Beschreibung des Vorschlags
Heiligenhaus (26.400 EW) hat im Osten keinen S-Bahnanschluss, im Westen hingegen schon (Ratingen Ost und Hösel). Allerdings würden sich Neviges, Langenberg oder Kupferdreh gut eignen, weil dort sogar REs halten. Last but not least: Velbert-Mitte ist schlecht mit Hattingen verbunden, weil die 647 den ZOB nicht bedient, sondern der S9 folgt. Folglich ist ein Umstieg an einem der S-Bahnhöfen vonnöten.
Um alle diese Probleme zu beseitigen, schlage ich eine Schnellbuslinie vor, welche auf dem Laufweg nur wichtige und schlecht verbundene Haltestellen bedient.
Gibt es überhaupt eine Nachfrage?
Ja, die gibt es, jedoch werden nur die wenigsten Fahrgäste den Bus auf ganzer Linie nutzen. Allerdings kann er mehrere Nachfragegebiete auf Teilabschnitten übernehmen und somit ganze Pendlerbedürfnisse abdecken:
- Heiligenhaus – Velbert
- Velbert-Mitte – Hattingen
Haltestellen und Fahrzeit:
Der westliche Start- und Endpunkt dieser Linie liegt in Heiligenhaus Rathaus. Anschließend werden folgende Haltestellen bedient: In der Blume/Stadtmitte, Tersteegen-Schule, Auf dem Berg, Velbert ZOB, Kupferdreh Bahnhof, Eisenhammer, Tippelstraße, Vogelsberg, Grenzberg, Isenberg, Südring, Bruchstraße und Hattingen Mitte.
Fahrplan:
An allen Tagen soll der Bus alle 60 Minuten fahren.
Vor- und Nachteile:
Diese Linie hat mehrere Vorteile:
- Heiligenhaus, Hattingen und Velbert werden besser an den SPNV angebunden, wobei mit Kupferdreh sogar ein RE-Halt erreicht wird.
- Heiligenhaus ist mit dieser Linie sogar von zwei Seiten aus erreichbar (Ratingen Ost und Hösel im Westen, Kupferdreh im Osten).
- Heiligenhaus ist auch sonntags schneller von Velbert aus erreichbar.
- Es geht zudem deutlich schneller von Velbert-Mitte nach Hattingen.
- Es werden drei Knotenpunkte erreicht.
- Die Bahnen (U35, RE/RRX, S1) werden etwas entlastet.
- Durch die Anbindung mehrerer Bildungseinrichtungen und gleich drei Stadtzentren wird eine große Zielgruppen angesprochen.
Es gibt nur einen Nachteil:
- Der Bus steht im selben Stau wie der MIV.
Du schreibst selbst, dass die Linie höchstens auf Teilabschnitten interessant sind und manche Relationen teils mit zweimaligem Umstieg schneller als dieser Expressbus sind.
Zudem schreibst du selbst, dass diese Linie sehr verspätungsanfällig sein wird.
Meine Frage daher: Wieso siehst du hierin überhaupt mehr Vor- als Nachteile?
Vielleicht habe ich vergessen zu erwähnen, dass die beschriebenen Umstiege nur bedingt funktionieren (was aber wegen des dichten Taktes vertretbar ist und im Rahmen des Zielnetzes sogar besser wird). Außerdem ist die U35 zu Vorlesungszeiten der RUB und HS Bochum sehr stark nachgefragt, sodass die kürzere Fahrzeit meist nur in der Auskunft steht: Bestenfalls brauche ich 84 Minuten von Heiligenhaus zur RUB (SB19 – RE1 – U35).
Mit diesem Bus möchte ich allen voran die heutigen Umsteiger entlasten, zumal zwischen Bochum (RUB oder Hbf ist hier egal)/Hattingen und Velbert durchaus viele Leute fahren (wer an der S9 wohnt, mit Umstieg in Steele und Bochum Hbf). Ich war ja nicht selten im Ruhrgebiet unterwegs und habe dort öfters überfüllte Züge erlebt.
Klar ist auch diese Linie sehr lang und verspätungsanfällig, allerdings überwiegen meines Erachtens nach immer noch die Vorteile: Zwar nicht so viele für die Gesamtstrecke, aber umso mehr für die Teilstrecken, z.B.:
1. Velbert-Mitte wird besser an Hattingen Mitte und Bochum (RUB) angeschlossen.
2. Hattingen Mitte bekommt eine Direktverbindung an die RUB.
3. Es werden viele Knotenpunkte erreicht.
4. Die Bahnen (v.a. RE/RRX und S1) sowie die U35 werden (etwas) entlastet.
Aber ja, es sind definitiv mehr Nachteile als ich aufgelistet habe.
