14 Kommentare zu “Flughafenanbindung Ingolstadt Airport

  1. Ehrlich gesagt sehe ich nicht den Sinn in einer Vergrößerung eines solch kleinen und unwichtigen Flughafens in unwichtiger Lage. Flughäfen wie in Osnabrück/Münster, Bremen oder Lübeck haben gigantische Finanzprobleme und stehen in nächster Zeit vor der Stilllegung. 70 Kilometer und eine Stunde mit dem Zug entfernt liegen die Flughäfen München und Nürnberg. Und selbst wenn man mit irgend etwas einen Ausbau gerechtfertigen könnte, würde eine Buslinie auch reichen.

    1. Werder2010 sagt:

      eines solch kleinen und unwichtigen Flughafens in unwichtiger Lage.

      Ich kann die Sicht verstehen, teile sie aber nicht. Mit solch einer Strecke wäre der Flughafen nur etwa 30 FV-Minuten (und ca. 45 NV-Minuten) vom Münchener Hbf entfernt. Wenn der Münchener Flughafen zu ist, ist München isoliert. Auch für die Fluggesellschaften entsteht ein großer Schaden, wenn die Passagiere nicht rechtzeitig an ihr Ziel kommen oder die Flugzeuge groß umgeleitet werden müssen.

      Und viele Flugplätze in der Nähe Münchens kommen da nicht in Frage. Der Flughafen in Augsburg liegt deutlich schlechter und die Landebahn ist nur halb so lang, Memmingen („Munich West Airport“) ist arg weit weg (etwa doppelt so weit weg wie Ingolstadt) und Oberpfaffenhofen ist auch etwas kleiner, wobei hier ein Ausbau (und Bahnanschluss) theoretisch möglich wäre.

      Flughäfen wie in Osnabrück/Münster, Bremen oder Lübeck haben gigantische Finanzprobleme und stehen in nächster Zeit vor der Stilllegung.

      Der Flughafen in Ingolstadt wird ja nicht nur für die zivile Luftfahrt genutzt… Und für die Passagierabfertigung könnte man vielleicht während eines Stillstands am MUC das zusätzlich geschulte münchener Personal nach Ingolstadt holen. Sonst wird es ja nicht in der Quantität in Ingolstadt gebraucht. Denn der Flughafen sollte nicht ein Billigairline-Hub werden, auch wenn es sich natürlich super anbieten würde.

      1. Und für die Passagierabfertigung könnte man vielleicht während eines Stillstands am MUC das zusätzlich geschulte münchener Personal nach Ingolstadt holen.

        Hab ich etwas verpasst? Wann musste MUC denn für mehrere Tage lang den Betrieb einstellen? Oder sind in den nächsten Jahr(zehnt)en mehrwöchige Sperrungen geplant?

        Für ein paar Stunden kann man das ganze Personal nicht mal eben nach Ingolstadt verfrachten, zudem wird es ja auch in München benötigt, wenn es dort wieder losgeht.

        1. Wann musste MUC denn für mehrere Tage lang den Betrieb einstellen

          z.B. Anfang Dezember letzten Jahres. Zugegebenermaßen war die Bahn auch nicht ganz unbetroffen vom Schnee…

          1. An den Tag erinnere ich mich sehr gut, da ich genau an dem Samstag von München nach NRW fahren wollte.

            Während die Bahn den kompletten Verkehr bereits am sehr späten Freitagabend eingestellt hat, ging der Flugbetrieb noch bis Samstagmittag zumindest eingeschränkt weiter.
            Während die ersten Flieger bereits am Sonntagmorgen wieder geflogen sind, ist der Zugbetrieb im Fernverkehr erst am Sonntagmittag, im Regionalverkehr erst noch später wieder aufgenommen worden.

            Selbstverständlich waren die ICEs komplett überfüllt, woher hätte die Bahn auch wissen sollen, dass nach 36h Totalversagen ein etwas höheres Reiseaufkommen herrschen könnte.

             

            Heißt also konkret für deinen Vorschlag hier, dass er komplett nutzlos gewesen wäre.
            Man ist mit dem Flieger nicht nach München gekommen, wenn diese nach Ingolstadt umgeleitet worden wären, wäre man von dort aus aber nicht weiter bis München gekommen.

            Ingolstadt war noch gerade am Rand des zugeschneiten Gebiets. Züge sind dort auch nicht gefahren, ich weiß nicht, ob der Busverkehr dort ebenfalls eingestellt wurde. Falls zumindest die Stadtbusse gefahren wären, wäre man zumindest vom Ingolstädter Flughafen in die Innenstadt gekommen. Ich gehe mal aber stark davon aus, dass es in Ingolstadt gar nicht genug Hotels gegeben hätte und stattdessen zahlreiche Passagiere im Flughafen hätten übernachten müssen.
            Selbst in München hatte ich schon Probleme, noch ein Hotel zu finden.

