Beschreibung des Vorschlags
Der Abschnitt am Gürtel zwischen Aachener und Dürener Straße wird nach Fertigstellung der Nord-Süd-U-Bahn die letzte Stelle im Kölner Netz sein, auf der Hoch- und Niederflurlinien gemeinsam fahren müssen. Das ist ausgesprochen ungünstig, da die Haltestellen dadurch nicht für alle Züge behindertengerecht gestaltet werden können. Lösen könnte man dieses Problem durch Führung der Linie 7 über eine neue Trasse durch den Stadtteil Lindenthal, der dann auch noch zusätzlich erschlossen werden würde.
Zudem wäre das Kölner Schienenverkehrsnetz dann lupenrein in ein Hoch- und ein Niederflurnetz aufgeteilt.
Einen ähnlichen Vorschlag hatte Tramfreund94 einmal gemacht, doch an jenem gefäll mir nicht so gut, dass die Buslinie 136 dabei nicht ersetzt werden kann. Da der 136er aber vom Neumarkt bis Hohenlind entsprechend meiner veränderten Linie 7 fahren würde, könnte er entfallen. Auch den 146er könnte man kürzen, was ein deutliches Sparpotenzial ermöglicht.
Die Linie 136 könnte bei meinem Vorschlag nicht eingespart werden. Also sie könnte es schon, denn die Linie 7 würde sie auf dem Abschnitt Karl-Schwering-Platz – Hohenlind ersetzen. Übrig bliebe dann noch der Abschnitt Karl-Schwering-Platz – Rudolfplatz der jetzigen Linie 136. Zwischen den benachbarten Haltestellen Karl-Schwering-Platz und Hildegardis-Krankenhaus kann man zur Not auch laufen und den Abschnitt Hildegardis-Krankenhaus – Rudolfplatz bedient auch die Linie 146. Auch sind das Hildegardis-Krankenhaus und die Wiso-Fakultät über einen kleinen Fußweg entlang der Universitätsstraße von der Einmündung Universitätsstraße/Dürener Straße erreichbar. Also kann bei meinem Vorschlag die Linie 136 eingestellt werden.
Allerdings ist dein Linienvorschlag streckentechnisch vielleicht etwas günstiger, um die Linie 136 zu ersetzen, als meiner. Auch erschließt er Hildegardis-Krankenhaus, Wiso-Fakultät und Uni Köln mit kürzeren Fußwegen. Aber mein Vorschlag erreicht im Gegensatz zu deinem Vorschlag die Straßenbahnhaltestelle Moltkestraße, an der sich künftig auch der S-Bahnhof Köln Aachener Straße befindet, der eine sinnvolle Umsteigemöglichkeit zwischen der Ost-West-Stadtbahn und der S-Bahn Richtung Hbf-Deutz bzw. Hürth-Bonn/Hürth-Euskirchen herstellt. Da die Linie 7 auch nach Frechen fährt, ist sie für die als Zubringer zur S-Bahn sehr interessant. Diese Aufgabe könnte sie bei deiner Trasse aber nicht wahrnehmen. Es würde aber theoretisch gehen, wenn die Linie 7 den Hiroshima-Nagasaki-Park östlich tangiert.
Die fehlende S-Bahnanbindung ist natürlich ein Argument. Trotzdem ist mir der komplette Ersatz des 136ers sehr wichtig. Was würdest du davon halten, wenn ich die Strecke über den Zülpicher Wall zur Zülpicher Straße führe?
Warum nicht ab Bachemer Str/Zülp. Wall entlang der Eisenbahn Richtung Moltkestr.?
Jap, so hätte ich es auch vorgeschlagen, also entlang des Ostrands des Hiroshima-Nagasaki-Parks zur Moltkestraße und somit zum S-Bahnhof Aachener Straße.
Wenn die Ost-West-U-Bahn zwischen Heumarkt und Universitätsstraße kommen sollte, wo siehst du denn Tunnelausfädelung, Rampe vor?
