Beschreibung des Vorschlags
Aktuell verkehrt der RE1 alle Stunde bis Büchen, alle zwei Stunden bis Rostock. Ich denke, hier würde es sich anbieten, den alle zwei Stunden in Büchen endenden RE1 jeweils bis Lübeck zu verlängern.
Aber von vorn: Der RE1 ist eine mit Dostos betriebene Linie, die die Hansestädte Hamburg und Rostock verbindet. Die Linie fährt dabei die Halte Bergedorf, Schwarzenbek und Büchen an, wo sie im T120 endet. Mölln und Ratzeburg sind zwei Gemeinden im Schleswig-Holsteinischen Kreis Herzogtum Lauenburg, mit zusammengerechnet etwa 35.000 Einwohnern, die – obwohl sie in einem direkt an Hamburg anliegenden Kreis liegen und eine Bahnverbindung besitzen – keine direkte Anbindung an die Millionenstadt haben. Abgesehen von den Einwohnern ist vor Allem die Gemeinde Ratzeburg mit ihren Seen eine beliebte Urlaubsdestination. Was dort aktuell verkehrt ist der im T60 fahrende RE83, der Lübeck über Büchen und Lauenburg mit Lübeck verbindet.
Mein Vorschlag ist es nun, den im T120 in Büchen endenden RE1 dort wenden zu lassen und weiter über Mölln und Ratzeburg nach Lübeck zu führen. Das würde den Einwohnern genannter Städte eine umsteigefreie Verbindung nach Hamburg und -Bergedorf, sowie eine weitere Verbindung nach Lübeck und Büchen ermöglichen. Die aktuelle Fahrtzeit von Ratzeburg nach Hamburg beträgt ca. 1h11, inklusive einem Umstieg von etwa 20-23min am Bahnhof Büchen, diese würde sich mit dem neuen Konzept um ca. 10-15min verringern, durch die Zeit die mit dem Umstieg wegfällt. Natürlich kommt mit dem Wenden aber ein wenig Fahrtzeit hinzu.
Halte:
0:00 – Hamburg Hbf
0:11 – Hamburg-Bergedorf
0:22 – Schwarzenbek
0:27 – Müssen
0:31 – Büchen [10min Wendezeit]
0:53 – Mölln(Lauenb)
1:00 – Ratzeburg
1:11 – Lübeck Flughafen
1:14 – Lübeck Hochschulstadtteil
1:23 – Lübeck Hbf
Ein Problem bei der Umsetzung dieses Vorschlags ist, dass die Strecke zwischen Büchen und Lüneburg aktuell nicht elektrifiziert ist. Die aktuell beste Lösung hierfür, wäre die dort lang fahrenden RE1 mit der Baureihe 245 zu bespannen. Bei erfolgter Elektrifizierung der Marschbahn und weiteren Bahnen, sollten davon ja genug zur Verfügung stehen. Langfristig ist es sicher erstrebenswert, auch diese Bahnstrecke per Oberleitung elektrifizieren.
Was außerdem anzusprechen ist, ist die Wendezeit in Büchen. Die Gemeinde Büchen ist mit ihren fast 7.000 Einwohnern, nämlich auch nicht ganz klein und ein Wegfall dieser stündlichen Verbindung an die Hansestadt Hamburg durch eine Umfahrung wäre relativ schade, mit der in Überlegung befindlichen S-Bahn-Verlängerung nach Lauenburg wäre diese Verbindung dann aber wieder gegeben. Das ist alles Zukunftsmusik, was ich allerdings weiß ist, dass eine Umfahrung Büchens weitere 10-15min von der Fahrtzeit abziehen würde, da die Strecke verkürzt würde und ein Halt mit 5-10min Wendezeit, sowie Beschleunigung und Verlangsamung durch Halten wegfallen würden. Dies würde aber natürlich einen Ausbau der Infrastruktur erfordern, was bei meinem Vorschlag bisher noch nicht erforderlich war.
Generell ist ein T120 für eine wahrscheinlich dann gut genutzte Linie in beide Richtungen natürlich nicht viel, man muss aber auch überlegen, wie viel hier überhaupt möglich ist, die Strecke ist ja in Teilen nur eingleisig. Vielleicht lässt man den RE83 wenn der RE1 fährt im T120 in Büchen enden? Es fährt ja nun fast niemand den ganzen Weg von Lüneburg nach Lübeck.
