Beschreibung des Vorschlags
Hallo,
ich möchte einen Vorschlag zum Ausbau der S-Bahn Hamburg einreichen. Er greift mehrere Aspekte auf:
- aktuelle Planungen für die S-Bahn Hamburg sehen vor, dass die S2 und die S4 beide nur noch Radiallinien sind. Sie sollen von Altona über Hamburg beide nach Osten führen.
- Im schönen Web-Artikel „Wenn die Crowd die neue U-Bahn baut“ über unsere Seite Linie Plus wird von der Dringlichkeit eines S-Bahn-Tunnels Altona – Harburg berichtet. Hamburg hat bereits am eigenen Leib gespürt, dass die kleinste Störung am Bahnhof Elbbrücken den gesamten Eisenbahnverkehr der Region Hamburg lahmlegt, da es keine Umleitungsstrecke gibt. Einen Vorschlag für einen S-Bahn-Tunnel Altona – Harburg gibt es bereits von Nicolas Blume.
- Seevetal (42000 EW) liegt unmittelbar vor den südlichen Toren Hamburgs und ist die bevökerungsreichste Gemeinde im Landkreis Harburg. Trotz der hohen Einwohnerzahl und dem Rangierbahnhof Hamburg-Maschen im Seevetaler Stadtteil Maschen, dem größten Rangierbahnhof Europas“ ist Seevetal nur sehr unzureichend durch den SPNV erschlossen. Aufgrund der Größe und der direkten Nähe zu Hamburg bietet Seevetal natürlich größtes Potential für einen Anschluss an die S-Bahn Hamburg.
Ist-Situation: Die Züge halten nur in Meckelfeld, Maschen und Hittfeld.- Relativ vernünftig wird nur Meckelfeld, der größten Stadtteil Seevetals, erschlosssen, aber einen Bahnhalt gibt es dort auch nur an einer von zwei Strecken.
- In Maschen, dem zweitgrößten Stadtteil Seevetals, halten die Nahverkehrszüge auf der falschen Seite des Rangierbahnhofkomplexes. Dort steigen Fahrgäste in der menschenleeren Heide aus und durch mehrere hundert Meter Gleise, die von tausenden Güterzügen täglich frequentiert werden, liegt der Personenhalt vom Ort entfernt. JWD und nur mit dem Buszubringer, aber definitiv nicht fußläufig erreichbar.
- Nach „Hittfeld“, dem Stadtteil mit der Gemeindeverwaltung Seevetals, ist schließlich der dritte und letzte Personenhalt Seevetals benannt. Allerdings liegt der Halt nicht in Hittfeld, sondern in der Siedlung Emmelndorf.
- Hinter Seevetal liegt mit Buchholz (40000 EW) die größte Stadt im Kreis Harburg.
Ich möchte gerne diese Aspekte in einem neuen Linienverschlag vereinen. Konkret heißt das, dass ich vorschlagen möchte, die geplante S2 und S4 von Altona über den von Nicolas Blume vorgeschlagenen S-Bahn-Elbtunnel Altona – Harburg nach Harburg und weiter nach Seevetal verlängern. In Harburg sehe ich einen zusätzliche Halt in Bostelbek vor. Dann geht es durch den Harburger S-Bahn-Tunnel.
Die Grundidee Seevetal, aber auch Buchholz besser an die S-Bahn in Harburg anzubinden, hat auch Ulrich Conrad, wobei er einen S-Bahn-Tunnel Harburg Rathaus – Seevetal vorsieht. Im Prinzip fährt bei ihm die S-Bahn von Hamburg nach Seevetal als S-Bahn Hamburg Hbf – Wilhelmsburg – Harburg – Seevetal als Verlängerung der geplanten S3 und S6 und bei mir die S-Bahn Hamburg Hbf – Altona/Reeperbahn – Waltershof – Harburg – Seevetal als Verlängerung der geplante S2 und S4. Beide Strecken brauchen neue S-Bahn-Tunnel in Hamburg, aber beide Routen haben für die Verkehrsbeziehungen Harburg – Seevetal ihren Reiz. Mein Vorschlag kommt aber mit weniger Tunneln aus und gleichzeitig ist ein Elbtunnel Harburg – Altona als zweite Elbquerung im Hamburger Eisenbahnnetz weit wichtiger als ein größerer S-Bahn-Tunnel in Harburg, weil die zweite Elbquerung als Bedarfsumleitung gebraucht wird. Weil aber durchaus beides realistisch ist, gestalte ich meinen Vorschlag so, dass er mit Ulrichs Vorschlag kompatibel ist. Pfeile verweisen dabei auf Ulrichs Strecken. Ohne die Anschlussstrecken an Ulrichs S-Bahn-Strecke in Seevetal misst mein Vorschlag nur 49,225 km.
Beginnen wir in Altona. Die geplante S2 (nördliche S-Bahnstammstrecke über Bahnhof Dammtor) kann direkt in S-Bahn-Elbtunnel Altona – Harburg münden. Die geplante S4 befährt die südliche S-Bahnstammstrecke (Altona – Landungsbrücken – Hamburg Hbf) und muss aus Richtung Landungsbrücken in den Elbtunnel einfahren. Eigentlich wollte ich an der Königstraße abzweigen, doch weil das aufgrund von sehr langen Entwicklungslängen nicht möglich ist, zweigt sie bereits an der Reeperbahn ab und fährt dann ohne Halt direkt in den Elbtunnel. Nächster Halt für beide Linien ist HH-Waltershof am anderen Elbufer, aber immer noch im Elbtunnel.