Auf der von dir eingezeichneten Strecke ist kein eigener Bahnkörper möglich, so dass die Trasse weitestgehend straßenbündig verlaufen müsste. Die Verkehrslage auf der Dürener Str. ist aber als stockend zu bezeichnen (ich habe jahrelang in Lindenthal gewohnt). Das ist dort noch schlimmer als auf der Zülpicher Straße. Und die Zülpicher Straße hat man schon für den Autoverkehr zwischen Hst. Universität und Uni-Mensa gesperrt, was auf der Dürener Str. wohl kaum möglich ist, da würden Geschäftsleute und Anwohner Sturm laufen. Besser fände ich wirklich einen Tunnel unter der Dürener Str., wie es von einigen Politikern gefordert wird. Ob dieser eine hohe Priorität hat bzw. sich lohnt, nur um die Linie 136 zu ersetzen, wage ich aber zu bezweifeln.
Einen Nachteil hat dein Vorschlag ggü. jenem von Tramfreund94 noch: deine Lindenthaler Bahn hätte keine Verknüpfung mit einer zukünftigen Kölner Westring S-Bahn. Diese soll ja bekanntermaßen Höhe Kreuzung Aachener Str/Moltkestr. halten. Die Bahnhöfe Süd und West liegen zu weit entfernt. Einen Umstiegspunkt für Fahrgäste aus Frechen, Marsdorf, Lindenthal zum Beispiel Richtung Bonn fände ich nicht unwichtig.
Eine Ost-West-U-Bahn lehne ich ab.
Gegen straßenbündige Straßenbahnen ist prinzipiell nichts einzuwenden, deshalb hast das ja „Straßenbahn“. Sollte der Autoverkehr die Straßenbahn zu sehr behindern, müsste man ihn halt einschränken, z. B. durch Sperrung der Zülpicher Straße östlich der Kreuzung mit dem Gürtel. Einen Tunnel durch Lindenthal lehne ich ebenfalls ab. Man bedneke einmal, wie viel Straßenbahnstrecken finanzierbar wären, mit dem Geld, das dieser Tunnelbau kosten würde.
Den fehlenden Anschluss zur S-Bahn hatte bereits Tramfreund94 bemängelt, was du nicht sehen konntest, da ich eure Beiträge fast gleichzeitig freigeschaltet habe. Dennoch genügt es wohl, wenn ich einmal antworte.
Eine Sperrung der Dürener Str. östlich des Gürtels oder/und westlich der Universitätsstr. wäre vermutlich kaum durchsetzbar und praktikabel. Der Verkehr würde das Verkehrsaufkommen auf anderen Straßen erhöhen (Aachener Str, Bachemer Str., Gleueler Str, auch: Zülpicher Str., Berrenrather Str., Luxemburger Str.). Autofahrer mit Ziel Einkaufsmeile Dürener Str. würden dazu noch vermehrt durch die Wohngebiete südlich und nördlich der Dürener Str. rasen.
Ich stehe im Übrigen auch Tunnels kritisch gegenüber, aber in der viertgrößten Stadt Deutschlands ohne klassischem U-Bahn-System wird es nicht ganz ohne weitere U-Bahnabschnitte gehen.
Bei der Linie 7 (Frechen – Zündorf ca. 25 km; ggf. sogar via Niederkassel nach Bonn oder Troisdorf) zusätzliche straßenbündige Verläufe auf ausgelastesten Straßen umzusetzen, halte ich für bedenklich.
Für eine U-Bahn unter der Dürener Str. besteht andererseits aktuell wohl aber auch keine Dringlichkeit, zumal es eine Reihe an anderen Projekten gibt, die vermutlich ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis haben. Die Buslinien 136/146 funktionieren in Lindenthal auch ganz gut und fahren direkt in die Innenstadt.
Fazit: ist es nicht besser abzuwarten, anstatt eine oberirdische Lösung auf der Dürener Str. kurz- mittelfristig umzusetzen?
Eine Ost-West-U-Bahn hat gewiss auch Nachteile. Dass sie aber kommen wird, halte ich für mehr als wahrscheinlich. Ich persönlich bin ein Freund einer Kombination aus mittlerem und großem Tunnel. Ein großer Tunnel für die Linie 1 zwischen Heumarkt und Universitätsstr. und eine Ausfädelung aus dem Tunnel für die Linie 9 zwischen südlich des Neumarkts bzw. zwischen Neumarkt und Zülpicher Platz.