Ein weiteres Problem, das mir in den Sinn kommt, ist die Zuglänge, die bei den bestehenden Bahnsteigen auf ca. 100m begrenzt ist, was für die leicht anpassbaren RE1-Garnituren ja aber kein Problem sein sollte.
Langfristig würde ich folgendes Konzept vorschlagen:
Da der RE1 in Zukunft mit Coradia Stream HC-Garnituren bedient wird, kann man diese wunderbar in Büchen flügeln. Die 5-Teiligen Stream HC sind genau 100m lang und passen somit exakt an die Bahnsteige in Mölln, Ratzeburg, etc.
Wird dann noch die Strecke elektrifiziert und das im D-Takt vorhergesehene Überwerfungsbauwerk gebaut, oder die in meinem Vorschlag stehende Umfahrung Büchens, kann man die Einzugsbereiche in Mölln und Ratzeburg wunderbar direkt an Hamburg anbinden.
Zusammenfassend denke ich, dass diese Verbindung gerade zum Berufsverkehr viele Vorteile für die Bewohner des Einzugsbereich des Streckenabschnitts Büchen-Lübeck gibt. Außerdem hilft er, die Metropolregion Hamburg besser miteinander zu verbinden. Zudem ist er in seiner einfachsten Form sehr leicht umsetzbar und erfordert generell wenig Eingriffe in die aktuell bestehende Infrastruktur.
Schreibt mir gerne einen Kommentar, wenn ich etwas vergessen habe oder es Kritik/Anmerkungen gibt 🙂
Ähnliche Vorschläge:
Zugegeben, mein Vorschlag ähnelt diesem hier von Intertrain, soll sich aber im Gegensatz zu diesem auf die Orte Mölln und Ratzeburg und speziell auf die kurzfristig umsetzbare Verlängerung des RE1 konzentrieren.
Ich halte die Grundidee deines Konzepts für gut, es gibt da aber aus meiner Sicht ein paar Probleme:
– Der RE1 soll meines Wissens gemäß Zielkonzept nach Schwerin stündlich fahren, das wäre eine noch deutlich wichtigere Verbesserung für das Zentrum Mecklenburgs.
– Der Bahnhof Büchen ist in seiner bestehenden Form schon heute ein Problem für den Durchgangsverkehr Hamburg-Berlin. Hintergrund ist, dass alle Gleise in Büchen gequert werden müssen. Mit deinem Vorschlag würde sich die Kapazität auf dieser sehr viel wichtigeren Verbindung Hamburg-Berlin verringern, weil Zusatzverkehre das Gleisvorfeld von Büchen queren. Im Deutschlandtakt ist ja hier auch ein Überwerfungsbauwerk vorgesehen, aber wir wissen ja leider alle, dass das eher langfristig zu sehen ist.
– Wenn dann müssten die Bahnsteige und die Strecke schon ausgebaut und elektrifiziert sein, ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, Kapazität vom RE1 zu nehmen, weil man kürzere Fahrzeuge für ein paar Extrahalte haben will.
-> Was ich mir vorstellen kann, wäre ein geflügelter RE1, dann kann ein Zugteil nach Lübeck und das andere nach Schwerin fahren, ähnlich wie beim RE7 Hamburg-Kiel/Flensburg. Ob dann eine Flügelung in Büchen oder Müssen mit Fahrt über eine noch zu bauende Verbindungskurve mehr Sinn ergibt, vermag ich nicht zu beurteilen, dafür wohl am besten in die Vorschläge von Intertrain schauen.
Moin, danke für deinen Kommentar.
Habe den Vorschlag angepasst.
Könntest du bitte einen Link zum Zielkonzept hinterlegen. Da ich aufgrund meiner Recherche es nicht finden konnte
Ehrlich gesagt sehe ich wenig Zusatzgewinn mit diesem Vorschlag gegenüber meinem. Klar, der Fokus hier auf der Verlängerung des RE 1 ist da, während ich in meinem Vorschlag verschiedene Optionen darstelle, aber dafür braucht es m.E. keinen eigenen Vorschlag.
Und wenn man sich dann mal konkret die kurzfristige Verlängerung des RE 1 anschaut, ist es halt doch auch nicht ganz so optimal:
Also so vorteilhaft ich eine solche Verbindung insgesamt erachte, so wenig erkenne ich hier eine gute und schnelle Lösung, die du hier mit dem Vorschlag ja fokussierst.