Frankfurt: Übergangs-Ausbau Südbahnhof – Main-Neckar-Brücke

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Beschreibung des Vorschlags

Zwischen Hanau und dem Frankfurter Hbf besteht im Abschnitt zwischen FFS (Frankfurt Süd) und FMST (Abzweig Main-Neckar-Brücke, neben dem Heizkraftwerk West) ein 2-gleisiger Engpass im ansonsten 4-gleisigen Korridor. Es bestehen zahlreiche Bauvorleistungen für zwei zusätzliche Gleise in diesem Abschnitt, deren Bau auch Bestandteil des BVWP ist.

Jedoch wird mit allen, wirklich allen Mitteln versucht, diese Maßnahme auf die Zeit nach Fertigstellung des Fernbahntunnels zu verschieben, um dessen NKV nicht zu gefährden.

So verbreitete zum Beispiel der Leiter Infrastrukturprojekte Region Mitte bei der DB Netz AG, Gerd-Dietrich Bolte, hier in der Frankfurter Rundschau die Lüge, „[für neue Gleise zwischen Süd- und Hauptbahnhof] müssten komplette Häuserzeilen in Sachsenhausen abgerissen werden“, was schon mit einem einfach Blick auf das Luftbild widerlegt werden kann.

Auch der Frankfurter Verkehrsexperte und Autor Klaus Gietinger bemängelte öffentlich: „ Nötig sei der viergleisige Ausbau vom Südbahnhof zur Main-Neckar-Brücke, der zwar beschlossen sei, aber „auf die lange Bank“ geschoben werde.“

Jedoch ist davon auszugehen, dass diese Verzögerungstaktik von Erfolg gekrönt sein wird, und da der Fernbahntunnel laut Bahnangaben erst 204X in Betrieb gehen wird, ist davon auszugehen, dass man diesen zweigleisigen Engpass noch die nächsten 20-30 Jahre haben wird.

 

Dieser Vorschlag soll eine Übergangslösung darstellen, die innerhalb von nur wenigen Jahren für nur vergleichsweise wenig Geld errichtet werden kann.

Hierzu wird sich zweier Tatsachen bedient.

1. Dass die genannte Strecke zu großen Teilen parallel zur Main-Neckar Bahn verläuft

2: Dass das einzige Bauwerk in dem kurzen Abschnitt, in dem das nicht so ist, die Brücke über die Kennedyallee, bereits dreigleisig ist, wegen eines Abstellgleises.

 

Der Vorschlag sieht also folgende Baumaßnahmen vor:

1. Achsverschiebung der beiden durchgehenden Hauptgleise* auf die mittlere und nördliche Teilbrücke der Brücke über die Kennedyallee (bisher: mittlere und südliche Teilbrücke)

2. Bau eines 300 Meter langen Verbindungsgleises von der südlichen Teilbrücke auf die Gleise der Main-Neckar-Bahn.

*) die beiden durchgehenden Hauptgleise sind diese, die von der südmainischen Strecke kommen

Diese Maßnahme ist nahezu ohne Verkehrsbeeinträchtigung möglich, da die Achsverschiebung der beiden durchgehenden Hauptgleise nacheinander stattfinden kann, so dass immer ein Gleis befahrbar ist. Der dadurch vorübergehend entstehende eingleisige Abschnitt kann jedoch auch, mit entsprechend längerer Fahrzeit, via Niederrad umfahren werden.

Mit dieser Maßnahme ist es möglich, Züge von der Nordmainischen Strecke zum Hauptbahnhof zu führen, ohne die Fahrtrassen der Südmainischen Strecke zu tangieren, was zusätzliche Fahrplantrassen zwischen Hanau und Frankfurt Hbf ermöglicht. Dies kann für die Zeit bis zur Inbetriebnahme des Fernbahntunnels und/oder des aufgeschobenen, vollständigen 4-gleisigen Ausbaus, als Übergangslösung dienen.

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5 Kommentare zu “Frankfurt: Übergangs-Ausbau Südbahnhof – Main-Neckar-Brücke

  1. Insgesamt halte ich es für eine sehr sinnvolle Idee die vier Gleise der Main-Neckar-Brücke flexibler nutzen zu können, um den Engpass zwischen Südbahnhof und Hbf etwas abzumildern. Als ein bisschen schwierig könnten sich lediglich folgende Punkte erweisen:

    • Das Abstellgleis gehört zur Abstellanlage der S-Bahn und wird hierfür auch noch oft als Ausziehgleis genutzt.
    • Baubetrieblich ist die Reduzierung auf ein Gleis schon recht bedeutend, die Umfahrmöglichkeit via Niederrad kreuzt die Main-Neckar-Bahn höhengleich und hat auch sonst nur höhengleiche Einfädelungen in dem eh schon hoch belasteten Knoten. Außerdem soll im Bereich Niederrad ja in den nächsten Jahren auf der Trasse der jetzigen Verbindungskurve die neue Niederräder Brücke errichtet werden.
    • Insgesamt wird die Gleisanzahl ja im Bereich der Brücke nicht erhöht, sondern lediglich eine bessere Verteilung ermöglicht.

