Beschreibung des Vorschlags
Der Bau der S4 wird eine schon lange benötigte Anbindung Rahlstedts und Ahrensburgs an das Hamburger Schnellbahnnetz darstellen, wenngleich die U1 natürlich bereits Teile von Ahrensburg erreicht.
Bis Ahrensburg werden für die S4 zwei neue Gleise verlegt und gefahren wird im 10 min-Takt. Nach Bargteheide weiter fahren soll nur jeder zweite Zug. Ich schlage vor, die nach bisheriger Planung in Ahrensburg endenden Züge über eine neu zu bauende Strecke nach Trittau fahren zu lassen.
Trassierung
Hierzu soll hinter dem Bahnhof Ahrensburg eine eingleisige Strecke aus den S-Bahn-Gleisen ausfädeln und höhenfrei die Fernbahngleise überqueren – leider liegen die S-Bahn-Gleise ungünstig auf der Nordseite der Strecke Hamburg-Lübeck. In einem Bogen überbrückt die neue Strecke ebenfalls den Ahrensburger Ostring und verläuft dann in Richtung Großhansdorf-Beimoor. Etwa am Ort der ehemals geplanten U1-Haltestelle Beimoor soll ein Haltepunkt entstehen. Hier wäre möglicherweise eine U1-Verlängerung und Wohnbebauung anzustreben.
Nach Unterquerung der Autobahn erreicht die NBS den Haltepunkt Hoisdorf. Dieser ist relativ nah am Ortskern eingezeichnet, ein nördlicherer Verlauf wäre auch denkbar und wohl konfliktbefreiter.
Etwa zwei Kilometer Strecke im Waldgebiet folgen, dann trifft die NBS auf die ehemalige Bahnstrecke Glinde-Trittau, deren Trasse bis Lütjensee gefolgt werden soll. Der Radweg soll nach Möglichkeit erhalten bleiben, in Lütjensee selbst müssen Radfahrer aber auf das Straßennetz geleitet werden. Ein Halt in Lütjensee folgt.
Im weiteren Verlauf trennen sich die ehemalige Bahntrasse und die NBS wieder. Diese gesellt sich zur B 404 und kreuzt diese höhenfrei um in einer 90°-Kurve an der Haltestelle Trittau zu enden. Über die Bürgerstraße ist dieser von den lokalen Buslinien erreichbar.
Kreuzungen mit dem Straßennetz
Es wären zusätzlich zum Ausfädelungsbauwerk drei Unter- oder Überführungen nötig, ansonsten soll die Strecke ebenerdig mit beschrankten BÜ verlaufen (hier wären Ausnahmegenehmigungen zur Neuerrichtung derselben anzustreben). Entstehen würden 12 solcher Bahnübergänge sowie wahrscheinlich einige weitere für die Land- und Forstwirtschaft bzw. Fußgänger.
Betrieb
Zwischen den Haltepunkten mit Möglichkeiten zur Zugkreuzung liegen je nicht mehr als 6 km, das sollte einen 20 min-Takt – also 6 Züge/h ermöglichen. Ansonsten ließen sich große Teile der Trasse auch zweigleisig bauen, schwierig wird es hier vor allem in Lütjensee.
Da die Strecke mindestens auf 100 km/h ausgelegt werden soll und in weiten Teilen auch 140 km/h gefahren werden können und die Haltestellenabstände recht groß sind, gehe ich von einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mindestens 60 km/h aus. Zwischen Ahrensburg und Trittau ergibt das eine Fahrtzeit von etwa 17 min. Bis zum Hamburger Hauptbahnhof würde die Fahrtzeit wohl 44 min betragen, was aus meiner Sicht akzeptabel für eine Direktverbindung ist und zur Hauptverkehrszeit auch durchaus schneller als die Alternative Pkw sein kann. Gegenüber dem Status Quo spart man eine knappe halbe Stunde ein.
Kosten/Aufwand
Ein Manko ist an diesem Vorschlag die Notwendigkeit des teuren Ausfädelungsbauwerks. Ist dieses für einen 20-min Takt in das recht dünn besiedelte Stormarnsche Umland gerechtfertigt? Andererseits sollte der Rest der Strecke recht günstig zu errichten sein und anders als der Vorschlag von Stuboyhttps://linieplus.de/proposal/hh-s4-nach-trittau/ wird keine Verdünnung des Taktes nach Ahrensburg oder eine Zugteilung nötig.
Hamburg und vor allem auch der Großraum Hamburg wächst und wird das in Zukunft weiter tun. Das sollte aber mit und durch die Bahn passieren und nicht länger mit am Pkw orientierter Verkehrsplanung. Ich denke also, dass der Bau der S4 nach Trittau nach Fertigstellung der aktuell geplanten S4 und der S5 eins der nächsten Projekte der S-Bahn-Hamburg bzw, der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg sein sollte.
