Beschreibung des Vorschlags
Ich schätze, dass diese Stadtbahnlinie für ca. 30.000 Menschen aus den südöstlichen Kölner Stadtteilen Urbach, Elsdorf, Grengel, Wahnheide, Lind und auch Porz und Wahn interessant sein dürfte, zuzüglich jenen, die sich in den hier vorgeschlagenen potentiellen Baugebieten Urbach Südwest, Elsdorf-West und Elsdorf Ost niederlassen würden.
Bevor ich diesen Vorschlag erstellt habe, habe ich wie üblich mit Hilfe der Suchfunktion nach möglichen bereits existierenden Vorschlägen gesucht. Da ich jedoch nach den Begriffen „Lind“, „Grengel“, „Urbach“ gesucht hatte, ist mir dieser Vorschlag von Ulrich Conrad nicht aufgefallen. Hätte ich nur mal nach „Wahnheide“ gesucht…
Ich möchte allerdings verdeutlichen, dass sich der Vorschlag hier in zwei entscheidenden Punkten von Ulrich Conrads Vorschlag unterscheidet und deshalb ein separater Vorschlag der Sache meiner Meinung nach gerecht wird.
Zunächst möchte ich jedoch die Gemeinsamkeiten betonen. Vollkommen unabhängig voneinander haben Ulrich Conrad und ich in Wahnheide und Lind einen nahezu identischen Streckenverlauf geplant. Mir scheint daher, dass der gewählte Streckenverlauf nicht ganz abwegig ist. Auch wird dadurch deutlich, dass das Kölner Konzept von oberirdischen, aber zügigen Stadtbahnverbindungen möglichst ohne straßenbündigen Streckenverlauf von mehreren Usern in diesem Portal geteilt wird, was meiner Meinung nach sehr gut ist. So viele Möglichkeiten hat man vor diesem Hintergrund in Wahnheide und in Lind nun nicht.
Nun möchte ich zu den beiden zentralen Unterschieden kommen:
1) Ich habe bewusst einen straßenbündigen Trassenverlauf auf der Porzer und Urbacher Kaiserstraße und der Urbacher Waldstraße vermieden. Mir erscheint insbesondere die Porzer Kaiserstraße zu stark befahren. Leider muss ich eingestehen, dass ich die örtlichen Gegebenheiten in Porz nicht kenne, aber dass die Kaiser- und die Waldstraße wichtige Verbindungsstraßen sind, erkennt man auch so. Sie erscheinen mir zu schmal, um einen besonderen Bahnkörper zu ermöglichen. Irgendwie lässt sich natürlich alles hinbekommen – die Frage ist nur, wie gut das funktioniert.
Stellen wir uns einmal vor, die Linie 8 würde straßenbündig auf der Kaiser- und Waldstraße im Bezirk Porz verkehren. Die Linie 7 würde wie gewohnt nach Zündorf oder sogar Richtung Niederkassel verkehren und die Linie 8 nach Lind. Beide Linien würden jeweils alle 15 Minuten verkehren, fahrplantechnisch natürlich entzerrt, so dass planmäßig ein 7/8-Minuten Takt zwischen Porz Markt und der Kölner Innenstadt realisiert werden sollte. Wegen Rückstau oder wegen eines in zweiter Reihe parkenden Falschparkers sammelt die Linie 8 im Bereich der Kaiserstraße eine Verspätung an von 5 Minuten. Der gesamte Fahrplan käme durcheinander.
Alles hat natürlich seine Vor- und Nachteile. Wenn man eine straßenbündige Stadtbahnstrecke auf der Kaiser- und Waldstraße im Bezirk Porz vermeiden möchte, bleibt kaum etwas anderes übrig, als den von mir gewählten Streckenverlauf zu wählen, um die Stadtteile Urbach, Grengel, Wahnheide, Lind und Elsdorf zu erschließen. Eine unterirdische Strecke kommt nicht in Frage.