    Daher: Momentan dringend nötig und absolut sinnvoll. Ob man das Ganze als kurzfristige „Übergangslösung“ bauen würde, bezweifle ich ein wenig – will ich aber auch nicht ausschließen. Es wäre halt Eile geboten (im Sinne von: in den nächsten Jahren mal anfangen, das in die Planungen mit einzubeziehen).

    1. Das Abstellgleis gehört zur Abstellanlage der S-Bahn und wird hierfür auch noch oft als Ausziehgleis genutzt.

      Um diese Aufgabe wahrzunehmen, muss es aber (ab der Auffächerung in die Abstellanlage) keine 550 Meter lang sein. Entfernt man die Verbindungsweiche zur FVHauptstrecke 3600, sind die hinteren 200 Meter definitiv entbehrlich, was für die angestrebten Zwecke schon reicht.

       

       die Umfahrmöglichkeit via Niederrad kreuzt die Main-Neckar-Bahn höhengleich

      Nein, man kann auch schon direkt im Südbahnhof auf die zweigleisige Strecke 3650 (Mainbahn) wechseln. Fährt man ab Hanau nordmainisch, kommt man sogar gänzlich kreuzungsfrei von Fulda/Aschaffenburg nach Frankfurt-Forsthaus. Ab dort wird es zugegebenermaßen sehr eng, aber auch nicht enger als andere baustellenbedingte Umleitungen – ich sage mal Kinzigtal-Umleitung via Gemünden, Augsburg-München-Umleitung via Geltendorf.

      Außerdem soll im Bereich Niederrad ja in den nächsten Jahren auf der Trasse der jetzigen Verbindungskurve die neue Niederräder Brücke errichtet werden.

      Die Verbindungskurve wird definitiv erhalten bleiben, und dann eben in die Gleise zur neuen Niederräder Brücke einmünden.

      1. sind die hinteren 200 Meter definitiv entbehrlich“

        Scheint auf den ersten Blick zumindest so zu sein. Kann aber durchaus (versteckte) Gründe geben, warum man damals so ein langes Ausziehgleis inkl. Brücke über die Kennedy-Allee gebaut hat.

        Nein, man kann auch schon direkt im Südbahnhof auf die zweigleisige Strecke 3650 (Mainbahn) wechseln.“

        Da hast du natürlich vollkommen Recht, das hab ich gerade kurz vergessen, sorry.

        Die Verbindungskurve wird definitiv erhalten bleiben, und dann eben in die Gleise zur neuen Niederräder Brücke einmünden.“

        Das sehe ich auch so. Allerdings soll ja die neue Niederräder Brücke Ende der 2020er Jahre kommen (also in etwa in dem Zeitraum, in dem du auch deine Vorabmaßnahme andenkst) und ich würde da durchaus von einer mehrere Jahre langen Unterbrechung der Verbindungskurve ausgehen. Die kann ja quasi erst wieder in Betrieb gehen, wenn die neue Niederräder Brücke fertig ist. Man müsste also entweder für den Bauzeitraum den Hbf aussparen und viele Züge nur am Südbahnhof halten lassen oder man schiebt es zeitlich in den Zeitraum nach Inbetriebnahme der neuen Niederräder Brücke (dann ist dort auch überhaupt erst ausreichend Kapazität).

  2. Diese wirklich mit blanken Lügen gestützte Posse um die zumindest vorläufige Verhinderung des viergleisigen Ausbaus Höhe Kennedyallee ist wirklich nicht zu ertragen. Allerdings wage ich zu bezweifeln ob man sich einen großen Gefallen tut, hier vorerst auf ein dreigleisiges Provisorium zu setzen das wiederum verkehrliche Probleme mit sich bringt, wenn doch zu überschaubaren Mehraufwand gleich die richtige und ohnehin auch schon vor Fernbahntunneleröffnung nötige viergleisige Lösung zu haben ist. Die Planungskosten sind ohnehin mehr oder weniger fix, und bei den Baukosten fallen in Anbetracht der sowieso nötigen Anpassungen im Bestand die wenigen hundert Meter zusätzliches Gleis und Erweiterung des Brückenbauwerks kaum noch ins Gewicht. Platzprobleme hat man hier ja auch nicht.

    1. Diese wirklich mit blanken Lügen gestützte Posse um die zumindest vorläufige Verhinderung des viergleisigen Ausbaus Höhe Kennedyallee ist wirklich nicht zu ertragen. 

      Vollste Zustimmung, siehe Beschreibung.

       

      wenn doch zu überschaubaren Mehraufwand gleich die richtige (…) viergleisige Lösung zu haben ist.

      Der Vorteil der 3-Gleisigkeit ist eben, dass die Brücke über die Kennedyallee bereits 3-gleisig ist, und es sich hierbei daher tatsächlich um kaum mehr als die Anpassung von Weichen-Fahrstraßen und Gleisverschiebungen auf bereits bahneigenem Gelände handelt, was ohne größeres Baugenehmigungsverfahren entsprechend schnell möglich wäre.

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