             

            Zudem: In der kurzen Zeit hätte man es gar nicht geschafft, das ganze notwendige Personal von München nach Ingolstadt zu schaffen, da es bekanntlich gar keine Züge mehr gab. Zudem wäre das Personal dann auch in Ingolstadt und hätte in München gefehlt, als dort der Betrieb wieder aufgenommen wurde.

             

            Die einzige Möglichkeit, nach Ingolstadt zu kommen, war die A9. Allerdings hat mir das Navi angezeigt, dass man von München bis Ingolstadt ungefähr zwei Stunden gebraucht hätte, nach Ingolstadt war kaum noch Stau.
            Allerdings waren in ganz München sämtliche Mietwagen ausgebucht.
            Zudem gehe ich stark davon aus, dass die A9 den ganzen Zusatzverkehr durch die in Ingolstadt startenden und landenden Flieger vollends zum Kollaps gebracht worden wäre.
            Aus diesem Grund wurde auch ein Spiel des FC Bayern abgesagt, da dies die Straßen überlastet hätte.

  2. In den letzten Jahren kam es vermehrt zu Ausfällen am Münchener Flughafen u.a. aufgrund von Schnee und Klimaklebern. Mein Vorschlag ist es daher den Flughafen in Ingolstadt ein wenig auszubauen, sodass der Flugverkehr in Richtung München nicht ganz abgekappt werden kann und bei einer Sperrung am MUC einige Flüge nach Ingolstadt umgeleitet werden können.

    Für ein paar Stunden im Jahr so ein riesiger Aufwand? Das wird sich niemals rechnen.

    Zudem sehe ich ein weiteres Problem: Solche Sperrungen kommen sehr kurzfristig, die DB Fernverkehr müsste es also schaffen, sehr spontan zu reagieren und diesen Zusatzhalt in die ganzen ICE-Fahrpläne mit aufzunehmen. Dies würde natürlich auch den Regionalverkehr zwischen München und Ingolstadt durcheinanderbringen.

    Ich fände es daher sinnvoller, die Flüge nach Nürnberg umzuleiten, da dies den Bahnverkehr nicht durcheinanderbringt. Die U2 fährt die ganze Zeit im T10 zwischen Flughafen und Hbf, die ICEs zwischen Nürnberg und München fahren auch sehr oft.
    Nürnberg wird kapazitativ nicht ausreichen, um München zu ersetzen (Ingolstadt erst recht nicht), mit Eröffnung von Stuttgart 21 kann aber auch der Stuttgarter Flughafen gut als Ersatz für den Münchener dienen. Dann müssen die ICEs zwar auch einen zusätzlichen Zwischenhalt dort einlegen, das würde den Fahrplan aber weniger stark durcheinanderbringen als diese Version für Ingolstadt.

    1. Baum sagt:

      Für ein paar Stunden im Jahr so ein riesiger Aufwand? Das wird sich niemals rechnen.

      Bei der Finanzierung bin ich etwas skeptisch. Muss sich krisenresistente Infrastruktur wirklich rechnen? ABER ich könnte mir Folgendes vorstellen: der Flughafen Ingolstadt wird in den MUC eingegliedert (Staatsbesitz) und mit den Landeplätzen am MUC kriegt man die Möglichkeit im Falle einer Sperrung in Ingolstadt zu landen. Die Flughafengebühr würde dann (evtl.) für Fluggesellschaften ein wenig steigen, sie würden sich dann aber gegen solche Risiken „versichern“. Durch diese Versicherung könnte man dann zumindest Teile des Flughafenausbaus finanzieren.

      Risikoaversion ist in der Luftfahrt nicht unüblich, gerade wenn man mal auf Kraftstoffpreise etc. guckt findet man langfristige Beschaffungsverträge mit festgelegten Kerosinpreisen.

      Dies würde natürlich auch den Regionalverkehr zwischen München und Ingolstadt durcheinanderbringen.

      Ich denke wenn Tausende Passagiere plötzlich mit der Bahn fahren, bringt das so oder so den Fahrplan komplett durcheinander. Mit einer NBS zwischen Ingolstadt und München, die ich für sehr wahrscheinlich halte, wäre meiner Ansicht nach die Disruption deutlich geringer als auf den SFS zwischen Stuttgart und München.

      Ich fände es daher sinnvoller, die Flüge nach Nürnberg umzuleiten.  […]  aber auch der Stuttgarter Flughafen gut als Ersatz für den Münchener dienen.

      Da stimme ich dir zu und ich denke dass das Ziel nicht sein sollte, einen Flughafen komplett durch einen anderen ersetzen zu wollen. Gerade das Beispiel Stuttgart gefällt mir sehr.

      Fluggesellschaften müssen aber ab 3 Stunden Verspätung 250-600€ Entschädigung pro Passagier zahlen. Mit Ingolstadt halte ich eine Verspätung von <3h für möglich, mit Stuttgart unmöglich und mit Nürnberg (fast) unmöglich. Für Fluggesellschaften sind die Summen jetzt zugegebenermaßen für einen Flug nicht riesig, aber auch keine kleine Summe.

