Beschreibung des Vorschlags
Einrichtung eines neuen und komfortablen Busteilnetzes.
Zur besseren Vernetzung der Stadtteile in Halle, wo ein Straßenbahnanschluss nicht vorhanden bzw. nicht realisierbar ist, eignet sich die Einrichtung eines Umweltfreundlichen Verkehrsmittels dennoch. Hierfür schlage ich ein neuartiges, elektrobetriebenes Busteilnetz vor. An den Endhaltestellen und an wichtigen Achsen werden Oberleitungen angebracht, wo die Linien ihren Strom abspeisen können.
Durch diese Linien wird die Verknüpfung mit den vorhandenen Straßenbahnlinien besser. Ortsteile werden schneller erreichbar und bisherige Netzlücken umweltfreundlich abgedeckt. Die Anbindung der Universität Halle-Wittenberg, des Opernhauses, des Waisenhausringes und des Robert-Franz-Ringes als wichtige Altstadtziele wird gewährleistet. In der Südvorstadt wird eine ausgebremste Stadtteillinie durch zwei auf das Zentrum orientierte Buslinien ersetzt und auch die Anbindung zur Südstadt verbessert. Als weitere Ziele werden das Paulusviertel sowie die neue Schule am Holzplatz und die Saline erschlossen.
Das Linienkonzept
Die neuen Linien ersetzen die bestehende Linie 30.
In der ersten Stufe sollte mit der Einführung des folgenden Liniennetzes geplant werden:
Linie |
Abschnitt |
Takte Mo-Fr |
Sa |
So |
Spät |
Nacht |
20 |
Südfriedhof <> Ankerstraße (<> Holzplatz) |
30 |
40 |
40 |
40 |
|
30 |
Südfriedhof <> Paulusviertel/Rathenauplatz |
30 |
40 |
40 |
40 |
|
Die Linien 20 und 30 bilden auf dem gemeinsamen Abschnitt zwischen Opernhaus und Voßstraße einen 15-Minuten-Takt. In der Südvorstadt wird es durch die Bedienung der Schleife in beiden Richtungen ebenfalls mehr Abfahrten geben. Am Wochenende könnte es fahrplantechnisch dazu kommen, dass die Linien die Schleifen in entgegengesetzter Richtung befahren müssen. Um keine Verwirrung zu erzeugen, sollte man daher am Opernhaus die Linien wechseln.
Aus diesem Grund (Hinweis bezüglich der Teilnahmebedingungen) handelt es sich hierbei um eine zusammenhängende Linie und keinen Netzvorschlag.
Liniennetz Stufe 1 – Übersicht
In der zweiten Stufe wird das Liniennetz zusätzlich in Richtung Neustadt ausgedehnt. Die Linie 40 wird in das Konzept integriert.
Linie |
Abschnitt |
Takte Mo-Fr |
Sa |
So |
Spät |
Nacht |
20 |
Südfriedhof <> Ankerstraße <> Neustadt |
30 |
40 |
40 |
40 |
60 |
30 |
Südfriedhof <> Paulusviertel/Rathenauplatz |
30 |
40 |
40 |
40 |
|
40 |
Paulusviertel <> Ankerstraße <> Neustadt |
30 |
40 |
40 |
40 |
|
Die Haltestelle Holzplatz wird hier mit zusätzlichen Stichfahrten versorgt, entfällt aber aus dem Taktfahrplan. Fahrten der Linie 40 verkehren an Sonntagen und im Spätverkehr weiterhin nur in Neustadt bis zum Rennbahnkreuz. Zusätzlich wird ein Nachtverkehr am Wochenende auf der Linie 20 erprobt.
In späteren Erweiterungen könnte man eine Verlängerung der Linie 20 bis zum Gertraudenfriedhof im Norden in Erwägung ziehen. Außerdem wären die Eingliederung weiterer Linien, z.B. 26 und 43, sowie die Schaffung eines Abzweiges zum Hauptbahnhof denkbar. Bei Erfolg könnten mit zusätzlichen Linien auch Taktverdichtungen vorgenommen werden.