Dieser von mir gewählte Streckenverlauf in Urbach-Süd bzw. Elsdorf Nord, also an der Grenze dieser beiden Stadtteile, hat naturgemäß den Nachteil, dass er durch teilweise noch unbebautes Gebiet verläuft. Nördlich und südlich der Kaiserstraße und der Waldstraße bewegt man sich dagegen in erschlossenen Wohnsiedlungen. Zudem befindet sich ein wichtiges Geschäftszentrum an der Urbacher Kaiserstraße, dass von meiner Stadtbahn nicht direkt angebunden wird. Andererseits würde man mit dieser Stadtbahn nicht lange zum Porzer Stadtbezirkszentrum (Porz Markt) fahren, dass natürlich größer ist als das Stadtteilzentrum in Urbach. Auch wird die Hochhaussiedlung an der Urbacher Friedensstr. mit meinem Vorschlag direkter angebunden.
Ich möchte betonen, dass die von mir hier vorgeschlagene Stadtbahn und insbesondere auch der S-Bahnhof „Köln-Elsdorf“ nur dann Sinn machen, wenn im Südwesten Urbachs sowie westlich und östlich des heutigen ElsDORFes weitläufige Wohngebiete entstehen würden. Friedensstraße und Friedrich-Hirsch-Straße sollten im Bereich Urbach/Elsdorf ausreichend breit sein bzw. (aus)gebaut werden können, damit ein besonderer Bahnkörper in Urbach und Elsdorf möglich ist. Ich sehe einen besonderen Bahnkörper auch in dem bereits bebauten Bereich der Friedensstr. zwischen Mühlenweg/Tiergartenstr. und Frankfurter Str. sowie auf der Friedrich-Hirsch-Straße zwischen Frankfurter Str. und Gilsonstraße/Auf dem Stallberg. Einen kurzen straßenbündigen Verlauf sehe ich auf der Friedensstraße in Grengel Süd bzw. an der Grenze zum Stadtteil Wahnheide, um genau zu sein, zwischen Akazienweg und Wiesenweg.
Ich kenne leider die Bebauungspläne der Stadt Köln nicht. Aber ich würde es begrüßen, wenn wie erwähnt Baugebiete im Südwesten Urbachs sowie im Westen und Osten Elsdorfs realisiert werden könnten. Nur dann macht diese Stadtbahn und der o.g. S-Bahnhof Sinn. Eine Verknüpfung dieser Stadtbahnlinie 8 und der S-Bahnlinie 12 muss in jedem Fall eingerichtet werden.
Wenn diese Baugebiete entstehen sollten, finde ich es erschließungstechnisch nicht dramatisch, wenn die Stadtbahn nicht auf der Kaiserstraße bzw. Waldstraße verkehrt. Auf der Kaiserstraße werden ohnehin weiterhin zahlreiche Buslinien verkehren, nämlich nach wie vor (und ungekürzt) die Linie 161 zwischen Porz Markt und Flughafen sowie Busse Richtung Eil (aktuell sind es die Linien 151 und 152; im Zuge einer nach Porz verlängerten Stadtbahnlinie 13 können sich natürlich am Linienkonzept wesentliche Änderungen ergeben).
Auch kann diese Stadtbahnlinie 8 ohnehin nicht die Buslinien 160 und 162 komplett ersetzen. Schon alleine wegen des Schülerverkehrs werden Busse von Lind, Wahn, Grengel, Wahnheide, Elsdorf, Urbach zu den weiterführenden Schulen an der Porzer Humboldtstr. sowie dem Schulzentrum Wahn benötigt. Das Urbacher Stadtteilzentrum an der Kaiserstr. sollte zudem auch aus Elsdorf, Wahnheide und Wahn erreicht werden können. Siehe weiter unten zu den möglichen Änderungen im Busliniennetz, die sich im Zuge einer Einführung dieser Stadtbahnlinie ergeben könnten.
2) Ich halte zudem eine Straßenbahnverbindung zwischen Köln-Lind, Spich und Troisdorf, wie sie Ulrich Conrad vorgeschlagen hat für überdimensioniert. Da ich schließe ich mich dem kommentierenden User an, der dies auch erwähnte. Troisdorf und Spich haben einen hervorragenden S-Bahnanschluss. An den Bahnhöfen Spich und Troisdorf verkehren sowohl die S-Bahnlinien 12 und 13, die einen (ungefähren) 10-Minuten-Takt nach Porz bzw. Flughafen und in die Kölner Innenstadt bieten. Bei einer Umstellung auf ein 30/15-Minuten-Taktgefüge würden 3 mindestens alle 30 Minuten verkehrende S-Bahnlinien in Troisdorf und in Spich halten: nämlich eine S-Bahn aus Au (Sieg) über Hennef und Porz nach Köln, eine weitere S-Bahn aus Siegburg/Hennef über Flughafen nach Köln, und eine dritte S-Bahn aus Bonn-Oberkassel über Troisdorf und Flughafen nach Köln.
