Beschreibung des Vorschlags
In Ergänzung zum Vorschlag einer Straßenbahn für Goslar vom Tramfreund möchte ich vorschlagen dieses Netz bis Bad Harzburg zu erweitern. Beide Städte zusammen besitzen gut 72.000 Einwohner, was zwar für einen eigenen Straßenbahnbetrieb etwas knapp scheint, doch wenn man die touristische Bedeutung hinzuzieht, relativiert sich das. Eine Stadt muss auch keine Großstadt sein, um eine Straßenbahn rechtfertigen zu können, wie aktuell das Beispiel von Ludwigsburg zeigt.
Im Gegensatz zu einem ebenfalls denkbaren Ausbau der Eisenbahn zwischen Goslar und Bad Harzburg könnte diese Strecke die Stadtzentren deutlich besser bedienen, ebenso, wie auch die Orte dazwischen.
Goslar würde durch die Führung inmitten der Altstadt optimal erschlossen werden. Eine ebenfalls angedachte bessere Erschließung von Sudmerberg, entlang der Vienenburger und Sudmerberger Straßewürde die Fahrzeit verlängern, weshalb ich sie einer zweiten Linie überlasse, die ich als Alternative zum Vorschlag vom Tramfreund in Sudmerberg abzweigen lassen möchte.
Alternativ zu einer Führung über Göttingerode hatte ich auch an eine Trasse über Harlingerode und Schlewecke gedacht, doch würde sich dadurch die Fahrzeit verlängern, und im Gegensatz zu Göttingerode könnten diese beiden Orte auch durch zusätzliche Halte an der Bahnstrecke aufgewertet werden.
Für Bad Harzburg habe ich mich zu einer Strecke entlang der Herzog-Wilhel-Straße entschieden. Denkbar wäre auch eine Führung entlang der Herzog-Julius-Straße, doch ist erstere für den Einzelhandel von deutlich größerer Bedeutung und bedient Bad Harzburg damit besser.
(Ich danke Brownlaw für seine Tipps zur Streckenführung)
1000mm Spurbreite und über Braunlage bis Sorge, um dann weiter nach Nordhausen zu kommen?
Gegen Meterspur hätte ich nichts, eine Strecke nach Braunlage wäre jedoch viel zu aufwändig. Da liegt ein Gebirge im Weg. 😉
Soll die Linie in Bad Harzburg lieber durch die Herzog-Julius- oder durch die Herzog-Wilhelm-Straße führen?
Definitiv über die Herzog-Wilhelm-Straße. Dort befinden sich viele Einzelhandelsläden, die durchgehend von Touristen frequentiert werden. Dagegen ist die Herzog-Julius-Straße quasi tot.
In dem Zuge wäre auch eine Führung durch den Kurpark sinnvoller. Erstens – auch wieder -, weil touristisch interessanter, und zweitens tritt es dann nicht in Konflikt mit der Bundesstraße 4, die südlich der Burgstraße vierspurig ausgebaut und stark befahren ist.
Soll die Strecke lieber über Göttingerode oder über Harlingerode und Schlewecke verlaufen?
Schwierig. Göttingerode ist landschaftlich reizvoller und hat ein schwächeres ÖPNV-Netz; dafür hat der Ort nur 800 Einwohner, Harlingerode/Schlewecke kommen zusammen hingegen auf 5.000.
Zu bedenken ist auch, dass die Straßenbahnführung bei Göttingerode schwierig wird: Westlich (zwischen Oker und Göttingerode) befindet sich das Naturschutzgebiet Tönneckenkopf-Röseckenbach, und auch das Gebiet nördlich von Göttingerode wird schwierig (es handelte sich mal vor Jahrzehnten um eine Müllkippe). Die Gegend östlich von Göttingerode würde wiederum sehr unschön zerschnitten.
Ich denke aber, dass die Führung über Göttingerode lohnenswerter ist. Im Gegenzug kann dann der ehemalige Bahnhof in Harlingerode als Bedarfshaltepunkt reaktiviert werden, und Busnetz ist stark genug.
Soll ich eine bessere Erschließung von Sudmerberg über Vienenburger und Sudmerberger Straße vorsehen?
Wenn, dann würde wahrscheinlich eine zweite Straßenbahnlinie nach Vienenburg eher Sinn machen, mit Knoten in Oker (mit einer hypothetischen S1 Goslar-Harzburg und S2 Goslar-Vienenburg, die sich dort kreuzen).
Meine Meinung
Wenn ich ganz ehrlich bin: Der Plan ist ziemlich sinnbefreit. Es gibt zwar einen signifikanten Pendelverkehr zwischen Bad Harzburg und Oker/Goslar, der wird aber schon durch bestehende Buslinien ausreichend gedeckt. Man könnte höchstens noch für den touristischen Nutzen spekulieren. Und klar, eine Straßenbahn wäre prinzipiell ziemlich cool… aber die muss erstmal wer bezahlen. Verkehrskonzepte entwerfen, Bebauungsplanänderungen, ein Straßenbahndepot errichten + Mitarbeiter anheuern, Wagen erwerben, die Strecke bauen. Das kann problemlos ein dreistelliger Millionenbetrag werden, und den werden weder Bad Harzburg noch Goslar dafür bereit zu zahlen sein.
Vor allem aber gibt es schon die Bahn zwischen Goslar und Harzburg. Hier ist das einzige Problem, dass Haltepunkte fehlen. Denkbar sind sie in Schlewecke, Harlingerode und Goslar Höhe Breites Tor. In so ein Konzept könnte man dann auch Langelsheim und Seesen mit ins Boot holen, sodass man dann eine Art S-Bahn hat. Für die Haltepunkte reicht ein schlichter Aufbau, der sich pro Haltepunkt vielleicht auf 1-2 Millionen beläuft.