Fahrzeuge
Als Fahrzeuge sollten Standardlinienbusse mit ca. 12 Meter Länge mit Elektro-Antrieb ausgewählt werden. Teilweise wurden E-Busse bereits auf der Linie 21 in Halle getestet. In Stufe 1 sollte mit 4 Kursen ausgekommen werden, in Stufe 2 beläuft sich die Planung auf 6 bis 8 Kurse.
Fahrplanentwurf Stufe 1 (Beispiel Montag-Freitag)
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20 |
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30 |
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20 |
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30 |
Südfriedhof |
02 |
02 |
13 |
13 |
32 |
32 |
43 |
43 |
Liebenauer Str. |
03 |
| |
| |
12 |
33 |
| |
| |
42 |
Lutherplatz |
04 |
| |
| |
11 |
34 |
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| |
41 |
Thomasiusstr. |
05 |
| |
| |
10 |
35 |
| |
| |
40 |
J.-Haydn-Str. |
06 |
| |
| |
09 |
36 |
| |
| |
39 |
Bernhardystr. |
07 |
| |
| |
08 |
37 |
| |
| |
38 |
R.-Koch-Str. |
| |
00 |
15 |
| |
| |
30 |
45 |
| |
Taucherweg |
| |
59 |
16 |
| |
| |
29 |
46 |
| |
Erdgas SportpArk |
| |
57 |
18 |
| |
| |
27 |
48 |
| |
Genesiusstr. |
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56 |
19 |
| |
| |
26 |
49 |
| |
Rannischer Platz |
| |
54 |
21 |
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| |
24 |
51 |
| |
Beyschlagstr. |
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53 |
22 |
| |
| |
23 |
52 |
| |
Voßstr. |
08 |
52 |
23 |
07 |
38 |
22 |
53 |
37 |
Am Leipziger Turm |
11 |
49 |
26 |
04 |
41 |
19 |
56 |
34 |
Leipziger Str. |
12 |
48 |
27 |
03 |
42 |
18 |
57 |
33 |
Rathausstr. |
13 |
47 |
28 |
02 |
43 |
17 |
58 |
32 |
Juliot-Curie-Platz |
14 |
46 |
29 |
01 |
44 |
16 |
59 |
31 |
Opernhaus |
15 |
45 |
30 |
00 |
45 |
15 |
00 |
30 |
E.-Abderhalden-Str. |
| |
| |
31 |
59 |
| |
| |
01 |
29 |
Puschkinstr. |
| |
| |
32 |
58 |
| |
| |
02 |
28 |
W.-Lohmann-Str. |
| |
| |
34 |
56 |
| |
| |
04 |
26 |
Rathenauplatz |
| |
| |
36 |
54 |
| |
| |
06 |
24 |
Moritzburgring |
17 |
43 |
|
|
47 |
13 |
|
|
R.-Franz-Ring |
19 |
41 |
|
|
49 |
11 |
|
|
F.-Schubert-Str. |
20 |
40 |
|
|
50 |
10 |
|
|
Ankerstr. |
22 |
38 |
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52 |
08 |
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Saline |
(25) |
(35) |
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Holzplatz |
(27) |
(33) |
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Fragen oder Anmerkungen hierzu?
Ich finde es schade dass ein so detailliert ausgearbeiteter Vorschlag einfach ignoriert wird ???
Ich denke, dass dies ein guter Vorschlag ist.
Also Respekt für die aufwändige Ausarbeitung, die Darstellung sogar mit Fahrplan ist auf jeden Fall ein Level, wie man es sich häufiger wünschen würde. Aber mehr kann ich zu dem Vorschlag ehrlich gesagt nicht sagen, da mir die Ortskenntnis fehlt.
