Beschreibung des Vorschlags
Ausgangslage
Dieser Vorschlag besteht aus zwei Teilen und soll den SPNV in Frechen erheblich ausbauen und verbessern. In Frechen fährt die Linie 7 in Schrittgeschwindigkeit durch die Fußgängerzone und auf einem Abschnitt von knapp 2 Kilometern ist die Strecke zum Großteil nur eingleisig. Daher kann bis Benzelrath nur ein 20 Minutentakt angeboten werden. Durch die dichte Bebauung kann kein zweites Gleis verlegt werden, dass für einen 10 Minutentakt notwendig wäre. Desweitern sucht die KVB einen weiteren Betriebshof, auf dem genug Platz wäre, um die neu bestellten 90m Stadtbahnen auch abstellen zu können.
Vorschlag
Zunächst möchte ich die Linie 7 auf die Gleise der HGK, die etwas weiter südlich in Frechen verlaufen, verlegen. Diese Strecke ist zur Zeit noch eingleisig, kann aber auf zwei Gleise ausgebaut werden. Die neue Trasse würde ab Frechen Bahnhof beginnen und bis zur Haltestelle Frechen Benzelrath verlaufen. Alle Bahnsteige sollen 90m ausgebaut werden. Durch die Verlegung der Trasse in Frechen und in Poll wäre auf der Linie 7 nicht mehr im Straßenverkehr unterwegs und könnte auch auf die neuen 90m langen Züge der KVB umsteigen. Desweitern könnte somit endlich auch ein 10 Minutentakt Frechen erschließen. Auf der einen Seite hält die Linie 7 damit nicht mehr direkt in der Innenstadt von Frechen, jedoch sehe ich hier eine klare Verbesserung für die Fahrplanstabilität und in der Fußgängerzone, muss man nicht auf die Stadtbahn achten. Aus meiner Sicht auch eine Qualitätssteigerung der Innenstadt.
Desweitern soll eine Verlängerung der Linie 7 die Stadtteile Grube Carl, Grefrath und Habbelrath erschlossen werden. Diese Verlängerung ist schon länger in Planung, sogar bis Kerpen über Horrem.
Durch die Verlängerung der Linie 7 bis Habbelrath könnte die KVB auch an die RWE Hauptwerkstatt in Grefrath angeschlossen werden. Die Hauptwerkstatt wird von der RWE bald nicht mehr vollständig benötigt, da der Ausstieg aus der Braunkohle beschlossen ist. Dieses riesige Gelände wäre Ideal für die Kölner Verkehrsbetriebe geeinigt, da hier mehr Platz auch für die Werkstatt und Gleisbaumaterial wäre als in dem Betriebshof in Braunsfeld. Die vorhandenen Hallen haben eine Länge von mehr als 125m und können damit die neuen 90m langen Stadtbahnen ohne Probleme aufnehmen, sogar die Verlängerung auf 120m wäre mit diesem Betriebshof kein Problem. Damit würde sich die KVB auf längere Stadtbahnzüge für die Zukunft auf den Linien 1, 7 und 9 wappnen.
Ich hatte bereits einen Vorschlag für einen Tunnel für die Linie 9 durch Sülz bis an die Trasse der Linie 7 im Grüngürtel vorgeschlagen, damit würde auch die Linie 9 direkt an den neuen Betriebshof angeschlossen, der für die neuen 90m langen Stadtbahnen besser angepasst werden kann als die vorhandenen Betriebshöfe. Der Tunnel durch Köln Sülz ist aber keine Voraussetzung für diesen Vorschlag.
Überarbeitung 27.09.2023
Mit dieser Anpassung des Vorschlags reagiere ich auf den Kommentar von Intertrain. Ich habe die beiden nördlichen Streckenäste in Frechen hinzugefügt, damit dort eine bessere Anbindung mit der Stadtbahn realisiert wird.
