Beschreibung des Vorschlags
Dieser Vorschlag ist Teil einer Serie zum Wiederaufbau eines Straßenbahnnetzes in Hamburg. Zur Übersicht mit allen anderen Strecken samt Liniennetzvorschlag gehts hier.
Hamburg kann getrost als ÖPNV-Entwicklungsland bezeichnet werden, zumindest für mitteleuropäische Verhältnisse. Hauptaspekt ist eine wenig erklärliche Aversion gegen Oberflächenschienenverkehr, seit Einstellung der letzten Tramlinie 1978 (eines noch in den 50er Jahren ausgebauten Netzes) herrscht in Hamburg vor allem eines: chronischer Mangel. Fast größenwahnsinnige U-Bahn-Pläne aus der Zeit wurden zu großen Teilen nicht umgesetzt, eine Straßenbahn fehlt, Doppelgelenkbusse mögen Doppelgelenkbusse sein – doch ein Bus ist am Ende immer noch das Verkehrsmittel niederster Ordnung. Ohne Tram und überlastetem Busnetz muss die U-Bahn teilweise auch Feinverteilerrollen übernehmen, was dem Sinn einer Schnellbahn fundamental widerspricht.
(Eine ausführliche Begründung gibt es in den Vorschlägen A, B, D und der Übersicht).
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Auch Harburg will an die Straßenbahn angeschlossen werden. Und ach guck, es gibt mitten in der A 255 ja die Bustrasse, in der auch Schienen liegen können. (Können? Mir fehlt da etwas das Ortkenntnis, 2,65 m pro Tram sollten es schon sein). Allerdings ist dies nicht nur eine Überbrückungsstrecke nach Harburg: auch Wilhelmsburg und Veddel, beide eher rudimentär mit der S-Bahn angeschlossen, werden so besser angebunden. Harburg ist dann wiederrum sein eigenes Zentrum mit eigenen Fernbahnhof und Innenstadt.
Trotz der mehreren Brücken ist der Bau gar nicht so kompliziert. In Wilhelmsburg und Harburg kann den Straßen gefolgt werden, die Süderelbe kann mit einer eigenen Brücke überwunden werden. Etwas problematisch wird es am Übergang BallinStadt – Wilhelmsburger Platz, wo ein Tramstreifen zwischen Straße und Schleusentor gequetscht werden muss. Die Veddeler Brückenstraße wird verkehrsberuhigt. An der Billhorner Brückenstraße schließt sich dann wieder die Stichstrecke aus Tiefstack/Rothenburgsort an.
Update:
Die Großwohnsiedlung Kirchdorf dürfte zwar schon eher auf Harburg ausgerichtet sein, wegen der A255 ist diese nach Süden aber kaum anbindbar. Allerdings hat die Gegend schon einen Anschluss verdient, und auch für Wilhelmsburger ist ein Anschluss an ihren Bahnhof interessant. Da eine weitere Verlängerung nach Süden unwarscheinlich ist, kann die Hauptstraße verlassen werden. Mit Ausnahme vom Hafen und Niedergeorgswerder sind die Elbinseln so weitestgehend erschlossen, und man ist im ÖPNV nicht mehr auf gebrochenen Verkehr zur S-Bahn angewiesen.
Diese Strecke gab es in ähnlicher Form schon einmal, die von dir angesprochenen Busspuren wurden damals von der Strab genutzt. Problem heute: Teile der Strecke werden von Solobussen im 20-min-Takt befahren, andere wiederum von Gelenkbussen alle 5 min. Diese Schwankungen müssen abgefangen werden möglicherweise durch Kurzläufer oder Anderes… Das könnte die Kosten für den Betrieb in die Höhe treiben und die Wirtschaftlichkeit nach unten.
Ja, das ist nicht ganz unproblematisch. Wobei man auch sagen muss: Buslinien kann man immer ändern. Mit einer Straßenbahn nach Veddel wird man da kräftig umbauen müssen und sicher wird auch die eine oder andere Verbindung etwas schlechter darstellen. Das lässt sich in so einem Fall leider kaum vermeiden.