Beschreibung des Vorschlags
Das „Stockheimer Lieschen“ ist wohl eines der größten Ärgernisse für Pendler: Die aktuelle Strecke kann die nötigen Kapazitäten nicht bereitstellen, die Züge sind überfüllt und ständig verspätet. Wenn sie tatsächlich fahren, geht die Reise nur bis zum Frankfurter Hauptbahnhof.
Gleichzeitig sind Schöneck und Nidderau aufkommende Wohnorte, die auch noch viel Potenzial haben. Um dieses zu heben braucht es für Pendler eine attraktive Verkehrsverbindung.
Mein Vorschlag ist der Ausbau der Strecke auf S-Bahn Standard. Dafür müsste sie elektrifziert und zumindest auf Teilstrecken (besonders zwischen Büdesheim und Kilianstädten, Kilianstädten und Oberdorfelden, Gronau und Bad Vilbel sowie Büdesheim und Windecken) zweigleisig ausgebaut werden. Auch der Tunnel in Büdesheim müsste ggf. erweitert werden. Bei dieser Gelegenheit könnte man den typischen Rundumschlag machen: höhengleiche Bahnübergänge beseitigen oder zumindest mit Schranken sichern, die Bahnsteige an vernünftige Höhen anpassen und barrierefrei machen.
Der S-Bahn-Tunnel ist ja leider ausgelastet, was eine neue, zusätzliche Linie nicht zulässt. Eine schnelle Lösung im gegebenen Rahmen wäre daher die S6 Verstärker auf diese neue Strecke statt nach Groß-Karben zu leiten und den ganzen Tag fahren zu lassen. Damit wäre ein 30-min-Takt hergestellt. Der RB 34 könnte in Nidderau enden. Natürlich kann es auch hier Alternativen geben, etwa eine Führung Richtung Hanau, doch das soll nicht Teil dieses Vorschlags sein.
Vorteile:
- Eine deutlich bessere Erschließung der Orte Heldenbergen (6.500 EW), Windecken (6.000 EW), Schöneck (12.000 EW), Niederdorfelden (3.600 EW) und Gronau (2.800 EW) dank regelmäßigerem Takt sowie Verbindung bis in die Frankfurter Innenstadt. Weitere Fahrgäste als Ergebnis der Attraktivitätssteigerung kämen dazu. Mit ausgebauter Strecke wäre das Ganze auch zuverlässiger (ab Bad Vilbel wird die S-Bahn ja künftig sowieso eigene Gleise haben).
- Umweltfreundlichere und betrieblich saubere Lösung für die Bahn, der derzeitige Inselbetrieb mit alten Dieselfahrzeugen an eigentlich nicht passenden Bahnsteigen hätte ein Ende.
Herausforderungen:
- Die Kosten für den Ausbau der Strecke sind nicht zu vernachlässigen, insbesondere da bei einer Nutzenbetrachtung keine Spekulationen über mögliche Zuwächse an Einwohnern durch die S-Bahn möglich sind. Dennoch denke ich, dass das Ganze positiv zu bewerten ist. Verglichen etwa mit der Nordmainischen S-Bahn wäre der Nutzen des S-Bahn-Ausbaus hier deutlich höher.
- Dem Nutzen der Erschließung sind natürlich die schlechteren Verbindungen für alle Orte jenseits von Nidderau (Umsteigen aus der RB nötig) sowie für Dorteilweil und Groß-Karben (Entfall der Verstärkerzüge) entgegen zu halten. Diese sind jedoch aus meiner Sicht vertretbar
Die Idee gefällt mir. Ist die Strecke eigentlich elektrifziert?
Laut dem Text nicht, nein. Würde ich wenn die Bedeutung so gross ist jedoch nicht unbedingt als k.o.-Kriterium sehen
Genau, die Strecke ist nicht elektrifiziert. Das zu ändern ist sogar der Kern meines Vorschlags, und wäre sowohl Quell für die größten Vorteile (Einbindung in Betrieb der übrigen Strecken möglich, insbesondere S-Bahn; umweltfreundlicher) aber auch der größten Herausforderungen (Kosten)
Ich würde die notwendige Elektrifizierung auch keineswegs als KO-Kriterium sehen, hätte aber erwartet, dass eine so wichtige Veränderung an der Strecke in der Beschreibung erwähnt wird. Es ginge also nicht nur um den Einsatz weiterer Züge einer anderen Baureiohe, als bisher, sondern um den Ausbau der Strecke. Sie muss elektrifiziert werden, die Bahnsteige müssen vermutlkich erhöht, vielleicht auch verlängert werden, dafür ist ein Planfeststellungsantrag nötig, Anwohner werden aus Furcht vor weiteren Zugfahrten und dem damit verbundenen Lärm dagegen klagen, man wird Lärmschutzwände errichten müssen, das macht die Sache doch recht aufwändig.