Eine Feinerschließung zwischen Troisdorf und Spich würde ich nach wie vor mit Buslinien der RSVG vornehmen, die – anders als die vorgeschlagene Stadtbahn – auch den S-Bahnhof Troisdorf-Spich anbinden können.
____________________________________________________________________________
Haltestellendichte
Mir erscheint die von mir gewählte Haltestellenfolge etwas zu „dicht“ und einer zügigen Kölner Stadtbahn unwürdig. Gerne nehme ich Verbesserungsvorschläge von Lesern auf und passe den Vorschlag ggf. an. Ich möchte allerdings insbesondere erwähnen, dass ich in Urbach und Elsdorf bewusst die dichte Haltestellenfolge gewählt habe. Denn das Einzugsgebiet dieser Stadtbahn hier soll bewusst bis hin zur Kaiserstr. bzw. Waldstr. reichen, und das sind schon ca. 600 bis 800 Meter nördlich der Stadtbahntrasse. In Urbach und Elsdorf muss diese Stadtbahn daher häufiger halten, damit Fahrgäste aus dem nördlichen Urbach nicht noch wesentlich längere Fußmärsche in Kauf nehmen müssen. Gleiches gilt eigentlich auch analog für Wahnheide und Lind.
Taktfrequenz
Ich schlage vor, sowohl die Linie 7 als auch die Linie 8 jeweils im 20-Minuten-Takt verkehren zu lassen. Vielleicht langfristig alle 15-Minuten (bei einer generellen Umstellung in Köln bzw. NRW auf einen 30 bzw. 15 bzw. 7/8-Min-Takt). Dann gibt es aber zwei zusätzliche Fahrten auf der Deutzer Brücke, was nicht funktionieren würde. Ulrich Conrad hat mal eine Rheinüberquerung der Linie 15 von Ubierring nach Poll vorgeschlagen. Das wäre dann vielleicht eine Alternative.
Zwischen Zündorf und Porz könnte zusätzlich zu der Linie 7 entweder eine nach Porz verlängerte Stadtbahnlinie 13 (ist allerdings eine Hochflurlinie: dann also kein ebenerdiger Einstieg auf der Linie 13 zwischen Porz und Zündorf) oder zum Beispiel diese Außenringlinie 14 (Niederflurlinie) verkehren, denn aktuell verkehrt die Linie 7 bis nach Zündorf alle 10 Minuten.
_____________________________________________________________________________
Mögliche Änderungen im Busverkehr
Im Zuge der Einführung dieser Stadtbahnlinie 8 schlage ich folgende Änderungen bei den Buslinien 160 und 162 vor.
- Die Linie 162 verkehrt montags-samstags nur noch alle 30 Minuten. Abends und am Wochenende wird ein 60-Minuten-Takt geboten. Die Linie 162 sollte montags-freitags tagsüber über das Schulzentrum Wahn verkehren.
- Die Linie 160 verkehrt ebenfalls montags-samstags nur noch alle 30 Minuten. Abends und am Wochenende wird auch hier ein 60-Minuten-Takt geboten. Die Linie 160 verkehrt nicht mehr über Eil, die Anbindung Eil nach Urbach und Porz übernehmen andere Buslinien (z.B. die Linien 151/152), sondern wie die Linie 162 über Königsberger Str. In Wahnheide erhält die Linie 160 zudem einen geänderten Linienweg. Sie verkehrt ab der Haltestelle Lukasstr. auf der Magazinstr. bzw. Sportplatzstr. zur Heidestr. Von dort fährt sie Richtung Wahn, biegt aber in die Albin-Köbis-Str. Richtung Nachtigallenstr./Wahn Schulzentrum ab. Von dort fährt sie weiter Richtung Wahn S-Bahnhof S12, S13, S14. Ab Wahn S-Bahnhof verkehrt sie weiter nach Zündorf. Die Buslinie 164/SB55 entfällt im Zuge einer Einführung der rechtsrheinischen Stadtbahn in Niederkassel nach Bonn und Troisdorf (insb. in Ranzel ist allerdings noch geänderter Busverkehr möglich, z.B. durch die 550/163, die aber im reduzierten Takt (alle 30 Minuten verkehrt und von Wahn ebenfalls nach Zündorf verlängert werden würde). Der Stadtteil Lind wird nicht mehr von der Linie 160 bedient.
