4 Kommentare zu “Harzseilbahn: Gittelde – Bad Grund – Clausthal-Zellerfeld

  1. Da in Gittelde ja die Zugbegegnung stattfindet, würde die Bahn wohl genau 2x pro Stunde fahren: Einmal kurz vor den Zugabfahrten, einmal kurz danach. Dazwischen (ca. 35 Minuten/Stunde) würde sie nicht in Betrieb sein. In die Nicht-Lastrichtung (vor den Zugabfahrten: Richtung Clausthal, nach den Zugabfahrten: Richtung Gittelde) wäre die Bahn erwartbar komplett leer.

    Eine Seilbahn, die tagsüber >50% der Zeit nicht in Betrieb ist, und in den anderen <50% der Zeit zur Hälfte leer ist. Da brauch ich kein Experte zu sein, um zu erahnen, dass eine ernsthafte Wirtschaftlichkeitsprüfung rausgeschmissenes Geld ist.

     

    Zudem ist der Harz bekannt für sein wechselhaftes Wetter, was die Betriebsfähigkeit eines Seilbahn deutlich mehr beeinträchtigt als die eines Busses oder einer Bahn. Die Seilbahn wäre erwartbar ein extrem unzuverlässiges Verkehrsmittel, das an vielen Tagen pro Jahr nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung steht.

    1. Also es gäbe zwei Alternativen:

      A: Einspurige Pendelbahn mit einer Fahrzeit von 20 min und je 10 min Aufenthalt an den Endstationen (d.h. 5 min Anschluss in Gittelde)
      B: Zweispurige Pendelbahn mit einer Fahrzeit von 30 min und je 30 min Aufenthalt an den Endstationen (d.h. 15 min Anschluss in Gittelde (vergleichbar mit der heutigen Busverbindung)

      Beide Optionen würden keine „Leerfahrten“ beinhalten und Option A wäre zeitlich mit den Ein-/Aussteigevorgängen schon knapp kalkuliert und keineswegs 1/3 der Zeit „nicht in Betrieb“.

      Zum Wetter: Kann ich nicht viel zu sagen. Sinnvoll wäre es sicher für die einzelnen (vorhersagbaren) Tage im Jahr ein schnellgreifendes Busersatzkonzept vorzuhalten. Ansonsten wäre ein besonders windstabiles Funifor sicher eine gute Wahl (siehe hier).

      1. Ok, vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt (wüsste aber nicht, wo).

        Daher nochmal andersrum ausgedrückt:

        Eine Pendelbahn ist deutlich schneller als eine Umlaufseilbahn, nämlich 45 km/h (auch eine zweispurige Pendelbahn ist in der technischen Auslegung so schnell). Heißt, für die 9 km Strecke braucht sie 12-13 Minuten.
        Die Bahn könnte in der Theorie also 4x pro Stunde fahren, also 8 Gondelladungen pro Stunde transportieren. De facto wird sie aber nur 2 Gondelladungen pro Stunde transportieren: Vor der vollen Stunde eine Gondel Richtung Gittelde, nach der vollen Stunde eine Gondel Richtung Clausthal-Zellerfeld.

        Also selbst wenn diese Fahrten zu 100% ausgelastet sind, hätte man hier nur 25% Auslastung der technischen Kapazität. Wenn man nun noch berücksichtigt, dass die Gondel wsl. nur in der HVZ voll ist und ansonsten schwächer ausgelastet ist, kommt eine Auslastung der technischen Kapazität im einstelligen Prozentbereich heraus.

        Also, wie schon geschrieben: Da brauch ich kein Experte zu sein, um zu erahnen, dass eine ernsthafte Wirtschaftlichkeitsprüfung rausgeschmissenes Geld ist.

        Es wäre aber interessant zu wissen, wie du auf Fahrzeiten von 20 bzw. 30 Minuten kommst.

        1. Ok, vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt

          Noch nicht mal missverständlich sondern einfach nur Annahmen impliziert, die du nicht weiter ausgeführt hast. Daher bin ich auf ganz andere Ergebnisse gekommen (wobei ich zugegebenermaßen mich auch irgendwo vertan haben muss). Ich bin von Folgendem ausgegangen: 45 km/h sind die Höchstgeschwindigkeit von Umlaufseilbahnen, sodass die Reisegeschwindigkeit mehr oder weniger weit darunter läge. Bei einer Strecke von min. 10 km (wegen den Steigungen wohl eher noch mehr) und ggf. einer Zwischenstation kann man also gut und gerne 15-20 veranschlagen. Damit wäre Variante A in jedem Fall realistisch. Variante B wäre nur eine sinnvolle Option, wenn die Seilbahnstation nicht in unmittelbarer Nähe des Haltepunkts errichtet werden könnte und daher längere Übergangszeiten notwendig/gewünscht sind und ggf. weitere Faktoren hinzukommen (zweispurige Bahn vorteilhaft, Zwischenstation gewünscht + machbar, günstigere Technik mit niedriger Vmax…).

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