Bin schon etwas verwundert über Deinen Kommentar.
„Mein Vorschlag ist der Ausbau der Strecke auf S-Bahn Standard. Dafür müsste sie elektrifziert und zumindest auf Teilstrecken (besonders zwischen Büdesheim und Kilianstädten, Kilianstädten und Oberdorfelden, Gronau und Bad Vilbel sowie Büdesheim und Windecken) zweigleisig ausgebaut werden“ Das ist exakt mein Text oben, auch Julian A. hatte das ja schon gesagt.
Auch den zumindest finanziellen Aufwand hatte ich erwähnt, die Probleme hinsichtlich Formalia wie Planfeststellung oder Klagen kämen dazu (aber bei welchem Infrastrukturprojekt ist das nicht der Fall?)
Oh, entschuldigung, da habe ich etwas überlesen. Ich nehme meine Aussage selbstverständlich zurück.
Oder sie unterstützen den Ausbau, immerhin kommt er ihnen selbst zugute (im Gegensatz zum BNZL zb oder der Y-Trasse/Alpha-E). Zum Thema Elektrifizierung und Erhöhung (und Verlängerung?) der Bahnsteige verweise ich (wie auch schon Sachsi) auf die Beschreibung, welche genau das beinhaltet.
Ansonsten, zu Bürgerinitiativen: Die Strecke wirkt von der Situation wohl ähnlich wie der von Dachau-Altomünster. Hat es beim dortigen S-Bahn-Ausbau Klagen (in übermässig hoher Zahl) gegeben?
Ich finde die Idee auch gut, allerdings ist sie nicht komplett neu. Die Diskussionen zum Ausbau der Strecke gibt es schon länger und ich glaube mindestens eine Elektrifizierung ist auch von offizieller Seite angedacht.
Ja das stimmt – allerdings habe ich auch immer nur Stichworte gehört (streckenweise zweigleisig, schneller, elektrifizieren, vielleicht S-Bahn, vielleicht U5 als Zweisystembahn, …..).
Mein Ziel hier war diese Ideen in einen Gesamtvorschlag inklusive Betriebskonzept zu fassen. Mindestens das letzte habe ich so noch nicht mitbekommen.
Das stimmt, daher finde ich den Vorschlag auch gut. Hast du denn auch mit Hilfe der Suchfunktion geschaut, ob es auf dieser Seite nicht schon so einen ähnlichen Vorschlag gibt?
Ein Nachteil der S-Bahn-Verlängerung wäre allerdings, dass es für die Bewohner entlang des Niddatals etwas länger dauern dürfte, als mit der RB, die zwischen Bad Vilbel und Frankfurt nur einmal hält.
Selbstverständlich habe ich danach gesucht 😉 aber nichts gefunden.
Die längere Fahrtzeit ist natürlich richtig, gilt allerdings nur für jene, die exakt von Bad Vilbel nach Frankfurt HBF wollen. Für allen anderen ergeben sich Vorteile:
Verbindung auch in die Innenstadt (kein Umsteigen mehr nötig)
vorher bereits Umsteigemöglichkeiten in Eschersheim und damit viel schnellere Anbindung an alles entlang der U-Bahn Strecke A; etwa beide Campi der Frankfurter Uni
Anbindung an Bockenheim und die Messe, was zahlreichen dort arbeitenden Pendlern Wegzeiten spart
Und, nach dem Bau eigener S-Bahn-Gleise von Bad Vilbel bis Frankfurt: Deutlich höhere Zuverlässigkeit, da die Gleise nicht mehr mit Fern- und Güterverkehr geteilt werden.
Und die längere Fahrtzeit ab Bad Vilbel wird zumindest für die „hinteren“ Orte Schöneck und Nidderau wieder ausgeglichen, das die Fahrtzeit auf der Niddertalbahn sinkt.