- An der Kreuzung Waldstr./Mühlenweg entsteht eine neue Bushaltestelle. Zwischen dieser Haltestelle und Porz Markt über Königsberger Str. besteht durch die geänderten Linien 160 und 162 ein 15-Minuten-Takt (abends und sonntags ein 30-Minuten-Takt)
- die Linie 505 fährt über die neue Stadtbahnendhaltestelle Lind
UPDATE 14.04.2020: die Anbindung der Stadtteile Wahnheide und Lind an den Stadtteil Wahn könnte bei o.g. Konzept etwas zu gering ausfallen (jeweils nur alle 30 Minuten, in den Randzeiten alle 60 Minuten). Daher schlage ich die Einrichtung einer zusätzlichen Buslinie 16x vor, die alle 30 Minuten (Randzeiten: alle 60 Minuten) verkehrt: diese würde von Lind aus auf dem Linienweg der aktuellen Linie 160 verkehren über Wahnheide Richtung Wahn, biegt in die Albin-Köbis-Str. ab zum Schulzentrum Wahn und fährt von dauert aus Richtung Wahn S-Bahn und weiter nach Zündorf. Zwischen Zündorf und Wahnheide bildet sie zusammen mit der neuen (geänderten) Linie 160 einen 15-Minuten-Takt (abends+sonntags: 30-Minuten-Takt). Die Linie 16x wird zudem fahrplantechnisch entzerrt zur Linie 162, so dass zwischen Lind und Wahn S-Bahn bzw. Wahn Schulzentrum ein ungefährer 15-Minuten-Takt (sonntags+abends: alle 30-Minuten) besteht. Die Linien 16x und 160 sind die einzigen, die dann zwischen Zündorf und Wahn S-Bahn verkehren. Die Linie 550/163 wird nicht nach Zündorf verlängert.
________________________________________________________________________________
Keine Stadtbahn zum Flughafen
Ich lehne die Anbindung des Flughafens durch die Stadtbahn der KVB, wie sie von einigen Usern in den Kommentaren zu Ulrich Conrads Vorschlag eingefordert worden ist, zum Beispiel in diesem hier, ab. Es ist zwar richtig, dass der Flughafen Köln/Bonn der größte Arbeitgeber in der gesamten Region ist und daher auch gut mit dem ÖPNV erreichbar sein sollte. Die User, die eine Stadtbahnanbindung des Flughafens einfordern, scheinen aber vielleicht ganz vergessen zu haben, dass man vor nicht allzu langer Zeit einen aufwändigen und kostenintensiven Tunnel gegraben hat, den sich sowohl S-Bahnen, Regionalbahnen als auch der Fernverkehr teilen, um eben diesen Flughafen anzubinden. Bei der Flughafen-Bahntrasse handelt es sich auch nicht um eine Stichstrecke, der Flughafen ist sowohl vom Norden als auch vom Süden her bereits exzellent mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Östlich des Flughafens befindet sich weitestgehend Natur, die Wahner Heide und weiter ein paar Dörfer bzw. das Bergische Land. Westlich des Flughafens befindet sich Porz und Urbach. Natürlich muss auch der Flughafen von Porz und Urbach angebunden werden. Das geschieht aber schon durch die Buslinie 161. Ich schaue mir da einmal ihren Fahrplan an. Eine im 30-Minuten-Takt verkehrende Buslinie durch eine Stadtbahn zu ersetzen und noch dazu einen U-Bahnhof am Flughafen zu errichten halte ich schon für ziemlich überdimensioniert. Weiß jemand, ob auf der 161 Gelenkbusse verkehren? Wenn der Flughafen so wichtig ist, warum gibt es dann keine direkte Busverbindung von Eil, Finkenberg, Wahnheide und Lind zum Flughafen? Die Nachfrage ist scheinbar nicht vorhanden, entweder fahren die Fahrgäste insbesondere mit der S13/S19 zum Airport oder eben mit der Buslinie 161.
Da hatte ich mal was ganz ähnliches. 😉
Ich werde die Abweichungen zu deinem Vorschlag noch in der Beschreibung begründen.
Ist passiert. Deinen Vorschlag habe ich auch oben verlinkt.
Danke.