Beschreibung des Vorschlags
Der S-Bahnhof Frankfurt Höchst Farbwerke liegt an der S1 und S2 der S-Bahn Rhein-Main und dient momentan vorrangig der Erschließung des Industriepark Höchst.
Allerdings liegen ganz in der Nähe auch 2 wichtige Veranstaltungsorte für das kulturelle Leben in Frankfurt:
- Die Jahrhunderthalle, eine Konzerthalle für 4.800 Personen
- Die Ballsporthalle, eine Mehrzweckhalle für 5.002 Personen, aktuell Heimspielort des Basketball-Bundesligisten Frankfurt Skyliners
Diese gehören zu den wichtigsten Veranstaltungsorten in Frankfurt, sind aber direkt nur mit dem Bus an den ÖV angebunden.
Beide Hallen können bereits heute theoretisch zu Fuß von der S-Bahn Haltestelle Farbwerke aus erreicht werden, allerdings nur umwegig (insbesondere im Fall der Ballsporthalle), da die Haltestelle zuerst in Richtung Süden verlassen werden muss, bevor die Gleise auf einer Brücke entlang einer nicht sonderlich einladenden und gut befahrenen Straße überquert werden. Dies führt dazu, dass nur sehr wenige Menschen tatsächlich mit dem ÖV zu Veranstaltungen in diesen Hallen fahren und der Großteil mit dem Auto anreist, was natürlich im Sinne der Nachhaltigkeit vermieden werden sollte.
Aber die Attraktivität des ÖV bei Veranstaltungen dort lässt sich relativ einfach steigern, in dem ein Fußgängertunnel von der S-Bahn aus in Richtung Silostraße gebaut wird. Dieser würde im Süden an den bestehenden Fußgängertunnel und die Gleise der Taunusbahn und der Wasch- und Abstellanlage in einem Winkel unterqueren, um die Gesamtlänge des Tunnels minimal zu halten. Bei einer Länge von ca. 160 Metern könnte auch die Installation von Fahrsteigen (Moving Walkways) sinnvoll sein. Das Ende des Tunnels befindet sich in einer Seitenstraße der Silostraße, welche aktuell zwar noch ein Privatgrundstück ist, durch einen Verwaltungsakt aber zu einem öffentlichen Weg umgewandelt werden kann. Die Silostraße wird auf Höhe der Bushaltestelle Silostraße Mitte erreicht, wodurch auch die Buslinie M55 Umstieg zur S-Bahn an den Farbwerken erhält. Außerdem erweitert sich das direkte Einzugsgebiet der beiden Hallen (ohne Umstieg) von nur der Linie M55 (welche nur im Frankfurter Westen fährt) auf den kompletten Verlauf der S1 und S2.
Ein Nachteil ist, dass der Bau nicht bergmännisch erfolgen kann und so die über dem Tunnel liegenden Gleise für den Bau temporär abgebaut werden müssen. Es ist allerdings möglich, den Tunnel in Abschnitten zu erreichen, damit niemals alle Gleise gleichzeitig gesperrt sein müssen. So könnte der Verkehr der Taunusbahn während deren Gleise gesperrt sind auf die S-Bahn Gleise umgeleitet werden.
Auch sollte erwähnt werden, dass die Zukunft der Ballsporthalle als Heimspielstätte der Skyliners ungewiss ist, da seit langem die Idee besteht eine neue Multifunktionshalle für Skyliners (Basketball) und Löwen Frankfurt (Eishockey) an einem anderen Standort (wahrscheinlich Kaiserlei) zu bauen. Allerdings würden auch nach dem Wegzug der Basketballer hier weiterhin Veranstaltungen stattfinden.
160m Tunnel, dazu noch an einem Ende einen Abknick, das mag eher Abschrecken. Hier würde ich eher vorschlagen: Von Bhf Frankfurt-Höchtst auf der Strecke der Königsteiner Bahn einen Haltepunkt „Silostraße“ zu ergänzen. Damit könnte nicht nur die Ballsporthalle/Süwag Energie Arena erschlossen werden, sondern auch der südwestliche Teil von Unterliederbach und das Silobad.
Möchte wir noch weitergehen könnte die Königsteiner Bahn nach dem neuen Haltepunkt noch einen Abzweig zwischen Ballsporthalle und Silobad nach Westen erhalten. Dieser Abzweig ist weiterzuführen über die Jahrhunderthalle nach Zeilsheim. Bis zu dem Abzweig Silostraße könnte die Strecke mit einem zweiten Gleis ergänzt werden. Die Brücke über die Liederbacher Straße ist von den Brückenköpfen her für zwei Gleise ausgelegt.
Ich denke auch, dass das Sicherheitsgefühl bei einem solchen langen Tunnel nicht gerade hoch wäre. Dies könnte man umgehen, wenn man eine Brücke bauen würde, was gleichzeitig auch ohne Unterbrechen der Gleise funktionieren würde.