Danke trotzdem. Ich hab mich jetzt auf ein standardmäßiges Design bei der Beschreibung festgelegt. Bei den meisten (folgenden) Vorschlägen wird das so angewandt 🙂
Ich stehe der Elektrotechnik bei Bussen kritisch gegenüber: Entweder man elektrifiziert die gesamte Strecke, was irrsinnig teuer ist, oder man setzt auf Akkubusse, die aber eine sehr geringe Reichweite haben. Außerdem ist die Herstellung der Akkus nicht gerade umweltschonend, nachhaltig oder moralisch akzeptabel. (siehe Kobalt: Kinderarbeit in den Minen und nicht recycelbar). Falls so ein Akku mal anfängt zu brennen, muss das gesamte Fahrzeug per Kran in einen wassergefüllten Behälter gehoben werden und 48 Stunden lang abkühlen. Bei einem Kleinwagen ja möglich, aber bei einem Bus?
Bei einem Viertelstundentakt ist eine Elektrifizierung außerdem viel zu teuer.
Irgendwie muss der Busverkehr auf E-Antrieb umgerüstet werden, um die Klimaziele zu erreichen. Wie das geschieht, liegt nicht bei mir. Fakt ist, dass es geschehen muss.
Dem kann ich mich anschließen.
Für die Klimaziele dürfte es völlig ausreichen, wenn einfach mehr Leute den Bus nehmen.
In Zukunft sind Elektrobusse vielleicht doch sinnvoll, dafür muss es aber deutlich bessere Energiespeicher geben.
Akkus speichern die Energie ja chemisch und es dauert viel zu lange, sie vollständig aufzuladen.
Es wird momentan an leistungsstarken Superkondensatoren geforscht (physikalische Energiespeicherung), die sich innerhalb von wenigen Sekunden aufladen können.
Weitere Nachteile von heutigen Akkus: lange Ladezeit, sehr CO2-lastige Herstellung, 30% weniger Leistung im Winter, bei Unfällen leicht brennbar mit Temperaturen bis 2000 Grad.
Auch hier halte ich es für nicht so sinnvoll, dass der Hauptbahnhof knapp verpasst wird. Eine Direktverbindung dorthin wäre gerade für die neu erschlossenen Gebiete größerer Gewinn. Von Süden sollte daher auf der Turmstraße bis zum Busbahnhof geblieben werden.
Allgemein kann ich den anderen aber auch zustimmen, dass die Ausarbeitung sehr gut ist, allerdings zu überlegen wäre, ob nicht eine Erweiterung der Straßenbahn besser als ein neues System wäre.
Die Relation zum Hauptbahnhof wird bereits von der Straßenbahn erschlossen. Dennoch wäre wie erwähnt eine Erweiterung zum Hauptbahnhof durch einen Abzweig durchaus denkbar, aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens am Riebeckplatz aber nicht für die Durchgangslinien zu empfehlen. Umsteigemöglichkeiten am Leipziger Turm und am Juliot-Curie-Platz sind vorhanden.
Dann würde ich dort etwas an der Verkehrsführung ändern. Wegen 500 m aber nochmal umsteigen zu müssen wäre für die Anwohner der angeschlossenen Gebiete jedoch mehr als ärgerlich und würde den Wert der neuen Linien erheblich mindern.
Das Hauptziel der Bewohner der Südvorstadt ist aber nicht der Hauptbahnhof. Wenn doch, nutzen sie die Linie 2. Es ist zu beobachten, dass die heutige Linie 30, wenn sie vom Hauptbahnhof los fährt, fast vollständig leer ist. Es geht hierbei um eine bessere Anbindung in Richtung Zentrum, diese ist in erster Linie wichtiger als den Hauptbahnhof zu bedienen. Wie ich aber erwähnt habe, wäre es möglich diesen in ein späteres Netz per Stichstrecke einzugliedern. Aber alleine wegen der bestehenden Infrastruktur sind durchgehende Fahrten undenkbar, und jede Linie, die den ZOB ansteuert (ausgenommen einzelne Fernbusse), endet dort. Denkbar wäre die Einrichtung einer Linie vom Hauptbahnhof über den Rannischen Platz und den Erdgas Sportpark in Richtung Wörmlitz.
Die Straßen im Paulusvierzel sind zu eng für einen Bus normaler Größe, sonst ist der Vorschlag gut
Liebe Grüße Tschaki