      1. Kurzfristige Ausfälle gab es in der Luftfahrt schon immer  – früher noch eher weniger mit Protestaktionen, aber Unwetter o.ä. hatten wir schon immer. Das wissen die Flughäfen, das wissen auch die Airlines, etwaige Kompensationen bei Umleitungen für Umbuchungen, Hotelübernachtungen und Shuttlebusse sind in deren Kalkulation eingepflegt, das ist für keine Airline auf dieser Welt etwas neues. Und dann werden halt landende Flieger nach Nürnberg, Augsburg oder Salzburg umgeleitet. Genauso wie Köln/Bonn, Kassel, Stuttgart oder zur Not Mannheim ran müssen, wenn in Frankfurt nix geht. Für Passagiere im Moment nervig, für die Airlines geprobte und vorbereitete betriebliche Ausnahmesituation.

        Alles nix, was eine Notwendigkeit mit sich führt, Manching (was eh eher ein Werksflughafen für Airbus ist) für die Allgemeinheit zu öffnen und eine Schienenanbindung mit Sonderverkehr zu bauen.

        Übrigens: Wenn ein Flugzeug wirklich unbedingt und jetzt in der Nähe von München runterkommen muss: Oberpfaffenhofen und Oberschleißheim gibt es auch noch.

      2. Fluggesellschaften müssen aber ab 3 Stunden Verspätung (…) Entschädigung (…) zahlen. Mit Ingolstadt halte ich eine Verspätung von <3h für möglich (…)

        Was irrelevant ist, denn die Aufgabe des deutschen Staates ist nicht, die Profite von Fluggesellschaften zu maximieren. Krisensicherheit ist mit den Alternativen Nürnberg, Stuttgart und Memmingen gewährleistet.

        Das größte Problem deiner Idee ist, neben der wirtschaftlichen Wahnsinnigkeit, die Tatsache, dass die Krisensicherheit, die du hier anpreist, überhaupt nicht gegeben wäre.

        Der Flughafen in Ingolstadt wäre bei den meisten Starkschneefallereignissen nicht als Ausweichziel geeignet gewesen, weil er genauso davon betroffen war. Sowohl im Dezember 2023 als auch im März 2006 (letztes vergleichbares Ereignis) lag die Schneehöhe südlich von Ingolstadt bei 30 bis 32 Zentimetern.

      3. Fluggesellschaften müssen aber ab 3 Stunden Verspätung 250-600€ Entschädigung pro Passagier zahlen.

        Wenn der komplette Flughafen wegen Unwetter gesperrt wird, zählt das als höhere Gewalt und es gibt keinen Anspruch auf Entschädigung. Die Airlines müssen die Passagiere am Airport nur verpflegen.

  3. „Der Flughafen in Ingolstadt wird ja nicht nur für die zivile Luftfahrt genutzt“

    Seit wann werden denn Bremen und Münster/Osnabrück nur für die zivile Luftfahrt genutzt? Es gab auch mal die Idee den Militärflugplatz Nordholz als Passagierflughafen zu nutzen. Und? Hat es geklappt? Nein, weil es nicht so ganz einfach ist Militär mit Ziviler Luftfahrt zu kombinieren.

  4. Ich würde die Bahnstrecke noch weiter bis Lindach verlängern und in die Bahnstrecke Regensburg Hbf – Ingolstadt Nord einfädeln. Dann wird es eine Flughafenschleife. Die lohnen sich oft besser für den ÖPNV, da der Regionalverkehr über sie mit geringerem Fahrzeitverlust umgeleitet werden kann und dabei gut den Airport erschließt. Der Umweg für Züge Regensburg – Ingolstadt wäre kaum größer als heute der Umweg für den RE8 Köln – BN-Beuel – Koblenz über den Flughafen Köln/Bonn.

    1. Ich habe bereits in meinen Entwürfen einen Vorschlag für eine kurze NBS über Geisenfeld, der zu einer deutlichen Reisezeitverkürzung zwischen München und Regensburg führt. Ich arbeite den heute Abend mal fertig aus und veröffentliche ihn.

  5. Dieser halbrunde Grünstreifen innerhalb des Flughafen, auf den du deine Trasse legen willst, markiert den Verlauf der „Stadtmauer“ einer 5000 Jahre alten, keltischen Stadt. Es ist schon erstaunlich genug, dass da ein Flughafen drüber liegt. Wenn du genau da jetzt noch eine Bahntrasse drauf legen willst werden sämtliche Archäologen und Denkmalschützer Deutschlands, wenn nicht Europas, dir die Tür einrennen.

     

    Ansonsten könnte ich mir eine Trasse über den Flughafen nur Vorstellen, wenn sie bei Ensgaden wieder auf die alte Trasse einfädelt und die Regionalbahnen nach Regensburg diesen Schlenker fahren. In Manching beschwert man sich, dass es keinen Bahnanschluss gibt. Mit einem Halt an der Kreuzung A9/Ingolstädter Straße könnte man das dann gleich anbinden.

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