Mit der Strecke nach Köngisdorf wird nur der nördliche Teil von Frechen am westlichen Rand erreicht, daher habe ich noch eine weitere Strecke für Frechen bis Köln Weiden West vorgeschlagen. Beide Strecken enden an den S-Bahnstation, damit dort ein attraktiver Umsteigepunkt eingerichtet wird. Bei beiden Strecken sind kurze Tunnel notwendig.
Ich könnte mir auch vorstellen, das beide nördlichen Äste zu bedienen. Bis zur (H) Frechen Benzelrath ist der T10 der Linie 7 gegeben, danach gabelt sich die Linie in drei Äste auf:
Linie 7a (T30) nach Frechen Habbelrath
Linie 7b (T30) nach Frechen Köngisdorf
Linie 7c (T30) nach Köln Weiden-West
Bei nur einem nördlichen Ast würde sich auf diesem ein T20 ergeben. Einen dichteren Takt kann ich mir zur Zeit nicht vorstellen.
Alternative
Alternativ wäre ein 2 Kilometer langer Tunnel unter der Frechener Innenstadt notwendig, daher die Kosten aber für Frechen viel zu hoch sind sehe ich von einer Tunnellösung ab.
Eine Vorschlag für die Verlegung der Linie 7 in Frechen hatte ich nicht gefunden. Ebenfalls auch nicht den Betriebshof als Vorschlag.
Die Erschließung von Frechen würde sich schon erheblich verschlechtern. Profitieren würden dagegen nur die relativ wenigen Einwohner von Habbelrath und Grefrath. Wenn man den Vorschlag umsetzt, sollte man daher nach Möglichkeit einen weiteren Linienast in das nördliche Frechen vorsehen. Sonst müssen dort verstärkt Buslinien verkehren.
Der Hauptumsteigepunkt zu den Buslinien in Frechen ist (H) Frechen Rathaus und der Busbahnhof wäre nur 250m entfernt von der (H)Frechen im Klarenpesch. Auf der anderen Seite habe ich auch schon über eine bessere Erschließung von Frechen mit der Bahnlinie 7 nachgedacht. Ich habe beide nördlichen Linienäste mit in den Vorschlag eingebracht. Ich könnte mir sogar beide nördlichen Linien vorstellen, da diese jeweils andere Stadtgebiete erschließen.
Ich halte die nördlichen Streckenäste nicht für sinnvoll, Stadtbahnen im T20 oder T30 sind nicht mehr sehr attraktiv. Ich weiß auch nicht wie diese Strecken als kompletter Neubau durch irgendwelche NKV-Untersuchungen kommen sollen.
Das stimmt, eine Stadtbahn im T20/T30 ist nicht so attraktiv wie eine Stadtbahn im T10, jedoch vom Fahrkomfort besser als der Bus. Ich verstehe deine Bedenken. Bei meiner Variante mit dem Tunnel durch Sülz zur Trasse der Linie 7 könnte der T5 bis (H) Frechen Benzelrath verlängert werden, sodass beide Äste einen T10 bekommen. Bei dem nördlichen Äste würde ich die Strecke nach Köngisdorf bevorzugen, sodass die Innenstadt einen direkten Stadtbahnanschluss auch an die S-Bahnstation auf dem eigenen Stadtgebiet erhält. Die Strecke wäre auch deutlich kürzer als die nach Weiden West. Die Strecke nach Weiden West würden Frechen Hücheln und die nördliche Innenstadt besser erschließen, außerdem wäre die Strecke dann auch mit der Linie 1 verknüpft, sodass auch von Weiden West die Linie 1 zum Betriebshof in Frechen fahren könnte.