Wenn die Strecke allerdings nur in einer völlig kreuzungsfreien Variante politisch umsetzbar wäre, so würde sie aus meiner Sicht nicht mehr ihre Kosten rechtfertigen können und man sollte lieber etwas anderes planen, z.B. durchgehende S-Bahn-Gleise bis mindestens Bargteheide.
Dass Trittau eine S-Bahn bwkommen sollte, sehe ich auch so. Ich finde aber die Anbindung aus Süden besser, weil der Verlauf über Ahrensburg eher einem Halbkreis als einer Gerade gleicht. Wenn man Trittau über Ahrensburg anbinden will, halte ich eine Verlängerung der U1 mit Umsteig zur S4 in Ahrensburg West für sinnvoller. Ansonsten könnte man auch über eine NBS entlang der A24 nachdenken, die dann deutlich später auf die S4 treffen würde. So eine Strecke könnte, wie die aus Aumühle, sinnvoll nach Norden/Nordosten weitergeführt werden, was hier nicht möglich ist. Warum hast du den Halt in Trittau nicht 500m weiter nach Osten gelegt?
Zunächst: Danke für den Kommentar!
Gerade diese Kritik verstehe ich ehrlich gesagt nicht, die von dir verlinkte Streckenführung über Aumühle und Bergedorf sieht für mich ähnlich indirekt aus wie die von mir eingezeichnete über Ahrensburg.
Der große Vorteil der S4-Ausfädelung ist, dass auf dieser Linie bereits Zweisystemfahrzeuge fahren, die ganze 40 km/h schneller als die Züge der S2 sind. Damit sollte die S4 nicht nur schneller am Hbf sein als die S2, auch der Bau der zahlreichen Bahnübergänge gestaltet sich deutlich unkomplizierter als es mit der Stromschiene der Fall wäre.
Die direkteste Verbindung zwischen Hamburg und Trittau wäre eine Ausfädelung aus der S4 kurz hinter dem Bahnhof Rahlstedt, so wie von Stuboy (oben verlinkt) vorgeschlagen. Grundsätzlich würde ich diese Idee auch für am sinnvollsten halten. Mein Vorschlag erhält aber für Ahrensburg den 10 min-Takt bzw. kommt ohne Zugflügelung aus. Akzeptiert man entweder einen ausgedünnten Takt für Ahrensburg oder das Flügeln, so würde ich diese Option klar als die beste ansehen.
Hm, mit der S-Bahn wäre man schneller bzw. hätte man eine Direktverbindung. Auch benötigt die U-Bahn mit ihrer Stromschiene und kreuzungsfreien Trassierung teurere und aufwändigere Infrastruktur.
Im Raum Jenfeld/Horner Geest wird in Zukunft die U4 fahren, dadurch ist dort eher wenig Bedarf nach einer Schnellbahn. Abgesehen von den Kosten entstünde auch hier wieder das Problem, dass eine Einfädelung vor Ahrensburg den Takt der S4 ausdünnen oder Flügeln voraussetzen würde.
In einer früheren Version habe ich das. Aber mit dem jetzigen Halt gestaltet sich das Umsteigen zwischen Bus und Bahn sehr viel einfacher, man kann vom Bahnsteig quasi direkt in die wartenden Busse gehen. Nachteil ist natürlich die schlechtere Anbindung des Trittauer Ortskerns.
Warum nicht auf dem direkten Weg nach Hamburg. Wieso imm diese Umwege
Es gibt für eine S-Bahn-Anbindung nur die nördliche (S4) und die südliche (S2)-Option. Keine der beiden nähert sich einer Luftlinie an.
Die direkteste Anbindung wäre eine Ausfädelung aus der S4 hinter Rahlstedt. Um den Takt bis Ahrensburg nicht zu verdünnen und auf das Flügeln zu verzichten habe ich diese verworfen.
Ich finde Trittau hat auf jeden Fall eine Anbindung ans S-Bahnnetz verdient, egal ob von Süden oder Norden. Allerdings liegen die Haltepunkte Beimoor und Hoisdorf ziemlich weit entfernt von den Dorfmitten entfernt. Bei Großhansdorf könnte man die Trasse vielleicht durch die Mielerstede führen und den Stopp zwischen Rümeland und Beimoorweg legen. Die U1 sollte dann vor der Mielerstede auf dem alten Bahndamm halten. Bei Hoisdorf würde ich die Strecke dichter an den Reithof Düwiger fahren lassen. Anstatt deinen Haltepunkt für Hoisdorf, einen nördlich des Reithofes für den nördlichen Teil und zwischen Thie und Sprenger Weg für den südlichen bauen.