Hinter Harburg (Haupt-)Bahnhof verzweigt sich der S-Bahn-Tunnel unterirdisch und die S-Bahn wird Richtung Süden geführt. Neben der Bahnstrecke Hamburg – Hannover ist genug Platz für zwei S-Bahn-Gleise + Mittelbahnsteige. Hinter Meckelfeld zweigt die S-Bahn Richtung Maschen (Ort) ab. Aufgrund der A1-Brücke und dem Rangierbahnhof Maschen als größtem Rangierbahnhof Europas ist hier ein Verbindungstunnel nötig. In Maschen hält die S-Bahn dann am westlichen Ortstrand. Kurz vor Maschen kann eine der beiden S-Bahnlinien S2 oder S4 auch nach Winsen abzweigen, vgl. Ulrich Conrads Vorschlag. Sie hält dann in Maschen am Milchberg. Die Pfeile dort verweisen auf Ulrichs Strecke nach Glüsingen und Fleestedt bzw. nach Winsen. Allerdings soll die S-Bahn über Maschen-West nach Glüsingen fahren. Nur wenn es eine S-Bahn Harburg – Meckelfeld – Maschen – Winsen darf meine S-Bahn vielleicht zwischen Meckelfeld und Fleestedt Maschen umfahren, ich würde es aber nicht anstreben, da Maschen zu groß ist, um umfahren zu werden.
Von Maschen aus fährt die Bahn erst nach Fleestedt (4750 EW) und dann auf eigenen Gleisen entlang der Bahnstrecke Hamburg – Wanne-Eickel nach Buchholz. Allerdings wird es noch hinter dem Bahnhof Hittfeld, der dann in Seevetal-Emmelndorf umbenannt wird, eine Stichstrecke nach Hittfeld geben, die auch Eddelsen erschließt. Hittfeld hat 5600 EW und ist Sitz der Verwaltung Seevetals, sodass der direkte Anschluss sinnvoller ist. Möglich wäre auch eine direkte Strecke Maschen – Hittfeld über Karoxbostel, allerdings erreicht sie weniger Einwohner, hätte jedoch in Hittfeld einen zentraleren Bahnhof. (Das erklärt auch den Stationsnamen „Seevetal-Hittfeld (West)“, da der Bahnhof ohne S-Bahn über Karoxbostel nur Seevetal-Hittfeld hieße, jedoch im Falle der S-Bahn über Karoxbostel „Hittfeld West“ heißt und die Station an der Bahnhofstraße den Namen „Hittfeld“ trägt.) Natürlich sind bei zwei Linien aber auch zwei Trassen denkbar, sodass eine S-Bahn-Linie Maschen – Buchholz über Fleestedt und die andere S-Bahn-Linie Maschen – Buchholz über Hittfeld fährt. Die S-Bahn-Linie Maschen – Fleestedt – Buchholz fährt dann zwischen Fleestedt und Buchholz vollständig entlang der Strecke Hamburg – Wanne-Eickel. Gestrichelt habe ich das eingezeichnet. Entlang der Bahnstrecke Hamburg – Wanne-Eickel hat die S-Bahn immer eigene Gleise, für die der Platz auch vorhanden ist.
Ich denke mal, der Vorschlag stellt eine gute Erweiterung der Hamburger S-Bahn gen Süden dar. Mit Seevetal und Buchholz werden zwei Vororte mit jeweils über 40000 EW und damit zusammen 80000 EW attraktiver an ihr Oberzentrum Hamburg-Harburg angeschlossen und gleichzeitig werden Altona und Harburg besser verbunden und die S3/S31 Hamburg Hbf – Elbbrücken – Harburg entlastet.
Die Bahnstrecke Hamburg – Wanne-Eickel kannte ich noch gar nicht, sieh an 😉
Dass da aber Altona auf dem Streckenast zum City-Tunnel links liegen gelassen wird… ne, da würde ich zumindest noch Königstraße mitnehmen.
Die Verbindungskurve aus dem Osten in Richtung Elbtunnel gefällt mir grundsätzlich. Allerdings stelle ich mir die Frage, warum ab Reeperbahn? Ab Königsstraße sollte es doch auch gehen und man hätte dort einen deutlich geringeren Tunnelanteil. Zudem könnten beide Zufahrten (aus Norden und Osten) noch am „Kreuzfahrtterminal Altona“ halten anstatt dass sie unter der Elbe aufeinandertreffen.
Das hängt von der notwendigen Entwicklungslänge der Tunnelrampen ab. Wie tief verläuft der Hamburger S-Bahn-Tunnel unter dem Straßenpflaster und in welcher Tiefe muss die Elbe gequert werden. Dann kann ich überlegen, ob es mit einer Neigung von max. 12,5 ‰ möglich ist, die „Königstraße“ und das „Kreuzfahrtterminal Altona“ mitzunehmen. Verkehrlich gesehen ist es ja sehr sinnvoll, insbesondere auch für das Kreuzfahrtterminal, da es so perfekt mit dem ÖPNV erreichbar ist. Und so ein Kreuzfahrtterminal ist ja mit einem Flughafen vergleichbar, wenn es darum geht, in den Urlaub zu fahren, also sollte man auch dorthin gut anreisen können.
Also wird der östliche Anschluss für einen Bf. „Kreuzfahrtterminal Altona“ ohne einen Umbau von Königsstraße nicht möglich sein.
Allerdings könnte man bei dem Ast den Fischmarkt noch mit einer Station anbinden. Dies würde sicherlich den Nutzen eines so langen Tunnels erhöhen. Denn ohne den zusätzlichen Tunnel könnte man ja theoretisch auch von Osten bis Altona fahren und dann dort wenden, um die Elbe zu unterqueren.
Was wird dann eigentlich aus der geplanten Verlängerung der S4 nach Elmshorn?
Und wäre auch eine Führung via Elbchaussee/Hohenzollernring und dann Finkenwerder möglich?