Ich glaube, du unterschätzt die negative Wirkung einer hohen Verspätungsanfälligkeit: Die Verspätungen müssen von den Fahrgästen einkalkuliert werden, sodass man nicht von deinen 91 Minuten ausgehen kann, sondern eher mit 110-120 Minuten planen muss, letzteres wohl vor allem in der HVZ.
Wegen der riesigen Verspätungsanfälligkeit ist die Linie auch nicht mehr für Umsteiger interessant, da man eben keine Umstiege planen kann.
Es wäre wohl sinnvoller, diese Linie in Kupferdreh zu brechen.
Wäre auch eine Möglichkeit, am besten mit guten Anschlüssen in Kupferdreh.
Oder ich mache aus einer Linie zwei, wobei sie sich zwischen Velbert und Hattingen überlagern:
– Heiligenhaus – Velbert ZOB – Kupferdreh – Hattingen Mitte (T60)
– Velbert ZOB – Hattingen Mitte – Bochum RUB (T60)
– Zwischen Velbert ZOB und Hattingen Mitte gibt es dann einen T30.
Auf jeden Fall werde ich diesen Vorschlag überarbeiten.
Ich würde sogar eher sagen, dass man die Anschlüsse eher bewusst unattraktiv gestalten sollte, damit klar ist, dass ein Anschluss hier nicht vorgesehen ist.
Denn ansonsten führen ständig verpasste Anschlüsse ebenfalls zu Unmut unter den Fahrgästen.
Die Idee mit den beiden Linien je im T60 ist aber wohl besser.
Warum sollte man, wenn es genug Leute gibt, die Ruhr-Uni/Hattingen – Velbert fahren? Man kann ja großzügigere Anschlusszeiten wählen, und da die Linien keine nennenswerten Anschlüsse halten müssen, kann man auch relativ lange warten (5-10 min?)
Heiligenhaus – Kupferdreh wäre tatsächlich sinnvoll, da hier aktuell eine Netzlücke besteht. Nutzung der A44 ist auch ok (die paar Höfe sinds eher nicht wert), allerdings als Regionalbus, der auch die Leute in Velbert alle mitnimmt. Ein ausgelassener Halt bedeutet ja immer ausgelassenes Fahrgastpotential.
Die Idee eines Schnellbus von Velbert nach Hattingen ist nicht neu. Ich habe mir da selbst schon Gedanken gemacht. Allerdings fahre ich bewusst über Langenberg. Die Fahrzeit zwischen Velbert und Hattingen ist da deutlich kürzer und es entspricht auch eher der Verbindung zwischen den Zentren. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass die Ecke sehr bergig ist, und der Bus von Velbert nach Langenberg bergab und talwärts fährt und anschließend auch von Langenberg nach Hattingen bergab und talwärts fährt. Da erlaubt der Bus, wenn er parallel zu OV6 und 647 verkehrt auch große Beschleunigungen zwischen Velbert und Langenberg, sowie zwischen Langenberg und Hattingen. Wenn zwei Städte wie Hattingen und Velbert eine gemeinsame Stadtgrenze haben, fährt man auch direkt über die und nicht den Umweg über Essen-Kupferdreh. Auch würde der Bus über Langenberg nicht im Stau stehen bleiben.
Ich finde das eine super Idee, ich wohne direkt an der Haltestelle Vogelsberg in hattingen und die Verbindung von hier ist mehr als schlecht, hier fährt alle zwei Stunden ein Bus und Sonn/- und Feiertage gar keiner
Auch auf der Nierenhoferstrasse fährt ja momentan nicht ein Bus auf der Strecke Essen-Hattingen
Man kann an dem Vorschlag bestimmt noch ein wenig schleifen aber im Grossen und Ganzen ist der Vorschlag wirklich gut.
Vielen Dank für den Kommentar.
Allerdings sieht die Stadt Velbert eine Führung über die Nierenhofer Straße skeptisch, weil diese laut eigenen Angaben gar nicht für den Schnellbusverkehr ausgelegt sein (vgl. ÖPNV-Konzept Velbert).