Beschreibung des Vorschlags
Auf Gleis 3 halten wie viele Züge am Tag? Ganz genau, null Stück an der Zahl. Es halten eher alle auf dem Durchgangsgleis 2.
Die aktuelle Einstiegshöhe von 76 Zentimetern an den Gleisen der Westseite mag für die Metronom-Züge und für die bis zu zwei ICs am Tag ganz nett sein. Aber es halten auch alle zwei Stunden Regionalzüge der Linie 82 Bad Harzburg–Kreiensen–Göttingen hier; in Northeim gibt es dabei sehr viele Zusteiger aus der RB 81 Nordhausen–Bodenfelde, die in der Stunde nicht nach Göttingen fährt. In mittelfristiger Zukunft ist außerdem eine weitere Linie Einbeck–Göttingen geplant.
Aus und in diese Züge muss man aber den Höhenunterschied überwinden, denn die LINTs sind sinnvollerweise nur auf 55 Zentimeter ausgelegt. Barrierefrei geht anders. Wie? Ganz einfach: Das aktuell ungenutzte, aber in Betrieb befindliche Gleis 3 wird „hochgestopft“, wie es zum Beispiel an den Bahnsteigen der Main-Weser-Bahn im Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe schon geschehen ist. Einfach Oberleitung höher hängen, 21 Zentimer Schotter drunterstopfen, fertig. Okay, vielleicht etwas zu salopp gedacht, aber prinzipiell sollte es nicht die Welt kosten. Der Bahnsteig kann eins zu eins erhalten bleiben und die Bauarbeiten beeinträchtigen nicht den laufenden Verkehr.
Danach wäre es endlich möglich, von den Zügen der Sollingbahn und der Südharzstrecke, deren Bahnsteige bereits heute nur 55 Zentimeter hoch sind, stufenlos in alle Züge nach Göttingen zu gelangen. Zwar ist das in Gegenrichtung vermutlich trotzdem nicht so einfach möglich, aber es wäre doch ein (extrem einfach zu realisierender) Anfang auf dem Weg zu einer wirklich barrierefreien Infrastruktur.