Beschreibung des Vorschlags
Dieser Vorschlag beschreibt eine Expressbuslinie zwischen den beiden hessischen Städten Nidda und Lauterbach über Schotten.
Im Jahr 2014 wurden die ersten Expressbus-Linien im RMV eingeführt, zunächst um einen Schnellbusring rund um Frankfurt am Main zu schaffen, später fuhren auch die ersten dieser Expressbusse in den ländlicheren Regionen. Die Expressbusse sind als Ergänzung zu den Bahnen konzipiert und bedienen vorrangig Strecken, auf denen kein Bahnverkehr stattfindet.
Ziel dieses Vorschlages ist die verbesserte Anbindung der Regionen im nördlichen Wetteraukreis und dem Vogelsbergkreis an die Eisenbahnstrecken Gießen-Gelnhausen, Beienheim-Schotten und Gießen-Fulda.
Räumliche Grundlagen
Nidda und Lauterbach sind als „Mittelzentrum PLUS im Ländlichen Raum“ gemäß Landesentwicklungsplan Hessen klassifiziert. Schotten ist gemäß Regionalplan Mittelhessen als Grundzentrum eingestuft. Diese Busverbindung würde somit zum einen die Verbindungen Mittelzentrum – Grundzentrum zwischen Schotten und Nidda bzw. Lauterbach, aber auch die Verbindung Mittelzentrum – Mittelzentrum herstellen.
Gemäß einer Empfehlung des VDV sollte die Fahrzeit zwischen einem Ort und dem nächsten Grundzentrum 40 Minuten, dem nächsten Mittelzentrum 60 Minuten und dem nächsten Oberzentrum 90 Minuten nicht überschreiten (VVO-Nahverkehrsplan, S.79). Gemäß LEP Hessen, soll die Fahrzeit zum nächsten Oberzentrum sowohl im MIV als auch im ÖPNV 60 Minuten nicht überschreiten.
Nidda liegt im Wetteraukreis und hatte Ende 2019 17.929 Einwohner. Lauterbach liegt im Vogelsbergkreis und ist die Kreisstadt von diesem. Ende 2016 zählte die Stadt 14.076 Einwohner. Schotten liegt ebenfalls im Vogelsbergkreis, grenzt jedoch im Südwesten an Nidda. Schotten hatte am 09.05.2011 10.366 Einwohner.
Fahrplan und Fahrzeiten
Diese Verkehrsbeziehung wird im Fahrplan 2020 durch die Umsteigeverbindung aus den Buslinien 362, VB-93 und VB-65 angeboten. Der Umstieg findet dabei an der Haltestelle Schotten, Vulkaneum statt. Die schnellste Fahrt zwischen den beiden Städten dauert dabei 1:26 Stunden. Ziel der Expressbuslinie ist die Verbindung beider Orte in etwa einer Stunde, um sowohl in Nidda als auch in Lauterbach die Kreuzungen der dortigen Zuglinien zu erreichen, welche an beiden Orten etwa zur vollen Stunde stattfinden.
Doch nicht nur die Verbindung zwischen diesen beiden Orten kann so verbessert werden. So würde die Fahrzeit von Nidda nach Fulda von 1:47 h auf etwa 1:30 h , die Fahrzeit von Lauterbach nach Frankfurt mit dem Regionalverkehr von 2:25 h auf 2:10 h sinken. (Fahrzeiten auf Grundlage des Fahrplan 2020). Auch würde sich die Fahrzeit von Schotten in die Kreisstadt Lauterbach von 45 Minuten auf etwa 35 Minuten senken.
Die Reisezeitverhältnisse ÖPNV/MIV auf verschiedenen Relationen verändern sich wie folgt (ohne Express/mit Express):
– Nidda – Lauterbach (MIV: 45 min): 1,91 / 1,28
– Schotten – Lauterbach (MIV: 30 min): 1,5 / 1,2
– Nidda – Fulda (MIV: 62 min): 1,72 / 1,45
– Lauterbach – Frankfurt (MIV: 63 min): 2,3 / 2,06
Auf allen hier dargestellten Verbindungen wird das Verhältnis von MIV-Fahrzeit zu ÖPNV-Fahrzeit geringer.
Geplantes Angebot
Als Grundangebot ist Montag-Freitag ein 60-Minuten-Takt vorgesehen, am Wochenende verkehren die Busse im Zweistundentakt. Dies bedeutet, dass Mo-Fr 2 Fahrzeuge benötigt würden, am Wochenende ist ein Fahrzeug ausreichend. Die bestehenden Angebote der Linien 362, VB-65 und VB-93 würden bestehen bleiben, da nicht jede Haltestelle durch die hier vorgeschlagene Buslinie bedient wird, bzw die bestehende Linie einen anderen Linienweg nutzt.
Gäbe es irgendwie noch eine Möglichkeit einen Anschluss bzw. eine Übergangsmöglichkeit zur Linie 92 herzustellen? Ansonsten gute Idee!
Die Linie VB-92 (Vulkan-Express) besteht aus zwei Linienteilen:
– Hungen – Laubach – Schotten – Hoherodskopf
– Grünberg – Mücke – Ulrichstein – Hoherodskopf
Diese Linie verkehrt an 57 Tagen im Jahr (Wochenende und Feiertage von 01.05.-31.10. d. lfd. J.)
Ein Übergang zwischen der Expressbuslinie und dem Hungener Ast würde an der Haltestelle „Schotten Vulkaneum“ erfolgen. Da die Expressbuslinie am Wochenende nur im Zweistundentakt verkehrt, würde die Übergangszeit in Schotten zum Hoherodskopf aus Richtung Nidda 60 – 90 Minuten betragen. Eine Drehung um eine Stunde wäre nicht ratsam, da ansonsten die Linie in der gleichen Stunde verkehren würde, wie die 362 und VB-93 am Wochenende.
In der Relation Hungen-Lauterbach lägen die Übergangszeiten zwischen 30 und 60 Minuten.
Der Umstieg zum Linienast nach Grünberg müsste an der Haltestelle „Ulrichstein, Wiesenhof“ erfolgen. Hier stünde insbesondere der Übergang Lauterbach – Hoherrodskopf im Vordergrund. Der Übergang würde hier 15-30 Minuten betragen.
Da jedoch von Lauterbach kommend die Linie VB-91 bereits zum Hoherodskopf fährt und die Linien nur an 57 Tagen im Jahr fahren, würde ich, auch im Hinblick auf die Zuganschlüsse in Nidda und Lauterbach, beide Anschlüsse vernachlässigen wollen. Für die Verbindung Hungen-Lauterbach wäre meines Erachtens eine regelmäßige Busverbindung von Hungen nach Grünberg mit Zuganschluss sinnvoller.
Das sieht nach einem richtig guten Vorschlag aus! Grade für die eher strukturschwache Region Vogelsberg wäre diese Verbindung aus meiner Sicht enorm wichtig, gerade im Hinblick auf Anschlüsse Richtung Rhein-Main-Gebiet.
Nur zwei kleine Anmerkungen:
1. Ich würde im Süden von Schotten noch einen Halt in Höhe der Seestraße einfügen. Da ist der Weg zum Vulkaneum doch relativ lang.
2. Sollte der Bus aus meiner Sicht in jedem durchfahrenen Dorf zumindest einmal halten. Das ist bei Unter-Schmitten und Eichelsdorf bisher noch nicht der Fall und würde ich noch ergänzen.