Ich denke einen der beiden nördlichen Äste könntest du rausnehmen, wobei man auch überlegen kann die 7 nach Königsdorf und die 1 von Weiden West nach Frechen zu verlängern (langfristig könnte man sich eine Tangentiallinie überlegen, statt der 1, die hier die Vororte Kölns verbindet, d.h. Langel-Süd – Querbahn – Hürth-Mitte – Gleuel – Frechen – Weiden West – Brauweiler – Pulheim – Esch – Chorweiler – Rheinkassel – Leverkusen – Schlebusch – Schildgen – Bergisch-Gladbach – Bensberg, wobei hier viel NF und HF gemischt wird)
Hmm… Die führen ja sehr peripher und erschließen den Norden von Frechen kaum. Ich dachte eher an eine Linie z.B. auf dem Freiheitsring. Da muss man sich mal genauer anschauen, wo man eine Straßenbahn noch gut unterkriegen kann. Bei grobem Drüberfliegen bei Google Maps erscheinen einige Straßenabschnitte ganz gut geeignet, andere jedoch weniger. Vielleicht findest du da noch eine (bessere) Lösung.
Man muss bedenken, dass erst durch diesen Vorschlag ein T10 bis nach Frechen Bemzelrath möglich wird, derzeit wird ein niedrigerer Takt mit „besserer“ Erschließung gefahren. Ich glaube allerdings dass es mal Untersuchungen dazu gab, dass der Takt für viele Fahrgäste wichtiger ist als der Abstand der Haltestelle. Definitiv profitieren tut also auch die Innenstadt, da diese nicht weit von der Strecke entfernt liegt und dann doppelt so viele Bahnen fahren.
Die Verstärkung von Buslinien wäre sicher auch sinnvoll…
Ich verstehe deinen Einwand. Aber irgendwie muss die Bahn ja auch erreichbar sein. Länger als 5 min Fußweg sind so unattraktiv, dass viele Menschen die Bahn nicht mehr (regelmäßig) nutzen.
Der 10-Minuten-Takt bis Benzelrath ist doch schon möglich und wird in der HVZ auch so gefahren.
Zudem könnte man den Abschnitt zwischen Mühlengasse und Benzelrath problemlos zweigleisig ausbauen, was das ganze noch einfacher machen würde.
Einen Betriebshof in Frechen fände ich sehr sinnvoll (wenn auch eher an der ehemaligen Brikettfabrik), nur sieht es politisch in Frechen leider gerade nicht danach aus. Die KVB wollte die Brikettfabrik am Wachtberg schon einmal umfunktionieren, da diese vor kurzem aufgehört hat zu produzieren, das wurde im Frechener Stadtrat allerdings mit 33 Stimmen, entgegen den 15 Stimmen von Grünen, Linke und FDP, abgelehnt, da nicht genug Arbeitsplätze entstehen würden. Ob ein Betriebshof an anderer Stelle in Frechen stattdessen möglich ist wage ich zu bezweifeln, besonders da dieser Betriebshof meinen Infos nach nicht in naher Zukunft geschlossen werden soll (?).
Die Brikettfabrik liegt in Frechen-Wachtberg weiter südlichen von dem eingezeichneten Betriebshof von RWE. Aus meiner Sicht ist dieser Betriebshof besser für die KVB geeinigt, da dieser möglicherweise den Betriebshof in Braunsfeld in seiner Funktion ablösen könnte.
Ich habe dazu noch diesen Artikel (25.02.2021) auf KSTA gefunden:
„Geprüft wird, ob das Stadtbahn-Depot der KVB mit Werkstatt auf den Wachtberg verlegt werden kann. Das Unternehmen plant eine Erweiterung, der bisherige Standort in Wesseling ist dafür zu klein. Die Kooperation könnte sich auch auf die RWE-Hauptwerkstatt in Grefrath erstrecken.“
Ich glaube Brikettfabrik und RWE-Betriebshof können beide genug weitere Kapazitäten aufbringen, beide Areale scheinen auf den ersten Blick eine ähnliche Größe zu haben. Was ich mit meinem Kommentar eher ausdrücken wollte ist, dass der Frechener Stadtrat einen KVB-Betriebshof in Frechen laut der Entscheidung aus diesem Jahr nicht haben möchte, mindestens nicht bei der alten Brikettfabrik, wahrscheinlich auch nicht auf dem RWE-Betriebshof. Vorschlagen kann man den Betriebshof natürlich trotzdem, nur wie gut die Chancen einer Realisierung sind lasse ich mal offen…