunnel ist an den (H) Poststraße, (H) Neumarkt und (H) Appellhofplatz mit 30 Zügen pro Stunde pro Richtung an der Belastungsgrenze. Mit der Nord-Süd-Stadtbahn wird zwar die Linie 16 aus dem Tunnel verschwinden, in absehbarer Zukunft werden die freigewordenen Kapazitäten aber für weitere Fahrten der 3, 4, 18 oder die neue Linie nach Stammheim/Flittard in Anspruch genommen werden, was das Problem wieder aufkommen lässt. Nachdem ich schon diesen Vorschlag und diese Frage gesehen habe, habe ich versucht eine günstigere Lösung zu finden, wobei hier und hier noch andere Varianten sind. Außerdem hat alex8055 hier noch eine vierte Variante gepostet. Dieser Vorschlag soll (in seiner Gänze) nicht für die nahe Zukunft bestimmt sein, da er immer noch großflächige und teure Tunnelarbeiten beinhaltet.
Das Problem
Im Innenstadttunnel finden sich zwei Ursachen für Verspätungen:
- Der Fahrgastwechsel, besonders an der (H) Neumarkt
- Die höhengleichen Verzweigungen an den (H) Poststraße und (H) Appellhofplatz
Zum einen reichen die Seitenbahnsteige der Haltestellen nicht aus um den Fahrgastwechsel schnell genug zu ermöglichen, und besonders in HVZ kommt es hier zu spürbaren Verspätungen. Zum anderen sorgen die Gleiskreuzungen aber auch dafür, dass sich Bahnen beim Einfahren in den Tunnel im Weg stehen. Obwohl erst einmal zwei getrennte Probleme vorliegen, hängen diese in der Umsetzung einer Lösung eng zusammen.
Die Lösung
Alle Lösungen bei denen der ganze Tunnel kreuzungsfrei ausgebaut werden soll, brauchen entweder 4 Bahnsteige an den Stationen Appellhofplatz und Poststraße oder große Umbauten an beiden Enden des Abschnitts. Die Haltestelle Neumarkt erhält 2 Richtungs-Mittelbahnsteige an den Stellen wo bereits die Seitenbahnsteige liegen, um den hohen Fahrgastzahlen an diesem Punkt gerecht zu werden, aber einen tieferen Tunnel für die Ost-West-Achse weiterhin zu ermöglichen (davon ob dieser sinnvoll ist mal ganz abgesehen). Das Gleisdreieck Appellhofplatz ist am Ende komplett kreuzungsfrei, während beim Gleisdreieck Poststraße zwar die Verbindung der Rampen zum Barbarossaplatz und zur Severinsstraße zweigleisig ausgebaut wird, diese Gleise aber die Gleise der 3 und 4 kreuzen. Dieses Gleisdreieck auch kreuzungsfrei auszubauen ist mit dem Rest dieses Vorschlags inkompatibel und kann nur durch große Veränderungen auch realisiert werden.
Unter der (H) Poststraße muss ein einzelner tieferer Seitenbahnsteig inklusive tiefer Tunnelröhre gebaut werden um den bestehenden Tunnel zu umgehen. Dieser würde dann zwischen Poststraße und Neumarkt mit dem bereits vorhandenen Tunnel zusammengeführt, oder alternativ ein weiteres Gleis ganz bis zur (H) Neumarkt werden.
Zwischen Neumarkt und Appellhofplatz müssen dann die inneren beiden Gleise getauscht werden, wofür eine aufwändige unterirdische Konstruktion notwenig ist. Dafür muss am Gleisdreieck Appellhofplatz nur der Tunnel verbreitert werden, statt teilweise drei Tunnel in verschiedenen Tiefen, mit den benötigten Rampen, zu haben. Außerdem werden zwei neue Seitenbahnsteige der neuen Station Poststraße/Rothgerberbach gebaut, um die Relation Barbarossaplatz – Poststraße – Severinsstraße zu ermöglichen.
Der Großteil der neuen Tunnel wird in offener Bauweise gebaut. Die Stellen die unter Häusern durchführen werden in bergmännischer Bauweise gebaut, wie es schon beim originalen Innenstadttunnel teilweise getan wurde. Aufgrund der für Tunnel in offener Bauweise vergleichsweise großen Tiefe des Innenstadttunnels (zwischen den Stationen und der Straße liegt immer eine Zwischenebene) sollten Keller o.ä. kein Problem sein was sich nicht beheben lässt.
Pro
- Vier Gleise an den Stationen, ohne den ganzen Tunnel viergleisig ausbauen zu müssen
- Deutliche Erhöhung der Kapazität indem Gleiskreuzungen entfernt werden
- Vergleichsweise günstig
- Barbarossaplatz – Severinsstraße ist als einzige Relation nicht komplett kreuzungsfrei
Contra
- Gleisdreieck Poststraße nicht komplett kreuzungsfrei; keine gute Möglichkeit in Zukunft hier eine Linie einzurichten
- Kapazität in Zukunft durch zweigleisige Strecken begrenzt