Beschreibung des Vorschlags
Hamburg ist mit 1,9 Millionen Einwohnern nach Berlin die zweitgrößte Stadt Deutschlands und knapp hinter dem etwa gleichgroßen Wien die drittgrößte Stadt im deutschen Sprachraum. Während aber die Berliner Straßenbahn und die Wiener Straßenbahn zu den größten Straßenbahnnetzen der Welt zählen und auch groß erweitert werden, verzichtet Hamburg auf die Straßenbahn und lässt lieber überfüllte Metrobusse im 5-Minuten-Takt oder dichter fahren, die sich an Knotenpunkten gegenseitig behindern, oder plant unbezahlbare U-Bahnen, die aber zu große Haltestellenabstände haben. Dabei zeigen durchaus die Berliner und die Wiener Straßenbahn, dass eine Straßenbahn auch in einer Millionenstadt sinnig ist. Berlin ist doppelt so groß wie Hamburg, hat aber die Straßenbahn derzeit nur in der Osthälfte, will aber damit auch großzügig den Westteil der Stadt besser erschließen. In Wien (etwa genauso groß wie Hamburg) fährt die Straßenbahn auch so gut wie überall hin. Lediglich Wien-Inzersdorf (14500 EW) ist nicht durch die Straßenbahn erschlossen. In München gibt es ein Straßenbahn- und ein Metrobusnetz. Beide Netze sind gleichberechtigt und die fahrgaststärksten Metrobuslinien werden gerne durch Straßenbahnenneubaustrecken ersetzt. In Hamburg dagegen gibt es keine Straßenbahn, aber viele straßenbahnwürdig ausgelastete Metrobuslinien. Die Gegenbeispiele Berlin, Wien und München zeigen: Hamburg verzichtet zu Unrecht auf die Straßenbahn und könnte dringend eine gebrauchen.
Der Hamburger Stadtbezirk Harburg hat 170000 Einwohner und ist auch namensgebend für den gleichnamigen Landkreis Harburg, der an ihn grenzt. Harburg wirkt allerdings bedingt durch den gigantische Hamburger Hafenkomplex zwischen Elbe und der nördlichen Grenze Harburgs eher wie eine Großstadt südlich vor den Toren Hamburgs. Unmittelbar südlich an Harburg grenzt Seevetal. Seevetal ist mit 42000 EW die bevölkerungsreichste Gemeinde im Landkreis Harburg, ist jedoch im Gegensatz zur zweitgrößten Gemeinde im Kreis Harburg (Buchholz mit 40000 EW) keine Mittelstadt, da Seevetal keine Stadtrechte besitzt. Harburg und Seevetal haben zusammen 212000 EW und liegen am Knotenpunkt mehrerer Autobahnen und Eisenbahnen und sind dennoch recht mau durch die Schiene erschlossen.
Zeru hat bereits Ideen für ein Harburger Straßenbahnnetz. Ich habe mir überlegt darauf aufbauend eine Straßenbahn von Harburg nach Seevetal vorzuschlagen. Am besten bietet sich dafür eine Straßenbahn Harburg – Sinstorf auf der Winsener Straße. Diese habe ich von Zeru übernommen. Die Straßenbahn beginnt in Harburg-Mitte (26200 EW) an der TU (Technischen Universtät) und erschließt die Innenstadt am Rathaus. Dann erschließt sie die Stadtteile Wilstorf (17400 EW), Langenbek (4000 EW) und Sinstorf (4300 EW).
Seevetal ist eher eine statistische Samtgemeinde und zwischen den Ortsteilen gibt es längere Abschnitte ohne Bebauung. Doch das ist natürlich gut für längere Straßenbahntrassen auf unabhängigem Bahnkörper. Erschlossen werden Fleestedt (4750 EW) und Hittfeld (5600 EW). Dabei fährt die Straßenbahn oft näher an höhere Häuser als Busse und kann das auf einer eigenen Gleisstrecke, die komplett unabhängig ist. In Hittfeld erschließt die Straßenbahn das Rathaus, was auch Sitz der Gemeindeverwaltung Seevetal ist, und endet an der A1-Auffahrt an einem großen neuen P+R.
Wie groß ist denn das bisherige Verkehrsaufkommen?
Eine bisschen genauere Ausarbeitung bitte! Die ersten Absätze sind ja recht allgemein und deckungsgleich mit anderen Vorschlägen. Lediglich der letzte Absatz bezieht sich konkret auf diesen Vorschlag. Es fehlt aber beispielsweise, wie und warum du in Hittfeld durch die Gärten und enge Wege von Privatgrundstücken trassieren willst. Bitte unbedingt prüfen, ob dort eine (zweigleisige?) Trasse machbar ist und ob es nicht realistischere Trassierungsmöglichkeiten gibt. Sonst landet das hier schnell in Ablage P.