Danke für die Erklärungen. Das mit der Gleichstromschiene ist natürlich ein schwerwiegendes Argument, aber natürlich nur, wenn man die Genehmigungen für die Bahnübergänge bekommt, wie du ja auch schreibst. Die Strecke über Aumühle wäre insgesamt ähnlich lang, wobei der NBS-Teil aus Süden 3 km kürzer wäre, zudem hat sie nur 5 statt 12 Straßenquerungen und wäre daher günstiger zu errichten.
Das stimmt zwar, ich finde es aber ungerechtfertigt, dass das einigermaßen kleine Ahrensburg eine U- und quasi 2 S-Bahnlinien hat. Ich fände eine Ausfädelung zwischen Kiekut und Großhansdorf sinnvoll. Hoisdorf könnte dann im Bereich Achtern Diek/Am Schwarzen Berg einen Halt bekommen mit anschließendem, kurzem Tunnel und wäre damit deutlich besser erschlossen als bei deinem Vorschlag. Danach könnte die Strecke wie bei dir nach Lütjensee und weiter nach Trittau führen. Die Mehrkosten relativieren sich, da die Strecke ca. 4-5km kürzer ist und die zwei, nicht optimal gelegenen, neuen Halte in Beimoor (wurde nicht umsonst abgebaut) und Hoisdorf entfallen würden.
Hoffen wir mal, dass die U4 nach Jenfeld und weiter zur S4 fährt. Dann wäre eine S-Bahn dort nicht unbedingt nötig, aber mit der aktuellen Situation wäre es überlegenswert, nicht nur um Jenfeld anzubinden, sondern auch Barsbüttel, Glinde und Trittau und zwar über eine oberirdische S-Bahn, die schneller und günstiger ist als eine U-Bahn.
Da habe ich mich nicht klar ausgedrückt. Ich meinte, dass die Strecke dann eine zusätzliche S-Bahnlinie wäre bzw. die S4 auf einen 5-Minuten-Takt verdichten würde.
Wenn der Ortskern besser angebunden wäre, würden wohl viele zu Fuß gehen und Busse in dem Umfang wären gar nicht nötig. Man kann ja auch am östlichen Standort eine Verknüpfung herstellen, was ich auch für die Busse besser finde, da ich nicht viele Orte sehe, wo sie im Westen hinfahren könnten.
Ja, die Strecke ab Aumühle könnte auch funktionieren, solange man unter 45 min Fahrzeiten zum Hbf kommt. Das könnte angesichts der langen Strecke im Wald auch klappen. Gleichzeitig ist das natürlich für eine Schnellbahn nicht ideal, so lange ohne Halt und nicht durch besiedeltes Gebiet zu fahren. Und ja, die Stromschiene bzw. Kreuzungsfreiheit könnte funktionieren, wenn man dafür deutlich weniger BÜ zu errichten hat.
Wenn eine weitere S-Bahn-Linie nach Rahlstedt fahren würde, würde ich für eine frühere Ausfädelung – hinter Rahltstedt – plädieren. Das wäre der Königsweg. Aber die kann man aus meiner Sicht nicht voraussetzen, da die Hamburger Stammstrecken mit den geplanten Linien bereits ausgelastet sind. Mehr Linien würde dann einen automatisierten Zugbetrieb zumindest in der Innenstadt voraussetzen, zuzüglich der entsprechenden Ausrüstung aller S-Bahn-Züge.
Ein wenig rechne ich in Trittau auch damit, dass die von mir freigelassene Fläche als eine Art Bahnhofsviertel bebauen würde, so dass auch mit der gezeigten Lösung viele Menschen in fußläufiger Entfernung leben würden. Bei beiden Lagen müssten Menschen aus Kuddewörde oder dem Trittauer Norden aber ohnehin meist in einen Zubringerbus einsteigen, der Ort ist nicht sehr konzentrisch.
Gut, dann sind wir uns im großen und ganzen einig, ich befürchte nur eine Strecke ab Rahlstedt durch das Naturschutzgebiet könnte schwierig werden (auch wenn es bei Stuboys Vorschlag nur ein kurzes Stück ist), daher auch mein Vorschlag mit der Strecke entlang der Autobahn.
So recht verstehe ich nur noch nicht, warum man nicht ein Bahnhofsviertel um den Bahnhof bauen kann. Die Stadt könnte sich um den Bahnhof in Richtung Westen weiterentwickeln und der Bahnhof wäre dann relativ zentral.