(P=Papierkorb)
Prinzipiell gefällt mir die Linienführung recht gut, wenn man von der Nutzung privater Gärten und der Beseitigung von Gräbern absieht. Eine Linienführung über einen Friedhof sollte sich schon aus Gründen der Pietät verbieten. Das ist aber auch alles gar nicht nötig. Führe die Linie in Hittfeld einfach über die Schützenstraße, sowie über die Kirch- und Jesteburger Straße zum Endpunkt oder lass die Linie früher enden. Ein P+R-Platz an der Autobahn ist zwar prinzipiell eine gute Idee, aber in diesem Fall würde er vermutlich kaum genutzt werden. Von der Anschlusstelle (AS) Seevetal-Hittfeld bis zur AS Seevetal-Fleestadt würde man mit der Auto etwa vier bis fünf Minuten benötigen, die Straßenbahn würde wohl mindestens zehn brauchen. Der umsteigende Autofahrer hätte daher in Fleestadt die Chance auf eine Bahn, die er in Hittfeld verpassen würde. Zudem dürfte der Fahrpreis innerhalb Hamburgs (z. B. ab Rüstweg) geringer sein, als wenn man schon in Hittfeld einsteigt.
Der andere Endpunkt erscheint mir auch nicht glücklich. Warum führst du die Linie dort nicht weiter nach Westen? Nach Heimfeld oder Eißendorf? Vielleicht bis an den Waldrand? So könnte man auf Buslinien dorthin verzichten. Lässt man die Straßenbahn an der Uni enden, benötigt man parallel Buslinien, die weiter fahren.
Ist das mit dem Friedhof so schlimm? Soweit ich das weiß, sind Gräber ja nicht dauerhaft gemietet. Man kann also einfach warten, bis die Mietdauer abgelaufen ist, und dann die Fläche entwidmen. Klar wird das dann ein langfristiges Projekt, das ist die Straßenbahn in Hamburg (+Region) aber doppelt. Private Gärten sind jetzt auch kein sooo großes Problem, die lassen sich verlegen.
Zum P+R gebe ich dir recht, wobei viele vermutlich auch gleich zum Bahnhof Harburg fahren würden, weil man dort die schnelle S-Bahn nach Hamburg nehmen kann.
Stimmt, der Nordast könnte weiter geführt werden, da gefällt mir Zerus Linie besser
Gut, mit den Gräbern müsste man sehen. Ich weiß nicht, was für Gräber dort sind. Reihengräber laufen in der Tat nach 20 jahren aus, Wahlstellen kann man jedoch verlängern, so dass Familiengräber über Generationen hinwge Bestand haben können. Auch Ehrengräber bleiben dauerhaft bestehen. Notfalls kann man aber auch die Toten ausgraben und umbetten. Schön finde ich das allerdings nicht. Im Osten von Hittfeld müssten jedoch nicht nur Gärten geopfert, sondern auch Wohnhäuser abgerissen werden. Da ist einfach kein Platz für diese Trasse. Abgesehen davon, kann man einen zum Haus gehörenden Garten keineswegs woanders hin verlegen, man könnte ihn nur verkleinern bzw. zerstören und anderswo einen Ersatz anbieten.
Im Vergleich zu Zeru’s Vorschlag gibt es neben der Führung ab Sinstorfer Kirchweg im Süden eine weitere Abweichung, wenn man vom Endpunkt an der Uni abseht:
Du führst die Straßenbahn (zweigleisig?) durch die recht enge Fußgängerzone Harburgs, die Lüneburger Straße, statt über den Harburger Ring wie bisher die Busse schon fahren.
Gibt es dafür einen Grund? Ich sehe aufgrund der Platzverhältnisse und des mangelnden Nutzens kaum einen Vorteil. Insgesamt bin ich ein Freund von Trams in Innenstädten. Wenn ich aber an Mannheim oder die Bremer Obernstraße denke ist dort einfach viel mehr Platz.
Historisch gesehen führte die Tram dort entlang, übrigens wenn wir bei der Historie schon sind: Harburg wirkt nicht wegen des zerteilenden Hafenkomplexes wie eine Großstadt, es wurde vor etwas weniger als 100 Jahren zur Großstadt Harburg-Wilhelmsburg.